sich mit der Faust vor die Stiru uud stürzt aus dem Saal. Gräfin Ottilie sitzt voll Angst und Sorge in ihrem Zimmer. Auf dem Sofa knien ihre beiden Kinder, ein Knabe nnd ein Mädchen, und sehen mit leuchtenden Augen auf die bunten Gestalten nnd Land schaften eines Bilderbuches. Die Tür des Zimmers öffnet sich, und Graf Bocarme tritt ein. Er setzt sich der Gräfin gegenüber, blickt ihr fest ins Gesicht und fragt: „Wo sind deineDiamanten,Ottilie.' „Meine Diamanten?' wiederholte die Gräfin bestürzt. „Was willst
, zweimal, dreimal wiederholte er den Anfang eines Satzes. „Meine Ottilie! Meine Kinder! Kommt, kommt zu mir; ganz, ganz zn mir und hört: alles ist wieder beim alten. Wir sind wieder reich, sehr reich , . . Ihr sollt hundert Ketten statt einer erhalten - . , Ottilie', ich will dir Diamanten schenken, wie sie Königinnen nicht besitzen. . Mit besorgten Blicken betrachtete die Gräfin und ihre Kinder den auffallend erregten Vater, der sonst so ernst und wortkarg war. „Ah, das scheint ench seltsam
? Nicht wahr? Und ihr könnt es nicht begreifen? Wie? Ich sage ench, meine Lieben, wir sind Mil lionärs . . .' Dabei wühlte er in den Taschen, zog einige Silber stücke, Papierschuitzel und Karten hervor und lachte wild: „Seht und staunt und frent ench mit mir. Hier ist eine Million, hier noch eine, eine dritte, eine vierte, eine fünfte.,. Ha, ich sage ench, wir sind unermeßlich reich ..Damit fiel er erschöpft ans einen Stuhl.' Gräfin Ottilie wars eiueu Blick «ach oben, faltete die Hände und flüsterte
: „Mein Gott! Ist des Unglücks noch nicht genug? Er ist irrsinnig...' Notar Burel stand vor einem mächtigen Aktenschrank nnd kramte darin herum. In dem Bureau befinden sich noch Graf Lebonrget, Vikomtefse Revetierre nnd die frühere Gräfin Bocarmö, die sich heute bürgerlich und schlicht Ottilie Bonrdillon nennt. Notar Bnrel nimmt ein Testament aus dem Schrank, räuspert sich uud liest: „Ich, Alceste von Bourdillou, die ich als Diakonissin mein Leben beschließe, erkläre bei gesundem Herzen und gesundem Sinne
nachstehendes als meinen letzten Wille«: Ich verordne, daß meine Hinterlassenschast in drei Teile geteilt werde wie folgt: 1) Zweihunderttausend Franks in barem Gelde, 2) mein Schlöß chen ,Erika', 3) mein Gebetbuch in Elfenbein gebnnden. Graf Lebonrget soll die erste Wahl haben, Vikomtesse Revetierre die zweite, und Gräfin Bocarme die dritte.' „Was wählen Sie, Herr Gras?' „Ich wähle das Schlößchen .Erica'. Es liegt an der Grenze meines Waldes.' „Und Sie, Vikomtesse?' „Natürlich die zweihnnderttanfend Franks