sind elltschlossen, diesbezüglich ehestens eine klare Si tuation herbeizuführen, um die Tschechen zu zwin gen, Farbe zu bekennen. Jil deutschen Kreisen wird erklärt, es gehe nicht, daß die Tschechen nach Belieben gewisse Gegenstände von der Ta gesordnung ausnehmen; mau müsse darauf be stehen, daß bezüglich der ganzen Tagesordnung klare Aussprache erfolge. Das Ehepaar Lorryay. Wieil, 12. Jänner. Tie „Oesterr. Volks zeitung" meldet, daß zwischen dem Grafen und der Gräfin L o n y a y Differenzen ausbrachen
, welche die T r e n n u ll g der Eheleute zur Folge hatte. Tie Mißhelligkeiten feien derart tieflie gend, daß der Bruch vollständig erscheine. Bor einigen Monaten begab sich die Gräfin wegeil Krankheit nach dem Süden, während der Graf in London weilte. Tann traf das Paar wieder zusammen. Schon damals haben diese Mißhel ligkeiten bestanden. Gelegentlich des Todes der belgischen Königin reiste Gräfin Stefanie nacl Brüssel. Nach dem bekannten Vorfall am Sterbe bette kam sie nach Ostende, wo sie mit dem Gra fen zusammentraf, wobei
eine Versöhnung er folgte. Nun haben sich die Differenzen derart verschärft, daß Graf Lonyay beschloß, sich fern von seiner Gemahlin aufzuhalten und abreiste, unbekannt wohin. Wien, 12. Jänner, lieber den Ehezwist im Hause Lonyay wird ferner berichtet: Tie Zer würfnisse sollen schon längere Zeit vorherrschen und man sagt, daß auch finanzielle Differenzen mitspielen. Tie Gräfin konnte jenen Luxus nicht lassen, welcher sie als Kronprinzessin umgab, der Graf aber vernwchte den Anforderungen nicht zu entsprechen
hoffte. Tie (Gräfin begleitete ihn und äu ßerte sich noch in den letzten Wochen wiederholt in ihren Briefen in sehr zärtlicher und besorg ter Weise über den Gesundheitszustand ihres Gat ten. Namentlich die Stellung der ehemaligen Kronprinzessin, welche sich immer als Erzherzogin benahm (wenn sie Besuche bei Mitgliedern des Kaiserhauses machte, ließ sie den Gatten vor der Thüre warten), bedrückte den Grafen. Als die Kronprinzessin-Witwe den Grafen heiratete, gab ihr der Kaiser zwei Millionen
mit und sicherte ihr 50000 Franks bei König Leopold von Belgien. Tie Gräfin kam trotzdem nicht damit aus und wandte sich wiederholt an ihre Tochter und an andere Verwandte. Als sie sich