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Lienzer Zeitung
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Seite 25 von 30
Datum: 13.11.1897
Umfang: 30
zu nutze machen können. Unterbrechen Sie mich nicht, beantworten Sie mir nur die eine Frage: Hat Josepha von ihrer Mutter geerbt?' „Nein. Die Gräfin hat ihr ganzes Vermögen dem Grafen ver macht,' antwortete Bernard. „So würden sie also keinen Heller besitzen, wenn der Graf sie enterbt?' fragte Rosa weiter. „Ohne Zweifel.' „Dann liegt es klar auf der Hand, wie Sie vorzugehen haben,' fuhr sie fort; „unterbrechen Sie mich nicht und achten Sie genau auf das, was ich sage. Sie können die Gräfin ganz

einmal tot, dann könneil Sie durch die Macht, die Sie über die Gräfin haben, Josepha zu der Ihren machen. Begreifen Sie das!' „Vollkommen,' versetzte der Franzose entzückt. „Rosa, Sie sind die beste Diplomatin von der Welt.' „Meinen Sie?' erwiderte diese schlau. „Sie werden noch mehr von meiner diplomatischen Geschicklichkeit sehen, bevor wir mit einander fertig sind. Doch lassen Sie mich ausreden. Es wird nötig sein, die Gräfin hinsichtlich Josephas und des Malers arg wöhnisch

wird die Gräfin überzeugen, daß er ihr Herz gewonnen hat. Verstehen Sie, Paul?' „Vollkommen, vollkommen,' antwortete er, indem er ihr die Hand entgegenstreckte. „Sie sind in der That eine kluge Person, Rosa, und Ihr Plan ist ausgezeichnet.' „So handeln Sie darnach,' fuhr sie fort, während sie sich erhob und die Schachfiguren in ihren Kasten legte. „Ueberlassen Sie mir das Mädchen; sie wird thun, was ich will, darauf verlassen Sie sich; den Grafen und die Gräfin können Sie übernehmen. Und es ist keine Zeit

, und mit einem Mal wurde er gereizt und unfreundlich gegen das arme, feinfühlige Mädchen. Josepha empsand es schmerzlich. Bei ihrem mutterlosen, sreuud- losen Leben war ihr des Vaters Liebe doppelt wert gewesen. Sie hielt ihn für den einzigen Freund, den sie auf der Welt besaß — den einzigen Menschen, an den sie sich in der Not nicht vergeblich um Hilfe, Trost und Teilnahme wenden würde. Sie verdankte das alles dem Einfluß der Gräfin. Nicht allein durch Rosa Bachmann, sondern auch durch ihren eigenen Haß

an gestachelt, sowie durch den dringendsten Wunsch, Josepha ganz in ihre Macht zu bekommen, hatte sie alles, was Fräulein Bachmann ihr eingeflüstert, mit verschiedenen kleinen Ausschmückungen ihrer eigenen Phantasie dem Grafen so lange vorerzählt, bis der alte schwache Mann fest davon überzeugt war, daß seine schöne Tochter den Maler heiraten und damit eine unauslöschliche Schmach über das ganze alte Grafenhaus bringen würde. „Natürlich will er sie nur ihres Geldes wegen,' fügte die Gräfin hinzu, nachdem

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 30
Datum: 20.11.1897
Umfang: 30
Sie sich an mir ein Beispiel, mein Freund, und lassen Sie sich das Herz von so kleinlichen Dingen nicht brechen. Ich kaun Sie versichern, es giebt nichts Leichteres auf der Welt, als über solche kleine Thorheiten hinwegzukommen.' „Fanden Sie es so leicht bei Ihrer kleinen Enttäuschung mit Adolphe Didier?' fragte er hämisch. „Durchaus nicht schwer,' lautete die Antwort. „Die Gräfin hat sich übrigens halb tot gelacht, als ich ihr neulich die Geschichte erzählte.' „Die haben Sie ihr erzählt?' rief Bernard gedehnt

und jedes Wort betonend; „diese unsaubere Geschichte haben Sie ihr erzählt!' „Nennen Sie sie unglücklich, Paul,' eutgegnete Rosa; „das klingt milder. Doch ich sagte der Gräfin alles. Ich wollte Ihnen die Mühe ersparen, mein Freund; Sie werden sich erinnern, daß Sie mir ein mal andeuteten, Sie wollten sich der Aufgabe unterziehen.' Die Wut färbte sein Gesicht purpurn, nun er sah, daß ihm die letzte Waffe, die er gegen sie in Händen gehabt hatte, entrissen war. „Haben Sie mich sonst nichts zu fragen?' hob

.' Damit eilte sie aus dem Zimmer und ließ Bernard mit seinem Zorn, seiner Wut uud seinem Staunen über ihr seltsames Be nehmen allein. „Wenn sie mich hintergeht, wenn sie ein falsches Spiel mit mir treibt, dann soll sie mich kennen lernen,' knirschte er. Wie aber sollte er sich an ihr rächen, nun die Gräfin in die Affaire mit Adolphe Didier bereits eingeweiht war?' Zwei Stunden und mehr verstrichen, bevor die Gräfin nach Hause kam. Rosa blieb länger aus; sie war zu einer Freundin zu Tisch ge laden

und stellte sich erst gegen Abend wieder ein. Daß die Komtesse sich unwohl fühlte und auch während des Diners auf ihrem Zimmer zu bleiben wünsche, ließ die Gräfin ziemlich kühl; sie ertrug die Ab wesenheit ihrer Stieftochter mit großem Gleichmut, war sogar froh, ihre Gäste allein unterhalten zu können. Als man vom Tische auf gestanden war und sich plaudernd im Wohnzimmer niederließ, hoffte Bernard, die Komtesse werde sich zeigen, doch er hoffte vergebens. Statt ihrer trat nach neun Uhr

die Gesellschafterin in das Zimmer. „Haben Sie die Komtesse gesehen?' fragte die Gräfin. „Ich klopfte an ihrer Thür,' antwortete Rosa, „erhielt aber keine Antwort, wahrscheinlich war sie eingeschlafen.' „Wahrscheinlich,' meinte auch die Gräfin und snhr in ihrer Unterhaltung fort, während Rosa sich lächelnd und mit einem Scherzwort einem der Herren zuwandte und von diesem innerlich eine reizend interessante Person genannt wurde. Im ganzen aber war der Ton ein recht steifer, ceremonieller, ein jeder der Gesellschaft

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 14.08.1897
Umfang: 24
, wenn ich die Sache unheimlich fand; ich bin gewiß, daß sie uns früher oder später auf eine ganz natürliche Weise erklärt wird. Wie geht's Ihnen heute, Herr Pastor?' „Besser, vielen Dank! Ich habe einen meiner besten Tage!' Man bot sich gegenseitig Lebewohl — der Pastor Fischbach mit seiner Tochter entfernten sich. Einige Schritte weiter begegneten sie der Gräfin Rosen, welche in ihrem leichten Pounhwägelchen daher gefahren kam; sie hielt an, schüttelte dem Vater nnd der Tochter herzlich die Hand und forderte

, auf Wiedersehen!' rief die Gräfin, und fuhr davon. 2. HerrCalafati. „Ofilio Kampfhahn.' Gräfin Rosen las eines Morgens eine Karte, welche der Diener ihr auf silbernem Tablett präsentierte und auf der dieser seltene Name stand. „Wie kau« man nur so heißen!' rief sie lachend. „Er behauptet, mich in dringender Angelegenheit sprechen zu müssen, nun so sagen Sie ihm, daß ich ihn gleich empfangen werde.' Die Gräfin durchzuckte der Gedanke, daß es vielleicht ein Agent der Geheimpolizei wäre

, welcher sich unter diesem seltsamen Namen bei ihr anmelden ließ. Sie begab sich somit in äußerster Spannung in den Salon, wo sie einen hochgewachsenen Mann, von ziemlich einnehmenden, eleganten Manieren ihrer harrend sand. „Ich bin gekommen, gnädige Gräfin, um anzufragen, ob Sie bereit wären, einen hohen Preis für das Zustandebringen der Ju welen zu bezahlen, welche Ihnen gestohlen wurden,' sagte er. Gräfin Rosen war überrascht. „Ich verstehe Ihre Absicht nicht,' begann sie. Er lächelte. Die Sache verhält sich so,' erwiderte

er. „Ich will mich als Privat-Detektiv etablieren und dazu benötige ich ein kleines Kapital, welches ich mir, da ich vollständig mittellos bin, erst erwerben muß. Ebenso muß ich trachten, meinem bis jetzt noch unbekannten Namen durch die Entdeckung eines besonders schwie rigen Falles eine gewisse Berühmtheit zu verleihen, und beides hoffe ich zu erreichen, indem ich das Dunkel, welches über den drei Einbruchsdiebstählen schwebt, lüfte. Die Papiere, die ich Ihnen vorlegen kann, Frau Gräfin, werden Sie überzeugen

, daß Sie es mit keinem Schwindler zu thun haben und bin ich bereit, das Werk auf eigene Kosten zu unternehmen, wenn Sie sich verpflichten wol len, mir im Falle des Gelingens sechstausend Gulden zu bezahlen. Doch vor allem, gnädigste Gräfin, muß ich Sie um tiefstes Schwei gen in dieser Angelegenheit bitten und da mein Amt es erfordern wird, müssen Sie es auch übernehmen, mich in die vornehme Welt von Lindenheim einzuführen.' Das war zwar ein sonderbarer Vorschlag, doch Gräfin Rosen war eine Dame, die Originalität liebte

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 15.04.1896
Umfang: 16
, mit aller Verve gespielt und müssen wir allen Darstellern ein uneingeschränktes Lob ertheilen. Aurora Nebelkopf (Gräfin Nadine Kolowrat), Schlächtermeister Budike (Freiherr T. v. Kvrff) boten köstliche Chargen, Dr. Liebrecht (Herr Koloman v. Wischnich) verstand es meisterhaft, die schwierige Rolle mit allem Humor auszu statten, ohne sie zu karikiren. Gräfin Wischnich war eine allerliebste Elise und ' Pückler ein Dienstmädchen Jette, daS liebe temperamentvoll sich ganz vorzüglich m v. Goldegg, der tüchtigen

Hausfrau „Doro Wir müssen Frau Gräfin Nadine Kolowrat-Huppmann ür ihre meisterhafte Regieführung unsere Bewunderung aussprechen. Am wohlthätigsten empfand man Einen, der nicht da zu sein schien — den Souffleur. Es war ein wirklicher Genuß, nicht zuerst jeden Satz wWn voes zu vernehmen. In sehr animirter Stimmung sah das Publikum den ebenden Bildern entgegen. Das erste, „Ein Maler-Atelier', zeigte uns Dr. Christomannos als Maler in einer Umgebung, in der es ihm wohl gefallen konnte

. DaS waren aber auch prächtige Gemälde, Studien und Werke der Plastik! Prinzessin Metternich, Frau v. Fodor, Frl. Jtha und Oktovie v. Goldegg, Gräfin Lonyai, Gräfin Vilma Metternich, Baronin Wiedersperg, Gräfin von der Mohl, Gräfin L. Pückler, Graf Oldofredi bevölkerten das Atelier als Kunstwerke. Man konnte sich an dem farben prächtigen Bilde nicht sattsehen und lohnte noch mit enthusiastischem Beifall, als der Vorhang endlich nicht mehr aufgehen wollte. Süsze Musik ertönt. Wieder theilt sich der Vorhang. Das bekannte Bild

, empfinden und jUr Darstellung bringen, wie Carl Wolf dies thut und er Spirit Hans Makarts muß am 12. dS. abends in unserem Kurhaus heitere Genugthuung empfunden haben. Das waren die schönen Frauen, die Prachtgewänder, die blitzenden Steine, die heitere Sorglosigkeit aus der Zeit der großen Medicäer. Gräfin Abensperg-Traun, Baronin Dalberg, Baronin Kutschera, Gräfin S. Pückler, Graf Kolowrat, Lieutenant Kafka, Prinz Liechtenstein und Herr v. Wischnich waren berufen, die Gestalten deS Künstlers

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 08.08.1896
Umfang: 24
der Oberhofmeisterin, Gräfin von Löwenjhelm zn, die soeben der Königin einen interessanten Artikel ans der französischen Zeitung vortrug. Vor beide« Dame« stand ein runder Tisch von duftendem Cedernholz, dessen kunstreich gear beiteter Fuß einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln darstellte, der in seinen Fängen einen Blitz hielt. Auf der Platte des Tisches befand sich ein Kaffee-Service von echtem chinesischem Porzellan, so fein nnd durchsichtig, daß man einen Bries durch denselben lesen konnte. Der aromatische

Duft des Mokka stieg angenehm und stärkeich aus der zierlich geformten Kanne und den gefüllten Tassen empor und eriuuerte daran, mit dem Gcunß desselben nicht länger zn zögern. „Die Nachrichten aus Paris sind heute betrübender deuu je/ seufzte Sophie Magdalene, als die Gräfin Löwenjhelm, die Zeitung jetzt zusammenlegte, „und Gott allein weiß es, wie das Schicksal Frankreichs sich gestalten uud was Wohl aus den gräßlichen Zu ständen des unglücklichen Reiches hervorgehen wird. Es hat mich traurig

sollte, die ihm sein königlicher Bru der so offen und innig entgegenträgt.' „So denken Sie mit Ihrem warmen Herzen,' sprach Sophie Magdalene bewegt, „aber dem ist leider nicht so, und nur meiner Schwägerin, der Prinzeß Sophie Albertine, wie dem Herzoge Fried rich traue ich eine treue, ausrichtige Anhänglichkeit an meinen Ge mahl zu, alle übrige» ausgenommen,' setzte sie hinzu uud reichte der Gräfin gnädig die Hand, „meinen es nicht redlich mit dem König, nnd diese Ahuuug, die mir fast zur Gewißheit wird, ersüllt mich ost

mit tiefer Traurigkeit. Macheu Sie mich wieder heiter durch Ihre Unterhaltung,' fuhr nach einer Pause Sophie Magdalene fort, iudem ihr schönes, seelenvolles Auge erwartend auf den Zügen der Gräfin richte; „Sie wissen ja, wie gern ich Ihren Mitteilungen lausche.' „So will ich deuu wagen,' sagte die Gräfin, „der Gedanken- reihc Eurer Majestät eine andere Richtung zu geben, indem ich der Neigung des jungen Grasen Platen zn der Tochter des Reichs- rates Grafen Horn gedenke. Zwischen die Hoffnungen

der Liebenden hat leider die Meinungsverschiedenheit der Väter für immer eine trennende Schranke gezogen, wenn Seine Majestät der König nicht so gnädig ist, seinen allerhöchsten Einfluß anzuweudeu, um in dem kalten, unzugänglichen Herzen des Grasen Horn eine Sinnesände rung zu bewirken.' „Ich fürchte, meine liebe Gräfin,' erwiderte teilnehmend Sophie Magdalene, „daß hier große Schwierigkeiten zn überwinde» sind, da der Reichsrat sich als entschiedener Feind meines Geniahls hin- l ! ^ stellt

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 32
Datum: 21.08.1897
Umfang: 32
und in keiner Weise aufdringlich, — kurz und gut, ein liebenswür diger Gesellschafter. Sie übernahm es, als sie seinen Wunsch, den Ball auf Schloß Meerau mitzumachen, erfuhr, ihn der Baronin vorzustellen und an einem prachtvollen Herbstnachmittag fuhr sie mit ihm dahin. Da Herr Calafati in Begleitung Gräfin Rosens kam, bedürfte es keiner weiteren Empfehlung, er wurde auf das herzlichste aufgenommen, und als man in ihm einen Tänzer ent deckte, sogleich zum bevorstehenden Balle eingeladen

. Auf dem Rückwege war der Künstler in der rosigsten Laune, hatte er doch sein Ziel erreicht, und die Aussicht mit der schönen Elsa eine Nacht zu durchtanzen, behagte ihm. Gesprächsweise be merkte er, Baronin Meerau thue gut daran, ihren Smaragdschmuck beim Bankier in Verwahrung zu lassen, worauf Gräfin Rosen erwi derte, sie hätte noch eine Menge Kostbarkeiten und sei nur in betreff der Smaragden so vorsichtig, da dieselben Familienerbstücke seien. Endlich kam der lang ersehnte Abend heran. — Gräfin Rosen

die Baronin Meerau aus, als der Künstler ihr seine Verbeugung machte. Er hatte sich durch ein Billet entschuldigt, da er sich leidend fühle, fügte aber hinzu, daß, wenn ihm im Laufe des Abends besser sei und wenn Baronin Meerau es erlaube, er doch noch erscheinen werde. So war er also, obwohl spät, doch noch gekommen, und ver sicherte, wieder ganz Wohl zu sein und am Tanzvergnügen teilneh men zu wollen. Seine Blicke suchten sofort die schöne Elsa, welche neben Gräfin Rosen saß und ihn mit einem matten

Lächeln begrüßte. „Das arme Kind fühlt sich etwas schwindlig,' sagte die Gräfin. „Wollen Sie vielleicht ein Glas Wein, meine Liebe?' fragte sie besorgt. „O nein, nein; wenn ich nur aus dieser drückenden Atmosphäre hinaus könnte, würde mir gleich besser,' erwiderte diese. „Lassen Sie mich Ihnen ein stilles, kühles Plätzchen suchen, gnädiges Fräulein; darf ich Ihnen meinen Arm bieten,' sagte der Maler dienstfertig. Sie nahm sein Anerbieten an, und er führte sie in ein kleines Gemach, dessen Thüre

geöffnet, und Gäste wie Dienerschaft stürzten herein. Es bot sich ihnen ein sonder barer Anblick. Ein todbleicher Mann saß, mit dem Rücken an einen Sessel gelehnt, auf dem Teppich; ein anderer mit einer Pistole in der Hand, beugte sich über ihn; ein junges Mädchen kauerte am Tisch. „Elsa! Herr Calafati!' riefen die Gräfin Rosen und Baronin Meerau in einem Atem. Der erste Gedanke von allen war, daß jemand versucht habe, das Mädchen zu ermorden. Herr Calafati wies auf das Schmuckkästchen

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 15.03.1890
Umfang: 12
der Geburt, der Wissenschaft, Kunst rc. folgende Namen: v. Recklinghausen, Köln. Graf v. Khuen Belast, Wien. Baronin o Cles, Wien. Frhr. v. WiederSperg, Kcakau. Gräfin Ialm mit Fa-»ilie, Hirschwang (Graf v. Meran). Hausen, Professor, Maler mit Gemahlin, Kopenhagen (Hotel Erzh. Rainer). Freiherr v. Bibra, Eclau. o. Forcade, ReichsgecichSrath mit Gemahlin, Leipzig (Hotel Stadt München). Exz. Josef Landgraf o. Fürsten - berg mit Herrn Bajer, Kapla», Äien (Villa Tann heim). Graf Khuen mit Gemahlin. Rovereto

(Graf von Meran). Professor Dr. Lorenz o. Stein init Familie, Wien. Frau v. Vietinghoff mit Kind, Schwerin (Pension NeuhauS). Baronin Jella Oppen- heimer, Wien (Hotel Europa). Fürst Schwarzen berg mit Familie. Wien (Pension Warmegg). Graf Wydenbruck, Böhmen. Baronin Jaköi, geb. Gräfin Deym mit Baronessen Ella und Lely, Baron Eme- rich, Gesellschaftsdame Frl. Chautemps und Pianist Herrn Werner, Budapest (Villa Sonnenberg». Frau j Kraßtell Edle v. Ferenezy, Wien. Oberlieutenant Stefenelli

v. Prenterhof und Hohenmauer, Brixen (Hotel Erzh. Rainer). Gräfin v. Arnim, Dresden. Dr. de Harde mit Gemahlin, Bremen. Dr. Ritter o. Koepl, Sanitätsrath mit Gemahlin, Graz. Baronin von dem Busche-Haddenhausen, geb. v. Saloiati, Bückcburg (Villa v. Weinhart). Gräfin Heffenstein mit Tochter, Ungarn, v. Solymossi, Nagy-Loos. Baronin Stenglin, Schwerin. Frl. v. Moroda, Ungarn. Frl. v. BischoffShausen, Hessen. Dr. Meltenheimer, Leibarzt l. k. Hoheit Frau Groß- herzogin-Mutter v. Mecklenburg-Schwerin. Ritter

v. Miller zu Aichholz mit Tochter, Wien. Gräfin zu Rantzau, Holstein. Thornton, St. Petersburg. Joh. Stifft, Wien. Graf Thurn-Balsassina mit Gemahlin, Wien. Ritter v. SalemfelS, k. k Major mit Familie, Paris. Graf Orsini Rosenberg, Wien (Hotel Austria). v. JablonSki mit Gemahlin, Lithauen (Hotel Erzh. Rainer). Jela Gräfin Wrbnä, BerthaS- heim. Prinz Clodwig Hohenlohe (Erzh. Rainer). Prinzessin Constanze zu Salm-Salm (Niedl). Herzog von Cray und Erbprinz von Cray (Erzh. Rainer). Prinzessin v. Rubemprö

geb. Prinzessin von Croy (Hoferhaus). Frau Generalin Natalie oon Rosen- wärd geb. Gräfin Löwenhielm mit Familie (Bavaria). Erwein Graf Nostitz-Schinek Maja). Traf Samuel von Gyulay tBilla Schenk). Gräfin von und zu Freyen Seiboltsdorf. Gras Werner mit Familie auS Holstein. Gräfin Helena HusarzewSka mit Familie aus Krakau. Gras Lodron rc. Herzoglich van Anhait'fcher Hof lieferant. Se. Hoheit der Herzog von Anhalt ernannte Herr» Joses Hubmayer, Damen- konfektionär hier, zum Hoflieferanten der regie

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1897
Umfang: 8
Mr. 262 Ksx«»»Aachricht<« von ihr, und sie sucht sich in der Literatur Zuflucht, die schon so viele kranke Seelen geheilt hat. Unter dem Federnamen Gräfin Lara wird sie allgemein bekannt, sie ist emsig fleißig, dienstfertig, hilfreich, ein treuer Kamerad, so erscheint sie nach den Zeugenaussagen aller Derjenigen, die sie von ihrer besten Seite gekannt haben. Eine feste Rente von 2000 Lire macht sie materiell fast unabhängig, dazu verdient sie noch ungefähr 200 Lire monatlich durch ihre stetige

: Ich begab mich in das Haus meiner Freundin, um ihr zur Seite zu stehen.. Die: Gräfin sagte mir, ruckweise die Worte hervorstoßend: „Olga, nicht aus Leidenschaft, ans Geldgier, des Geldes wegen.' Zwischen Todesröcheln erzählte mir die Gräfin, daß Pierantoni wüthend den Revolver, der auf der Kammode lag, an sich nahm. Es entstand ein Handgemenge. Verzweifelt rief ich ihm zu: „„Peppino, aus Liebe zu Deinen Verstorbenen, tödte mich nicht!'' Er antwortete mir:„ „Ich will, daß Du. stirbst'' und feuerte

ab. . Die Gräfin sagte noch: „Du siehst, ich sterbe wie der arme Bennati für mich gestorben ist! ^ Es ist gerecht!' Die Zeugin spricht bewegt, das ganze Auditorium ergreifend. Die Spannung ist ungeheuer, das Schweigen feierlich. Pierrantoni steht anscheinend gleichgültig da, die Hand vor's Gesicht haltend. In den bunten Galerien der Zeugen, bestehend aus Zim mermiethern, kleinen Gastwirthen, Portierslenten, Dienstmädchen, Künstlern und Schriftstellern, welche Klarheit darüber bringen sollen, ob Pierantoni

materielle Vortheile von der Gräfin hatte, hat auch er seine Anhänger. Die Zeugin Benedetti, bei der Pierantoni 3 Jahre als Miether gewohnt hatte, sagt aus: Pierantoni verdiente ziemlich viel und gab sein Geld für die Gräfin aus, die — nach ihrer Meinung — sein Ruin war. Der Akademie-Professor Karotti, über die Fähigkeiten des Angeklagten als Künstler befragt, erklärt, daß Pierantoni recht anmuthige und daher leicht verkäufliche Sachen machte, feine Arbeiten gefielen und wurden gekauft

, während ich, der ich doch Maler bin, nichts verkaufe. (Heiterkeit). Das Dienst mädchen der Ermordeten macht eine höchst gravirende Aussage: Pierantoni ohrfeigte wiederholentlich die Gräfin, dabei rufend: „So ohrfeigt man Gräfinnen!' Darauf entschloß sich die Gräfin, ihn nicht mehr zu empfangen und schickte ihm den Koffer mit seinen Sachen nach Hause. Die Haushaltungskosten bestritt die Gräfin. Sie sagte oft: „Als ich ihm 10 Lire täglich gab, ging Alles gut. Jetzt, da ich ihm nichts mehr gebe, geht Alles schief. Ich arbeite

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1891
Umfang: 8
in Obermais ist nun zu einem kleinen Ladengewölbe umgebant worden, welches die Modistin und Spitzeuhäudlcnu S:äuvl gemiethet hat. um darin ihr Geschäft auszuüben. Dieselbe hat auch die auf dem Grunoe der Frau Bli'nnel in Ober mals ober der Georgen-Mühle erbaute Holzbude zum gleichen Zwecke gemiethet. IDie Katastrophe bei Abbazia.^ Ueber den Verlauf des traurigen Unglücksfalles bei Abbazia, wobei Gräfin Anna Fries und Gras Arth.rr Kessel statt um's Leben gekommen sind, erhält

die „N. Fr. Pr.' von einem höchst zuverlässigen Gewährsmanne soigende Darstellung, die auf den Mittheilungen des geretteten jungen Grasen Fries beruht. Zunächst wird veisich.'rt, daß an dem verhängnißvollen Nachmittage, Chacicci- tag den 27. März, die See nicht stürmisch beweg! war, obwohl die Wellen allerdings ziemlich hoch gingen. Es bestätigt sich, daß G.äfi:: Fries die Bootfahrt vorschlug und auf derselben bestand, obwohl ihr Sohn und Graf Kesselstatt keine besondere Lust dazu zeigten. Gräfin Fries wollte aber den Anblick

des Wellenganges der See vom Boote ans genießen, und so wnrde die Fahrt mit zwei Ruderern unter nommen. Als die Gesellschaft noch nicht weit draußen im Meere war, kamen Plötzlich zwei riesige Wogen auf das Boot zu, und Gräfin Fries, ganz entzückt über das großartige Schauspiel, rief aus: „Dcis ist prachtvoll, das habe ich noch nie gesehen!' In dem selben Augenblicke verlor aber einer der Ruderer, wahrscheinlich in Folge der heftigen Erschütterung des Bootes durch die beiden Wogen, das Gleichgewicht und stürzte

ins Meer. Dabei war sein Ruder in die Höhe geschleudert w'rden und traf die Gräfin Fries an der Seite des Kopfes, an der Schläfe. Durch diesen Schlag scheint die Gräfin betäubt worden zu sein, sie neigte sich Plötzlich zur Seite und stürzte gleichfalls über den Bordrand kopfüber ins Meer. Auf's höchste erschrocken, erhoben sich die beiden Herren von ihren Sitzen und sprangen alsbald der Gräfin nach, um sie zu retten, wobei das Boot umkippte nnd der zweite Ruderer gleichfalls ins Meer fiel. Gräfin Fries

zu erhalten. Man kann sich die furchtbare Lage des jungen Mannes denken, der unter dem schrecklichen Eindrucke der Ka tastrophe sich den Wellen preisgegeben sah und in den Armen seine Mutter hielt, deren Antlitz bereits die deutlichen Kennzeichen der eingetretenen Erstickung zeigte. Trotzdem hielt er aus, bis vom User die zu Hilfe geeilten Boote kamen und ihn, sowie den Körper der Gräfin aufnahmen. Sie war zweifellos bereits todt, als sie aus dem Meere ins Boot gehoben wurde. Räthselhaft ist das Schicksal

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 08.09.1898
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 264 der „Vozner Nachrichten' vom 8. September 1898 Die Lisöe ö>crs LeHen« Roman von Dietrich VS» Gelchte«. (23. Fortsetzung.) „Sie wollen Gräfin Caraven malen?' fragte er. „Und ich hörte immer, Sie wären so sehr wählerisch in Ihren Mo dellen?' „Das hoffe ich, Graf Caraven, in diesem Falle mehr denn je zu bethätigen,' entgegnete der Maler stolz und kühl. „Kein Künstler könnte sich ein schöneres Vorbild für seinen Pinsel wün schen, als die Gräfin Caraven.' „Nun,' sagte der Graf

kopfschüttelnd, „dann fange ich an zu glauben, daß ich blind bin. Falls Gräfin Caraven eingewilligt, habe ich nichts einzuwenden.' „Ich danke Ihnen!' antwortete der Künstler einfach. „Morgen werde ich bei Ihrer Frau Gemahlin um die gleiche Einwilligung nachsuchen !' „Die ich Ihnen im voraus zusagen kann!' rief Raoul enthusiasmiert. „Die Gräfin ist eben so gütig wie schön, und ihr Gemälde wird das herrlichste unter allen'anderen inRavens- mere werden!' „Wem: ich je dulde, daß es dorthin kommt!' sagte der Graf

sich verdrossen. „Die ganze Welt scheint verrückt geworden zu sein!' Daß der erste Kritiker über Schönheit sich in so entzückten Ausdrücken über die Gräfin erging, erschien ihm einzig als ein kaux ML, den er allerdings einem Künstler solchen Ranaes nicht zugetraut hätte. Er überließ es nur zu gern Raoul, seiner Frau die Neuig keit zu überbringen, die ihn selbst völlig kalt ließ. Kalt wie das eisumstarrte Nordland, ehe sie mit Allgewalt hervorbrechen, des Heklas Lavagluten. - 21. Kapitel

. ' Es war ein leuchtender Junimor^en. Graf Caraven hatte ausnahmsweise mit der Gräfin und Raoul gefrühstückt. Sie sprachen von ihren Sommerplänen, als der Graf mit gutgelauntem Lachen einfiel: „Ich bin dieser ewigen Titel aber herzlich müde! Wenn du doch deine verwandtschaftlichen Rechte geltend machen willst, Raoul, weshalb sagst du dann nicht: Hildegard? Und weshalb geben Sie Ihr zeremonielles .Oberst' nicht auf und nennen ihn einfach Raoul?' Die letzten Worte galten Hildegard. „Mir soll es schon recht

ab. „Das ist eine Sache, in der ich doch keinerlei Rat annehmen werde.' „Ich habe dir auch keinen zu geben!' sagte Raoul kühl, und damit wurde das Thema als abgethan betrachtet. Währenddessen machte das Porträt der Gräfin große Fort schritte. Man sah, daß Begeisterung den Pinsel des Künstlers führte. Aber der Ausdruck des Bildes war ein trauriger; die dunklen Augen sahen aus, als hätten sie niemals fröhlich aufgeblitzt; sie waren voller fremder, seltsamer Träume; und auf den lieb lichen Wangen lagerte ein Schatten

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.09.1891
Umfang: 8
einer edlen, durch Reichthum und Hochherzigkeit nah und fern berühmten gräflichen Familie. Hier trauerte die schöne und milde Gräfin Adelheid von Marienthal seit drei langen Tagen über den Verlust eines kostbaren Ringes, den sie am Rosenmorgen ihrer Liebe aus den Händen ihres Gemahls als Brautgeschenk erhalten hatte. Allen Nachforschungen ungeachtet, blieb der Räuber uuentdeckt. Die Wirthin, stets eingedenk der seltenen Güte, die sie einst als Dienerin der Gräfin von ihr genossen, nahm den innigsten

die Einladung mit sichtlicher Freude an, weil ihm hier die Aussicht lächelte, seinen einzigen und letzten Wunsch befriedigt zu sehen. Auf dem Wege nach dem Schlosse — er saß in dem Staatswagen der Gräfin — entwarf er seinen Plan. Huldreich von der herablassenden Gräfin empfangen, hörte er in einer stolz-bescheideneu Stellung der Erzählung vom vermissten Ringe zu und sprach mit abgemessener, tief aus der Brust geholter Stimme: „Noch ist zwar mein Auge nicht fähig, den dichten Schleier, der den Räuber

Anstrengung meiner körper lichen Hülle bedarf, in die der Geist hinieden ge bannt ist, so darf ich dieser auch die unerläßlichen Mittel nicht entziehen. Ich muss Sie, gnädige Gräfin, demnach ersuchen, mir für diese drei Tage drei der ausgesuchtesten Mahlzeiten vorsetzen zu lassen. Nichts was Ihre Borrathskammer an den schönsten und köstlichsten Speisen und Ihre Keller an den lieblichsten und herrlichsten Getränken aufbewahren, um bei glänzenden Festlichkeiten die Gaumen hoher Gäste zu kitzeln, darf

ausgeschlossen und zurückbehalten werden.' . Wie sonderbar auch die Gräfin diese Be dingung fand, so willigte sie doch in alles, was der Zauberer erheischte. Die Küchen- und Keller meister erhielten den Befehl, alles anzuwenden, um diese drei Mahlzeiten womöglich zu Götter- mahlen zu machen. Das schönste Prunkzlmmer im Schlosse wurde dem Seher angemese^ und sobald er das silberne Glöckchen rühren würde, sollten seine Wünsche mit allem, was das Haus vermochte, befriedigt werden. Das einzige, was die schone

Gräfin m Ver legenheit setzte, war die Abwesenheit der männ-

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 30
Datum: 13.11.1897
Umfang: 30
mit lauter, erhobener Stimme gesprochen und nicht bemerkt, daß die Gräfin inzwischen durch die Portiere getreten und auf dem dicken Teppich, der ihre Schritte unhörbar machte, bis an ihre Seite gekommen war. Sie erschrak daher nicht wenig, als eine Stimme neben ihr gebot: „Verlassen Sie das Zimmer; die Komtesse kann ihre Toilette ohne Sie vollenden. Sie find hier, um Fräulein Josepha anzukleiden, nicht um sie zu unterhalten.' Die Augen der Gräfin blitzten das Mädchen zornig an uud, von Kopf bis zu Fuß

zitternd, zog dieses sich eilig zurück. „Was hat sie denn Unrechtes gethan?' rief die Komtesse. „Ist es eine so große Sünde, wenn sie einfach nacherzählt, was sie gehört hat?' „Willst Du sie zu ihrem Geschwätz noch ermutigen?' rief die Gräfin erregt, „und offenbaren Lügen Gehör schenken?' „Wenn es nun keine Lügen wären?' sagte Josepha, die großen blauen Augen fest auf ihre Stiefmutter geheftet, „wenn mein Bruder noch am Leben wäre? Es würde nicht das erste Mal sein, daß sich so etwas ereignete

. Fürchtetest Du, daß es wahr sein könnte, als Du das Mädchen hinausschicktest?' Die Gräfin wurde totenbleich und sank schwankend auf einen Stuhl nieder, während Josepha, sie fest im Auge behaltend, vor ihr stehen blieb. „Du bist wahnsinnig!' rief sie, alle Kräfte zusammennehmend und plötzlich wieder aufspringend, „wahnsinnig, solche Thorheit zn reden. Nur Wahnsinn kann Dir einen solchen Gedanken eingeben. Die Krankheit war ja der Familie Deiner Mutter eigen und Du hast sie geerbt.' „Ich verstehe

Dich nicht,' entgegnete die Komtesse äußerlich ruhig, „ich hörte nie davon.' „So hörst Du es jetzt zum erstenmale!' rief die Gräfin trium phiereud. „Deine Großmutter starb geisteskrank und wenn Du die unsinnigen Worte noch einmal wiederholst, muß ich Deinen Vater bitten, Dich unter Gewahrsam zu bringen.' „Ich werde selbst mit meinem Vater reden,' versetzte Josepha, während sie vor den Spiegel trat und sich das Haar vollende ordnete. Dann kleidete sie sich in aller Ruhe an. Sie zeigte weder Hast noch Eile und bildete

so in ihrer gelassenen Würde einen auf fallenden Kontrast zu der aufgeregten, zornglühenden Gräfin. „Sage ihm, was Du willst; lüge ihm vor, so viel Dir gefällt,' Warf diese achselzuckend hin. Josephas ehrliche Augen gaben Antwort, ihre Lippen aber schwiegen. Dann verließ sie das Zimmer und ging nach der Biblio thek, wo sie den Grafen zu finden glaubte. Statt seiner aber fand sie einen fremden Herrn darin. „Ich bitte um Verzeihung,' sagte sie, im Begriff, sich wieder zurückzuziehen. „Ich glaubte, meinen Vater

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.09.1892
Umfang: 8
. Es lernt sich eben alles mit der Zeit, man gewöhnt sich an vieles und beob achtet und urtlieilt nicht mehr so unbedingt kindlich.' Ohne dass MM es beabsichtigte, legte sie in ihren Ton eine Bitterkeit, welche beiden Zuhörern nicht ent- gieng, von der Gräfin mit Freude, von Beringen mit Verwunderung vernommen. War dies das vielbespro chene, bespöttelte HauSglück BredenS, fragte er sich, dass seine junge Frau nach kaun, zweijähriger Ehe in solcher Weise sprach? Beringen kannte Brcden nicht persönlich

. Der Fürst wünscht meine Vorstellung.' „Davon sagtest Du ja noch nichts, Milli', rief die Gräfin vorwurfsvoll. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, Mama. Ich freue mich wirklich aus den Winter und hof^'e, dass er mehr Abwechslung bringt, wie der vergangene.' „Wie kommt eS denn, dass Ihr Herr Gemahl Nr vorratl>Ska»»iicr, dann damit verbunden eine Wäfche- und KleiderTrockenkamnicr, sowie zwei Aborte. Der an diese ^citc anschließende Speisesaal ist sehr ge räumig, mit Holztäfelung mit Holzbrandtechnik

bei einbrechendem, leider 3 Stunden dauern dem Regenwetter die officielle Fcstseier in Gegenwart von über 150 Touristen, Bergführern, Aelplern und Thalbewohnern statt. Der Sections-Vorstand von Berlin, Herr Raimund Mitsclirr, verband mit den, herzlichen Gruß an die Erschienenen den Dank für sich auf seinen« Schloss vergräbt, anstatt seine schöne Gemahlin bewundern zu lassen?' fragte Beringen wieder. „DaS will er eben nickt, Odo, er will sie nur für sich allein haben', rief die Gräfin eifrig. „Nein, nein

', wehrte Milli, „Gert liebt das auf regende Leben nicht nnd schon jetzt graut ihn« vor den« kommenden Winter.' „Ich denke, er wird selbst so viel Geschmack an dem Leben gewinnen, dass er gern dort bleibt, dann aber, Milli, ich warne Dich aus eigener Erfahrung, nimm Dich vor deni Prinzen in Acht.' »Was soll mir geschehen, wenn Gert an meiner Seite ist?' sragte Milli naiv. „Nun sehe einer d efe Unschuld', lächle die Gräfin. „Du hast doch Deinen Gert nicht immer an Deiner Seite

!' „Nun, dann werde ich mich selbst zu schützen wissen. Wehe der Frau, die nicht den Schntz in sich selbst, in ihrer eigenen Weiblichkeit zu finden weiß.' Die Gräfin verstummte und biss sich die Lippen. „Ihr Herr Gemahl,' ergriff Odo das Wort, um keine Pause eintreten zn lassen, ist nach Ossip?' „Ja, Baron, er snhr schon frühe dahin, ich glaube, die Herren aus der ganzen Umgegend find dort ge laden.' „Dann verweilt Graf Brcden sicherlich mehrere Tage, denn ich habe eS im vorigen Jahre selbst er lebt, wie die äußerst liebenswürdigen Wirte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.10.1894
Umfang: 4
,' versetzte er scharf. „Ich ver» 'tavge von Dir nur. zunächst, daß Dn Dich um meine Angelegenheiten nach dieser Seite hin nur in spfern kümmerst, als Du es versuchen wirst, mich seinem Gemahle gegenüber, als eine für seine ' Nichte ganz paffende Partie hinzustellen, undmit allen wirkltchen oder erdichteten Borzügen aüsznf statten.' . ' Die Gräfin sah ihn höhnisch an, und dies reizt? ihn nur noch mehr. „Denke und spotte darüber, wie Du willst,' fuhr er mit erhöhter Stimme fort, „und thue, was ich Dir sage

ruht in Deiner eigenen Röder ging und die Gräfin hielt ihn nicht zurück, es hatte d-'n Anfch in, als wollte er ihr in der That Zeit zum Nachdenken und zur Ueberlegung geben. Sie fühlte sich erleichtert, als sie ihn nicht mehr sah, aber so abenteuerlich ihr im ersten Mo« mente die Idee, ihn als Gemahl eines Fräuleins von Ebersdorf zu sehen, erschienen war, im nächsten mußte sie sich wider ihren Willen gestehen, daß es ganz der Mann war, diese abenteuerliche Idee zur Ausführung zu bringen. ES ließ

sich nicht leugnen, daß Röder dem Gra fen nicht sremd blieb, sonder» geradezu unentbehrlich geworden war. Noch dazu war Graf HorbiK seih seiner Krankheit geistig und körperlich so geschwächt, daß er sich wie ein Kind leiten ließ. Hier also er, «artete Wder kein großes Feld des- Widerstandes. Aber Helene selbst! Gräfin Valeska hatte e« oft genug gesehen, mit welcher Kälte, welchem Hochmuth das junge Mädchen jede Annäherung, jeden Dienst des Inspektors ablehnte. Es war ihr nicht unbe? merkt geblieben, daß Helene

einem wohlüberlegten Plane und einer bestimmten Absicht handelte. Aber keine Gedanke des Erbarmens oder Mitleih» regte sich in der Gräfin, als sie deS jungen, schön«» Mädchens gedachte, welches dem namenlosesten Elende preisgegeben werden sollte. Sie haßt» ja Helene wie ein eifersüchtiges Weib die begünstige Nebenbuhlerin, und ein Gefühl unsagbaren Trium phes brachte alle anderen GedanKw schnell gxnug zur Ruhe — ja, dies Gefühl überwog für- den Moment sogar die Freude bei der Möglichkeit einer Befreiung. Dann eist

war sie Herrin im Schlosse freie. unumschränkte Herrin. Unbeeinflußt von drückenden Fesseln durfte sie schalten und walten nach ihkxm Belieben. Niemand würde sich daS Recht anmaß»n, sie zu beobachten. Die Gräfin vergaß WeS, außer der AnSstcht auf ihre freie unumschränkte Herrschaft. Trotz der Ge fahr, welche über ihrem Haupt schwebte, legte sie sich, seit langer Zeit zum ersten Mole, ohne trübe Gedanken zur Ruhe nieder, und Träume ungestör ten Glücks umgankelten di» schöne Schläferin auf ihrem seidenen

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 21.04.1899
Umfang: 6
mich. hi«mit,tz daß esmnzMderZ strebt, ein Portraä-meiner- interessanten''' ^md - in ^.weitesten... Kreisen gekqnyten^. theuren: SchPägMN., ^in ^ einer^. Sffefltliche^.'.Kunst-i Handlung von Jed ermänn.,i bestaunen zu ich^widersetze muh^ denr auffS^Ent» schiedenste l' DaS heißt. Du widersetzest Dich, und damit Punktum!' fiel Jrmgard ironisch ein. .Lilli^hat als Besitzerin nMrlich wieder keine .Stimme.- .O doch l* rief die blonde Gräfin und stellte sich als sollte.ihrem Joseph ein Unrecht geschehen^ tapfer' an dessen Seite

eingedenk auch hierin der Gebieterin seiner Gefühle unterwerfen sollt».—-ichpftehe»treMza ihMalS'MchwöWN . Feld dieser^ schrecklichsten aller gesellschaftlichen Plagen!. Wii? laden einen gewählten, aber Er. kam nicht weiter, denn Jrmgard, bleich bis m die Lippen^drehte-sich kurz, ab und Zerließ mit?sxasche»p Schritten daT Zimmer. VM. In den.-aristokratischen Kreisen Berlins war man theils erregt, theils verblüfft, als die VeÄobung der Gräfin Tessin bekannt wurde, .Die; ganze Stadt sprach nicht darübe

Adel und HiauletteS was man am Ende Mensch, und' als solcher von einer berechtigten Neugier ergriffen diesen fremden Maler, von dessen Dasein nur wenige Kunstenthusiasten in den adelige» Kreisen tziey. und da etwas gehört hatten, in Augenschein zu nehmen und außerdem festzustellen, wie die Gräfin Jrmgard sich als liebende Braut betrug. Werdau'S Werbung, durch ihre offenbare Koketterie veranlaßt, war ebenso wenig vergessen, wie die Geschichte mit dem Fürsten Borsakow« der sich mit der Ruhe

eines türkischen Paschas von der exzentrischen Dame hatte den Hof machm lassen und schließlich nach der Krim abgereist war. ohne die kleifl» Hand, die sich ihm so ohne allenZweifel ent gegenstreckte, zu ergreifen und festzuhalten. Die Gräfin Tessin verstand e« in der That meisterlich, ihre .guten Freunde' in Athem zu erhallen; man kam aus dem Staunen der Empörung, dem Spott gar. nicht heraus. Bewundernswürdig war und blieb die Haltung der Gräfin-Mutter, die einmal den Besuch des Brautpaares entgegengenommen

, einmal erwidert hatte und im Uehrigyl weder Herrn Burkardt,'? Namen nannte^ noch daS ganze Verhältnis andern gegenüber mit einem Wort erwähnte. Als nun zu Ansang Oktober Graf, und Gräfin Hachingen sich die Ehre gaben, einen größeren KreiS .intimer Bekannten' zu einer Soiree in ihrem Hause einzuladen^ da war es merkwürdig zu sehen, wie allgemein dieser liebenswürdigen Aufford-rung FM geleistet wurde und vorr welch'lebhaftem Bedauern, die vereinzelten Absagen begleitet wurden. Der Himmel machte

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 18.04.1899
Umfang: 6
, hatte sich vollends die Herzen im Sturm gewonnen, die Kinder hiengen wie Kletten an ihm, Fräulein Ellinor verlor ihr« ganze Schüchternheit in seiner Näh» und scherzte und lachte sehr anmuthig mit ihm, Gräfin Lilli hatte eine solche Schwärmerei für den schönen Schwager gefaßt, daS sie nichts ohne seinen Räth unternahm, ihn ganz zur Familie rechnete und ihrer Schwester jeden Abend seine Borzüge pries und wie sie Gott nie genug für ihr Glück danken könne.- auch Hachingen gewann Rai mund, täglich lieber

den je an ihren schwarzbärtigen Joseph schmiegte, um auch noch einmal »Brautpaar zu spielen*, denn daS Herz wurde ihr weit beim Anblick von ihrer Jrmgard Glück. Zwar die alte Gräfin Patalsy verhielt sich auch noch jetzt kühl und ablehne»»» gegenüber dein.aufgedrungenen' Schwiegersohn, eS hatte mehrere Tage gedauert, bis sie sich überreden ließ, ihn überhaupt in ihrem Hause zu empfangen, und als es endlich geschah, da begegnete sie ihm sehr förmlich, wenn auch mit Höflichkeit, und, behandelte ihre Tochter Jrmgard

mit solcher Gemessenheit, daß sie leicht aus der Fassung hätte kommen können. Zu Lilli äußerte die alte Gräfin später ver traulich, sie habe ja im Allgemeinen gegen Herrn Burkardt nichts einzuwendm, er sehe wie ein Gentleman aus und habe gute Manieren, möge ja auch ein ganz tüchtiger Maler sein.sei aber doch nie und nimmerein Mann für ihre Jrmgard, die verwitwete Gräfin Tessin. um die sich Männer auS der Blüthe des deutschen Adels beworben hätten, ja, nach der ein russischer Fürst seine Hand ausgestreckt

, um — wie Lilli boshaft hinzu fügte — dieselbe später zurückzuziehen. Die junge Frau war der Mama ganz böse, daß sie nicht ebenso eingenommen von ihrem Lieb ling war. wie sie selber; aber die Gräfin Patalfq zog die Brauen hoch, nannte Lilli ein unbedachtes Kind und verwahrte sich aus drücklich dagegen, diesen gewiß sonst recht ehrenwerthen Herrn ihren künftigen Schwieger sohn zu nennen und ihm irgend welche Stellung in der Familie einzuräumen. Sie habe leider die Verlobung nicht hinden können und sei

, än dem» die Sternschnuppen oft die Kreuz und die Quer ihre glänzende Bahn zogen, während die Rosen deS Gartens ihren herrlichen Duft ausströmten und die Scheibe deS aufgehenden Mondes rothgolden hinter dm Bäumen emporstieg. Dann schritt wohl drinnen im Musik» zimmer Gräfin Lilli lautlos zu ihrem Flügel, und plötzlich klang wie eine Offenbarung der Liebe ihre tiefe, weiche Stimme in da« Schweigen hinein und sie fang : »ES blinkt der Thau in den Gräsern der Nacht', und endete mit dem zwischen Aufjauchzen und wildem Weh

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.01.1894
Umfang: 8
landwirth- Am Kaiserhose. AuS Wien's Vergangenheit. Roman v. C. Wild. Nachdruck verboten. Sie dachte nicht daran. Hilfe herbeizuholen, sie dachte nur an daS Testament, das sie deS Reich thums. den sie so sehr liebte, berauben sollte. Sie rief den Maler herbei, der im Garten ihrer harrte, und nun suchten beide in allen Schränken und Fä- chern nach dem verhängnißvollea Papier. Dasselbe war nicht zu finden! Da kam der Gräfin ein Ge danke. Sie beugte sich über den noch immer wie leblos am Boden liegenden

Satten und begann dessen Kleider zu durchsuchen. -Sie hatte mit weib licher Schlauheit daS richtige getroffen. Der Graf trug das wichtige Papier bei sich. Rasch vertauschte seine Gattin dasselbe mit dem Testament, daS zu ihren Gunsteu sprach. Starr vor Staunen, hatte der Maler ihr zugesehen; da vernahm man im an- fkoßendeu Gemach Stimmen. Ein Besuch war ge kommen, den der Diener anmelden wollte. Die Gräfin drückte dem Waler daS Dokument, das zu ihren Ungunsten lautete, in die Hand und wies

, an welcher er vermeintlich zaS Papier geborgen wußte, welche» seine treulose Gattin nahezu enterbte. Dann verschied er. Die Gräfin Mirani aber war durch einen Betrug die Erbin des ganzen, großen Vermögens geworden!' Die kleinen, weißen Hände Leonore'S ballten sich krampfhaft zur Faust. Sie hatte Höllenqualen ge« litten beim Anhören dieser Erzählung. Ja, es war Wahrheit, reinste Wahrheit, die ihr Giulio in kur zen, knappen Worten, vorhielt. Sie war zur Verbre cherin geworden, weil sie nicht arm snn

wollte; sie hatte die Ruhe ihres Gewissens geopfert, um reich zu bleibe», und doch waren schon genug Stunden und Tage gekommen, da sie gewünscht hatte, arm zu sem, aber ein reines, unbeflecktes Gewissen zu besitzen. „Geduld, schöne Gräfin, ich bin bald zu Ende,' sagte Giulio. „Die Witwe des Grafen Mirani hätte nun daran denken sollen, was sie dem Manne ihrer Liebe, gelobt'hatte; sie war jetzt frei und konnte-nach ihrem Herzen wählen; eS.war natürlich, daß sie an.eine zweite Ehe dachte, aber die Liebe schien plötzlich

m ihrem Herzen erloschen zu sein, denn sie ward immer kälter gegen den Maler, und hätte er nicht das echte Testament besessen, sie würde ihn vielleicht wie einen Bettler von ihrer Thür gejagt haben. Aber der Maler liebte sie und ließ sich immer wieder von ihren falschen Schmei chelworlen bethören. Dann jedoch, als er ungedul dig zu werden anfing, geschah etwas Seltsames. Er wurde eines Abends, als er von der Gräfin heim kehrte, von verlarvten Männern überfallen und fortgeführt. Man brachte ihn auf ein Schiff

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