eS gewesen, die dem ain Boden lie genden Bruder das Gift eingeträufelt, suchte er ste vor den Assisen zn gewinnen, indem er glauben machen wollte, es sei alles nur durch einen uualück- li'chen Zufall so gekommen: seine Frau hnbe aus Jrrtbum elue Nikotiussasci e statt einer Weinflasche ergriffen, dabe ihrem Bruder ein lNscis gereicht, und so. sei dieser als Ovker jenes Mißverständnisses gefallen. — Die Gräfin ging nickt ans diese Erfindung ein. Nachdem sie, wie ste sagt, von innerer Qual ae. trieben, nach schwerem
natürlichen Schrecken vor ihrem Manu, zn manchem verfettet werden, was sie im Innersten verdammte. Gegen ihre» Charakter liegt keine andere Anklage vor, als daß ste — wie eiliige angaben.— stolz nnd kalt ge wesen; andere nannten sie'eine zärtliche Tochter, eine treue Gattin; die Fran deS Notars Cherguesosse bezeichnet ste als einen Eng^l von Güte u. Milde. Als ste, fügte diese Zengiu bei, sie einigemal so miß handeln sah, habe ste ihr gesagt: „Jbre Grafenkrone ist eine Dornenkrone.' Und die Gräfin babe
geant wortet: „Ick, lebe immer so.' Mehrere Zeugen haben ihr zum Vorwurf gemacht, daß ibr, nach dem Tode ihres Bruders, keine Thräne in die Augen ge kommen. Die Gräfin hatte das bis jetzt stillschwei gend über stcl> ergehen lassen, wie ste überhaupt nie, gleich ihrem Maiine, die Zeugenangaben zu unter breche» den Versuch machte. Erst >'» der Sitzung vom S. Juni antwortete ste cinf die Fraqe eines Ge- La»s gelassen: „Der Schrecken bat meine Thränen zurückgehalten.' Diese Versicherung erkält dadurch
Unter schrift gab. 68T stehen, das war ein Zustand, der von allen.Opfern des Grafen seine Fran als das bemitlekdenswertheste erscheinen läßt, mag nun an der That, um deren Enthüllung eis sich in> diesem Augenblick handelt, irgendeine Mitschuld ste treffen oder nicht. Einer der Zeugen im letzten Verbör war der Pfarrer der dem Schloß nächstgelegeneir'Gemeinde; er saZt über die Gräfin: ihr Benehmen ist stets tadellos ge wesen, ich habe ste immer als eine Unglückliche be trachtet. Von den Friedensrichtern
, die zuerst ins Haus des MordeS gerufen worden waren, hatte einer anch der Gräfin Schlafzimmer nnd ihre Bib liothek untersncht. Er ward gefragt, was für Bücher er da gefunden, ob viele Romane, LiebeSgeschichten? Er antwortete: einige Romane seien dagewesen, doch viel weniger als er geglaubt, die Bücher seien meist ernstere» , ein guter Theil wissenschaitlkclien Inhalts gewesen. Gegen einige untergeordnete Personen hat die Gräfin auch nicht die starke Fran gespielt, wie gegen dir ersten Gerichtspersone