die .Fahnenwacht', ist, ich hörte es einmal in einem Konzert. — dann war in der anderen Ecke Ihres Wagens noch ein Herr, der beständig las." „Ein Gelehrter oder ein Schriftsteller — er war stumm wie tln Fisch, und wenn wir rauchten, so schien er wie ein solcher tz»ach Luft zu schnappen." „Sie find ein Raucher?" „Ja wohl, gnädige Gräfin." „Warum rauchen Sie nicht?" „O, in Ihrer Gegemvart würde ich mich dessen nicht urtter- stehen." „Dazu sehe ich keinen Grund: man öffnet ein Fenster und ist durchaus
nicht geniert." „Verzeihen Sie mir, gnädige Gräfin, aber in Ihrer Gegen wart würde mir, wie ich überzeugt diu, die feinste Zigarre nicht schmecken; auch erinnere ich mich soeben, meine Z-grr> -»entasche drüben gelassen zu haben." „Das ist kein Grund — nehmen Sie von meinen Zigarren Sie werden sie in der ledernen Tasck-e finden dort neben, dein hellen Paletot." „Ich weiß in der Tat nicht, ob ich mir erlauben darf—" „Machen Sie keine Umstände, ich rauche mit Ihnen." „A—a—ah!" sagte der junge Mann
, lachte ich über Ihre Kriegslist, denrr ich bemerkte wohl, wie Sie mich durch einen etwas zu großen Spalt fortwährend betrachteten; das jamüsierte mich und ich mochte Sie nun nicht länger des Glückes berauben, mich ausehen zu dürfen." „Ach ja, des Glückes — wer möchte das leugnen. Darf ich yun wieder fortfahren?" „Es ist dies eigentlich unnötig, denn was nun geschah, blieb keinem von uns beiden verborgen." „Ob ich Sie verstanden, weiß ich nicht genau," entgegnete die schöne Gräfin
, fürchte ich immer, es sei München." „Unbesorgt, wir fahren kaum eine Viertelstunde," eutgeg-. «ete sie, nachdem sie bei der Glut ihrer Zigarre auf chr« kleine Uhr gesehen, die sie an einer schwarzen Kette sin Gürtel tr-ug. „Wenn wir ankvmmen, gnädige Gräfin, so darf ich mir also erlauben, Ihr Kavalier zu sein?" „Gewiß — aber tun Sie mir einen Gefallen, mrd sagen Sie nicht immer .Gnädige Gräfin', das klingt so unenRich langweilig" — sie sah ihn bei diesen Worten mit einem aus drucksvollen Blicke
an — „so förmlich", setzte sie ausatmenb hinzu, „und da uns das Schicksal, oder wenn Sie wollen, der Zufall in ein gewisses Verhältnis zu einander gebracht, so wollen wir die übergroßen Förmlichkeiten verbannen, wen.r Sie es zufrieden find." „Ob ich es zufrieden bin, aber —" „Was quält Sie für ein Aber?" „Ich muß doch wissen, wie ich Sie nennen soll." „Nennen Sie mich einfach Gräfin, Aer Gräfin Mathrko-,. rrms Ihnen gelänsiger erscheint." «Ich glaube, am geläufigsten wird mir ihr Titel mit dem schönen Namen