¬Die¬ Fremden : ein Roman aus der Gegenwart. Kleine Erzählungen.- (Karl Domanigs gesammelte Werke ; 5)
Sechstes Uapitel an Hedwig. Den Brief gab er eigenhändig, und Zwar rekommandiert, auf die Post. — Die Gräfin, bei welcher er mit O'Reilly den Abend verbrachte, las ihm seine Zufriedenheit vom Gesichte ab; mit warmer Teilnahme ließ sie sich seine Bestallung zum Gemeindearzte berichten. „G, das gibt nun zwei freudige Tatsachen zu melden,' sagte sie, „gleich morgen muß ich damit auf den Gillhof!' — KlZ es finster geworden war, gab es plötzlich Musik in Zösdorf. Was ist das? Ein Fackelzug
, der sich zum Posthause bewegt, sich unter der Mane der Gräfin postiert!? . . . Der Postmeister hatte es angezettelt: die Gemeinde sollte ihren neuen Ge meindeamt feierlich begrüßen und willkommen heißen, ihm ihren Dank und ihre Freude öffentlich bezeigen. Er selbst, der Vorsteher, brachte das Hoch ! aus. „Also doch/' wetterte jener Wiener Journalist zu seinem Nachbar,' „ich Hütt' ihn eintunken mögen, den scheinheiligen Burschen!' — Als O.Reilly mit dem Gefeierten von der Altane zurücktrat, sagte er: „Das wird wohl