den Ton anschlug, störte sie. Nun hatte der Tod alles vereinfacht. Celia wohnte, seit sie die Villa in Rödelheim ver lassen, bei ihrer Tante, Frau von Welp, und beide Damen saßen beim Frühstück, als Meta einen Herrn meldete, der die Gräfin Kurzmann zu sprechen wünschte. „Er muß seinen Namen nennen", forderte Celia, „ich habe keine Zeit für Unbekannte." Das Mädchen kehrte gleich darauf zurück. „Er sagte, ich solle nur bestellen, Fritz wäre da, der frühere Chauffeur Fritz, der in München bei Frau Gräfin
in Stellung gewesen. Er hätte ein dringendes Anliegen an Frau Gräfin." Celia war nicht so leicht in Verwirrung zu bringen, aber jetzt verfärbte sie sich. Sie wandte sich mit er künstelter Nachlässigkeit an Frau von Welp. „Entschuldige einen Augenblick, Tante, der Mann war pflichtgetreu, also werde ich ihn anhören. Sie ging in ihr Wohnzimmer, ganz am Ende des Ganges, dort mußte Meta den Gemeldeten hinbringen. Nachdem Meta die Tür von außen eingeklinkt, sah die Gräfin den Mann, der vor ihr stand, mit bösen
: „Nicht zu dreist, Frau Gräfin, es gibt Dinge, die Sie dadurch nicht aus der Welt schaffen. Ich bleibe bei meiner Forderung. Ich habe jetzt ein paar Jahre rumgekrebst mit dem, gnädigst gespendeten Geld und trotz aller Mühe und Arbeit das Geschäft nicht halten können. Was war das auch für ein Geschäft? Zwei Taxis und eine kleine Autoreparaturwerkstatt. Ich habe das Herumquälen bis über beide Ohren satt und lasse mich nicht noch- einmal wie einen Dummkopf behandeln. Ich will dich heiraten und dabei bleibt
es, aber da ich einsehe, hier ist nicht der Ort, uns auszusprechen, gib mir an, wo und wann wir uns treffen können. Aber heute noch." Die Gräfin sah sehr blaß aus. „Was ist nur in dich gefahren? Sei doch vernünftig. Ich schreibe dir einen Scheck und du fährst nach München zurück." Sie legte dem schlanken, schöngewachsenen Mann die Hand aus den Arm. Quäle mich doch nicht, Stephan, und ruiniere meine Zukunft nicht. Ich gebe dir eine anständige Summe, damit kannst du dir schon helfen." Kaum hatte die Gräfin vorhin
: „Das ist ein kleiner Vorschuß, mein Lieb, das andere bringst du mir mit in die Ehe. Und jetzt will ich einen Kuß, Celia! Tu nicht so, als wenn wir uns noch nie geküßt hätten." Er kam ihr ganz nahe, fein Atem streifte sie, und jetzt begriff die Gräfin, warum Stephan Brauner so dreist und über alle Maßen rücksichtslos auftrat. So rücksichtslos, wie sie es ihm gar nicht zugetraut hätte. Er roch nach Alkohol, er mußte stark getrunken haben, ehe er sie aufgesucht. Sie duldete seinen Kuß mit Wi derwillen