, das eine solche Wandlung in einem Menschenherzen vorgebracht hatte, erschien ihn« fast erhaben. Wie konnte man da mit dem ge wöhnlichen Maße messen? Was Palfy tief be dauerte, war das Schicksal der Gräfin. Er kannte ihren stolzen, starren Sinn, die Unerschütterlich keit ihrer Grundsätze, er kannte das schwere Un glück, das hinter ihr lag, ihm bangte vor der Zukunft. Wie würde die schwergeprüfte Frau diesen letzten Schlag, der ihr Einziges und Alles betraf, ertragen? XVI. August war gekommen. In den ersten
Ta ge»! war es heiß und drückend. Die Hitze reifte die wogenden Getreidefelder, sie überzog auch Bäume und Sträuchcr und das Gras der Wie sen mit einem gelblich grünen Schimmer. Die Erntezeit begann, denn in der Karpa thengegend, wo der Frühling spät beginnt und im April noch Nordstürme wüten, ist auch die Ernte viel später. Die Gräfin und Elisabeth waren im Parke. Graf Geza war vormittags nach Iablonka gerit ten und noch nicht zurück. Die Datka ging mit den Kindern spazieren, hatte aber die Weisung erhalten
, sich nicht weit vom Schlosse zu ent fernen. Es hatte am Vormittage geregnet und die Luft war abgekühlt und von berauschendem Wohlgeruch erfüllt. Unter dem majestätischen Geist eines Ka stanie,ibaumes, der keinen Sonnenstrahl durch ließ, saßen die Frauen. Die Gräfin hatte eine leichte Stickarbeit in den Händen und Elisabeth ein Buch vor sich, worin sie aber nicht las. Sie sprach von Leipzig und ihren dortigen Bezie hungen, und die Gräfin rief alte Erinnerungen wach. ' - „Fräulein Schmidt ist also sehr leidend
?' fragte sie unter anderem. „Fast hinfällig. Das war auch die Ursache, daß sie die Anstatt aufgab. Nur der Geist ist von unverwüstlicher Frische und Klarheit.' „Ich kannte sie, als sie jung war,' sagte die Gräfin. „Sie war kaum zehn Jahre älter als ich, die ich als Zögling ihre Anstalt betrat. Sie hatte ein sonniges und heiteres Naturell und da bei ein starkes und festes Wesen.' „Sie ist auch jetzt noch heiter.' versetzte Eli sabeth, „aber ihre Heiterkeit hatte offen gestan den, in meinen Augen stets