nicht. Ich verspreche dir, nicht ungerecht zu fein. Freilich bin ich auch nicht gewillt, ein so unerhörtes Verbreche?, ungestraft hingehen zu lassen.' Eine surchtbare Angst bemächtigte sich nun auch? der jungen Gräfin. Die Ehre, die Schictsale dieser bei den jungen Menschen, die sich liebten, standen auf dem Spiel, und sie vor allem, ihre Gedankenlosigkeit war schuld an dem Unheil. Und nichts konnte sie tun. um es abzuwenden, das Verhängnis mußte ungehindert sei - nen Lauf nehmen. Fränze trocknete ihre Tränen
: sie überlegte in sie - bernder Haft. Es war doch wohl am besten, sie gestand das Unrecht. Klaus hier herausgewinkt zu haben, offen ein. Auf irgend eine Weise kam es womöglich doch her aus, dann konnte die Gräfin ihr den Vorwurf machen, daß sie unaufrichtig gewesen sei. Und das wäre der Fränze schrecklich gewesen, gerade darum, weil sie ihre Herrin w treu ergeben liebte. Also nahm sie sich ein Herz und erzählte, wie es ge wesen. „Als ich mit Klaus auf der Treppe stand, muß der Dieb sich hier eingeschlichen
haben', äußerte sie, „denn ich könnte setzt beschwören, so genau erinnere ich mich, daß das Halsband auf dem Tische lag, als irb mit Klans in den Korridor hinaustrat.' Die Blicke des gräflichen Paares begegneten sich: m denen der Gräfin spiegelte sich der Unwille darüber, daß gegen ihr Wissen und Willen der Bursche dies Zimmer, ihr Heiligtum, betreten, in denen des Gra fen blitzte Genugtuung, weil er Recht behalten mit sei nem Verdacht, aber auch Aorn und Empörung über die beiden Missetäter. „Aber Fränze
, Fränze!' rief die Gräfin im Tone schmerzlichen Bedauerns und grenzenloser Elittäu schung, „wie durftest du mein Vertrauen so mißbrau chen! Von dir hätte ich einen so unverantwortlichen Vertrauensbruch am wenigsten erwartet!' Fränze stürzte vor ihrer jungen Herrin weder und schluchzte zum Erbarmen. ,,O lieber Gott im Himmel, es war eine Dummheit. Madige Frau, ich sehe ein, daß ich es nicht hätte tun dürfen. Vergeben Sie nur doch nur dieses eine Mal, ich will es nie wieder leicht neh - men
mit dem, was mir befohlen wird. Klaus ist ja kaum fünf Minuten hier gewesen und als ich mit ihm bis zur Treppe und ein Mar Stufen mit hinunterging, konnte ich doch wirklich nicht ahnen, daß unterdessen ein Dieb sich einschleichen und einen so frechen Raub ausführen würde. Vergeben Sie mir, gnädige Frau, ich will es bei Gott nie. nie wiedsrtun.' Die Gräfin empfand herzliches Mitleid mit Arän- 10 und schien geneigt, ihren rührenden Bitten Gehör zn schenken. Da aber sagte Rmnsow rasch auf französisch zu ihr: „Ich muß