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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 05.12.1935
Umfang: 6
aus den Zehen ein, wobei sie die Flügel oder segen wir die Arme ein wenig lüftete, um sich leichter zu machen, augenscheinlich mit einer Meldung auf den halbgeöffneten Lippen, aber den Atem zurückhaltend, damit die Worte nicht vor dem richtigen Moment entschlüpften. Alle diese von der Bühnenkunst gebotenen Vor kehrungen, um nicht zu stören, hatten die ent gegengesetzte Wirkung. Die Kranke öffnete die Augen, Graf Cosimo wendete sich um, Parolini blickte auf. „Was gibt's?' fragte Gräfin Beatrice laut

und schien mit dieser Frage zum Ausgeben all der großen, von der kluaen Annètta gebrauchten Vor sichtsmaßregeln aufzufordern. Aber die kluge Annetta wußte ihre Rolle auswendig und blieb fest; mochten'die anderen im Ton, in den Ge bärden und selbst in den Worten fehlgreifen, mochten sie immerhin sogar die erste Szene mit der letzten verwechseln: sie aber wollte auch nicht einen der großen Grundsätze des Kunstzaubers oerletzen und sie hauchte die Antmprt: «Der Professor Silvio ist da.' Gräfin Beatrice

klatschte in die Hände und sagte, sie gehe, ihn zu empfangen. Annetta möge ihr folgen. Aber zu der Rolle der Soubrette ge hörte noch etwas. „Frau Gräfin haben mir nichts zu befehlen?' Die Kranke hatte nichts zu-befehlen; nun ging Annetta, wie sie eingetreten war, auf den Fuß spitzen „durch die Seitentür ab.' „Wir sagten also?' fragte der Notar Parolini nach einem Augenblick des Schweigens. „Für heute punktum und genug!' antwortete die Kranke. „Für heute genug!' wiederholte Parolini. Dr. Larucci

war schon aufgestanden und be eilte sich, einen mit Tinte befleckten Finger im Handschuh zu verbergen. „Morgen um dieselbe Zeit', sagte die Gräfin. „Wir stehen zu Ihrem Befehl', antwortete Parolini, indem er den Rock von oben bis unten zuknöpfte. An der Tür erwartete er seinen Kollegen und nötigte ihn zum Vorangehen, eine Ehre, auf welche der ganz mit dem Zuknöpfen beschäftigte Dr. Larucci nicht vorbereitet war und die er an nahm, ohne in gebührender Anerkennung einer solchen Vergünstigung zu danken

. Ambrogio folgte den beiden Notaren; Mutter und Sohn blieben allein. Man hätte glauben können, die mit geschlossenen Augen daliegende Gräfin Veronika habe auf nichts geachtet: kaum war hingegen Ambrogio verschwunden, so rief sie: „Cosimo!' Der Graf trai an das Bett der Gelähmten. „Was wünschest du?' fragte er sanft. „Du weißt, daß ich sehr neugierig bin, kannst dir aber nicht vorstellen, welches Vergnügen es mir macht, im Gedanken aus einem Zimmer ins andere zu gehen, seit ich es in Wirklichkeit

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 08.05.1929
Umfang: 8
Märkten der hiesige» Gegend. BO LAX Anregungsmittel der Leber gegen Verstopfung Verdaungsstörung, Gallen- und Magen - Beschwerden. Fläschchen mit 50 Pillen L 4.50 Hauptniodorlago: ^C. Glongo, Milano (108^ Es wird bekanntgegeben, daß der Privatweg über Kampill nach Eardano vom 12. Mai bis nach Beendigung der Ernte abgesperrt bleibt. H. Widmanu, 3- Mayr. Die Gräfin Roman von G. W. Appleron. Verlag Roben Lutz. Stuttgart. Nachdruck verboten. 38. Fortsetzung Keine Stunde, so lange Sie an diesem Orte weilen

, sagte die Gräfin. Ich werde ins Hotel senden und meine Zofe beauftragen, das Nötige hieher zu bringen, und werde hier bleiben, bis Sie sich so weit erholt haben, daß man Sie wegführen kann. Oh, ich fühle mich jetzt schon ganz wohl, rief bte alte Dame, zitternd vor fieberhafter Aufregung» aus. Ich werde sofort aufstehen und mich ankleiden, meine Liebe, und mit Ihnen den Palast verlassen. Ich kann mich auf den starken Arm des Doktors stützen» um die Treppe hinabzugchen. Gewiß, ich habe noch viel Kraft

übrig. Je früher ich von hier wegkomme, desto besser. Glauben Sie mir das! Kommen Sie. Wärterin, und helfen Sie mir. Ich — ich — oh! Mit einem plötzlichen Aufschrei fiel sie in das Kiffen zurück und griff krampfhaft nach ihrer Brust. Mein Gott! sagte ich, nach einer hastigen Untersuchung, ein Schlaganfall! Sie hat sich zu sehr aufgeregt. Hoben Sie eilends Brannt wein, Wärterin! Tim Sie, was Sie für sie tun können, damit sie ja nicht stirbt, bevor ich zurückkehre. Welcher Sogen, Gräfin

. Mit einem Medikament ausgestattet. sprang ich wieder in den Wagen. Selbst die Pferde schienen zu ahnen, daß es sich um Loben und Tod handelte, und sie jagten in wilder Me zum Palast zurück. Zu meiner Befriedigung fand ich die Gräfin noch am Loben vor. Aber ich erkannte, daß es sehr schlecht mit ihr stand. Ich gab ihr «ine in Wasser gelöste Tablette ein. Sodann setzten wir uns alle drei und warteten schweigend das Ergebnis ab. Nach zehn Minuten verschwand die schreck liche aschgraue Farbe aus ihrem Gesicht

, und es nahm seine normale Färbung wieder an. Ich fühlte ihr den Puls und erkannte, daß die Krisis vorüber fei und sie sich wenigstens für einige Zeit außer Gefahr befinde. Ich warf der jungen Gräfin einen beruhigenden Blick zu. legte aber meinen Zeigefinger über den Mund, um ihr anzudeuten, daß immer noch vollständiges Schweigen am Platze fei. Die aste Gräfin war jetzt von chren Schmerzen befreit und lag eine ZeSAang mit geschloffenen Augen da. Dann wurde der röinische Arzt gemeldet. Er kam

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 07.01.1929
Umfang: 6
wieder zu sehen, nicht wahr? Nun hören Sie, Freund, ich will Ihnen etwas sagen, was bis jetzt hier noch niemand weiß, ein Geheimnis, das erst bekannt werden darf, wenn wir Venedig verlassen ha ben. Ich will Ihnen den Namen meiner Ge liebte sagen, es ist die Gräfin Lukretia Canossa. Nun? Sie schreien nicht auf vor Entzücken? Sie fallen mir nicht um den Hals? Sie begreifen nicht?' ' ' , «Ich kenne die Frau Gräfin..nicht', sagte Eugen, »ich kann.daher nicht ermessen —' »Was Sie das angeht, nicht wahr? Herr

, mein Grit, dieser verstockte Sünder hat-in Ve nedig gelebt, wie in einein Studierzimmer, wo hin kein Ton der Welt, dringt. Er weiß nicht einmal, was es ihn angeht, wenn ich ihm sage, daß die Gräfin Canossa meine Geliebte ist. Freund, Waffenbruder, hören Sie also: die Gräsin Canossa ist die Schlvester des Marchese Strozzi'. „Die Schwester meines Todfeindes', sagte Cugen düster. „Ja, und sie haßt den Marchese vielleicht ebenso sehr, als? Sie, während der eifersüchtige Marchese die Dnmmheit

hat, ihr zu vertrauen. Sie ist außer Mademoiselle Viktorine die ein zige, welche die Zimmer der Marchesa Vtrv'ji betreten darf-, . . ' Es fuhr wie ein leuchtender Blitz über Eu gens Antlitz hin, und feine Angen flammten höher auf. „Sie kennt sie?' fragte er atemlos. „Sie <vht zu ihr?' ^ „Ja, und Sie sollen mit ihr gehen! Es ist hente großes Maskenfest heim Admiral Moce- à>o, die Gräfin Canossa erscheint als Königin Maria Stuart im langen Schleppkleid. Sie wird vorher einen Besuch im Palast Strofi

machen, sie wird in all ihrer Herrlichkeit sicn der Marchesa zeigen, und der Page, welcher ihre Schlepve trägt, wird natürlich mit ihr in nas Gemach der Marchesa eintreten. Sie, mein lie ber Eugen, Sie werden dieser Page sein'. Eu/ien stieß einen Schrei des Entzückens aus und warf sich dem Kurfürsten in die Arme. „Es war am Nachmittag dieses Tages, als die glänzende Staatsgondel der Gräfin Canossa vor dem Palaste Strozzi anhielt. Die Gräsin, das Antlitz verhüllt von einer Maske, im pracht vollen Kostüm der schönen

Griff eines Dolches hervorblitzen. W'ie-«r hinter der Gräsin her die Stufen hinaufschritt, funkelten seine Äugen wie Flammen aus den dunklen Oessnungen der Maske hervor, und dieser fun». kelnde Blick war es. vielleicht, Äer den Portier, welcher die geschlossene Pforte geöffnet hatte« aufmerksam und. mißtrauisch machte. „Gnädigste Frau Gräfin', sagte er, »der Page darf wohl in der Gondel auf die Rück kehr von Ew. Gnaden warten?' Die Gräfin war schon einige Schritte in die, Halle hineingegangen

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Seite 2 von 6
Datum: 14.07.1927
Umfang: 6
, mich hier zu fin den?' fragte Olympia. „Weil meine gnädige Frau Mutter die Stunde des Empfanges erst auf neun Uhr fest gesetzt hatte, und weil diese Stunde noch nicht gekommen ist.' Die Gräfin warf einen schnellen Blick hinü ber nach der großen Pendute auf dem von gol denen Amoretten getragenen Sims des Mar- morkamilts. Diese Uhr wies auf halb Zehn. „Die Uhr geht fast um eine Stunde vor', sagte Eugen, welcher den Blicken der Gräfin ge folgt war. „Ich bitte, die meinige zu betrach ten.' Und er zog

aus der Brusttasche seines brau nen Abb,Kleides eine mit funkelnden Brillan ten umränderte Uhr hervor. Die Gräfin ließ ihre Augen über dieselbe hingleiten. „Deine Uhr ist in der Tat noch nicht bis zur neunten Stunde gelangt', sagte sie. „Dil wußtest also schon, bevor du hier eintratest, daß noch niemand hier sei?' „Oh, meine Mutter', rief Eugen, „du glaubst also ' «Daß du ein. guter und zartfühlender Sohn bist,' unterbrach sie ihn. „Aber es ist nicht nö tig, mich schoneil zu wollen. Ich liebe es, der Wahrheit

, meine Mutter, wenn du dich in dein Kabinett zurück zögest, und mir erlaubtest, dich zu rufen, wenn di? Säle gefüllt sind?' Sie fchütelte langsam das Haupt. „Ich bleibe hier.' sagte sie, „Es wäre feig, sich jetzt zurück zuziehen. Erwarten, wir mit Ruhe unsere Gäste. Sie werden sicherlich nicht ausbleiben!' Eugen verneigte sich ^um Zeichen des Ge horsams und gesellte sich seinen Schwestern gii, die hinter der Gräfin standen. Wieder trat tiefes Schweigen ein, das nur nach einiger Zeit durch das langsame, dröh

nende Schlagen der Uhr unterbrochen ward, welche die zehnte Stunde verkündete. Diese lallten, schrillen Töne hallten durch die schweigenden, öden Säle wie die Stimme eines höhnenden Dämons dahin, welcher ein nahen des Unheil verkündet. Eugens Antlitz war to desbleich geworden und der Angstschweiß stand in großen Tropfen auf feiner Stirn. Die drei Prinzessinnen dagegen glühten in tiefer Pur purröte und konnten kaum die Tränen zurück halten, die sich in ihre Augen drängten. Die Gräfin allein schien

. „Ich könnte dann wenigstens die Türen über schreiten und in mein Kabinett mich zurück ziehen. Dieses elende Gewürm bannt mich ja hier und hält mich sest, daß ich nickt i-e.-.. Schwelle kann!' Auf einmal ward sie jetzt durch ein lautes Geräusch in ihren Gedanken unterbrochen. „Ein Wagen!' rief Prinzessin Johanna un willkürlich. „Ein Wagen rollt in den Hof.' Die Gräfin warf einen ihrer stolzen, vernich tenden Blicke auf ihre Tochter. „Und darüber freuest du dich so kindisch?' fragte sie. „Man sollte meinen, es sei

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Seite 2 von 6
Datum: 28.07.1927
Umfang: 6
ihn und lasset ihn groß werden vor der Welt!' Nachdem fie diesen Segen gesprochen, grüßte sie Eugen nut einem letzten Liebesblick und eilte hinaus, lim den Wagen zu besteigen, als Bäue rin ihre Reise fortzusetzen und aus Frankreich zu entfliehen. Die Gräfin von Soisfons hatte indessen auch dann noch, als sie bereits die Ereiuen Frank reichs überschritten hatte, noch viele Gefahren zu bestehen, viele Demütigungen zu erdulden. Die Kuriere und Boten ihres Feindes Louvois waren ihr überall zuvorgekommen. „Herr

von Louvois,' erzählt ein Zeitgenosse von Olym pia, „Herr von Louvois möchte die Gräfin selbst bis in die Hölle verfolgen. In allen Städ ten und Dörfern, welche sie auf ihrer Flucht passierte, weigerte man Ich in den Gasthäu sern, sie aufzunehmen: oft mußte sie auf Stroh schlafen und die Verwünschungen eines unver schämten Pöbels dulden, der sie Hexe und Gift mischerin schalt. Herr von Louvois sandte selbst bis nach Brüssel einen Vertrauten, einen Hauptmann, der dort an die Bettler Geld aus teilen mußte

, damit sie die Gräfin insultierten. Als sie eines Tages ins Beguinenkloster gegan gen war, um dort Spitzen zu kaufen, sammel ten sich vor demselben Tausende von Men schen, die laute Verwünschungen zögen sie aus stießen, und schwuren, daß sie die Giftmische rin zerreißen würden, wenn sie heraus käme. Die Gräsin mußte die Stacht im Kloster blei ben, um dem wütenden Pöbel zu entgehen.' „Ein anderes Mal,' schreibt Frau von Sövigny ihrer Tochter, „hatte das Volk erfahren, daß die Gräfin sich in der Gudulekirche befände

und unter furchtbarem Katzengeheul führte das Volk vor der Kirche einen Tanz aus, indem die Leute schrien, sie wären Teufel und Hexen, die zu Ehren der Giftmischer!» den Sabbath feierten und die Seele der Gräfin abholen wollten. Nur dadurch, daß die Gräfin aus einer Seitenpforte der Kirche entschlüpfen konnte, entging sie dein wütenden Volk. Indessen machte der Freund der Gräfin, der spanische Gouverneur der Niederlande, Gras von Mon- tarey, endlich diesem Unwesen ein Ende und erklärte laut, daß er die Gräfin

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Seite 3 von 8
Datum: 27.03.1931
Umfang: 8
lang stand die Gräfin ver- «.V da; dann begriff sie. daß ihr Kind ihre 'licht erraten habe. Sie trat einen Schritt und führte das Glas an die Lippen, aber à-n U 'ìcht die Zeit, den Inhalt zu leeren, i>à hinzugesprungen und hatte mit Migex Gebärde den Arm ihrer Mutter erfaßt. 'K ihr das Glas aus der Hand, warf es st'h. und die Mutter an sich ziehend, A'à sie dieselbe leidenschaftlich, lief à ein Beben durch deren Körper -..^.Wortlos, ohne einen Seufzer auszustoßen, itnr^ ? ^ àe Tote, mit den Augen

um sich làl^? die Gräfin die Besinnung. Er» sich die Frage stellend, ob sie nicht zu sj. ^''getreten, rief Elise laut um Hilfe, und «/'?'krfrau, die sich in Bereitschaft gehak- Am m ^ ? diesem Ruf, ià 'in sie sofort eintrat. Eewnk»^ ^ìt ihr hob Elise die vollständig ö«rn-l7. dem Boden, auf dem sie nie- Hei't!»« » '^6ten sie auf die Ottomane und ìhr« schläft« mit Kölnischem Wasser. Die Gräfin atmete nun ruhiger und einen Augenblick legte sick» die Beunruhigung der bei den. um sich aber alsbald

des Deliriums, die der Krisis solgten, wich Elise Tag und Nacht nicht von der Seite der Mutter. Sie schlief ne ben ihrem Bett auf einem Fauteuil. Der Graf schalt sis sanft, d!e Kammerfrau wollte sie ver treten, sie aber machte keinerlei Konzessionen und ließ sich in nichts von der Pflicht abbringen, die ihr so süß erschien. Es war. als ob sie eine Ehre dareinsetze, durch Zärtlichkeit, durch Sanft mut. durch Pflege all die Härte zu lohnen, die die Gräfin ihr erwiesen. Ueberdies wußte sie recht gut

sie wiederer kenne Eines Morgens aber sprach die Gräfin von Ehrenstein mit matter Stimme: „Elise, richte mich ein wenig in den Kissen «mpor und reiche mir einen Spiegel.' »Du würdest Dich ermüden, Mania', sprach das junge Madchen, das befürchtete, Sie Eitel keit der Mutier könne leiden, Venn sie sähe, welche Wandlung sich In ihrem Aussehen voll zogen hatte. „Nein, nein, ich will es', entgegnete diese be harrlich. , Elise begab sich in das Toilettezimmer, nahm einen Handspiegel und legte

diesen auf das Betst Dann trachtete sie sanft das Haar der Mutter zu ordnen, sie zu s^mücken und nach Möglichkeit zu verkAönern. Bei dieser liebkosenden und zar ten Sorgfalt tackelte die Gräfin. wàr-l> sie ganz reizend aussah, und bemerkte in scherzhaf tem Ton: „Du willst mich über mein Aussehen tinv schen.' „Quäle Dich nicht, Mama, denn Du bist seh« schön.' Sie hielt ihr den Sviegel vor die Augen, dl« Gräfin betrachtete sich lange und ernsthaft, dann seufzte sie und sprach einfach: „Ich danke Dir.' Der Tag

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Seite 2 von 6
Datum: 15.07.1927
Umfang: 6
. Sein Antlitz'zeigte aber auch nicht das leiseste Lächeln,, er Zrüßte nur flüchtig nach allen Sei ten hin und näherte sich dann rasch seiner Schwägerin, welcher er hastig einige Worte in das Ohr flüsterte. Die Gräfin bewahrte immerfort ihre heitere, ruhige Miene und die Zuflüfterungen des Her zens mußten entschieden komischer Art sein, denn sie lachte einen Moment auf, indem sie sich zugleich von ihrem Lehnstuhl erhob. „Nun ja, lieber Herzog,' sagte sie, laut ge nug. um von allen, die sich an dem Spieltisch

befanden, gehört zu werden, „nun ja, Sie sol len Ihren Willen haben. Ich will meiner ar men. tranken Schwester die Tropfen senden, die sie für ihren Kopf von mir begehrt. Aber ich werde selbst erst in ihrer Gegenwart einen Löffel voll davon nehmen, damit Sie nicht etwa fürchten, die Voisin habe sie gemischt. Kommen Sie, lieber Herzog, folgen Sie mir in mein Kabinett.' Mit einer leichten Verneigung gegen die Mitspielenden zog sich die Gräfin von dem Tisch zurück und durchschritt, begleitet von dem Her

an den Wänden mit Festons und Drape rien von schwerem, goldgesticktem Seidenstoff verhangen war. „Sind Sie sicher, Frau Schwägerin, daß uns hier niemand belauschen kann?' fragte . der Herzog von Bouillon. „Vollkommen sicher, Herr Herzog. Diejì Wände gehören zu den wenigen, welche kein Geheimnis verraten. Sprechen Sie also. Aber vor allen Dingen setzen wir uns!' „Nein, Frau Gräfin, bleiben wir lieber ste hen, und hören Sie mich ruhig an. Sie wissen, daß man in der verflossenen Nacht die Voisin verhaftet

hat man die Giftmischerin verhaften las sen, und deshalb wird sie sicherlich den Scheiter haufen besteigen müssen.. Aber es kommt nun darauf an, zu wissen, wer diese guten Freunde der Giftmischerin waren?' „Man frage sie doch darum,' sagte die Grä fin gleichgültig. „Man frage doch die Voisin nach ihren guten Freunden, und sie wird viel leicht Antwort geben.' Der Herzog neigte sich dichter zu ihr hin. „Sie hat bereits Antwort gegeben,' sagte er mit leiser, eindringlicher Stimme. Die Gräfin zuckte zusammen, aber sie nahm

sofort wieder ihre ruhige, gleichmäßige Hal tung an. Indes, so schnell vorübergehend auch ihre Erregung war, Eugen hatte sie doch be merkt, und. seiner Mutter näher tretend, heftete er seine großen Augen mit einem trotzigen Blick auf den Herzog hin. »Die Voisin wird indes nichts haben aus sagen könen,' rief Eugen, „was der Gräfin von Soifsons gefährlich ' werden oder sie verdächti gen könnte.' „Sie hat dergleichen ausgesagt,' erwiderte der Herzog achselzuckend. „Man hat sie zum Reden gezwungen

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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1931
Umfang: 8
r n (52. Fortsetzung) „Wohin gehen Sie von hier aus?' fragte die ,>Jch werde mich in den Klub begeben.' „Sie dürften keine Partie finden.' ..Daran ist mir nichts gelegen, ich spiele nicht mehr, denn ich bin zu sehr vom Mißgeschick ver folgt. Ich ruhe ein wenig aus und warte auf die Zeit, bis das Glück wieder einschlägt.' Die Gräfin lächelte. „Lieber Freund, es g!l>t Leute, die niemals gewinnen.' . ..Warum nicht?' „Das lvciß ich nicht, aber tatsächlich verhält <5 sich so. Mein Vater spielte sein ganzes Le be» lang

und verlor unaufhörlich, aber er be hauptete, daß es ihn doch belustige! das ver siehe ich nicht. Ich sehe gern alles, was ich un ternehme, von eine», günstigen Resultat ge krönt, und jede Niederlage bringt mich zu^ Ver zweiflung.' „Sie sind eben eine schlechte Spielerin. Einen Fehler müssen Sie ja doch haben.' Er küßte die Hand der Gräfin und verneigte islch vor Elisen. „Mein Fräulein', sprach er, „ich räum« Ahnen das Feld.' Elise von Ehrenstein antwortete nicht, aber «>»e leichte Nöte stieg

ihr in die Stirn. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlos sen, so wandte sich Elise der Mutter zu: «Hörst Du, Mama, in Deinem Hause tritt mir Herr von Rhoden den Platz ab! Meint er oenn, daß man mich von hier verjagen lönnl5?' Die Gräfin preßte ihre schonen Lippen mit unzufriedener Miene aufeinander. „Welcher Ton, meine liebe Elise, und welche Einfälle.' Seit acht Tage» bist Du nicht zu mir herabgekommen, lind ich gab mich der Hoff nung hin, daß Du mit freundlichen Absichten erscheinen werdest!' „Mutter

! Wenn ich einzig und allein das tun würde, was ich wollt«, so kämen Dir ge genüber nur Worte der Zärtlichkeit und des Gehorsams über meine Lippen' „Ich weiß, Du willigst «in, mir zu gehorchen, wenn ich Dir das befehle, was Dir paßt und behagt!' . „Wer ich liebe Dich trotz allein und allem', rief das junge Mädchen, indem es vor der Mut ter in die Knie sank und die Gräfin mit den Armen umfaßt«. „Laß gut sein, Du zerknitterst meine Toilet te', sprach die Gräfin, sich sanft von Elisen« Umschlingungen befreiend

«rt, das drei Revolutionen in sich birgt, liegt zwischen Deiner àisfassung untz, der Mrklichkeitl> > Die Gräfin betrachtete ihre' Tochter verblüfft. „Mir scheint gar, Du willst jetzt von Politik reden, fürwahr, ich fange an zu befürchten, daß Du geisteskrank bist. Was liest Du denn? Ich muß mir wahrhaftig den Vorwurf machen, Dir zu große Freiheit gewährt zu haben. Du wirst nun gar noch Sozialiltint Meinst Du denn wirklich, daß alle Menschen auf der gleichen ge sellschaftlichen Stufe stehen

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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1931
Umfang: 8
, -der für Sie sein Leben gelassen hat. Ich war der Freund des Grafen von Ehrenstein, der al les verlassen hat, um vor Ihnen zn fliehen, und der wahrscheinlich auch tot ist. Ich bin der Freund Ihrer Tochter, die ein liebenswürdiges Geschöpf ist M!) vielleicht Ihretwegen dem To de ins Anze sieht. Es liegt zn viel Unglück zwi schen uns bciàen. Frau Gräfin. Sie haben kein Nechi, m, meine Freundschaft zu appellieren.' Der emjtigc Missionär ließ traurig wie unter einer schweren Last den Kot sinken. Die Grä fin staimnelte

fangen, wenn er zu Ihnen käme?' -.Ich empfang« jeden Menschen', antwortete de? Priester einfach: .Liebe Bettler gehen bei A'r au» und ein, wie in Ihrem eigenen Haufe. ,W?af Rhàn mas kommen.' . Di« Gräfin war nicht beruhigt, si« fuhr hef tig auf: „Hochwürden, Sie sind granschn!' „So, wie das Messer des Chirurgen.' Einen Augenblick sahen sie einander schwei gend an, dann erklärte der Priester'. „Sie re gen sich unnötig anf. Es ist ganz ausgeschlos sen, daß Sie Ihren Willen durchfetzen könnten

eines Mannes auf andere Weise bre cheil können, als durch Verrat!' »Und Sie betrachteten dadurch ihr Leben als zerstört?' ^ ' „Ich hält« nicht ein zweifesma! lieben tonnen. Einei, Ersatz fiir die, di« ich siebte, tonnte ich nur in (Sott finden.' ' ' ' ^ Es herrscht« ein kurzes Schweigen, dann reichte die Gräfin dem Priester die Hand, aber er gab sich den Anschein, es nicht zu merken. Mit unsicherer Stimme sagte sie: «Auf Wieder sehen, Höchwiirden I' Er verbeugte sich: „Auf.Wedersehsli, Frau Gräfin! Denken

Sie über das. nach, was ich 'Ihnen gesagt habe. Es wird zu Ihrem eigenen und zum Besteii anderer sein.' Zu Hause begab sich der Priester zu Tisch. Er war pedantisch und genau in allem. Sein treuer Diener hatte an diesem Tage unter der schlechten Laune des Herrn zu leiden, aber den Speisen ließ er trotzdem Ehre widerfahren. Als «r sich in s.,n Oratorium zurückgezogen hatte, rief er sich »ll,> Einzelheiten seines Ge spräches mit der Gräfin Ins Gedächtnis zurück, ohne viel Ersprießliches darin zu finden. Es schien ihm ganz sicher

, daß sich Liefe Frau durch nichts von ihrem Vorhaben würde abbringen lassen und der Kampf Zwischen Mutter und Tochter nur «in Ende nehmen konnte, wenn dl« Eine sich «rgnb, oder die Andere geopfert wurde. Es handelte sich aber darum, den Starrsinn der Gräfin zu brechen. Aber auf welche Art? Cr telephonierte an Kurt Wennstcidt und forderte ihn auf, zu ihm zìi kommen. Kurt erschien auch^ sehr gespannt, sobald seine Geschäfte es ihm erlaubten. Der Geistliche ließ ihn nicht lange in Unge wißheit: „Ich war heute

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Seite 6 von 6
Datum: 12.12.1935
Umfang: 6
ihr Leben endete, ließ sie sich von Silvio versprechen, daß er dem Kinde ein Vater sein wolle. Als er nun mit der kleinen Nichte allein zurück geblieben war, fühlte Silvio sich in großer Ver legenhelt hinsichtlich des gegebenen Versprechens, und faßte den Gedanken, nach Mailand zu gehen, um Angela's Erziehung einem guten Mädchen institut anzuvertrauen. Nicht zufällig hatte er Malland gewählt zin dieser Stadt lebte die ver ständige Gräfin Veronica, die in ihre Witwen schaft an dem Glanz ihrer Ahnen

, in der Ruhe ihres Gewissens und in einem Sohne Trost fand, der sich mit einer sungen Dame von reinstem lom bardischen Blute vermählt hatte. Silvio dachte sich, Mimmia's Schwester müsse beim Anblick dieser letzten Knospe eines zerschmet terten Zweiges gerührt werden, um so mehr, da Angela schön wie ihr Name, weiß und lächelnd wie die Unschuld war. Aber auch in dieser Lage verleugnete Gräfin Veronica den alten, praktischen Verstand nicht; sie smpfing Silvio mit großer Nachsicht, obgleich er zer Bruder

eines Geächteten, und dieser an Beb bia's Unglück schuld war; sie sprach es nicht aus, gab aber zu verstehen: daß Bebbia so wie so ein unseliges Ende genommen haben würde, weil das irchenschänderische Blut der Mutter in ihren Adern floß; dagegen sprach sie aus, daß man hinieden demütig sein und denen verzeihen solle» über welche der Teufel Macht Lttvonnen, und stet» bedenken, daß der Böse auch uns verführen könne. Bei diesem Ausspruch verlor Silvio die Geduld, und erinnerte die weise Gräfin, daß Mimmia

und Bebbia beide tot seien; eine sehr unkluge Be merkung, welche die weise Gräfin mit großer Gelassenheit und mit der Sentenz zurückwies, daß die Nachsicht nur den Lebenden nütze, weil die Toten ihrer nicht mehr bedürfen. Was hätte Silvio darauf erwidern können? Zum Glück kamen Cosimo und Beatrice ihm zu Hilfe, indem sie Angela bei der Hand nahmen und mit Küssen und Fragen überhäuften. Nun warf Gräfin Veronika dem Bruder des Geächteten einen letzten strengen Blick zu, wendete sich ebenfalls an Angela

und ließ sich herab, sie zu befragen. „Wie heißt du?' sagte sie zu ihr. Das Kind drehte sich kaum um, antwortete eilig: „Angela!' und glaubte damit der Quälerei über» hoben zu sein. „Wie alt bist duä', fuhr aber die Gräfin fort und blickte zu ihr nieder, um sie prüfend von oben bis unten zu betrachten. „Sieben Jahre.' „Man sagt ja wohl, daß mit diesem Alter der Verstand kommt?' seufzte die Gräfin. „Man sagt es', bestätigte Silvio etwas sar» astisch. „Angela', sprach Gräfin Veronika

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Seite 5 von 6
Datum: 26.06.1934
Umfang: 6
der Herzogin. Gräfin Dia- liardi di Sandiliano, Hofdame der Herzogin von Pistoia. Zum Empfange waren erschienen: die hochwür- !ngsten Fürstbischöfe Möns. Celestino Endricci von Trento und Möns. Giovanni Geisler von Bressa none; Divisionsgeneral Grand Uff. Alberto Pa riani mit Gemahlin; Verbandssekretär Eav. Emilio Santi; S. E. Baron Leo Dipauli; Graf Federico oggenburg; Senator On. Grand Uff. Prof. Ettore olomei; On. Eomm. Luciano Miori, Podestà von Bolzano, mit Gemahlin: On. Comm. Ing. Carlo Carretto

, Präsident des Provinzialwirtschastsrates; Dr. Guglielmo v. Walther, Vizepräsident: Graf und Gräfin Ernesto Thun; Graf Alberto Coreth und Sohn . Graf Antonio: Comm. Avv. Massimiliano Markart, Podest« von Merano, mit Tochter; Comm. Dr. Alfredo Rossi, Vizeprüfekt; Comi». Dr. Giovanni Martina. Vizepräfekt; Brigadegeneral Comm. Salvatore Di Pietro mit Tochter; Console General Comm. Vittorio De Martino, Komman dant der 11. Legionsgruppe der Miktz, mit Frau und Tochter; Graf Giov. Battista Ceschi a Santa Croce

und Gräfin: Baronesse Maria Luisa Di pauli; S. E. General Andrian Felice; N. H. Dr. Giuseppe Hipoliti; Comm. Avv. Emanuele Giaco Comm. Dr. Mariano Noria, Quästor; Baron Ado. Aloise Fiorio mit Baronesse; N. H. Luigi Steffe- nelli mit Gemahlin: Graf Dr. Ing. Antonio Sar dagna und Gräfin; Marchese Renato Pallavicini und Marchesa: Hochw. Möns. Giuseppe Kaiser, Propst von Bolzano; Hochw. Don Giovanni Vitti, Sekretär des Fürstbischofs von Trento; Hochw Möns. Giuseppe Kögl, Provikar des Fürstbischofs von Trento

Olita, Kommandant der 45. Milizlegion, mit Gem.; Baron Luigi Dipauli; Baron Andrea Dipauli; Graf Giovanni Pompeati und Gräfin; Graf und Gräfin Volmaro Spaur; Comm. Dr. G. Filippi, Finanzintendant, mit Frau; Cav. Ing. Egidio Roncati, Präsident der Jndustriesektion des Pro vinzialwirtschastsrates, mit Gemahlin: Cav. Ant. Cembran; Comm. Ing. Giov. Battista Dalla Valle, Chefingenieur des Genio Civile, mit Gemahlin u. Tochter; Baron Prof. Danilo Altenburger, Präsi dent des Liceo Ginnasio; Enrico Amonn

. Rag. Francesco Di Stefano, Chefragionisre der Präfektur: Oberst Comm. Mario Ceard und Gemahlin; Comm. Ing. Ettore Casella und Gem.; Graf und Gräfin Franco Orwell!; Graf Giovanni Martini: Dr. Giovanni Markart: Edler Dr. Ing. Paolo de Brakenberg; Edler Dr. Carlo de Brai- tenberg; Avv. Cav. Uff. Salvatore De Angelis, Präsident des Provinzialkomitees der Professio- nisten und Künstler, und Gemahlin: Dr. Alberto Vigorita^ Provinzialsekretär der fasc. Syndikate der Landwirtschaft; Cav. Uff

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 28.06.1941
Umfang: 8
der Grubrrbauer Leo Engl im Alter von 3^ Jahren. Er stammte, von Terento und war früher Besitzer zu Biums und dann in Spinga. In beiden Orten sind ihm die Höfe abgebrannt. So kam er vor wenigen Jahren nach Rodengo, wo er den Eruberhof an kaufte. llm ihn trauern mehrere Kinder. Die Frau ist ihm bereits im Tode vorausgegangeu. Merano Vermahlung des Grafen Franz Josef Forni mit Gräfin Cle- mentkne Waldstein Wie in der Stadtausgabe des „Dolksbole' vom 26. Juni mitgeteilt wurde, fand vergan genen Mittwoch

in der Stadtpfarrkirchc in Me rano die Vermähluna des Grafen Franz Josef ftotiti mit Gräfin Clcmcntine Waldstcin statt. Die Trauung vollzog Exzellenz Patriarch Graf Paul Huyn, der den Vräntigtm in Schwaz ge tauft und die Braut in Wien gefilmt hatte. Graf ftorni ist landauf landab als Präsident der St. Vinzenzkonferen, U. L. ft rau vom Moos in Bolzano und als Zeuiralpräfident al ler St. Dinzcnzkonferenzcn unseres Gebietes bei Hoch und Rieder, Arm und Reich in Ehren, be kannt. Mit dem Adel seiner Geburt verbindet

sich bei ihm auch wahrer Hcrzensadcl. Der freundliche, herzliche Verkehr mit einfachen Leu ten schuf ihm grobe Sympathien und Ansehen gerade in den breiten Volksschichten. Das Merk des hl. Vinzenz ist ihm Lebensaufgabe, ihm widmet er gleich seinem sei. Vater Exzellenz Paul Graf ftorni feine ganze Kraft. Die Vermählung des edlen Vinzenzsiingers und aufrichtigen Freundes und Trösters der Armen mit der ihm an Herzensadel verwandten Braut Gräfin Clementine Waldstein gestaltete sich durch die Teilnahme von Gästen aus Adels

im Presbntcriuin der Kirche besorgte. Der Bräutigam trug die Uniform eines Ehrenritters des souveränen Malieser- Ritter-Ordens. Die Familie der Braut war durch die Eltern Graf Waldstein und Gräfin Waldstein, acb. Gräfin Walderdorsf. und die Gräfinnen Adrienue und Jtsihi Waldstein ver treten. Aus der Familie des Bräutigams nah men die Mutter Gräfin Alice ftorni-Apponyi und zwei Schwestern teil. Außerdem beteiligten sich an der Hochzeitsfeier: Msgr. Propst Kalser- Bolzano, Familie Graf Enzenberg, Gräfin Ma ria

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Seite 3 von 8
Datum: 28.03.1931
Umfang: 8
xnnzititxiie >zevttnet Roman von Georg von Htllern Urheberrecht!'-' ^eni Vit. Dur. M. Lincke, iZI. . ^ortjeguiig) ^ Gräfin umschlang ihr« Tochter, zog sie sich und umarmt« sie nach langer Zeit zum 'Iwnmal wieder. Ganz leise fragte si« dann: :,Und er? Was Ist aus ihm geworden?' s<> - ist In der verfloss«nen Woch« als Gesandt- iMstsatachee nach Pet«rsburg abgereist.' 'Hat er sich nach mir erkundigen lassen?' »!> >e zögerte, sollte sie ihre Mutter täuschen ihr die voll« Wahrheit sagen? Sie ent

- W°K sich für letzteres. . »^iein, Mama', sprach sie, ,,«r hat sich nicht ' erkundigt, aber er wird ohne Zweifel von 'derer Seit« Nachricht«» erhalten haben.' e Gräfin war schmerzlich zusammengezuckt, ^'dte sich ab, damit Ihre Tochter die Trä- n nicht sehen sollte die langsam über die Wan- ° u perlten. Dann stieß sie einen tiefen Seuf- aus. das mar aber auch alles. Das Opfer t»° w°.à'cht. Von jener Stunde an machte 'àszenz rasche Fortschritt«. Die dà t, ^'Ne eiserne Will«nskraft. So- à n , uNeder aufstehen konnte

, erwachte auch «il,..7^enslust von neuem, doch diese so wohl- 1ov!-s n ° Trau von fünfundvierzig Jahren, die ''ml und Jugend besaß, schien nun mit ihrem wirklichen 'Alter zu entsprechen. <0cke ibrs« war gebleicht und sah oberhalb der Stirne wie eine weiße àhleife aus. „Du mußt dies« wenigen weisen Har« unter de«, anderen verbergen', sprach Elise. „Nein, das will ich nicht.' entgegnete die Gräfin, „denn ich sind«, daß sie mir ganz gut stehen. Früher hätte man meinen können, daß ich mir die Haare färbe

, setzt ist das unmöglich.' Im Wesen gegen ihre Tochter war sie sehr liebenswürdig geworden und schien die entsetz lichen Konflikt«. die «s zwischen ihnen gegeben, ganz vergessen zu haben. Dieser im pulsive. heftige Geist war während der glühen den Fieberanfalle gezähmt m»rden und die reiz bare, sarkastische, heftige Gräfin schien niemals bestanden z'u haben. Den Gatten hatte sie nicht wieder gesehen seit jenem entsetzlichen Abend, an dem kie beide den Kampf herausgefordert, der so rasch zum Ab schluß

. Wenn jemand imstande ist, die Gräfin zu vernünftigen Entschlüssen und annehmbaren Verfügungen zìi bewegen, so ist es Elise. Wenn der Augenblick gekommen, in dem Du eingreifen sollst, wird sie Dich davon in Kenntnis setzen. Dann^beginnt Deine Auf gabe. Sie wird nicht leicht sein, Du bedarfst ohne Zweifel großer, diplomatischer Fertigkeit, erhabener Gedanken und vor, allem sehr viel Herz. Ich weiß aber, daß Du das alles haben wirst! Du wirst nicht allein s»in. Deine Tochter' steht Dir zur Seit

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.03.1931
Umfang: 8
an. Seine Augen senkten sich, das Lächeln schwand von feinen Lippen; er ging zwei öder dreimal im Zimmer auf lind ab und setzte sich dann an das äußerste Ende des Gemaches auf eine Tischecke. „Der Graf von Ehrenstein hat Ihnen also ge- AniKnnasM ein Geschäft vorgeschlagen, die Sa» che ist ja ziemlich verständlich. Hören Sie nur.' „Gerhard', warf die Gräfin ein. ,Find Sie es, der so spricht?' Er inachte nicht eine Bewegung, um sich ihr zu nähern, sondern blieb ruhig sitzen und schien durch ihre Frage ganz

von mir, daß ich Ihnen raten solle, lind welch ein Mann wäre ich denn, wenn ich nicht die aufrichtigsten Bedenken tragen würde,' und über das nachgrübelte, was für Sie zu tun das Nichtige lvärel' Mit müder Stimine, als ob sie tatsächlich an ganz anderes denke, erwiderte die Gräfin: „Ja, fahren Sie nur fort, ich höre Ihnen zu.' Sie hörte, aber sie verstand ihn nicht mehr. Eine Befürchtung wurde in ihrer Seele wach, die all ihr Denkvermögen vernichtete. Sie woll te wissen, worüber Gerhard nachsinne, und scheute sich davor

Sie, wie hoch man den Grafen von Ehrenstein taxiert? Ich lvag« es garnicht, Ihnen eine Iah! zu nennen, aber sein Vermögen ist ungeheuer.' Ruhig erwidert die Gräfin: „Das macht mir keinen Eindruck. Nicht da ist «s, was ich im Auge habe.' „Man. muß aber alles im Aug» haben, um normal urteilen zu können. Wenn Sie di« Ver» «inbarung nicht annehmen, die für Sie, da» muß man zugestehen, eine goldene ^Brücke ist, was wollen Sie dann tun? Abreisen, Ihr Heim verlassen, in irgendeinem Hotel oder in einer möblierten

Wohnung Un terkunft suchen, vielleicht auch in ein Land fah» ren, wo Sie eine weniger auffallende Persön lichkeit sind als ein München, denn hier in der Stadt, wo Sie alle Ihre Freunde und Ver wandte haben, können Sie an keinem öffent lichen Ort erscheinen, ohne darauf gefaßt sein zu »Nüssen, daß Sie ain nächsten Tag in der Zeitung lesen, man habe die schöne Gräfin von Ehrenstein, die noch^immer elegant und gefeiert ist, dort und dort gesehen. Es bleibt Ihnen al so nur das vergoldete Exil, vergoldet

wird «s ja sein, da Sie Ihre bisherigen Einkünfte be halten, aber die Verbannung bleibt es .doch, meine schöne Freundin! Denke» Sie also ernsb- lich darüber nach!' Die Gräfin wollte zu einer Schlußerklärung kommen. Bisher hatte sie nur Argumente ver nommen. Ernsthaft sprach sie: „Nach der Heirat meiner Tochter hätte ich reisen sollen. Anstatt Sie nun in dem Lande aufzusuchen, in dem Sie Ihre Beschäftigung haben werden, reise ich .gleich mit Ihnen. Wa« 'wäre somit an der Sache so sehr verändert?' „Vielerlei', bemerkte Gerhard

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Seite 7 von 12
Datum: 15.05.1929
Umfang: 12
mit den Meraner Kollegen und Räch- tigung. Montag Abstieg über Salten. San Goneslo nach Bolzano. Gven-en Für die arme Fra« mit der Knochenerwei chung spendete Ungenannt 10 Lire, M. D. 5 Lire. Für den Feinmechaniker in Merano spendete zum Kaufe eines Wägelchens V. D. 190 Lire. Dem Jefuheim spendete Ungenannt 20 Lire. Anstatt Blumen auf das Grab der Frau Adel heid Peuker von Ungenant 20 Lire. Ungenannt 10 Lire. Sühnebettag von Franz Unterkofler, Die Gräfin Roman von G. W. Appleton. Verlag Robert Lutz. Stuttgart

, der seinem Bater alle Ehre gemacht habe, und daß Sie sehr freundlich gegen sie gewesen seien. Ehe ich noch etwas erwidern konnte, fuhr er fort: Die Gräfin Maria hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, daß sie nach dem Begräb nis bei Ihnen vorsprechen wird, und daß sie wünscht, Sie möchten nach England zurück kehren, sobald es Ihnen der Arzt erlaubt. Damit drückte er mir warm die Hand und empfahl sich. ^ Wie sie es versprochen, kam mich die Grä fin Maria besuchen. Sie war sehr liebens würdig und freundlich

. aber es fiel mir ein gewisser, undefinierbarer und fast unmerk licher Unterschied gegen früher in ihrem Be nehmen auf, den ich nicht recht verstehen konnte, trotzdem ich Diplomat genug war, ihn scheinbar nicht zu bemerken. Don dem langen Gespräch, das zwischen uns beiden stattfand. brauche ich nicht viel zu berichten. Der Tod der alten Gräfin war mit über raschender Plötzlichkeit eingetreten. Sie hatte den Finger erhoben, um Maria zu sich her zu bitten. Diese näherte sich ihr und beugte

Widerstand der Men Gräfin, und darin lag und liegt noch heute ein tieferes Geheimnis, das zu lösen nicht meine Aufgabe ist. Ich will nur noch eines bemerken: als ich auf dieser wunderbaren Edelsteine schaute, blitzte mir ein glänzender Gedanke, für mich so wertvoll wie die Edel steine selber, durch den Kopf. Ich schlug den Deckei der Kassette zu, schloß sie wiederum im Panzerfchrank 1305 ein und wandelte die Ehancery Lane hinab, so stolz, als irgend e'm König auf Erden. * Zwei Tage später erhielt

ich ein Tele gramm von der Gräfin, das in Queens Gate aufgegeben war, und worin sie mich bat, sie zu besuchen. Ich begab mich sofort nach der Ehancery Lane, nahm die SiSbevkaflette samt ihrem funkelnden Inhalt an mich und fuhr nach den Formosa MaNstons. Die Gräfin begrüßte mich herzlich. Ich riß das Umschlagpapier auseinander, schlug den Deckel der Kassette auf und sagte: Hier ist die Erklärung für all das Unrow stündliche! Mit weitgeöffneten Augen starrte sie den Schmuck an. Ihr Atem beschleunigte

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Seite 3 von 6
Datum: 16.07.1927
Umfang: 6
einer öffentlichen Brückenwage und die Til gung der Schulden. »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»«lim»»»»««»»»»»»»»» N0l.2lINI>l0!.VWQ Lsozpdok-Odiuss -rsl dir. 10 224 5 bis 3 salire » ^rantiert vollkommen trocken - in allen g xe>vünscktLN Stärken unct l^àngen stet» auk l.sZer! L prà Lu^en von 8avo^en Historischer Roman von L. Mühlba cd- (23. Fortsetzung.) „Sie hat das bekannt, weil die Folterqualen sie sinnlos gemacht hatten,' rief die Gräfin. „Sie hat ausgesagt, was ihre Richter, was sage

werde, sondern nur ihr Palais nicht verlasse und in jeder Minute sich bereit halte, vor ihren Richtern zu erscheinen.' „Nicht nach der Bastille abgeführt,' wieder holte die Gräsin. „Man hat also sonst jemand >n die Bastille abgeführt?.' „Ja, der Marschall von Luxemburg befindet sich seit zwei Stunden in der Bastille, und zwar in strengem Verwahrsam!' Die Gräfin stieß einen Schrei aus und To desblässe überzog ihre Wangen. „Und jetzt,' sagte sie, „nicht wahr, jetzt ist die Reihe an mir? Jetzt will man auch mich verhaften

?' »Ja, Frau Gräsin, so ist es. Der Kriegs- minister Louvois hat dem König den lettre d? cachet mit Ihrem Namen vorgelegt.' „Und der König?' „Der König hat ihn unterzeichnet!' „Ein lautes, wildes Lachen tönte von den Lippen der Gräfin. „Ultd mein Herr Schwa ger, der Herzog von Bouillon, hat den Häfcher- dienst übernommen?' fragte sie mit drohender, ingrimmiger Miene, mit Augen, die sich wie zwei Dolchspitzen auf das Angesicht des. Her zogs hefteten. . „Wagen Sie nicht zu sagen, Herr Onkel

wir nicht die kostbare Zeit mit Worten! Beruhige Dich, kleiner AbbL, ich bin nicht ge kommen, um die Gräfin von Soissons zu ver haften. Ich werde mich niemals zu einem Hä scher erniedrigen.' „Weshalb also sind Sie gekommen?' fragte Olympia rasch. Um mich zu warnen?' „Um Sie zu retten, Olympia, um Sie und Ihre Familie vor der Schmach eines öffent lichen Prozesses, vor einer Verurteilung, einer öffentlichen Hinrichtung zu bewahren. Sie müssen fliehen. Olympia, fliehen in dieser Stunde!' „Fliehen?' rief Eugen empört

. „Die Gräfin von Soissons sollte entfliehen, weil ein elendes Weib auf der Tortur sie eines albernen und lächerlichen Verbrechens angeklagt hat! Nicht wahr, meine Mutter, du wirst bleiben, du wirst deine Unschuld beweisen, du wirst deine Anklä ger niederschmettern mit der Gewalt der Wahr heit und der Unschuld, du wirst deine Richter zwingen, deine Unschuld anzuerkennen?' „Frau Schwägerin, ich beschwöre Sie, ent fliehen Siel Wollen Sie jetzt sich nicht von Ihrem Stolz bestimmen lassen, einen Helden mut

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1933
Umfang: 8
Rudolf von Sparber. Gràf Pie tro Acquarone, Frau Andreina Criscuolo. Ge neralkonsul Te Martino. Frau Maria Gamucct. Oberst Tao. Pietro Criscuolo, Oberst Càv. Um berto Ferrari, Comm. Amadea Magaldi, Oberst leutnant Gamucci. Oberstleutnant Negroni, Don Benedetto D'Agostino. Graf Vacci di Capaci» Cav. Dr. Giuseppe Solimena, Vberstleütnant Teàrani Fabbri. Zur Linken des Herzogspaares nahmen Platz: Gräfin Dalla Croce di Dojola, S. E. der Korps kommandeur On. Baistroechi. Donna Marta Marziali, Consul Cav

. Francesco Bellini. Grä fin Maddalena Acquatone. General Comm. Salvatore Di Pietro, Frau Bianca Casella, Graf Balbo di Vinadio, Gräfin Elisa'Amigoni, On. Wilhelm von Walther, Frau Maria Olita, Ing. Cav. Uff. Ettore Casella. Oberstleutnant Stefano Pàrrier, Don Luigi Pfeifer. Ado. Dr. Pietro Gorini. Hauptmann Luigi Lusi, Graf Vittorio Balbiano VAramengo. Zum Empfang, der um 22 Uhr begann, hat ten sick) über 300 geladene Gäste eingefunden: die Spitzen der Behörden, die'Aristokratie, Ver treter

der intellektuellen Berufe, der Kunskvelt, Geistlichkeit usw. Ohne uns in Details der Chronik verlieren zu wollen, wollen.wir nà die Eleganz . der Toiletten der Damenwelt hervorheben. ' Größte Bewunderung erregte die Toilette S- kgl. H. der Herzogin: eine, schlichte weiße Robe/mit Hermelinkragen; ihre ^Hofdame Gräfin Dalla Croce di Dojola trug ein perlenfarbiges Kleid mit Marderkragen; Donna Marta. Marziali tMg eine elegante Toilette aus Crepe Mirelle in Lila; Dokna Elvira Baistroechi eine schwarze Samtrobe

mit weißer Garnierung: GrÄfin.Eee- frünz ein wundervolles schwarzes Meid; Gräsin Acquarone eine weiße Seidenrobe': Frau An tonietta Bellini eine azurblaue ànittoilètte: Gräfin Amigoni ein Kleid aus weißem Crèpe: Frau Oberst Criscuolo eine Rosa-Samttoilette usw. , ' - ' kgl. Hoheiten geruhten Cercle zu halten unid zogen zahlreiche -der Anwesenden leutselig ins Gespräch.-- Um 23.30 begaben sich die kgl. Hoheiten, gefolgt, von ihren Gästen in die Säle, In denen mit den 'Savöyer-Waphen reich ge schmückte

Büffets aufgestellt waren. Der Emp fang fand um Mitternacht fein Ende. - Unter den Gästen,- die zum Empfang geladen .waren, befanden sich: S. E. Marziali mit Don na Marta, S. E. Baistroechi mit Donna Elvira, On. Dalla Bona. Consul Cav. Bellini, General Comm. Ferdinando Guanciale. General Comm. Salvatore Di Pietro. Generalkonsul De Marti no. Donna Judith von Seefranz von Thevera- ra geb. Schaler von Szepes. Graf-und Gräfin Acquarone, Graf und Gräfin Amigoni. On. Dr. vpn Walther. Oberst Criscuolo

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Volksbote
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Seite 6 von 11
Datum: 07.11.1929
Umfang: 11
auftritt, wenn es das weibliche Geschlecht ergreift- Cs wird «ine Londoner Familie erwähnt, in der das Stottern beim männlichen Teil erheblich ist, unter >den Frauen aber nicht auftritt. Man sucht diese merkwürdige Erscheinung durch die „geläufiger« Zunge der Frauen* zu er» klären und dadurch, daß sich gewisse Hem- mungserscheinungen beim weiblichen Ge schlecht weniger bemerkbar machen als beim männlichen. * Die Gräfin als holeldienstmadchen. Das Polizeigericht in London verurteilte vor einigen Tagen

eine Frau, die vor kurzem einen Hut, «inen Schal und «inen Regen schirm gestohlen hatte, zu einer Geldstrafe. Die Angeklagte, die als Dienstmädchen in einem großen Hotel angestellt war, hatte sich Sachen angeeignet, die von Hotelgästen ver gessen wurden. Das Gericht stellte fest, daß das Hoteldienstmädchen in Wirklichkeit die verwitwete Gräfin Olive Mabel Aftianati war. Die Gräfin stammt aus einer guten schottischen Familie — ihr Vater war Bankier — und Hatte sich mit einem ausländischen Grafen

verheiratet. Sie hat den größten Teil ihres beträchtlichen Vermögens durch unglück liche Börsenspekulationen verloren, wollte aber niemandem zeigen, daß sie sich in schwie riger finanzieller Lage befand. Es gelang der Gräfin auch, ihre Villa in NiM zu er halten. Dort wohnte sie im Sommer mit ihren drei Söhnen, die im Winter in England studierten. Den Winter verbracht« die Gräfin in London, aber nickt, um sich zu amüsieren, wie ihre Verwandten glaubten. Sie nahm jeden Winter eine Stellung als Dienstmädchen

i» einem Hotel an und verdiente an Trjnk- geldem so gut, daß sie tm Sommer ein ver hältnismäßig sorgenfreies Leben führen konnte. Das Doppelleben der Gräfin wäre wohl kaum entdeckt worden, wenn sie nicht auf den unglücklichen Gedanken gekommen wäre, sich die vergessenen Gegenstände anzu eignen. i * Ach. der so gesunde Sport. Dieser Tage spielte der Nachoder Fußballklub gegen Bohemta. Als der Nachoder Torwart dem Ball entgegenstürmte, stürzte «r zu Boden. Im selben Augenblick kam «in Spieler der Gegenpartei

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1931
Umfang: 8
erscheinen, verrat js, ihnen das Versteck des jungen VonapMM Doch Armand überwältigt seinen Gegner w wendet seine Uniform und gelangt glücklich Freie. Er findet Unterschlupf auf dem SM einer alten Freundin, der Gräfin Louis«, H ihn in die Uniform eines Dieners steckt. ?«> fällig kommt Leonie, deren Cousine Louise >l> kurz darauf auf Besuch. Sie erkennt ihn, nächtllchen Besucher nicht in der Dieneru»! orm doch scheut Armand nicht ihr offen seine Zill! ehrung zu zeigen. .' Armand erhält heimliche Botschaft

, dieser heftigen und leiden schaftlichen Seele, deren Schwächen und ZUgel- losigkeiten er so gut kannte, zur Seite zu stehen und so sprach er denn sanft: „Frau Gräfin, Sie haben mich beschuldigt» Ihr Feind zu sein, ich will Sie eines besseren belehren. Sie stehen im Begriff, die größtoenk- barste Torheit zu begehen. Ich beschwöre Sie, Zu überlegen, so lange dazu noch Zeit ist. Sie Minen im gegenwärtigen Augenblick noch viel ^erreichen; trachten Sie Ihr wirkliches Interesse ,im Aune zu behalten. Wenn iich

für Sie d>5 Notwendigkeit ergibt, über sich selbst einen Sieg zu erringen und wäre derselbe auch noch so hart, so zögern Sie nicht, sich dazu zu entschlie ßen. Man wird Ihnen dies als einen Beweis von Vernunft, als Tugend anrechnen,' Die Gräfin neigte das Haupt und sprach langsam, bedächtig und mit ruhiger Ueberlè- «ung: , , , „Gilt, ich würdige Ihre Ratschläge, -sie sind gut, aber Sie sprechen, von Gefühlen, die Sie^ selbst nicht zu erfassen vermögen. Was Sie mir da vorschlagen, wäre gleichbedeutend mit dem. Verzicht

mich töten, das wäre wenigstens, mit einem Schlage geschehen.' Der Priester empfand Mitleid wegen dieses Ausbruches voll Seelenqual, der die geheimen Befürchtungen der Gräfin verriet und er gab. sich alle Mühe, Gemalt über diese gemartert« Seele zu erlangen. 'Ist denn jeder christliche Gedanke in Ihnen erstickt? fragte er lebhaft. „Wissen Sie denn. kein besseres Beispiel zu geben? Die Welt bricht unter dein aufkeimenden Materialismus zu sammen. Die. Menschheit wird durch böse Nat- schkitg« zum äußersten

Was sollen dann die Enterbten des. Glückes tun, denen alles ge raubt ist, ja selbst, die Hoffnung, wenn jene, die auf der Höhe des Lebens stehen. , ihnen so bö ses Beispiel geben?' .Heftig entgegnete die Gräfin: «Ich befasse mich nicht mit den anderen, ich. will nur mich selbst.verteidigen^ ,,Hüten Sie. sich',, sagte her- Priester, streng, „damit tticht . in entscheidendcr-.Stunde Ihnen dieselbe Meichgülligklt zuteil, werde.' »Ich erwarte nichts anderes und bin darauf vorbereitet.' . „Heben Sie das Haupt

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