Wesenheit in München eine Zusammenkunst mit der Gräfin Chorinsky gehabt. Präs.: WaS haben Sie auf diese Aussagen zu ent- gegnen? — Ang.: Ich bleibe bei meiner früheren Aussage, daß (stockend, fährt mit der Hand an die Schläfe) nein . . . nichts. Nach der Aussage der Zeugin Elise Hartmann, der Quartierfrau der Gemordeten, geht hervor, daß die „fremde Dame' 5 Miauten lang in dem Zimmer der Gräfin allein zu verweilen Gelegenheit hatte. Mehr als 48 Stunden waren seit dem Momente verflossen
, wo die Zeugin zum letzten Male die Gräfin gesehen hatte. Dies war ihr auffallend. Ihr Bruder begab sich zwischen 8 und 9 Uhr Abends durch die Thür deS BibliothekzimmerS in daS Zimmer der Gräfin; da es finster war, tastete er um sich, stieß auf die kalte Leiche der Gräfin, wodurch erschreckt, er sich schleunigst zurüchog. Die Polizei wurde sogleich von dem Vorfalle verständigt und erschien alsbald am Thatorte. Der Student Strube hat mit voller Bestimmtheit ausgesagt, daß am Nachmittage des 21. November
nur zwei Damen im Zimmer der Gräfin gewesen, die über Photographien und über Rom gesprochen. Ebenso bestimmt behauptet er, die Glocke nicht gehört zu haben, während die Gangthüre vernehmlich zuge. schlagen wurde. DieS war um halb 7 Uhr, also ge» rade zu der Zeit, wo die Horvath der Aussage der Angeklagten gemäß geläutet haben soll. Nach dieser Zeit sei Todtenstille gewesen. Die Polizeiorgane, die in der Nacht vom 21. auf den 22. November auf dem Bahnhöfe in Salzburg Dienst hatten, erklärten
sehr verwirrt, ich wußte nicht, WaS ich that. Ich habe ganz ohne Ueberlegung geschrie ben, denn ich achte meinen Bruder viel zu hoch, um ihm zuzumuthen, meinetwegen einen Meineid zu schwören. , -Z Hierauf folgte 5ie Verlesung des bei der Verneh mung des Polizeisoldaten Lorenz Glatz aufgenommenen ProtocollS. Der Zettel, den er, durch die Zechmeister verleitet, der Ebergenyi zustecken sollte, lautet: Geben Sie alle Umstände so an, wie sie waren, nur be haupten Sie, daß der Tod der Gräfin durch ein auf Gift
verabredetes Duell erfolgte, daß sie durch Ziehen der Sacktuchspitzen, an deren einer ein Knopf war, daS Los entscheiden, daß die Gräfin den Knops zog. Dieses Geständniß ist erst dann zu machen, wenn bei der Zusammentreffnog in vierzehn Tagen oder drei Wochen Sie durch daS Schnurrbartdrehen eines auf dem Gange oder auf der Stiege stehenden Herrn die Nachricht erhalten, daß Chorinsky ebenfalls derart verständigt wurde. Zu diesem wurde verlesen: Protocoll vom 26. Jänner 1868. — 180 a (aufge nommen