diesen Wunsch mit. Offenbar war er damit ihren Wünschen entgegen gekommen, denn mit wahrer Lust befahl sie dem Alezei Twerkonesi die Sättel aufzulegen. Drittes Kapitel. Gräfin von Starenberg war gleich, nachdem ihr Sohn weggeritten, mit ihrem Schwager Wolf nach dem Festplatz gefahren, um dort dessen Schöpfung zu bewundern. War er doch die Seele des ganzen Unternebmens, das darin gipfelte, die landwir.hschaftlichen Interessen des ganzen Kreises zu fördern und so den Wohlstand zu heben. Nach einer Stunde
, ohne daß sie es kannte — aber nie wieder unternahm sie es, in ihn zu dringen, ihr einzuges eheu, was ihn so unglücklich macht. So zeranneu die Jahre, sie lebten nebeneinander hin, ein Tag wie den andern. Der unruhige Wolf, dem einst die Welt zu eng und zu klein war, war seßhaft geworden, und dachte nicht mehr daran, in die Welt hinauszuschwärmen, wie ehedem. Nur etwas war der Gräfin klar und zwar die Ueberzeugung, daß sich ein Abgrund zwischen ihnen be finden müsse, d.r nie zu überbrücken ist. So wuchs Franz
Augen. Ob nicht jetzt die Zeit gekommen ist, abermals in ihn zu dringen, sein Geheimniß ihr anzuvertrauen, unter dem sie doch schon so viel gelitten? — Die Thüi e öffnet sich und in ihrem Rahmen erscheint jetzt Fräulein Erwin, die Vorleserin und Gesellschafterin der Gräfin. „Die Frau Fürstin Migkaja läßt bitten." Die Angeredete richtet sich auf. Klingt dieser Nanu nicht russisch? Sie starrt fragend die Erwina an. Da wird diese von einer zweiten weiblichen Person sauft zur Seite gedrängt
und über die Schwelle schreitet — die fremde Frau, die sie bereits im Park aus der Kapelle kommen sah, in der ihr Gatte ruht. Ihr Gesicht ist so tief ver schleiert, daß man dieses nicht klar sehen kann. „Frau Fürstin Migkaja —," fragt die Schloßherrin und blickt fragend die Fremde an. Ein sanftes Neigen mit dem Haupte, ist die Antwort der Fürstin auf dieie Frage. „Mein Gott, was will sie denn," flüsterte sich die Gräfin wie hilflos zu, „wenn doch nur Wolf da wäre!" Die Fremde schlug jetzt den spanischen Schleier
zurück und ließ ein gelblich angehauchtes, von Leid und Sorgen verwüstetes Gesicht sehen. Wie schön muß einst dieses Angesicht im Bunde mit diesen großen, dunkeln Auge» gewesen sein. „Ich komme aus Halbasien heraus," beginnt sie jetzt und in ihrer Stimme liegt ein Zauber, ein Wohlklang, der die Gräfin befangen nimmt und erschreckt, als wehe sie ein bestrickender Odem aus Gift an, „ich kam, um eine Furt zu suchen, die durch diesen herben Strom der Ent sagung und des Leids zu unseren Herzen