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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1868
Umfang: 6
Verhältniß, der ge schlossene HerzenSbund hingereicht, das Leben der jungen Schauspielerin zu vergiften. Daß sie Gräfin geworden, mußte sie mit- jener unglücklichen Katastrophe büßen, welche/ meiNe Herren, der Gegenstand ihrer Judikatur sein wird:: Das eheliche-Glück deS in Rom vermähltem Paa res währte nur ganz kurze Zeit. . Schon im Jahre 1864 finden wir die von ilnem Gat ten verlassene Gräfin Mathilde ChorinSky in dem Hause ihrer Schwiegereltern hier in Wien. Ich will mich nicht deö Weiteren

in eine Schilderung des Charakters der verlassenen Gattin, nicht in eine Beleuchtung deS Ver schuldens des Gatten ergehen. Die Gräfin Mathilde ChorinSky fand liebevolle Aufnahme im Hanse ihrer Schwiegereltern. ES werden im Laufe der Verhandlung Briefe zur Kenntniß deS hohen Gerichtshofes kommen, welche znr Genüge das innige, auf Achtung und Liebe ge gründete Verhältniß beurkunden, das zwischen der Gräfin Mathilde ChorinSky nnd ihren mit Recht hochgeachteten Schwiegereltern bestand. Der Name uud Charakter

dieser Schwiegereltern, die hohe Achtung, welche denselben von uns aus nochmals hier gezollt wird, sprechen beredter sür die Gräfin Mathilde ChorinSky, als dies mein MuNd zu thun vermöchte.- Aber auch'dieses'Asyl gönnte der pflichtvergessene Gatte seiner unglücklichen Gemahlin nicht. In Folge einer ans dem ^-chlachtselde erhaltenen Ver wundung nach Wien zurückgekehrt, machte Graf ChorinSky eS znr Bedingung feines Aufenthaltes im väterlichen Hanse, das; seine Gattin dasselbe verlasse. Gräfin Mathilde ver ließ

im Jänner. t8L0 die Schwelle deS HauseS, daö sie gastlich aufgenommeu hatte und suchte, allein und ver lassen, neuerdings eine'Heimat. Nach kurzem Verweilen in anderen Staaten, nahm sie im August I80V ihren bleibenden Aufenthalt in München, wo sie sich seit Oktober 48K7 bei der KabinctSdienerSwittwe Elise Hartmann, Amalienstraße Sir. 12, eingemiethet hatte. Am 2V. und 2t. November t867 empfing Gräfin Mathilde ChorinSky, welche in ihrer Wohnung als Baronin Ledsky bekannt, war, den Besuch

einer anderen Dame, von welcher sie sich mehreren Personen gegenüber äußerte, daß dieselbe auS Wien, von guter Herkunft nnd von ihrem Manne, der sie schlecht behandelte und ihr ihren Brillantschmnck versetzt habe, geschieden sei. Einer Zeugin theilte die Gräfin ChorinSky sogar mit, daß die fremde Dame sie zum Besuche deS Theaters eingeladen, und daß sie hingegen die Fremde zum Thee gebeten habe. Der Abend-Thee ward bei der Gräfin ChorinSky am 2t. November t8K7 eingenommen und die Umstände

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.02.1859
Umfang: 6
Vaudeville: „d.» veuvs »ux vnmvl»«-», uu «im-« nmcuiw' von Siraudin. Thibonst und Dela- cour. eröffnet, welches von den Damen Gräfin Ester- hazy-Rohan-Chabot. Gräfin Melanie Zichy-Metternich und Grafen Dudzeele mit Geist und Feinheit darge stellt wurde. Gräfin Esterhazy-Rohan. eine geborne Französin, entwickelte alle die Eigenschaften, dmch welche ihre Landsmänninnen auf den Brettern des Gymnase oder Vauveville glänzen. Gräfin Melanie Zichy-Metternich, welche sich um das Arrangement deS Ganzen

- ville' von Labiche und Lefranc. ist ein sehr heitere» und lebhaftes Stück, welches im Costüme LouiS XV gespielt wird, und dessen große Bewegtheit bei einer so kleinrn Bühne dm Darstellern nicht unbedeutende Schwierigkeiten darbietet, die jedoch siegreich bewäl tigt wurden. Auch in dieses Stück find Couplets ein gestreut die demselben einen eigenthümlichen Reiz ver leihen. Dargestellt wurde dieses Lustspiel von Gräfin Julie Festetits und den Grafen Philipp Eavriani. LaSzlo. Kollonitz. Deym. Potocki

. Pergen. Gräfin FestetitS sah eben so reizend aus. als sie graziös spielte. Graf Eavriani zeigte sich in seiner Baterrolle als ein auf den Brettern ungemein heidnischer und ge wandter Darsteller; Graf Kollonitz, mit einer kür Liebhaberrolle» sehr glücklichen Aeußerlichkeit und Gv» wandtheit ausgestattet, übertraf selbst die besten Er wartungen, die man von ihm hegte, und spielte mt5 wohlthuender Wärme, mit hinreißender Lebhaftigkeit, wofür ihm vom Seite der Zuschauer auch die einstim migste

und Grafen Pappenheim arrangirt Die Bilder waren folgende : t) DaS bekannte rührende Bild: Eine Schildwache, die in kalter Ehristnacht durch daS Feyster in eine hellerleuchtete Stube blickt, in welcher fröhliche Kinder den Weihnachtsbaum begrüßen. Bet dem Tableau wirkten mit: Gräfin Sickingen. Comtesse Elisabeth Andrassy und Prinzessin Lobkowitz, Fürst Paul Met« ternich in Dragoneruniform stellte die Schildwache dar. 2) Die Siesta von Winterhalter. ausgeführt von Gräfin Elise FestetitS, der Gräfin Nako

und der Com tesse Maria Andrassy. ^ N Rebekka am Brunnen von Harare Bernet, aus geführt von Gräfin Bertha Podstatzky und dem Prin- ^ zen Arenberg. Die wunderbare Schönheit der jungen Gräfin verlieh diesem Tableau einen Reiz, der dem deS Originals gewiß nicht nachstand, ja denselben vielleicht übertraf. 4) Das durch den Kupferstich bekannte Bild Schle- finger.'s; K.V portrait pnrlaat. Eine junge Dame in Rococcocostume hält einen Bilderrahmen über ein KiM welches auf einem Stuhle sitzt. DaS Tableau wurde

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.02.1931
Umfang: 8
zurück, damit niemand unsere Verabredung ahnt.' ' Der Priester lächelte und kehrte, ciuf den Arm des jungen Mädchens gestützt, zur Gräfin zu rück, die Herrn Dahl in Beschlag genommen hatte und versuchte, ihn zu überzeugen, daß sie im größten Elend sei. Auf diesem Gebiet war sie unerschöpflich. Sie hatte sich mit dem ge wesenen Notar zurückgezogen, ivährend Graf Rhoden sehr tugendhaft am anderen Ende des Salons mit anderen Gästen am Spieltisch sasz. Herr Dahl war ein Koloß mit schwarz gefärb tem Haar

und hängenden Backen, aber er hatte «inen klugen, durchdringenden Blick. In sei nem Aeußeren erinnerte er an einen Elefanten. ^.ìug auf Geldfragen gab der Pfarrer der Gräfin niemals unrecht. Cr selbst mar stets freigebig und den Annen gegenüber ebenso ver- schlvenderifch wie die Gräfin, wenn es sich um Lle Befriedigung ihrer Launen handelte. «Herr Dahl, Sie haben unrecht!' rief der Geistliche, sich im peremtorischen Ton an dem Gespräch beteiligend. „Wie können Sie das wissen^ Hochwllrden

, Sie haben nicht gehört, was ich sagte.' „Das ist mir ganz gleich. Sie haben jeden falls unrecht.' «Sie passen gerade zu der Gräfin.' »Oho, Herr Dahl, Sie gehen zu weit.' „Sie lassen mich nicht ausreden, ich meine in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten.' „Man kann nie genug Geld haben, nie genug ausgeben' „Auf diese Weise richtet man sich zugrunde.' „Dazu ist jeder berechtigt.' „Gut! aber Nicht dazu, andere zugrunde zu richten. Die Gräfin hyt die Vormundschaft über ihre Tochter, und ich teile die.Verantwor tung

der Gräsin ungeheuer sind. Der Haushalt verschlingt Unsummen und «hre Ausgaben sind...' „Dem entsprechend. Verlangen Sie, daß die Gräfin von Ehrenstein leben soll wie eine Aeh. bürgerliche Nentnerin in Neuhausen?' „Herr Dahl', fragte Elise schüchtern, „wäre es nicht möglich, »rem ganzes Vermögen !« die NN Hände meiner Mutter zu legen, ohne Kontrolle und ohne Schwierigkeiten?' „Cs gibt zwei Mittel, Fräulein: Erbschaft oder Schenkung Da Sie, wie ich vermute, nicht die Absicht haben, zu sterben

, um der Gräfin Ihr Vermögen zu hinterlassen, bleibt nur die. Schenkung, und dazu müßten Sie erst großjäh rig sein.' „Kann man mich nicht großjährig erklären?' è,Gewiß, und zwar entweder durch Ihre Ver« heiratung, in diesem Falle gelangen Sie unter die Vormundschaft Ihres Gatten; oder durch den Beschluß eines Familienrates, der durch das Zivilgericht bestimmt werden müßte. Sie hätte» dann das Recht> zugunsten Ihrer Mut ter, die es natürlich nicht annehmen würde, auf alles zu verzichten.' «Gewiß

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 10.03.1883
Umfang: 12
und so viele edle Mäuner unter seinen Trümmern begraben» da> wäre ja entsetzlich!' »Ja, das wäre eine fürchtbare Strafe unserer Sündeu, wie. unser hochwurdigster Hm Probst sagt l' eotgegoete Frau von Meozhausen. »Aber kowmeu Sie herunter iu die Wohnstube, gnädige Gräfin l Die Einsamkeit thut Ihn ensur wahr uichtgutl' -«AgneS» schüttelte wehmüthig daS- Haupt »ad legte dann die Stirne aus den Fenstersims. »Ist denn mein Bote noch nicht zurück?' ftagte fie nach einer Weile,-fich energisch-ausrichtend

. »Mit nichte», liebste Gräfin. SS ist heute Stacht ein reifiger Bote auS Linz eingetroffen, daß Kaiser LeopolduS mit den Majestäten und Hoheiten fich in Linz nicht mehr ficher gefühlt und ge» Passa» gereift sei, waS sattsam daS AuSbleibea JhreS Bote» erklärt. Doch waS wollt .ich Jhue» sagen? — Ach ja, ich wollt' Jh»e» kundthu», daß «ei» Bruder fich zur Ab» reise rüstet, u» »ach Passa» zum Hofe zu ge» lange». Florian bittet. Sie um die Gnade, Gräfin» daß er Zhaea Lebewohl sagen und Ihre etwaige» Aufträge

eutgege» nehmen darf.' »Und wann reist den» Her» von Tülblng ?' jfragte Gräfin Ag»»s lebhaft. »Florian gedenkt »ach Zische wegzufahren, liebe Gräfin, »ad möchte nicht r»iseu, ohne Sie noch ein Mal. g-sproche» zw habe»', sagte Fra» 00» Menzhaufe» eiasch««lchelnd. »Habe« Sie lein BlSihe» Nachsicht mit ihm. Gnädige; eS thut ih« so wehe, sich vo» Jhue» mißverstanden zu s»heu; er wünscht, «I solle klar: werden zwischen Ihnen und ihm» den» er hat Sie wahrlich »ich» geflissentlich kränke»siwolle»! Er hält

so groß» Stücke aus Sie und hat mir Sie so dringend auf die Seele gebunden, daß Sie ihm wahrlich nicht böse sein sollte»!' »Ich bi» ihm »nicht böse', eatgegnete AgneS ruhig; »ich trage ihm N'chtS nach; ich bin ihm dankbar für feine» Schutz, für die Gastfreund schaft, die er mir bei Ihnen verschafft hat.' »Er darf also kommen, meirie liebe Gräfin?' »Ich bin bereit, ihn in Ihrer Gegenwart z» sprechen und will, ihm danken.' »Nun, dann hol' ich ihn sogleich, liehst» Gräfin! Schönen Dank für Ihre Güte

l' AgneS athmete leichter auf» als die Fra» vom Hause den Rücken gewandt hatte, al» oh ihr mit der.Nachricht von Herrn voa Tülbingl Abreise ei» Stein vom Herz»» genommen!whrde, aber der Ervst ihrer Züge wich noch nicht» alT der Angemeldete in Begleitung seiner Schwester eintrat, mit lauernde«; süßlichem Lächeln der Gräfin einen glückseligen Tag wünschte mit i» zierliche» Worten seine Absicht vorbrachte», dem der Gräfin Abschied und ihre Befehle entgegen zu nehmen. »Ich habe zu beklagen, gnädigste

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 03.11.1922
Umfang: 12
und ältere Damen, -für Kinder und junge Mädchen, Frisuren für Ball und Gesellschaft, auch für Kostümfeste. Beim BuchhäMer oder direkt vom Ber» lag Otto Beyer, Lelpzig-B. für 66 Mark (einschließ. lich Zuschlag) erhciMch. Die Memoiren der Gräfin Treuberg. Bewegte Zeiten rufen- den großen Charakter auf die Bühne des Weltgeschehens; aber auch die Niedrigkeit hört den Ruf ihres Schicksals. Und während der Held schweigend mit der unge heuren Aufgabe, zu der die Geschichte ihn auf ruft, ringt, drängt

sich die Niedrigkeit in die Szene oder -spielt hinter den -Kulissen ihr schmutziges Jntrigenftück oder eine tragisch lächerliche Posse.' - Genug schon, daß dies geschieht. Zu viel, wenn der Intrigant sein Spiel zu Ende spielt und das Spiel ihm gelingt! Frechheit -aber ist es, -wenn er -von uns noch Beifall heischt! Bor uns liegen die Memoiren der Gräfin Heta Treuberg „Zwischen Politik und Diplo- matie , das Buch einer ebenso eitlen wie ehr geizigen Frau, deren politischen Ambitionen es während des Krieges gelang

tanzen noch flirten' darf. Die strenge' Zucht fft ihr unbequem, auch findet fie am Münchener Hof ein fache Gesinnung- und Gesittung, die ihrem schil lernden Wesen wenig Spielraum gönnte. Töd lich wird sie sogar von der Kafferin -beleidigt, da- durch nämlich, daß -diese während eines Besuches j in München die Gräfin Treuberg ersucht, ihr einen Maid zu reichen. Aber für diese Demüti. > gung tröstet sie — wortwörtlich „tröstet!' — j das nächste Heft der „Woche', da ihr Kopf hinter dem der Kaiserin

ihn, wie wir wissen und von der Gräfin neuerdings hören, Theodor Wolff im „Berliner Tageblatt . Aber Bechmann Hollweg verdarb durch feine Kriegsreden immer wieder den moralischen Eindruck der „Zukunft'! Grä fin Treuberg bot Ihren ganzen- Einfluß auf, eine Unterredung des Reichskanzlers mit Harden — dessen Hymnen auf WMon „im goldenen Buch des Kongresses niedergelegt wurden, eine Ehre, die noch keinem Deutschen widerfuhr' — zu er möglichen und hatte Erfolg. Bechmann empfing ihn uw Harden hatte Gelegenheit

, den Posa zu mimen. Er machte jedenfalls dem Lenker der deutschen Politik klar, wie die Gräfin an anderer Stelle sich ausdrückt, daß es „nur eine deuffche Politik gibt„ die Jmanuel Kant in feinem Weg zum ewigen Frieden klar gezeigt habe.' Har den war durch den Empfang beim Reichskanzler S r geschmeichelt; als aber die Werhandlungen i Amerika ohne Deutschlands größten- Sohn geführt wurden, als ihm die amerikanische Rote durch das Wosfffche Büro übermittelt wurde, wie jedem anderen Deutschen, außer

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.01.1936
Umfang: 6
'''es armen Lenbens fortfahren: eine einfache Mchte, und die doch einen herben Schmerz ein- 'M. Nach meiner Großmutter Tode hat der r« Silvio mich nach Mailand gebracht: wir „/'hier Verwandte; die Tante Gräfin, die A. Schwester meiner Großmutter ist, gefällt mir sie jst ejng wunderliche Frau, die mir im- ^ Sragen stellt, worauf ich nichts zu antworten ->>!. Sie ist sehr reich und hat eine prachtvclle Wohnung, dorthin gehen alle vornehmen Damen von Milano zum Tee und um zu musizieren, zu weilen

auch zu tanzen; aber seit langer Zeit kommt niemand mehr, denn die Tante Gräfin ist krank, und es heißt, daß sie sterben wird. Der Onkel Graf ist der Sohn der Gräsin Veronika, ein Mann, den man selten lachen sieht, aber er ist gut: er gefällt mir: seine Frau ist die Gräfin Beatrice, die Tante Beatrice, die jedoch weder Tante, noch Gräfin genannt fein will; ich nenne sie Bice: sie ist meine beste Freundin: sie lacht immerfort, denn sie ist glücklich, und ich... meine Seele ist gequält. . Ich glaube,' Bice

BW ist auch von einer abgegangeuen Freundin 2. April. HeutS bin ich 12 Jahre und sieben Monate alt... Noch fünf Monate und ich bin 13 — ein verhängnisvolles Alter! Ich habe eine düstere Ahnung, ich höre eine Stimme, welche mir sagt, daß ich mit 13 Iahren sterben muß! Aber warum denke ich an den Tod? Gewiß, weil es mit der Tante Gräfin sehr schlecht geht: heute haben sie ihr die Ste ' ' ?-amente gereicht: Onkel Silvio hat mich besucht und mir gesagt, da5 ihr Zustand hoffnungslos ist. — Heute Abend muß ich beim Beten

auch die Seele der Tante Gräfin dem Herrn empfehlen 4. April. ... Die Tante Gräfin ist tot: ich verlasse das Institut, um «ach Sardinien zu gehen: o, mein Vater! Mir ist, als ginge ich dir ent gegen :ich bin gewiß, dich zu erkennen, obgleich mir niemand von dir erzählt hat: denn das Herz täuscht sich nick t, l nd dann habe ich auch de'.n Bild. Ich war noch ein Kind, als die Großmutter mir ein Bild meines Vaters zeigte, welches sie in einem Buche ausbewahrte: nacti ihrem ^ sah ich in dem Buche nach und fand

, hoffentlich wird man bald von keiner Seite mehr sehen. (Später). Ich habe zu sagen vergessen, daß der Leichnam der Gräfin uns auf der Reise begleitet: sie hat in Sar dinien begraben sein wollen, und wir werden sie dort der Erde übergeben. Es sind D.lphine vor beigekommen: sie haben eine schwarze Schnauze und spritzen Wasserstrahlen in die Lust: von einem Matrosen habe ich gehört, daß sie gutmütige Fi sche sind, die Keinem etwas tun. Die Sonne geht unter und ich habe großen Appetit! Ich fragte

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 15.04.1896
Umfang: 16
, mit aller Verve gespielt und müssen wir allen Darstellern ein uneingeschränktes Lob ertheilen. Aurora Nebelkopf (Gräfin Nadine Kolowrat), Schlächtermeister Budike (Freiherr T. v. Kvrff) boten köstliche Chargen, Dr. Liebrecht (Herr Koloman v. Wischnich) verstand es meisterhaft, die schwierige Rolle mit allem Humor auszu statten, ohne sie zu karikiren. Gräfin Wischnich war eine allerliebste Elise und ' Pückler ein Dienstmädchen Jette, daS liebe temperamentvoll sich ganz vorzüglich m v. Goldegg, der tüchtigen

Hausfrau „Doro Wir müssen Frau Gräfin Nadine Kolowrat-Huppmann ür ihre meisterhafte Regieführung unsere Bewunderung aussprechen. Am wohlthätigsten empfand man Einen, der nicht da zu sein schien — den Souffleur. Es war ein wirklicher Genuß, nicht zuerst jeden Satz wWn voes zu vernehmen. In sehr animirter Stimmung sah das Publikum den ebenden Bildern entgegen. Das erste, „Ein Maler-Atelier', zeigte uns Dr. Christomannos als Maler in einer Umgebung, in der es ihm wohl gefallen konnte

. DaS waren aber auch prächtige Gemälde, Studien und Werke der Plastik! Prinzessin Metternich, Frau v. Fodor, Frl. Jtha und Oktovie v. Goldegg, Gräfin Lonyai, Gräfin Vilma Metternich, Baronin Wiedersperg, Gräfin von der Mohl, Gräfin L. Pückler, Graf Oldofredi bevölkerten das Atelier als Kunstwerke. Man konnte sich an dem farben prächtigen Bilde nicht sattsehen und lohnte noch mit enthusiastischem Beifall, als der Vorhang endlich nicht mehr aufgehen wollte. Süsze Musik ertönt. Wieder theilt sich der Vorhang. Das bekannte Bild

, empfinden und jUr Darstellung bringen, wie Carl Wolf dies thut und er Spirit Hans Makarts muß am 12. dS. abends in unserem Kurhaus heitere Genugthuung empfunden haben. Das waren die schönen Frauen, die Prachtgewänder, die blitzenden Steine, die heitere Sorglosigkeit aus der Zeit der großen Medicäer. Gräfin Abensperg-Traun, Baronin Dalberg, Baronin Kutschera, Gräfin S. Pückler, Graf Kolowrat, Lieutenant Kafka, Prinz Liechtenstein und Herr v. Wischnich waren berufen, die Gestalten deS Künstlers

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 03.02.1922
Umfang: 6
vor do^i gerichte Bozen zu verantworten. Er iv.ir?: ! 8 Monaten Herkers verurteilt. Sas Geheimms vou Ivdschinka. Krimmalroman von Erich Edenstein. <ZS. Fortsetzung.) „Dann mußt du sie sehr flüchtig angesehen oder — deine Schwester vergessen haben! Ich jah die Bilder der Toten, und es besteht für mich nicht der leiseste Aweifel, dvsz es unsere arme Harnet ist!' Die Gräfin verhüllte ihr Gesicht und brach in Schluchzen ans. Dann stammelte sie un- stcher: „O, wenn du recht hättest! Es wäre ja ent setzlich! Die Tote

mich fast ebenso sehr, wie die Schreckensnachricht von Harriets Tod. dll wir in den Zeitungen lasen!' Die Gräfin sah idn mit einem seltsamen Blick an und senkte d-n Kopf. «Ich mußte Egon versprechen, dir me mehr eine Zeile persönlich zu schreiben,' sagte sic dann leisr. „Er ist sehr eifersüchtig uns kann nicht »,'rgessen, daß ich — einst beinahe deine Frau geworden wäre — und dich — sehr lieb hatte ' Ucber Parkinsons Züge zuckle ein eigen tümlich überraschter Ausdruck, Dann verfin sterte

sich sein Gesicht. „Darum trägst du wohl auch das armselige Kcttchen nicht mehr, das ich dir beim Abschied in Nervyork gab?' „Das — Kettchcn?' Die Gräfin blickte unsicher und verlegen auf. „Ah — du hast es wohl überhaupt schon ganz vergessen?' Er griff wie spielend nach ihrer Rechten. „Es war ein Dielliebchen, weißt du es wirklich nicht mehr? Und du erlaubtest mir. daß ich es dir anschmiedete, damit du es nie ablegen solltest. Noch bei dei nem Besuch in Newyork als junge Frau trugst du es. Damals war dein Mann

wohl noch nicht so eifersüchtig?' Die Gräfin murmelte verschämt: „Damals wußte er noch nicht, von wem es stammte. Ich hatte ihm gesagt, es sei von Harnet.' „Ah — du hast ihn belogen? Du — die du niemals eine Lüge über die Lippen brach test?' Des Amerikaners Stimme klang jetzt so kalt und streng, daß sic ihn erschrocken ansah. „Ich — dachte an — dich!' hauchte die Gräfin, und eine leichte Röte überzog ihr Gesicht. „Trotz allem, was später kam, war mir jene Erinnerung doch heilig, Allan

! Ich — ich wollte das Armband behalten!' „Und dennoch sagtest du ihm später die Wahrheit, denn du trögst d«s Kettenarmband nicht mehr^ „Er preßte mir die Wahrheit ab. Er war stets mißtrauisch — um des Friedens willen mußte ich mich fügen. Begreifst du das niäst?' Er antwortete nicht gleich: Erst nach einer Pause fragte er unvermittelt: „Du bist also jetzt sehr glücklich mit deinem Mann?' „Unaussprechlich!' antwortete die Gräfin mit beinahe schwärmerischer Begeisterung. „Er liebt mich genau so, wie am ersten Ta ge unserer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 22.09.1923
Umfang: 8
Sie sich gegen sechs Uhr bei mir ein, dann wollen wir das Weitere besprechen Um- halb fünf Uhr wurde der Gräfin 2i Campobello der Beamte des Fundbureaus. Würz, gemeldet. Würz, der einfache ZioilkleKung trug, wui^e in den Salon geführt, in welchem ihn die Gräfin bereits erwartete. Mit einem einzigen raschen Blick umfaßte der Polizeirat di.« Gestalt der Gräfin, die ihn, ohne aufzublicken, aufforderte, näher zu tre- ten. Ich bitte, ich komme wegen detz Armban des, begann er. Ich weiß... ich weiß

. Die Gräfin »egte heftig fort: Cs ist gar nichts Besonderes an dem Arm bond. Wenn ich gewußt hätte, daß das !o viel Umstände und Fragen hervorruft, hätte ich es wirklich unterlassen, den Baron zu bitten, in der Sache zu intervenieren! Verze:hen Sie, aber es ist meine Pflicht, genau nach den Vorschriften vorzugehen. Ich kann zu meinem Bedauern auch dann nicht davon abgehen, wenn ich lästig falle. Uebri- gens genügt mir die Auskunft, die ich erhal ten. Bitte, hier ist das Armband. Der Traf verschwand

im Nebenzimmer. Ich bitte Sie nur noch, begann der Polizei- rat Würz wieder, diese Empfangsbestätigung zu unterschreiben. Der Polizeirat legte ein Formular auf den Tisch, das die Gräfin rasch unterschrieb. Der Polizeirat Würz empfahl sich. Ms er über die Treppe ging, wurde «r plöizlich von oben gerufen. Ein Bedienter beugt« sich über das Gelän der. Die Frau Gräfin läßt noch einen Augen blick bitten. Würz wurde in das Zimmer zurückgeführt, das er eben verlassen. Die Gräsin di Campobello saß beim Tisch

und hieli das Armband m Hänlden. Mein Herr, iagie sie mit einem leisen Beben in der Stimme, ohne den Polizeirat anzu blicken, dieses Armband ist ni ch t »nein Eigen tum. Nehmen Sie es zurück, damit es der rechtmäßigen Besitzerin zugestellt werden kmin. Der Polizeirat war einen Augenblick b» troffen. Was war da ooi gegangen? Er sah sich im Zimmer um. Nichts Aus fälliges war zu bemerken. In höflichem Tön? wandte er sich an die Gräfin: Verzeihen Sie, aber vor wenigen Minuten haben der Herr Graf

und Sie das Armband als Ihr Eigentum erkannt. Auch Baron Sphor gegenüber haben Sie erklärt, di« Be sitzerin It sein. Die Gräfin fuhr gereizt aus. Während ihre HänS« sich zu Fäusten ballten, blitzten ihre großen dunklen Augen den Polizeirat heraus fordernd an. Ich denke, es genügt, wenn ich /.ieu sac^e. daß dieses Armband nicht mir gehört. Soll ich mir fremdes Eigentum aneignen? Ich !

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 28.01.1904
Umfang: 16
Neuigkeiten Gräfin Stephanie Lonyay. Von der Riviera wird ge schrieben. - Gräfin Step h a n i e , und Graf Elemer Lonyay bewohnen in Cin:iez nächst Nizza im „Hotel Regina' die Appartements, welche in frühere,: Jihren die Königin Viktoria, von England imre- zu haben Pflegte. Die selben sind herrlich gelegen und bieten einen entzückenden Aus blick auf das. Meer und auf die Berge und Wälder, welche Nizza umgeben. Gräfin Stephanie hat sich von ihrer Krank heit, vollständig erholt und hat ihr früheres

, frisches Aus sehen wieder gewönne!?. Man begegnet der Gräfin oft aus ihren täglichen Promenaden, welche sie zu Fuß oder zu Wa gen unternimmt. Die Gräfin hat hier durch ihr gewinnendes, liebenswürdiges Wesen. rasch die allgemeinsten Sympathien erMngM>)vAHe sich M täglich einlaufenden Blumenspenden äußern. . Fremde und Einheimische Wetteifer,: - darin, der Gräfin diese Aufmerksamkeit zu erweisen.. Die Zlppartements der Gräfin sind mit diesen duftenden Beweisen der Sympathie angefüllt. Ende Februar

gedenken Graf und Gräfin Lonyay die Riviera zu verlassen und sich nach Rom zu begeben, wo das gräfliche Paar mehrere Wochen zu verweilen gedenkt. Dann chill die Gräfin Stephanie nach Prag gehen, wo sie während der^ Entbiirdung ihrer Tochter, der Prinzessin Eli sabeth W indi s ch - G r a eh, zu verweilen beabsichtigt. ' Aaiser Wilhelms Reise nach dem Süden. Kaiser Wil helm wird seine Reise nach dem Süden anfangs März an treten. Er wird sich in einen: italienischen Hafen, wahr scheinlich in Genua

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 27.06.1899
Umfang: 8
(lÄuoti» nits söid. vol. 3360), fl. —.96. Vorräthig in der Wagnerischen Univ.-- Bnchhandlung in Innsbruck. Ans den Bereinen. 5*, In Lustenan (Bez. Feldkirch) hat sich ein Kranker» pflegeoerein gebildet, dessen Statuten von der k. k. Statt- halterei zur Kenntnis genommen worden sind. — 54 — angst offenbarte er sich da einem Collegen und dieser rieth ihm theil- nehmend, sich Hilfe erbittend an Gräfin Lida Hatzfeld zu wenden. Die junge Dame war ja bekannt dafür, der Inbegriff aller Wohlthätigkeit

zu sein. Anfangs schauderte Golo freilich davor zurück — Almosen zu er flehen. Endlich aber siegte die Angst vor dem Verlust seiner Habe doch über jeden Stolz. Und so machte er sich auf den Weg und ließ sich bei — der Samariterin melden. Gräfin Lida empfieng den Aermsten aber sehr von oben herab, ja, sie hielt es nicht einmal für nothwendig, dem unglücklichen, todtblaffen Menschen, der mit vibrierender Stimme von seinem grenzenlosen Elend erzählt, einen Stuhl anzubieten, während sie doch so bequem

des Tagcs prüfen, und gefällt eS mir, dann — hängt eS nur von Ihnen ab, in vierundzwanzig Stunden aller augenblick lichen Verlegenheiten enthoben zu sein!' „O Gott, gnädigste Gräsin — so wollten Sie —' Eine ablehnende Handbewegung uuterbrach die Worte des Freudig bewegten. „Gehen Sie nur und holen Sie mir das Manuskript!' wiederholte die Gräfin, „dann . .' Noch einen einzigen freudig ansleuchtendeu Blick warf der arme Dichter auf die reiche, vornehme Dame. Dann verbeugte er sich und stürmte hinaus

wollte. — 55 — Wie sollte er sich aber in dieser Erwartung täuschen.^ Auf Befehl der Gräfin erschien er am Vormittag des nächsten Tages wieder in ihrem ArbeitScabinet. Lida von Hatzfeld empfieng ihn genau in derselben hochmüthigen Weise wie gestern, aber sie sah dabei nicht mehr gelangweilt ans. „Ich habe Ihr Drama gelesen, Warrmund,' sagte sie. nachdem sie em kurzes Begrüßungswort gesprochen, „und hätte es meinen vollkommenen Beifall, wenn —' eine tiefe, brennende Glut breitete sich über das wun derschöne Gesicht der Dame — „wenn — mir die Grundidee

des Stückes nicht — so unsympathisch wäre. In Anbetracht aber der gelungenen Charakteristik Ihrer sämmtlichen Gestalten und der wirklichen Formvollendung des Ganzen würde ich darüber wegsehen nnd bereit sein —' „Frau Gräfin, also doch — doch!' jubelte Warrmund — „Sie wollten in Wahrheit dafür Sorge tragen, dass meinem Talente Gerechtigkeit würde und das Stück doch noch zur Aufführung käme?' Die Gräfin schaute ihn groß, verwundert an. „Sie misöverstehen mich durchaus, mein Herr,' sagte sie nun in hartem

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1906
Umfang: 8
Siegfried machen würde?' Sein Spott nnd seine Bitterkeit tun Elisabeth in der Seele weh. „Und müssen Sie denn gerade auf der Bühne ihre Welt suchen?' — „Einzig und allein. Lieber ruhmlos sterben, als den Ruhm vergangener Tage in den Staub ziehen nnd abschwächen. — Ich habe ein Recht, meine Stimme vor der Welt zu verbergen — aber Sie, Gräfin, mit welchem Recht verweigerten Sie mir neulich die Bitte um Ihren Gesang?' Seine Stimme und sein Ausdruck hatten fast etwas Dämo nisches, und Elisabeth fühlte eiu

leises Zittern durch ihren Körper gehen. Eine unheimliche Pause entstand, dann trat Dettingen vor sie hin und sah sie scharf an: „Gräfin Landegg, ich bitte Sie, lassen Sie mich Ihre Stimme hören, ich fühle und ahne es, sie muß berauschend klingen, gönnen Sie mir den Genus;, wir sind allein, jede menschliche Wohnung ist fern, Bohnebnrgs kommen noch nicht zurück, nur dort drüben , spielt der kleine Werner, Gräfin . . .' „Nein, nein, ich kann nicht,' stieb Elisabeth beklommen hervor

. „ „So soll ich vergebens bitten, Gräfin? Es ist das erstemal, daß ich bitte, ich habe es bisher nicht nötig gehabt, mir wurde immer .schon ohne mein Zutun gewährt, was ich wollte.' Seine Stimme klang bestrickend weich, betörend. Da lachte Elisabeth hell auf und bannte mit diesem Ton den bösen Geist, der eben bereit war, sich anf sie zu stürzen, denn ohne daß die junge Fran es ahnen konnte, war in Dettingens Seele ein Plan entstanden, dem Elisabeth dienen sollte. „Sic sind sehr verwöhnt, Herr von Dettingen, man merkt

, daß Sic eilt grober Künstler sind, und darum verzeiht man Ihnen.' — >,Also darum!' Er atmete auf. Er sah, er hatte kein leichtes Spiel mit der jungen Gräfin. Und dennoch, er hatte sich zu sehr in seine Nachbarin verrannt; sein Haß war in letzter Zeit so heiß und brennend geworden, das; er uicht davon loskam. Da kam Werner gelaufen, einen groben Blumenstrauß in der Haud. Elisabeth empfing das jauchzende Kind mit beiden Armen, kuiete vor ihm nieder und lies; sich willig vou den kleinen Händchen

hervor und sieht Klaus Dettingen an den Stamm einer Buche gelehnt. „Herr Oettingen!' ruft sie, «noch ganz hingerissen und §e«« geistert von dem Gesänge. Da wendet er sich jäh ihr zu, und wie Triumph blitzt ' eS in seinen schönen Augen. j ,, , ^ . „Gräfin Landegg Er streckt ihr beide Hände entgegen. Elisabeths Gedanken sind nnr bei dem soeben vernommenen Gesänge, und in ihrer Begeisterung fühlt sie noch immer die herrlichen Klänge durch ihre Seele zieheu. „Ich habe Sie singen hören

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1886
Umfang: 4
werden. Die Uebellaune der Regierung ist also Ein Leben der Sühne. Nach einer wahren Begebenheit. (Schluß.) Heftig und jähzornig, wie er leider ist, Zwobl sein einziger Fehler, Frau Gräfin, ließ er sich hinreißen, ein beleidigendes Wort seinem liebsten Freunde an den Kopf zu werfen. Dieser rief ihm mit aller Ruhe zu: .Kurt, wem sagst Du das? Nimm es zurück.' Kurt aber, von den Umstehenden gehetzt, wiederholte das Wort, dessen unausbleibliche Folge das Duell war. Die dem Zweikampfe vorangehende Nacht brach ten beide

Gegner in gleich aufgeregtem Zustande zu. Sie sehnten sich nach Versöhnung, doch das falsche Gefühl von Ehre ließ dies nicht zu. Kurt'S Freund hatte den ersten Schuß, der in die Lnft ging. Kurt schoß und fehlte, wollte aber durchaus, daß abermals geschossen werde. Sein Freund, dem das Ganze ein Greuel war, zitterte heftig. Der Schuß ging los und Kurt stü^te mit einem Aufschrei zu Boden. .Doch Frau Gräfin das ist zu viel für Sie, ein andermal setze ich fort.' .New, nein/ rief die Gräfin, .ich muß

. ES ist eine Pflicht der Regierung, dafür zu sorgen, daß der tirolische Baner nicht zum Proletarier werde. Man muß nicht nur an die Zukunft den ken, nicht blos an Erbvorfchriften für kommende Geschlechter, sondern man muß sorge», daß der gegenwärtige Bauer nicht zu Grunde gehe. Wenn es der Regierung Ernst ist, dem Bauernstände aufzuhelfen, so ist eS eine moralische Verpflichtung, diese ungeheuren Reallasten vqn dem tirolischen stark verletzt.' Der junge Mann schwieg. Die Gräfin saß leichenblaß in die Kissen

gelehnt, mit geschlossenen Augen und nur das Beben, das ihren Körper öfters durchlief, zeigte, daß noch Leben in dieser regungs losen Gestalt vorhanden sei. Endlich öffnete sie die Augen und frug mit tonloser Stimme: »Und Kurts Freuno, wo ist er, wie heißt er? Ist er der Einzige unter Allen, der ihn feige im Stiche läßt?' .Seinen Namen. Gräfin, darf ich nicht nennen, wir mußten es Kurt geloben. Er faß trostlos und hände ringend am Lager des Verwundeten. Erst als Ihre Ankunft fignalifirt wurde, Frau

Gräfin, ging er auf Kurt's ausdrücklichsten Wunsch fort.' — Lange hielten sie sich umschlungen, Kurt bat ihn um Vergebung, der Andere aber schwor in seines Freundes Hand, daß von nun an sein Leben der leidenden Menschheit geweiht sein werde, er wolle auf jedes Erdenglück verzichten, als Sühne dieses Zweikampfes, der ihn beinahe zum Mörder seines Freunde» machte.' — .Ich sollte ihm grollen', sprach die Gräfin, .und dennoch fühle ich mich von tiefem Mitleid für ihn ergriffen. Gott schenke ihm Ruhe

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 20.07.1899
Umfang: 8
: „Ja, ja, Her»- Warrmund, ich bin gestrast worden — bitter, bitter gestraft für meinen Stolz und nieine Eitelkeit.' — „Frau Gräfin — o, bitte verzeihen Sie mir!' stammelte Golo Warrmund. »Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, mein Herr! Im Gegentheil! Sie könnten mir ein ganzes Sündenregister vorlesen.' „Frau Gräfin — ich weiß nicht — ich verstehe nicht —' „Wie die hoffärtigc Lida von Hatzfeld sich auch innerlich so ver ändern konnte', setzte sie leise hiuzu. „Und doch bin ich wirklich eine andere geworden

, gnädige Frau Gräfin, schon seit acht Tagen! Hier ist das Manuskript.' Die Hände, die das gewichtige Papierpa'et aus dem Obcrrock zogen und es nun dcr Frau Gräfin reichten, zitterten leise. Aber auch die zarten Finger der vornehmcn Dame bebten, als sie das Manuskript ent gegen nahmen. „Ein umfangreiches Werk' flüsterte die Gräfin und trat mit dem selben in die Fensternische. Hier schlug sie das Titelblatt auf und las mit halblauter Stimme: „Talmi' Socialer Roman von Lida Baronesse von Ortenwalden

. „Talmi? Ein seltsamer Titel, Herr Warrmund —' lächelte sie schmerzlich und setzte dann erregt hinzu: .Aber hätten Sie Ihre Schöpfung nicht lieber einen „ Tedenzroman' heißen sollen?' ^ — 95 — Die Gräfin blickte forfcheud in das verkümmerte Gesicht des Mannes hinüber. — Dann trat sie wieder an ihn heran uud ihm die Hand auf die «Schulter legend sagte sie in leisem Ton: „Nicht wahr, Sie schildern in diesem Werk, wie die ganze Welt nur von dem Schein regiert wird — wie so vieles, was uns glitzernd

, blinkend — strahlend in die Augen jälli, schließlich doch nur — Talmi ist? O, mein Herr — und vielleicht habe ich selbst Sie sogar auf die Idee zu diesem Roman gebracht. Denn Talmi war ja auch nur der bewunderte Geist der Gräfin Hatzfeld, Talmi war ihre Wohlthätigkeit und Talmi schließlich auch —' Mit erhobenen Händen unterbrach Gnlo hier die qualendurchvrungenen Worte der Gräfin. „Sie martern sich, gnädige Frau Gräfin, und thun mir schließlich Unrecht. Das Buch enthält absolut nichts, was irgendwie

mir Wöllner nach Durchsicht einer kleinen Abhandlung, deren Autorin ich war: „Frau Gräfin, Sie besitzen keine Spur dichterischen Talents!' Natürlich war ich tief in meiner Eitelkeit gekränkt, und nur um diesem Manne zu zeigen, wie wenig Urtheil er besaß und dass er mein Können unterschätzt — trat ich mit dem Werk an die Oeffentlichkeit. Hahaha — eine Talmidichterin! „In dcr langen ReconvaleScenz, welche einem ernsthaften Kampf zwischen Tod und Leben folgte, habe ich dann zum erstenmal, so lang ich athme

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 23.12.1904
Umfang: 8
, weil er ein Junktim zwischen Wahl reform nnd Hansordnungsrcvision sür nicht an nehmbar halte, endlich weil er mit dem Be wußtsein seines versassnngSmäßigen Pflichtge fühls es nicht sür vereinbar hielt, daß der par lamentarische Regierungschef, das Vertrauen der Krone nnd der Majorität besitzend, nm feinen eigenen Kopf nnd den Bestand der ihn be geistert unterstützenden Majorität verhandle. Gräfin Luise Ältontignoso in Dresden. Dresden, 22. Dez. .Heute früh Uhr traf die f rühere Kronprinze s sin, jetzige Grä fin

M.ontignoso, hier ein nnd stieg im Hotel B'ellevne ab. Sie begehrte Einlaß in V ^ 5 ö n 7 Z ! ? ch L ^ ! n ^ zu scheu, wurde aber abgewiesen. Bei ihr weilte NechlSanivalt Dr. Zehme ans Leipzig. Der König, der aus der Jagd weilt, wurde be nachrichtigt. Die Gräsin gedenkt um l Uhr wie der Abzureisen. Dresden, 22. Dez. Heute nachmittag erhielt Gräfin Montignofo ans ihren Brief hin, den Polizeilomniissär Unger dem Oberhosmarschall- amt übermittelt hatte, nnd in dem der Wunsch ausgedrückt )var, ihre Kinder

sehen zu dürsen, einen ablehnenden Bescheid. Darauf begab sich die Gräfin von ihrem Hotel in offenem Wa gen mit Dr. Zehme nach dem Bahnhof, wo nm Uhr 3li Min. die Abreise nach Leipzig erfolgte. Die Gräfin, die in Leipzig nm 5 Uhr Leipzig, 23. Dez. Die Gräfin Montignofo ist gestern um halb 6 Uhr abends hier einge troffen, dürfte jedoch noch im Lause der Nacht Sachsen verlassen. Rechtsanwalt Dr. Zehme erklärte in einer Unterredung, die Gräfin werde nun nicht mehr den Versuch machen, ge waltsam

in das königliche Schloß einzudringen. Er habe angeblich versucht, die Gräsin von ihren» Vorhaben abzubringen; die Gräfin habe ihm gegenüber erklärt, daß sie selbst aus die Gefahr eines großen Skandales hin die Kin der sehen wolle, nach welchen sie sich nngemein sehne. Die Gräfin wird nun durch Zehme beim König weitere Schritte unternehmen, da mit dieser ihr gestatte, allenfalls außerhalb Sach sens, an einem vom KBnige selbst zn bestim menden Orte mit den Kindern zusammenzu kommen. Graz, 23. Dez

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1868
Umfang: 4
Hartmann, Amalienstraße 12, eingemiethet hatte. Am 2V. und 21. November 1367 empfing Gräfin ChorinSki, die in ihrer Wohnung als Baronin LedSke bekannt war, den Besuch einer fremden Dame, von welcher sie sich mehreren Personen gegenüber äußerte, daß dieselbe aus Wien, von guter Familie und von ihrem Manne geschieden sei, der sie schlecht behandle und ihr ihren Brillantschmuck versetzt habe. Einer Zeugin theilte die Gräfin sogar mit, daß sie die fremde Dame in'S Theater eingeladen, sie jedoch die Fremde

zum Thee gebeten habe. Dieser Abendthee fand bei der Gräfin am 2t. November 186? wirklich statt. Die Verhandlung wird es constatiren, daß die fremde Dame am Abend des 21. November von beiläufig 4—6'/, Uhr bei der Gräfin Chorinski in der Wohnuug war, daß die Gräfin noch um 6 Uhr die Zeugin Fanny Hartmann um deren Operngucker ersuchte. DaS war das letzte Mal, daß die Gräfin ChorinSki von Zeugen lebend gesehen wurde. Nach Entfernung der Zeugin Fanny Hartmann kam die fremde Dame um 6'/» Uhr zu Elise

Verhältniß. Scheinbar nahm dasselbe einen günstigen Verlauf, indem ihr Bund im Jahre 1860 zu Rom den Segen der Kirche erhielt. Nur ganz kurze Zeit währte aber daS eheliche Glück. Schon 1864 finden wir die Gräfin Mathilde Chorinski im Hause ihrer Schwie gereltern in Wien, wo sie liebevolle Aufnahme ge funden. Aber auch dieses Asyl gönnte der pflicht vergessene Gatte seiner unglücklichen Gattia uicht. In Folge einer aus dem Schlachtfelde erlittenen Verwundung nach Wien zurückgekehrt, machte

er eS zur Bedingung feines Aufenthaltes im elterlichen Hause, daß seine Gattia dasselbe verlasse. Um dem Gatten die elterliche Pflege zu verschaffen, verließ Gräfin Mathilde Chorinski im Jänner 1866 jenen Aufent halt, der sie, wenn er auch den Jammer des Herzens nicht zu stillen vermochte, wenigstens vor den Augen der Welt rehabilitirt hatte und suchte verlassen neuer dings eine Heimat. Nach kurzem Verweilen in anderen Staaten nahm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 14.02.1922
Umfang: 6
noch als zuvor. Die nie erloschene Liebe flammte wieder aus, und setz', wo sein Bater tot war, hätte er Wando wohl heiraten können, wenn — er inzwischen nicht sich selbst gebunden hätte. Dic Frau — ich meine dic wirkliche Gräfin Koschwinski — hättr wohl sofort in eine Scheidung gewilligt, denn chr waren iängst die Augen aufgegan gen über den Mann, den sie einst zu lieben «glaubt hatte. Damit aber waren ihm auch ihre Millio nen verloren gegangen, und er war das Le ben eines reichen Manncs bereits gemeint

. Auch Wando Jafznitzki war nicht mehr die eui?act)e Berwlllicrswchter von einst — auch sie und ihre Familie wollten Gracc Morgans Geld. Da fand Wandos Valcr — dieler ge borene Verbrecher — einen Ausn>eg. Er machic 5en Eroien ans dic zwischen 'einer Tochter und der Gräfin begebenden Ähn lichkeiten ausmerliani. — Err-tcn Sic ras übrige?' „Nein.' murmelte die G:äfin, den flackern den Vück starr aus den Frager gerichtet. Partijon suhl achsclzuckcnd iort: „Man hat falsche .'»önigssöhnc iür echt>> c uogcgeben

' re, beland sic sich mit künstlich blond gesärb-- tcm ^aar in der Obhut der Dobruck, dic sie a!'.> ,.?öci)icr^cn' ans''nic!i und unaufhörlich bemü-'l war, ihr den „Wahn' auszureden, doiz sie Gräfin Koschioinska sei ' „Welche Phantastik!' hohnlachelte Graf Kolchwinski mit blassen Lippen. „W-r j!'I! Ihnen das glauben?' Parkinson warf ibm einen strengen Blick zu. „Leider ist das Leben ost viel phantasti scher nnd grausamer, als die kühnste Phapia- sik ersinnen könnte,' sagte er kalt. „Die fal sche Gräsin

war also in Szene geietz: und wurde nun nach Aegypten geschickt, um sich dort in aller Ruh? in ihre neue Äoüe einzuleben, während der Gras zum Schein das Schloß in Stand setzen ließ, in Wahrheit aber Umschau hielt nach irgend einer Privat- irrenanstalt, dcrcn Bcsi!?er gewissenlos genug wäre — lästige Personen auf Lebenszeit vcrschwindcn zu lassen. Auch wurde die bereits von der wirklichen Gräfin unter brutalstem Zwang eingeleitete Bermögenstransaktirn iveiter betrieben. — Denn man mußte ja das Geld eidlich

auch wirklich in die Hand bekommen und bei die ser Gelegenheit womöglich mit den Verwand ten der wirklichen Gräfin einen Bruch her beiführen. um vor Ueberraschungen von dort sicher zu sein. Wie leicht konnten sic sonft emes Tages Grvs- besuchen! Leider waren diese nicht ganz so nai'.-, n^ie m-üi sandten die Schwester der Träiiu 7: Person- lichen Aelprechungen ncch Europa. Diese 'Nachritt kam der Pseudo-(^'ii'in Kairo zu, uird sie reiste, non pc-r'chK' Schreck ergriifen. nach Neepc!, wo-n-' ''ir Graf

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.01.1930
Umfang: 6
? in den Hauptrollen. An den neuen Grenzen zwischen Rußland und Deutschland dauern die Feindseligkeiten noch im mer fort. — Das Schloß der Gräfin Steinrnck ist unter die neue Herrschaft gekommen Eines Tages läßt der Kommandant der russischen Gre'Hwache die Pferde der Gräfin reauirieren und schießt dabei dem Hüter in die Hand und nimmt selbst ohne zu fragen Quartier im Schlosse u>5 er, seine Gel e^te und feine Unteroffiziere wüst zu Hausen beginnen. Alssio, der einzige Sohn der Gräfin Steinrnck kehrt ins Schloß

zurück und gibt sich für den neuen Diener aas- um »»entdeckt bei seiner Mutter fein zu können, wobei er von Marella, seiner treuen Altersgenossin mit der er aufge wachsen «st, unterstützt wird. Der Kommandant vèr Grenzwache belästigt die Gräfin mit Zärtlichkelten und wird immer zn- dringlicher. Da tc!sst der Regierungskommissär Paul Naschoff im Schlosse ein, der einst Verwal ter der Steinruckschen Güter war und die Grä fin liebte, von d'eser aber nur mißachtet und verspottet wurde, weshalb

er dann aus Schmerz und Erbitterung zum Verräter geworden war. Eines Nachts will der Kommandant nach einem wüsten Gelage in die Gemächer der Grä fin eindringen, w'rd ober von Alessio erschla gen Naschoff sucht Alessio und die Gräfin glaubt, daß er ihn zur Rechenschaft ziehen wolle. Sie bittet Naschoff, der die Gräfin noch immer liebt, um Verzeihung des Unrechts, das sie ihm einst angetan. Alessio sl'ehi über die Grenze und Na' Zki!en7s7dàb Vem verehrten S Kols bringt ^ Gräfin zu Pferde verfolgt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.06.1897
Umfang: 4
47 Min. Adends. Mondesuntergang: 7 Uhr 55 Min. Morg. Liatlzoliken: viervasius Protesranlen: Äervasins. Kaiserin Charlotte von Mexiko hat an. 7 d. im Schlosse Bouchout < Belgien). wo sie seit etwa zehn Jahren seit dem Brande des Schlosses von Tervüren wohnt, ihr 57. Lebensjahr vollendet und an ihrem Ge burtstage. wie üblich, den Besuch des Königs und der Königin der Belgier und des Grafen und der Gräfin von Flandern erhalten. Nach dem Berichte der Aerzte, welche die höbe Kranke Tag und Nacht bewachen

ist. Durch ihre Heirath mit dem Grafen O'Snllivan in die höchsten aristokratischen Kreise gebracht, ist sie dort heimisch, als sei sie in ihnen ge boren und aufgewachsen. Rechte, die man ihr verweigern oder bemäkeln will, versteht sie sich mit Klugheit und Entschiedenheit zu ersiegen. Ihre Wohnung in Wien hat zwei En gänge, deren einer die Aufschrift trägt: Charlotte Wolte .-. der andere: Gräfin OSullivan. Einst klingelt es bei der letzteren, nnd eine Dame der vornehmsten Gesellschaft wird gemel det. Die Herrin

des Hauses empfängt den Besuch und fragt nach dem Begehr. Es ist eine junge, nicht eben geistesgewandte Darne von fremdem Adel, die eben erst durch Seirath in der Donaustadt ansässig geworden. Sie sammelte für einen wohlthätigen Zweck und spricht ihre Freude aus, auf diese Weise recht schnell mit einem Kreise bekannt zu werden, in dem sie ja künftig ohnehin zu Hause ist. Die Gräfin OSullivan zeichnet eine be deutende Summe nnd bestrickte die Fremde durch ihre Liebenswürdigkeit uud Anmuth in so hohem Maße

, daß diese es ihr in den überschwänglichsten Ausdrücken gesteht. Nach längerem Verweilen bricht sie endlich auf. „Wohin werden Sie sich von hier aus gehen?' fragte die Gräfin OSullivan, dem Gaste zum Abschied die Hand reichend. „Nur eine Thür weiter. Zu der Schauspielerin Wolter. Es kommt einem ja hart an, solche Comödiantinnen per sönlich aufsuchen und sich mit einem Anliegen an sie wenden zu müssen. Aber der gute Zweck entschuldigt das schließlich, und im übrigen hat man ja mit diesen beuten nichts zu tlmn'. Die Gräfin läutet

nnd zeichnet in dieselbe das Doppelte der umme, die sie soeben als Gräfin OSullivan gespen det hatte. Charlotte Wolter hat Jahrzehnte hindurch das Burg theater geradezu beherrscht. Zuweilen wurde freilich hier und da das Wort laut: „Sie spielt alle hervorragenden Rollen allein, man muß ihr ein Helferin, sie wird alt, man soll ihr eine Nachfolgerin geben!' Kathi Frank und Agathe Barfescn wurden engagirt. Der Genius derWol- ter erdrückte sie, so bedeutende Künstlerinnen es auch waren. Sie konnten

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