Sektion des D. u. Oe. Alpen vereins" hat er schon einige Touren unternommen und sich als gewandter Bergsteiger gezeigt. Am gleichen Tage ist im Vorjahre in derselben Ge birgskette Peter Hardegg, Hochschüler aus München, tödlich abgestürzt. Innsbruck, 1. Juli. Bor den Sommerferien versammelten sich heute vor mittags um H10 Uhr die Mitglieder der Tiroler Kammer für Arbeiter und Angestellte, um in einer G e schüft s- sitzung den seit der letzten Vollversammlung aufge laufenen Stoff zu erledigen
. Nach einer kurzen Mitteilung des Präsidenten Natw- nalrat S ch e i b e i n, daß die Kammermitglieder das neu eröffnete Tiroler Bolkskunftmuseum, dessen Besichtigung für heute angesetzt war, zu einem anderen Zeitpunkt be suchen werden, nahm der erste Sekretär der Kammer, Müller, das Wort zu einem Bericht über die wichtig sten Ereignisse, die die Kammer in der letzten Zeit be schäftigt haben. Die A r b e i t s l o s i g k e i t ist zwar wie alljährlich ge sunken, zeigt aber noch einen für diese Jahreszeit
ziemlich hoben Stand. Dies liegt Hauptsächlich daran, daß die Arbeit imBaugewerbe verhältnismäßig erst spät ein gesetzt hat, insbesondere aber an der Einstellung aus ländischer Arbeitskräfte im Hotel- und Gast gewerbe. In Innsbruck zählt das Hotel- und Gast gewerbe einen Arbeitslosenstand von 399 Personen: dagegen bemerkt man in vielen Betrieben, daß aus ländische Kräfte den einheimischen Arbeitslosen die Arbeitsgelegenheit wegnehmen. Sehr häufig werden S ü 5 t i r o l e r eingestellt, nicht etwa
weil sie von dort ausgewiesen worden sind, sondern aus anderen Gründen. So sehr die Kammer für die Unterbringung jener Süd tiroler, die jenseits des Brenners ihre Heimat und Existenz verloren haben, eintritt, kann sie nicht ohne Widerspruch die Praxis der Behör den hinnehmen, die das Jnländerschutzgesetz in keiner Weise zur Durchführung bringen. In einem Innsbrucker Gasthaus ist z. B. eine Kellnerin aus Südtirol beschäftigt, deren Vater 30 Stück Bich hält und ebensoviel in Pacht hat. Die Beschwerden bei den Be hörden
Helsen wenig, da viele Südtiroler mit ihren Familien bereits in Innsbruck leben und aus Gründen der Menschlichkeit nicht mehr entfernt werden können. In Innsbruck allein siW mehr als 1000 Südtirsler beschäftigt. Während Tirol so tolerant ist, geht das Ausland Tirolern gegenüber sehr rigoros vor, besonders reichsdeutsche Stellen schieben vielfach Tiroler Arbeitskräfte rücksichtslos ab. Auch der Aerzte streik hat die Kammer, bei der zahlreiche Beschwerden der betroffenen Kassenmitglieder eingingen