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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.10.1867
Umfang: 4
- ich Ursula Wolf, etwas brauche, sie schon rufen werde. Anna Stieger löschte daS Taglicht aus, zündete aber das Oellicht nicht an und bemerkte, sie gehe heute nicht schlafen. Der Deutlichkeit wegen dürfte es nothwendig sein, die Schlaflokalitäten jedes Einzelnen zu beschreibe». Anna Stieger hatte ihre Schlaskammer zu ebener Erde, wo zugleich verschiedene Ackergeräthschasten, als: Schaufeln, Dreschflegeln :c. ausbewahrt waren. Bon »ieser Kammer führte eine 10 Stufen hohe Stiege durch eine Fallthüre

in eine overe gleich große Kam mer, wo in einem großen Bette Ursula Wolf und deren Tochter Marie Wolf lagen. Bon dieser Kam mer gelangt man mittelst einer 5 Stufen hohen Leiter uud ebenfalls durch eine Fallthüre in eine dritte Kammer, wo in dieser Nacht Johann Wielander schlief. Knrze Zeit darauf, nachdem Anna Stieger daS Licht ausgelöscht hatte, fühlte die kranke Ursula Wolf einen heftigen Schlag aus den Kops uns daß man sie mit einer Hand an den Zöpsen so festhielt, daß sie sich mit dem Kopfe

nicht erheben konnte. Ursula schrie laut: „Gott erbarm!' und schützte den Kopf mit den Armen, auf welche ein zweiter Streich siel. Johann Wielander, vom Schlafe aufgeweckt/, lief von seiner Kammer herunter, hörte noch den zweiten Streich fallen, näherte sich dem Bette undj da stieß er auf seine Mutter, welche ein Werkzeug auf den Boden fallen ließ und ihm „bst, bst, still!' zurief. Johann Wielander rieß jseine Mutter vom Bette sei ner Ehegattin fort und hielt sie jest auf den Boden. Indessen

hatten die Nachbarn den Lärm gehört, uad als dieselben mit einem Lichte zukamen, fing Anna Stieger an, sich ganz wüthend zn benehmen: sie rief alle Teufel an, schlug hin und her, so daß die Leute glaubten, sie sei besessen. Sie wurde dann in ihre Kammer gebracht, an den Händen gebunden, so daß sie nach und Znach wieder ruhig wurde; am nächsten Morgen benahm sie sich wieder ganz ordent lich. Ursula Wols hatte an der rechten Stirngegend eine bedeutende bis an die Beinhaut dringende Kopf verletzung, sowie mehrere

Hautabschärsungen mit Blut- unterlaufungen auf den Armen. Am Boden fand man einen 21 Zoll langen und 1^/» Pfd. schweren Dreschflegel, welcher sonst in der Kammer, wo die alte Anna Stieger schlief^ aufbe wahrt war. Ursula Wolf klagte über heftige Kopfschmerzen, brachte am folgenden Tage einen 12 Wochen alten Fötus zur Welt, ward immer schwächer und vers chied am 11. Jum l. I. 6 Uhr Abends. Der gerichtliche Augenschein und die Leichenobduk tion ergaben im wesentlichen folgendes Resultat: An der rechten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.04.1865
Umfang: 4
einen Militärbcvollmächtiglcn in Petersburg, sowie Zulagen für den Gesandten in Hamburg und für einen Stabsossicicr bei der Bnndes-Militärcoinmissiou in Frankfurt, denn wie Virchow den Rcgierungsvertre- teru kurz erwiderte, „machen es die Verhältnisse und Bedürfnisse im Innern des Staates uns nicht mög lich, auf die Stellungen im Auslande jetzt so viel Gel der zu verwenden.' Hannover, 8. April In der heutigen Sitzung der Kammer erklärt der Finanzminister.' Die Ncgicrung sei entschlossen, den diesseitigen Theil derParis-Ham- burger Bahn

, so verhindere man dadurch für immer den Anschluß der italienischen Bah nen an die römischen. Dieses Besorgtsein klinge komisch im Munde der Conventionisten, die doch der festesten Ueberzeugung leben in zwei Jahren in Rom zu sein. „Ich appellirc,' ruft unter allgemeiner Heiterkeit der Kammer der Redner, „an den Deputirten Pepoli, den ich heute seit so langer Zeit wieder einmal auf seinem Platz erblicke. Nicht wahr, Hr. Pepoli, die Befürch tungen des Ministeriuuls sind ungeg^mchet, da unsHie, ConveÄioü v'oÄ

15. Septbr. die Versiihewng. giot^ nach mcht mehr ganz zwei Jahren an der Tiber zu tagen?' NaHizem nun Boggio die Einwürfe der Geg ner einen um den andern glänzend widerlegt, ersuchte er die Kammer, das Gesetz ohne Bcdcnken zurückzu weisen, besonders den Theil, welcher den Verkauf der Bahnen vors! lägt; denn müsse man doch einmal ein Anlehen von 425 Millionen machen, so finde er cs siir ersprießlicher weitere 2(X) Millionen dazu aufzu nehmen und sich nicht des Capitals und des Ertrags der Eisenbahnen

zu berauben. Boggio beklagt, daß man nicht den Muth hatte die Kirchengüter einzuziehen. Diese Schwache werde sich dadurch strafen, daß die nächste Kammer eine klerikale fein werde, mit welcher alle Crrungcnschastcn in Frage gestellt seien. Finanz- minister Sella erwiedert in flüssiger Rede: daß die Vollendung des Eisenbahnnetzes für Italien einecivi- lisatorische Nothwendigkeit sei, der Staat aber deren Erbauung nicht über sich nehmen könne, sondern sich an die Privatindustrie, au Gesellschaften wenden

müsse, welche eben ohne ciue Garantie seitens der Regierung nicht eintreten wollen. Der Verkauf der Bahnen aber sei sowohl vom nationalökonomischen als vom industriellen und politischen Standpunkt aus gerechtfertigt, und die Regierung köuue nimmer der Kammer so ernste Con- tracte und für das ganze Land so hochwichtige Gesetze vorlegen ohne die Frage zu einer Cabinetsfrage zu machen, um fo mehr als dieselbe mit der Sicherung des öffentlichen Credits und mit der Finanzfrage so eng verbunden sei

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 06.02.1895
Umfang: 12
sind innerhalb 8 Jahren 40.000 gerichtlich ausge sprochen worden. Bon 100 Klagen wurden durchschnittlich 93 genehmigt. Von den ausge sprochenen Entscheidungen treffen 42 Prozent auf den Arbeiterstand und 7 Prozent auf die bäuerliche Bevölkerung. Auf PariS entfällt ein Drittel der Scheidungen, auf die Bretagne und Lozere die wenigsten. Et«e §f tnt ««» der frenzöfifchen Kammer. Am 31. v. M. war die französische Kammer wieder einmal der Schauplatz uner hörten Skandals. Kriegsminister General Zurlinden brachte

hat. I» Kelgien wurde.der frühere Minister präsident Beernaert mit 90 gegen 46 Stim men zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer gewählt. Beernaert ist der opferwilligste und hervorragendste Führer der belgischen Katholiken, die ihn im letzten Frühjahre in der Kammer im Stiche ließen, so daß er von der StaatSregierung zurücktreten mußte. Nun haben die Herren ihre selbstmörderische That eingesehen und ihn wieder auf den Schild erhoben. Die der Präsidenten wahl vorhergegangene Sitzung der katholischen

Kammerfraktion war von 80 Abgeordneten be sucht, die Beernaert ebenso einmüthig als ein dringlich ersuchten, den Vorsitz in der Kammer zu übernehmen. Der Abg. FrieS-Mechele sagte bei dieser Gelegenheit unter Anderem: ..Wir bedürfen heute eine» ungewöhnlichen Mannes auf dem Präsidentenstuhle.' Diesen Worten folgte allgemeiner, stürmischer Beifall. — AuS dieser Thatsache können wir österreichische Katholiken lernen, daß wir uns jeden unserer Männer denn doch vorerst gründlich und vor- uriheilSloS ansehen

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