und brutalen Gewaltmenschen entwickelt. Man sagt, daß Mille rand es war, der Poincare aus seinen Wegen vor- i wärts trieb, die zu Frankreichs Größe führen soll- « ten, in Wahrheit aber ganz Europa in das Unglück gestürzt haben. Dieser Millerand dachte — im Ge gensatz zu Poincars — keinen Augenblick daran, aus dem Wahlergebnis, das auch eiu Mißtrauens- : Votum gegen den Präsidenten der Republik war, die logischen Folgerungen zu ziehen und seinen Ab- ' schied zu nehmen; so war die linksvadikale Kammer
be- « haupten und alle Machtmittel gebrauchen, um trotz i 1 dem Wahlausgang, also gegen den Willen des « Landes, die imperialistische Potilik fortzusetzen. Er j > bot, wie gemeldet, dem Senator Franeois-Marsal, > ' ein Poincars in verkleinertem Maßstad und Mann > des nationalen Blockes, die Kabinettsbildung an. , Marsal «hat das Angebot angenommen, bildet eine • Regierung und hat am Montag angekündigt, daß : er sich bereits Dienstag nachmittag der Kammer ' vorstellen und neben seiner Programmrede
eine Botschaft des Präsidenten verlesen werde. Der neue Ministerpräsident und Herr Millerand rechneten . damit, daß die Mehrheit der Kammer der gegen ihren Willen eingeseAen Regierung sofort ein ' Mißtrauensvotum aussprechen werde. Aber Mille- rand klammert sich an die Hoffnung, -daß Marsal im Senat, dem er ja angehört, eine, wenn auch ; kleine Mehrheit finden und glaubt, «daß -der Senat auch dem Antrag zustimmen wird, die dem Impe rialisten so «widerspenstige Kammer aufzulösen. Millerand hofft bei Neuwahlen
ohne Bewilligung der Kammer keine Aus-. gaben machen. Da in Frankreich die Rechte der Volksvertretung vom Volke selbst verteidigt werden, und also keine Regierung es wagen kann, ohne ein bewilligtes Budget zu wirtschaften, ist dieser Be schluß ein starker Riegel gegen jeden Gewaltstreich, auch gegen eine Parlamentsauflösung. Die Regie rung kann ohne bewilligtes Budget die Neuwahlen nicht äbwarten. Einige Meldungen glauben allerdings zu wissen, daß Millerand zum Letzten, also sogar zu einem kleinen
Staatsstreich entschlossen sei. Er habe in Versailles und Saint Germain angeblich Militär konzentriert, will damit auf Paris marschieren, «die Kammer auseinanderjagen und die Diktatur eines Diktatoriums ausrusen. Frankreichs Militär ist in dessen ein Militär der Republik und wird die Aus führung eines solchen Staatsstreiches, bei dem mehr als ein General den Kops riskiert, ablehnen. Aber auch Millerand hat seinen Kops zu lieb, um ihn in einem so tollen Streich zu riskieren. Diese Mel dungen