zurZalilun g der Bezugsgebühr. Nummer 29S Aleran, Dienstag, den 23. Dezember 1924 I 56. Iahrgany Mussolinis Weihnachtsüberraschung. Von unserem rSm. Korrespondenten. Mit der Vorlage der Wahlgesetz-Novell« hat Mussolini der Kammer und dem Italienischen Volke eine große Weihna>chts-:Nerrasch>uing be reitet. Zwar hatte der Ministerrat schon vor etwa zehn Tagen den Entwurf angenommen, aber vi« Kabimttsminister hatten dicht gehal ten, und es entstand in Montecitorio keine kleine Senifaion
oeriUentltcht worden ist. Anderseits D die Unzulfriedenlheit der Ultrafaschisten und der Milizleute und Squadrtsten gegen den Duce gestiegen, weil Mussolini der Stimmung des Landes, der Kammer und dem Senate Kon zessionen und Berk-rechungen -gemacht und ins besondere die Anstrengung von Strafprozessen gegen die Organisatoren -und Exekutoren von Gewalttaten und Totschlägen nicht vechi-n-dert hat. Farin-acci, der «Ras'' von Tremona. hat es ja unverblümt -ausgesprochen, «daß der Vaschiv solidarisch
konstitutionelle Gewohn heit in Italien, dah der Wenderung des Wahl- Wfetzes die Auflosung der Kammer auf dem Mche wlgt und es ist kaum in dler Macht Musso- «nis, dem Stein aufzuhalten, den er gestern in» Rollen gelbracht hat. Die Ultrafaschisten, welche schon Wer dm> Umschlag Mussolini» bei der Desavouierung des bisherigen faschistischen ««Präsidenten der Kammer, Giunta, erbost find, werden durch die Wahlnooelle teineswegs mWer geisttmmt. Der römische .Jmpero' '»reibt, man spreche von Neuwahlen, «wer
. Die Opo-sitionsparteien dagegen sind mit der Konzession, die die Vorlage bedeutet, nicht zu frieden gestellt. Ihr Ausschuß hat etn« Ent schließung angenommen, die sich in einem Punkte mit der These des „Jmpero' berührt, nämlich in der Behauptung, daß die Ti-nbrin- gung der Novelle die grundsätzliche Anfechtung der Legitimität der gegenwärtigen Kammer er härte. Aber keinesfalls, so s-ä-hrt die -Cntschlie- ßama >fort, dürfe die jetzige Regierung die Neu wahlen vornehm«^ da über ihr eine mora lische
des parlamentarischen Manövrieren» befreien. In der Tat hat der Aaschiio unter dem neuen Gesetz und unter den Gewaldmeihoden, die Mat- teotti am 6. Juni ds. Ars. mit einer Rede be leuchtet hat, die er mit dem Tode bezahlen mußte, eine ungeheure Mehrheit erzielt, a-ber schließlich fft in der Kammer Mussolinis das parlamentarische Chaos entstanden^ indem die Opposition mit der Begründung <Hzog, die Freiheit der Ausübung de» parlamentarischen Mlanda-t» sei nicht gesichert, und die Ultrafaschl- sten zu murren begannen