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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 22.01.1907
Umfang: 8
Dienstag 22. Jänner 1907 „Der Tiroler' Seite 3 Der Ball der Bolzschützengesellschaft findet am 30. Jänner statt. — Zum Steigerkom- Mandanten, bei dem eS bei der Gmeralver» sammlung bezüglich der Wahl ein .Haggele' ! hatte, wurde vorigen Sonntag Herr Alois > Trocker, Güter- und mehrfacher Hausbesitzer, ein äußerst schneidiger Feuerwehrmann, ge- - wählt. Gut Heil! ^ Margreid, 19. Jänner. (Lehreroete- ran Georg Lorenz f.) Heute oerschied hier im Alter von 86 Jahren Herr Georg Lorenz, Lehrer

i. R., nach Empfang der hei ligen Sterbesakramente. Er war ein Ehren« mann, dessen Lebenslauf eine kurze Schilde rung vollauf verdient. Er wurde am 4. Mai 1819 zuTösens in Oberinntal geboren. Sein Vater Franz war dort Lehrer, Organist und Mesner und erhielt für alle drei Dienste nicht ganz 200 fl., weshalb er auch Bauer machen mußte. Ter Sohn Georg arbeitete bis zum 16. Jahr an den Nachmittagen meistens beim Großvater rechts des Inn und hütete im Sommer das Vieh zu Berg. Aus Mangelan Zeit konnte er wenig lernen

drei Jahre lang Lehrer, Or ganist und Mesner. Da vergrößerte man die Kirche und das Glockenhaus und dazu ein Stück Anger. Man fand sich ab und seinen Leuten verblieb das kleine Häuschen zum Eigen tum. Im Jahre 1350 bewarb er sich um das dreifache Amt in Margreid, erhielt es und fuhr über Vintschgau daher. Hier nun waltete der gute Vater Georg Lorenz 45 lange Jahre, bis er 1895 in den Ruhestand trat. Seither genoß er die jährliche Pension von 400 fl frisch an Geist und Körper bis zum Herbst 1908

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 24
Datum: 04.07.1914
Umfang: 24
es vor den Augen, die Buch staben flogen ihm durcheinander. Er laß bruchstück weise von dem gräßlichen Unglück, von Toten, Ver wundeten, Verstümmelten und fragte sich immer: War Georg darunter? Fast hätte man dem Unseli gen wünschen mögen, daß seines verpfuschten Leben hier das Ziel gesetzt worden sei. Aber Hedwig von der aufregenden Kunde zu berichten, hütete er sich wohl; er redete nicht einmal mit seiner eigenen Frau darüber. Bald darauf brachten die Wiener Blätter eine ausführliche „Verlustliste

' zu der gemeldeten Bahn katastrophe. Da der in die Luft gesprengte Zug viele Passagiere aus Oesterreich mitgefühlt hatte, durfte man auf ein besonderes Interesse des Wiener Losepublikums rechnen. Und Blankmesser fand unter den Toten den Namen „Georg Wortner, Versiche rungsbeamter aus Wien, 27 Jahre alt' — mit bei gegebener voller Adresse. Jetzt traf es ihn doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Schorsch tot! Es wollte ihm nicht zu Sinn, daß da ein junges Men schenleben mit einem Schlage ausgelöscht

mit verzweifelter Miene entgegen. Blankmesser konnte nicht lügen und redete nur ein Undeutliches von möglichem Irrtum und dag man die amtliche Bestätigung, abwarten müsse. Und diese amtliche Bestätigung kam. Noch vor Ablauf einer Woche wurde sowohl Frau Wortner als die Direktion der Versicherungs gesellschaft eingeladen, sich zur Polizeizentrale zu begeben, um die Papiere Georg Wortners in Emp fang zu nehmen. Seine^Leiche war unter den vielen bis zur völligen Unkenntlichkeit zerfleischten eben

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