Zweite Beilage zur Nr. 14 der „Lienzer Zeitung' vom 8. April 1911. Aus der Lienzer Gemeindestube. (Gemeinde-Ausschuß-Sitzung am 5. April.) Vorsitzender Bürgermeister Jos. A. Roh- racher, anwesend die Herren: Gemeinderäte Ober- hueber, Unterraßner, Winkler, Maier, Gemeinde- Ausschüsse Dr. Mayr, Mahl. Egger. Flögel, Glanzl Josef, Riebler, Ortner, Zailler, Solderer, Mairer und Fuchs. Die Sitzung wird wieder erst eine Stunde nach dem anberaumten Beginne be schlußfähig. nachdem der sechzehnte Herr
herbei geholt worden. Dafür endet sie auch erst um halb 9 Uhr, trotz der Zurückstellung mehrerer Gegenstände. Den Hauptteil der Sitzung füllen Beschlüsse über die Veräußerung von Gemeinde- Liegenschaften; man will Objekte, die wenig ein tragen und der Gemeinde entbehrlich sind, ver werten. Auch sonst gab es nicht uninteressante Aussprachen über Spital und Mädchenschule. Im ersten Punkte der Tages-Orduung berichtete Herr Gemeinderat Oberhueber als Obmann des Rech- ^ungskomitees über die Abschlüsse
soll nicht nur die Verweigerung der Auf besserung des Kostgeldes Schuld sein, die die Ge meinde Mangels einer Erhöhung der Verpflegs- taxe nicht gewähren konnte, sondern mehr noch bie Zeitungsangriffe der Sozialdemokraten. Nach -einigen Bemerkungen in dieser Angelegenheit, welche dem Spitalkomitee zur weiteren Erörterung zugewiesen wird, wird zum Punkte Veräußer ung von Grundstücken aus dein Gemeinde besitz übergegangen. Teils freihändig, teils im Wege der öffentlichen Versteigerung soll verkauft
Libiseller, Etschberger in Lengberg. Dem Käufer ist zu gratulieren, weil der Kaufpreis uicht hoch genannt werden kanil und weil er durch diesen Kauf einen mit seinem Gate abgerundeten Komplex zusammenbrachte, daß er auch eine eigene Jagd errichten kann. Ob die Verkäufer das „große Los' gewonnen haben, wie sie gegenwärtig glauben, steht sehr in Frage. Wenn man bedenkt, daß sechzig Personen aufs geradeivohl eine Gemeinde verlassen, um sich anderswo anzusiedeln, so muß man entweder ihren Mut bewundern
, oder ihren kurzen Sinn bedanern. Jedenfalls am schlechtesten ist diese Massenauswauderung für die Gemeinde Lengberg; doch darüber ein andermal. Nikolsdorf, am 5. April 1911. (Tod fall.) Heute rot, morgeu tot! Die Wahrheit dieses Sprichwortes hat durch das Hin scheiden des Michl Brandstätter wiederum seine Bestätigung erhalten. Der Verblichene verrich- tete am Sonntag abends noch seine Arbeit, sang während des Absülterns ein lustiges Liedleiu und legte sich wohlgemut zu Bette. Als er am Mon tag