auf einen teuren Anleihe markt begeben und 20 bis 30 Prozent Zins zah len? Dies wäre vom national-ökonomischen Stand punkt aus erst recht verwerflich. Da die Gemeinde doch wir alle selbst find, so appelliere ich an den Gemeinsinn aller Bürger. Wir geben der Gemeinde die Mittel selbst, und zwar in Form von Spareinlagen. Das Geld bleibt unser Eigentum und wir geben es der Gemeinde zinsfrei auf zehn Jahre. In zehn Jahren zahlt kein Mensch mehr eine Gemeindesteuer, weil die Zinsen schon so und so viel tragen
, daß die Ge meinde ihren gesamten Haushalt decken kann. D:c Gemeinde hat das Recht, die Gelder gegen gute Sicherheit auszuleihen. Wü wirten sich diese Spareinlagen aus? Zu erst m.üsstn die Herren Gemeinderäte ihre Parr- Icrbitile zuhause lassen und im Vereine mit den übrigen Gemeinden sofort an den National- und Bundesrat eine Gesetzesvorlage einbringen, damit ein Gesetz betreffend die Zwangsanleihe der Ge meinde geschaffen wird. Denn sonst würden sich solche, die keinen Gemeinsinn aufbringen kön nen
50, welche mehr als 15,000.000 Kronen Monats einkommen haben oder Geschäftsleute mit mehr als 10 Angestellten zahlen 15 und mehr Goldkro nen. Das beläuft sich im ganzen auf ungefähr 5909 Goldkronen oder 88,500.000 Papierkronen im Monat, vro Jahr 1.062,000.000 Kronen, in 10 Jahren 10.620,000.000 Kronen. Dieses Kapital soll der Gemeinde zinsfrei J 0 Jahre überlassen bleiben. Angenommen, die Ge meinde verleiht es zu 15 Prozent, so ist im er sten Jahre aus 1.062,000.000 Kronen ein Zins von 86,287.500 Kronen
zu erzielen, im zehnten Jahre aus l 0.626,000.000 Kronen ein solcher von 1.5! 7,2 S7.500 Kronen. Die monatlichen Gehäl ter und Löhne der Gemeinde Kufstein samt Armen- unterstützung usw. betragen zirka 80,000.000 im Monat, das ist im Jahre 960,000.000 Kronen. Da bereits im sechsten Jahre die Zinsen schon an 960,000.000 Kronen heranreichen, so kann schon zur Kapitalsrücklage geschritten werden, damit nach Ablauf von 10 Jahren das Kapital zurück- bezahlt werden kann und ein neuer Kapitalsstock vorhanden
ist. Dies sind keine Illusionen, son dern Tatsachen. Es ist hiemit der Beweis er bracht, daß, wenn das Volk einig ist, auch dem jetzt zu übermächtigen Kapital die Stirne geboten werden kann. Wenn wir bedenken, daß es im gan zen Bundesstaate 6,500.000 Einwohner gibt und von sämtlichen Gemeinden 3,100.000 Einleger so sparen, wie die Gemeinde Kufstein, so ergibt sich eine Summe von 10 Billionen. 620 Milliarden Kronen. Wenn die Gemeinde Kufstein momentan Geld braucht, so wäre immerhin zu erwägen, ob es nicht doch angebracht wäre