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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 15.01.1904
Umfang: 16
sich mit einem andern Gauner, kam dann nach einigen Tagen wieder und machte Anstalten zur Be schwörung. Er stellte sich zum Beispiele als bete er einen ganzen Tag lang allein im Hause und räucherte mit angeblich geweihten Kerzen, damit der Geist, wenn er erscheine, „niemand keinen Schaden tue". In der Nacht wurde dann beschworen. Der Betrüger zog einen Kreis, stellte sich samt dem Bauer mit einem geweihten Lichte hinein, und befahl dem Geiste zu erscheinen und zu antworten. Der zweite Betrüger ist längst an seinem Platze

. Er erscheint. „Wie weit ist dein Bezirk?" war immer die erste Frage, die der Geist dumpf brüllend be antwortet. „Wem bist du überlästig?" Antwort: Pferden, Kühen oder Menschen, je nachdem es sein soll; und er sei das, weil ev ungerechtes Gut besitze und müsse so lange spuken, bis das ungerechte Gut wieder fort sei und da es nicht mehr an den ge hörigen Ort zurückgegeben werden könne, so müsse man es an Arme oder Kirchen verschenken. — Nun handelte es sich nur noch darum, den Geist gefangen zu nehmen

und das geschah insgemein in der darauf folgenden Nacht. Der Geist nahm dann einen Hund oder ein Kaninchen mit in den Stall, in den er sich heimlich hineinschlich und verbarg das mit Phosphor überstrichene Tier. Um Mitternacht wurde der Geist aufs neue beschworen; das Tier mußte springen und wurde am Stricke wieder zurückgezogen; durch den Phosphorus erhielt es einen leuchtenden Schein. Der Felinger sprang ihm nach, fing es, nachdem er eine Zeitlang mit ihm gekämpft, und der Geist war nun um sein Unrechtes

ihn ein. Dann wurden alle Hausleute in eine Kammer eingeschlossen und nur der Hausherr durfte im Zimmer bleiben. Mit einer Glücksrute, Kreide oder Kohle wurden nun zwei Kreise beschrieben; einer für den Bauern, ein zweiter für den Felinger. Der letztere fuhr auf beiden mit einer geweihten Kerze herum, stellte einen Leuchter hinein, gab dem Bauer eine Kerze in die Hand, nahm selbst auch eine, las Zauberformeln aus einem Buche und begann die Beschwörung. Allmählich regte sich der Geist und fing an zu lärmen. „Wollt

Ihr ihn nun sehen?" war die an den Bauer gerichtete Frage. Oft verbat es sich dieser, manchmal war er herzhaft genug, das Erscheinen zu verlangen. Für diesen Fall war der Geist mit einem fest zu sammengewickelten Klumpen von Flachs oder Hanf und brennendem Zunder versehen. Den Flachs nahm er in den Mund, brachte ihn durch Hauchen zum Glühen, öffnete dann unter Gerassel die Tür ein wenig und schaute, Feuer speiend, ins Zimmer. „Es ist wahrlich ein böser Geist!" raunte der Felinger dem Bauer zu; diesem entfiel

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Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 18
Datum: 21.05.1910
Umfang: 18
die köstlichen Trauben. Hoch und heiß fallen die Strahlen der Sonne vom tiefblauen Himmel, sie leuchten in voller Glut vom frühen Morgen bis tief in den Abend hinein. Sie will nicht sinken, die Königin des Tages, bis sie alle Früchte gesegnet, daß sie wohl gedeihen und einst eine reichliche Ernte bringen. — Dieser Segen in der Natur ist ein schönes Bild jenes geistigen Iegens, welcher am Pfingsttag durch den heiligen Geist über das Reich der Erlösung ausgegossen worden ist. Alles Wachstum, alles Gedeihen

und Heranreifen, alle Frucht ist ein Werk der Sonne und der Sonnenkraft. So ist die Sonne mit ihren Strahlen das Symbol des heiligen Geistes, der am Pfingsttage in feurigen Zungen herab gekommen ist, um durch seine Kraft die Herzen der Gläubigen und das ganze Reich Gottes auf Erden zu erfüllen und alles zur Frucht und Reife und Ernte zu führen. Tie Wirkungen des Gottesgeistes zeigen sich in der Geschichte der Kirche. Im Heidentum war die Geschichte der Welt beherrscht durch den bloßen Geist des Menschen

; es war ein Geist ohne Licht und Gnade, ein Geist der llnheiligkeit und des Unfriedens. Ter Pfingsttag bringt in die Weltgeschichte ein neues Lebenselement: den Geist Gottes. Ter Mensch handelt auch jetzt; aber wenn er dem Geiste sein Herz erschließt, so handelt er mit Gott. Und wie die Psingstsonne Finsternis und Nacht überwindet und uns die langen, herrlich lichtvollen Tage bringt, so wird Gottes Geist die Nacht aus den herzen bannen; das Böse muß weichen vor der Macht des Guten, das Unvergängliche siegt

über das Vergängliche, aus dem Tode ersteht das Leben, das Reich Gottes wird herrlicher von Tag zu Tag. Und diesem Geiste kann sich niemand entziehen; so wenig jemand sagen kann: die Sonne scheint mir nicht. — Tiefer Geist zeigt sich am großartigsten in den Wirkungen des Christentums. Das Christentum kommt den tiefsten Bedürfnissen des menschlichen Herzens entgegen. Es ist erfüllt vom Geist der Wahrheit. Daher fördert das Christentum die Erkenntnis der Wahrheit durch Erziehung, durch Errichtung von Schulen, Lehr

anstalten, Kollegien, Universitäten, wobei es keine, auch die größten Aufwendungen nicht scheut. Im Christentum lebt der Geist der Heiligkeit. Darum bringt es neue Begriffe von Tugend und Rechtschaffenheit; es reinigt von den Makeln des Lasters und stellt höhere Anforderungen an den inneren Menschen. Es bringt die Kraft der Selbstüberwindung, der Entsagung und Abtötung, welche selbst vor dem Beil des Henkers und in der blutigen Arena mutig standhält. Das Christentum ist beherrscht vom Geist der Liebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 18
Datum: 27.01.1909
Umfang: 18
erschreckenden geistigen Tiefstand undeineunglaublicheVerrohungdes Schreibers verraten würde. Zunächst will sich der Mensch über uns lustig machen. Aber schon in den ersten Zeilen erstickt Wut und ge meiner Haß jedes andere Gefühl, bis dann der „christliche" Geist folgende Orgien feiert: „Wie weit der Fanatismus der Sozialdemo kraten auch in Twol bercils geht, das können von Sozialdemokraten rücklings Gestochene, brotlos gemachte und denunzierte Arbeiter zur Genüge erweisen." Nach dieser unverschämten

), wo die Arbeiter durch die sozialdemokratische Lohrrbeweg—erci tatsächlich sein. Gott will die Liebe. Unter euch aber ist Haß und Zwietracht entstanden, die Saat des Bösen ist in euch aufgeangen. Ja heute müßt ihr erkennen, daß ein böser Geist es war, der euch vom Pfade der Gottergebenheit hinwegge zogen hat, der eure Herzen betört, eure Sinne gefangen und euch dann grenzenlos betrogen hat. Ich will ihn euch beim Namen nennen, geliebte Kinder, diesen bösen Geist. Es war der Geist der Unzufriedenheit, der Geist

der Begehrlichkeit. Er hat euch den Frieden aus der Brust geraubt. Der Geist des Herrn aber, er ist der Geist der Liebe und nicht der Geist des Hasses, er ist der Geist der Ergebenheit und nicht der Geist der Unzufriedenheit und des Aufruhrs. Darum tuet Buße, Kinder, und wandelt den Weg Gottes, und es wird euch Wohlergehen auf Erden und im Himmel." Es blieb lange Zeit Stille, als der Pfarrer ausgesprochen hatte. „Hochwürden haben Recht", wagte endlich einer zu sagen. „Jawohl, jawohl!" riefen

die andern, und dann drückten sie einander wieder die Hände. Und da stellte es sich auch heraus. Kein einziger war unter ihnen, den nicht der bleiche Fremd ling ausgesucht hatte, den einen im Walde, den zweiten am Felde, den dritten in der Hütte. Und kein einziger war unter ihnen, dem nicht der Fremde den Zai.berspruch gesagt und den er nicht aufgefordert hätte, ihn den anderen mitzuteilcn. Wer konnte da zweifeln, daß man einem bos haften Kobolde zum Opfer gefallen war. So rieben sich die Bauern auf den Geist schimpfend

als die marmorweiße Stirne. Er weinte, weinte lange und bitterlich und als sie ihn weinen sahen, da faßte sie wieder unwiderstehlich der alte Zauber und sie wurden ganz stille, und manchem von ihnen stieg eine Träne zwischen die Wimpern. Ter Fremde aber ließ den Mantel von seinem Antlitz sinken, hob die Arme wie zum Segen und alles fiel auf die Knie. Nur der Pfarrer blieb stehen und hielt ihm das Kreuz entgegen. Der Geist aber hielt mit traurigem Lächeln stand und sprach mit klagender Stimme

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 02.06.1907
Umfang: 12
brauche, was ich nicht weiß. £ sah'st Du voller Mondenschein, Zum letztenmal auf meine Pein, Den ich so manche Mitternacht, Unter Feigeler Leuten herangewacht. Weh! Steck ich beim Doktor Pensendorfer noch? Verfluchtes, dumpfes Mauerloch! Flieh! Auf! Hinaus aufs weite Land, Wohin Freund Lantschner nach der Wahl sich hat ver bannt. Mit ihm geht deine Seelenkraft dir auf, Was verspricht ein Geist dem andern Geist. Und dies geheimnisvolle Buch Von Schönerers eigner Hand, Ist es dir nicht Geleit genug

auf mich ein! Tu Geist der Tafelrunde bist mir näher; Schon fühl ich meine Kräfte höher. Schon glüh ich wie von neuem Wein, Es wölkt sich über mir, der Mond verbirgt sein Licht Tie Geisteslampe schwindet! Es dampft! — Es zuckt ein roter Strahl Mir um das Haupt Und faßt mich an. Ah was! (Kurzentschlossen) Da muß man heben. Drauf und dran und kostet es mein Leben! (Der Geist des Sozialismus erscheint in einer roten Flamme.) G e i st: Wer ruft mir? F r a n k (abgewendet): Schreckliches Gesicht! Geist: Du hast

mich oftmals greulich angelogen. Am Hibler lang gezogen Und nun? Frank: Weh! Ich ertrag dich nicht! Geist: Welch' erbärmlich Grauen faßt Unmensch dich? Wo ist die Brust, die eine Welt in sich erschuf? Wo bist du, Frank, deß Stimme mir erklang, Der sich so eklig an mich drang? Bist du es, der von meinem Hauch umwittert, In allen Lebenstiefen zittert, Ein furchtsam weggekrümmter Wurm! Frank: Soll ich dir, Flammenbildung, weichen! Ich bins, bin Frank, bin deines Gleichen!

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 20.06.1908
Umfang: 18
98 bigers — ober hatte er sich in seinem eigenen kleinen Konto auf der Bank verrechnet? Noch waren also nicht alle Verbind lichkeiten erfüllt, noch nicht alles geordnet. Langsam öffnete er den Brief, seine Hand zitterte. Das erste Lesen des Briefes hinter ließ in seinem verwirrten Geist überhaupt keinen Sinn. 25,000 Mark! Um was handelte es sich denn? Was sollten diese 25,000 Mark? Ein schwacher, aber kaum aufklärender Lichtstrahl drang beim zweiten Lesen in seinen Geist. Er glaubte

würde. War auch sein Geist im Begriff, zu versagen, war seinem Gehirn die Aufregung unerträglich geworden? Noch ein mal nahm er den Brief der Herren Binder, Lipp u. Co. in die Hand und las ihn laut vor sich hin: Geehrter Herr! Wir haben die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die Summe von 25,000 Mark heute zu Ihren Gunsten bei uns auf Ihr Konto eingezahlt worden ist. Tiefe Worte waren klar und verständlich, aber es war haupt sächlich doch seine eigene Stimme, die ihn aus der Verblüffung und Stumpfheit herausriß. War es wahr

? Es mußte wahr sein! Er stand auf, richtete sich zur vollen Größe empor, streckte den Hals, warf den Kopf zurück, um Atem zu holen, und des ihn fast erstickenden Schreckens Herr zu werden. Genau die Summe, die genannt worden war — die Summe, die ihn befreien, ihm den Wunsch seines Herzens, die Lust seiner Augen gewähren, seine Erlösung erwirken würde. Er saß in dem Bibliothekzimmer des einsamen Hauses, traurigen Gedanken nachhüngend; seine Blicke schweiften über die vielen Bücherregale hin, im Geist

von diesem erstaunli chen , wunderbaren Glücksfall Kunde zu bringen, ohne auch nur daran gedacht zu ha ben, von wem dieses Geschenk kommen möchte. Unterwegs erst schoß ihm dieser Gedanke durch den Kopf. Wer in aller Welt mochte ihm 25,000 Mark ge sandt haben? Wenig Leute sind imstande, solche Geschenke zu ma chen, und noch weniger haben die Neigung und die Lust, es zu tun. Aber die Verwunderung in Herberts Geist war nur augenblicklich. Wie durch einen Blitz strahl erhellt, folgte auf die Frage nach dem Urheber

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 15.01.1910
Umfang: 12
man den Kopf aus und klebt ihn au; einen karikierten Körper, den man selbst ge zeichnet, oder aus irgendeinem Witzblatt ausgeschnitten hat. Dann wild beides zu sammen von neuem aufgenommen und die Karikatur ist fertig! Sehr vielfach sieht man in spiritistischen Zeitschriften usw. sogenannte „Geisterphoto graphien“, also Bilder, wo hinter irgend jemand, der z. B. harmlos lesend am Tische sitzt, ein Geist auftaucht. Derartige photo graphische Beweise für die Existenz von Geistern kann man sich ebenfalls

leicht selbst Herstellen. Es gibt dafür verschiedene Methoden, von denen die einfachsten und am leichtesten auszuführenden die folgenden sind: Das schwefelsaure Chinin ist eine chemische Substanz, die, wenn sie irgendwo aufgemalt wird, von unserm Auge nicht bemerkt werden kann, die sich hingegen auf der photographischen Platte sehr gut einprägt. Man braucht deshalb, um eine Geisterphotographie herzustellen, nur den Geist mit schwefelsaurem Chinin irgendwo aufzumalen und dann jemand darvorzu- setzen

, und zu photographieren, Auf dem Bilde erscheinen dann Geist und Mensch zusammen. Wer nach dieser Methode arbeitet, muß immerhin etwas zeichnen können. Für den, der über die nötigen zeichnerischen Fähigkeiten nicht verfügt, empfiehlt sich das folgende Verfahren: Der Aufzunehmende whd so plaziert, daß hinter ihm ein Vor hang oder dergleichen ist, durch den der mit einem weißen Laken angetane Geist leise und unbemerkt hinter ihn treten kann. Der Apparat wird scharf auf den zu Photo graphierenden eingestellt

und die Blende etwas verkleinert. Nun tritt, ohne daß unser Opfer eine Ahnung hat, der Geist hervor, und es wird dann rasch eine Aufnahme gemacht. Da die Blende klein und die Aufnahme kurz war, so wird der Geist unter exponiert, das heißt also nur in schwachen Umrissen zu sehen sein, während die auf zunehmende Person, die ja auch viel dunk ler gekleidet ist als der Geist, noch stärker unterexponiert ist, d. h. also man würde, wenn man die Platte jetzt entwickelte, so gut wie gar nichts von ihr sehen

. Man entwickelt aber noch nicht, sondern macht nun sofort bei geöffneter Blende und längerer Expositionszeit auf dieselbe Platte eine richtige Aufnahme, bei der natürlich der Geist schon wieder verschwunden sein muß. Entwickelt man nun, so entsteht eine gute Photographie des Aufgenommenen, und da hinter erblickt man in schwachen, schleier haften Umrissen eine gar gespenstige Gestalt. Geichfalls durch doppelte Belichtung einer und derselben Platte werden die sogenannten „Doppelgänger - Photographien

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 17.05.1907
Umfang: 12
war, selbst zu er zählen, wie sich alles zugetragen hatte. Mit einer ängstli chen Stimme, zitternd und fröstelnd, berichtete sie, was sich zugetragen und schloß: „Mich hat ein Geist geküßt . . . Ein wirklicher Geist. . ." Der Herr Geheimrat war ein ganz vernünftiger Mensch, der sich allmählich an die Eigenarten seiner Frau gewöhnt hatte, aber das war ihm doch zubiel! „Du wirst dich geirrt haben!" widersprach er scho nungsvoll. „O, ich irre mich niemals. Und besonders in diesem Falle ist jeder Irrtum ausgeschlossen

. Ich habe deut lich die Arme gespürt, den borstigen Bart und dann . . . das Küssen ... und ein unverkennbarer Geruch von Spi ritus". Jetzt stutzte der Geheimrat. Geister riechen für gewöhnlich nicht nach Spiritus. Er faßte die Jette, die abseits stand, scharf ins Auge. Sie wich seinem Blick aus und sah zu Boden. „Hm ... er roch nach Schnaps, verzeihe, ich weiß, nach Spiritus, sagst du . . ., das ist verdächtig. Übrigens wollen wir sehen, ob der Geist nicht doch irgend ein Kenn zeichen oder eine Erinnerung

zurückgelassen hat. Sie Jette, bleiben hier bei meiner Frau!" Der Geheimrat ging mit einer Kerze in die Küche und durchsuchte dieselbe gründlich. Nach fünf Minuten etwa kam er zurück. Er stellte den Leuchter auf den Tisch und sagte: „Es muß ein sehr sonderbarer Geist gewesen sein . . . Fürs Erste roch er nach Schnaps, uud dann muß er auch — Handschuhe getra gen haben." Und der Herr Geheimrat entfaltete einen großen wei das Rechnungsjahr erzielte Reingewinn mit 3925 K 19 ii dem Reservefond zugewiesen

begann zu begreifen." „Glaubst du nicht, meine Liebe, daß zwischen dem Geist und diesem Feldwebel da irgend ein Zusammenhang besieht? Oder nimmst du an, daß die modernen Geister — Feldwebelhandschuhe tragen?" Der Herr Geheimrat hielt noch immer den verräter ischen Handschuh in die Höhe, sodaß die Riesensinger in der Luft baumelten, zum Entsetzen der Jette und zum Ergötzen der anderen. „Nun, meine liebe Jette", wandte sich der Geheimrat an das verlegene Mädchen, „haben Sie auch keine Ahnung?" Jette

begann zu weinen, nein, schrecklich zu heulen. Sie beteuerte immer wieder, daß sie von nichts wisse, we der von einem Geist noch von einem Feldwebel. Aber die spitzen scharfen Fragen des Geheimrats trieben sie in die Enge und sie gestand endlich, daß sie ihr Bräutigam heute besucht und daß er gewiß nur irrtümlich die Frau Geheim rätin geküßt habe, weil es so finster war — sonst sei er aber ein sehr anständiger Mensch. Allgemeine Heiterkeit. Jette flüchtete mit ihrem Schmerz in die Küche. Seit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1908
Umfang: 8
, im katholischen Tirol, von wo bis vor nicht langer Zeit noch ausschließlich der Himmel Zuwachs erhielt, geht jetzt ein böser Geist durch die Zeit. Ein Geist des Aufruhrs, ein Geist, der an dem Fundamente der Menschheit rüttelt, ein Geist, der es wagt, den Geboten der Kirche angebliche Ergebnisse „freier Forschung" gegenüber zu stellen. Was ist die freie Forschung, die Wissenschaft, Letzten Sonntag fanden in allen Kirchen Innsbrucks Sühnepredigten gegen angebliche Angriffe- auf die Geheim- ? Nisse der Religion

. Denn höret: Petrus, dem ersten Beherrscher der Gläubigen auf Erden, wurde alle Gewalt übertragen: „Was du auf Erden binden wirst" usw. Und Petrus sagte zu den Heiden: „Glaubet mir, denn in mir wohnet der heilige Geist!" Und alle Päpste waren Nachfolger des heiligen Petrus, alle Bischöfe sind für die Diözese das, was der Papst für die gesamten Katholiken ist; der Priester ist für die Gemeinde das, was der Bischof für die Diözese. Wenn nun der Papst das Lesen gewisser Bücher verbietet

überschreitet, daß ihr euch gegen den heiligen Geist versündigt! Ich nenne euch einige solche Blätter, die den Unglauben verbreiten. Vor allem ist es die rote „Volks-Zeitung", der „Ti roler Wastl", dann das „Tiroler Tagblatt", welche die Gesetze der Kirche nicht befolgen und bei Wahlen sich gar erfrechen, die von der hohen Geistlichkeit empfohlenen Kandidaten, welche doch auf 'ihr gut katholisches Gewissen und auf das katholische Herz und Nieren approbiert werden, zu bekämpfen und die Gläubigen zur Wahl

anderer Kandidaten aussordern, die der verruchten Wissen schaft die Bahn frei machen wollen. Auch wenn der Hirte der katholischen Schafe einer Gemeinde einen Kandidaten empfiehlt, spricht aus ihm der heilige Geist und wer dieser Empfehlung, die für jeden Wohlgesinnten Befehl sein muß, nicht be folgt, Übertritt die Gebote und Gesetze der Kirche. Und denket, welches Verbrechen gegen die Gebote der Kirche erst jene Zeitungen begehen, die zur Mißachtung derselben auffordern. „Im Ver führer wohnt der Satan

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 21.10.1905
Umfang: 20
die „Großmagd", und die hatte es selbst gesehen, als sie in den Stall ging Nachschau halten. Niemand, keiner von den erdebebauenden Menschen wollte es gewesen sein. Was Wunder also, wenn man sagte, es „geistert"! Und gerade beim Rosenkranzbeten nach dem Nachtessen kam das Licht wieder zum Vorschein! „Ja, ja, da drüben verunglückt noch einer beim Holzumtun!" „Ach was!" sagt unser Knecht, der „Wast", „gehen wir einmal schauen, ob das ein guter oder böser Geist ist! Saggara! Er wird einem wohl Red' und Antwort

steh'n, wenn man ihn recht anredet." Der „Wast" überredet seine Mitknechte, mit ihm zu wachen, bis der „Geist" wiederum vom Walde herauskäme, und dann mitsammen bis ans Ende der Gaffe zu gehen, die auf die Weide hinführt. Gegen Mitternacht kommt wirklich ein Licht vom Walde heraus und nimmt seinen Weg über die Weide. Und jetzt kommt die Reihe an den „Wast", er nimmt ein Licht mit sich und zögernd folgen ihm eine Strecke die Mitknechte; doch wie der „Geist" das Licht des „Wast" auf sich zu kommen

sieht, beschleunigt er seinen Gang; das geheimnisvolle Licht verschwindet bald ganz, kommt dann wieder auf ein paar Augenblicke zum Vor schein ; die beiden Lichter kommen sich immer näher. Den Knechten steigen Bedenken auf, ob das wohl recht wäre, so den „Geist" herauszufordern, besonders wenn es ein böser wäre, am End' gar der Leibhaftige selbst — und wer kann es wissen? Sie kehren lieber um, doch der Wast will sich nicht geben, er geht nun allein frisch darauf los! „Ein wenig Kraft

und eine Schneid' Hab' ich schon auch noch — und wenn „er" es selber wär', möchte doch sehen, was er mit mir tun sollte, sapperlot!" Aber siehe! da fängt der „Geist" zu laufen an, hilft ihm nichts — der frisch nach, er kommt dem Geiste immer näher — aber da lischt dem Wast das Licht aus — macht nichts, den „Geist" muß er einholen, aber schon wieder ein Hindernis! Der Wast stößt an etwas an und fällt darüber hinaus zu Boden! — „Das hält' doch der Teufel g'feh'n! Jetzt enkommt mir der Lump

noch! Aber was ist denn das?" Der Wast schaut dem „Geist nach, kann aber kein Licht mehr entdecken. Er betastet das Hindernis am Boden und siehe da, es ist ein Tier! Der Wast zündet sich sein Licht wieder an und vor ihm liegt ein gwil- dertes — Reh! Der Wast lacht verständnisvoll in seinen Bart hinein und kehrt mit der Beute vergnügt nach Hause zurück.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1906
Umfang: 8
die sonderbaren Worte Sr. Hei ligkeit, des „Unfehlbaren" liest, denchbermannt das Empfinden, als ob der Geist allgemeiner Rebellion, der unser Zeitalter so vorzüglich anszeichnet, im gewissen Sinne, auch im Lager der berufenen Stützen morscher Autoritäten, unter den Dienern Roms sich allmählich be merkbar macht. Man verstehe uns recht. Die rücksichtslosen, beinahe terorristisch klingenden Worte der Enzyklika Pius X. lassen durch- blicken, als ob im Schoße der „Alleinselig machenden" allgemach sich die Bande

und vorwiegend in der vom Prediger Romolo Murri gegrün deten Lega democratica nationale (eine Art christlichsoziale Partei, die aber auch für eine demokratische Verfassung der Kirche eintritt) organisiert sind, so ist das Rundschreiben auch für die Verhältnisse außerhalb Italiens wich tig, wo doch die Kirche nicht minder ein Poli tikum geworden ist. Die Enzyklika wendet sich im ersten Teil gegen den Geist der Unbotmäßigkeit im Klerus. Pius X. klagt darüber: „Das Motiv, das uns antreibt, von neuem unsere

Stimme zu erheben, ist von ernster Bedeutung. Es han delt sich darum, die ganze Aufmerksamkeit eures Geistes anzurufen, gegen eine Verord nung, deren verhängnisvolle Wirkungen sich schon fühlbar machen; und wenn nicht mit starker Hand die Wurzeln von Grund aus ansgerottet werden, so werden sich noch schlim mere Folgen zeigen. „Wir haben wirklich von Augen die Briefe von nicht wenigen von euch, o ehrwürdige Brüder, Briefe voll Trauer und Tränen, die den Geist von Unbotmäßigkeit und Unabhän gigkeit

beklagen, der sich hie und da mitten im Klerus kundgibt." — — — — — „Es sind vornehmlich die jungen Priester, unter denen ein verhängnisvoller Geist seine Verwüstungen anrichtet, indem sich in ihrer Mitte neue und verwerfliche Theo rien über die Statur des Gehorsams selbst ausbreiten, und was noch schlimmer ist, früh zeitig neue Rekruten für das entstehende Heer der Rebellen werben." Diese Worte sind doch sonderbar. Se. Hei ligkeit, der „Unfehlbare", klagt über den ver werflichen Geist der jüngeren

. Aus dem Munde des Unfehlbarsten der Unfehlbaren erfährt man mm, daß die Worte des Salzburger Bischofs nicht stimmen, daß die Vertreter der streitbaren Kirche, doch nur arme Menschenkinder sind, die allen Leiden schaften unterworfen und nicht einmal über ihr eigenes Herz die Macht besitzen. Ja es ist sonderbar, der Bischof von Salzburg sagt, daß jeder Priester in seinem Handeln unfehlbar sei, daß also sein Wollen eine höhere Gewalt bestimmt. Der Papst hingegen klagt über den „verhängnisvollen Geist

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 26.06.1908
Umfang: 20
in seinem verwirrten Geist überhaupt keinen Sinn. 25,000 Mark! Um was handelte es sich denn? Was sollten diese 25,000 Mark? Ein schwacher, aber kaum aufklärender Lichtstrahl drang beim zweiten Lesen in seinen Geist. Er glaubte es nicht. Es war ein Spiel der Einbildungskraft, eine Täuschung seines wir ren Kopfes, höchstenfalls irgend welcher Scherz. Noch einmal: er rieb sich die Augen, welche aus Mangel an Schlaf schmerzten. 25,000 Mark! War er wirklich verrückt? Es war doch. jene verächtliche Alternative

, welche ihm Herr Büsching hingeworsen, jenes Zugeständnis, das zugleich eine Unmöglichkeit für ihn war: 25,000 Mar! Adelheid notariell zu verschreiben. 25,000 Mark — der Engel, welcher ihn von dem verhaßten Bureauleben be freien würde. War auch sein Geist im Begriff, zu versagen, war seinem Gehirn die Aufregung unerträglich geworden? Noch ein mal nahm er den Brief der Herren Binder, Lipp u. Co. in die Hand und las ihn laut vor sich hin: Geehrter Herr! Wir haben die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die Summe

, ihm deu Wunsch seines Herzens, die Lust seiner Augen gewähren, seine Erlösung erwirken würde. Er saß in dem Bibliothekzimmer des einsamen Hauses, traurigen Gedanken nachhängend; seine Blicke schweiften über die vielen Bücherregale hin, im Geist überlegte er die Zeitungsannonce, welche diese Büchersammlung in ge ziemenden Worten schildern würde, ehe sie dem Auktionator oder dem Antiquar überliefert werden sollte. Manche der Bücher waren ihm teuer; der ganze Raum hatte ja für ihn jene starke Anziehungs

haben? Wenig Leute sind imstande, solche Geschenke zu ma chen, und noch weniger haben die Neigung und die Lust, es zu tun. Aber die Verwunderung in Herberts Geist war nur augenblicklich. Wie durch einen Blitz strahl erhellt, folgte auf die Frage nach dem Urheber der Wohltat plötzlich auch schon die Antwort mit instinktiv un bestreitbarer Gewißheit. Und plötzlich, anstatt weiter zu eilen, wur den seine Schritte langsamer, bei der unerklärlichen Erkenntnis, die ihm geworden, erglühte sein Antlitz

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 16
Datum: 14.01.1911
Umfang: 16
. Aber er hatte den Brahmanen das Geheimnis aller Dinge geoffenbart". (Hari-Purana.) (In den brahmanischen Litaneien wird Bischnu in bezug hierauf angerufen: „O an samudraga!" — O Geist, der du auf den Wassern lebst. Der Fisch mit menschlichem Kopfe und menschlicher Stimme, der den Chaldäern die Tradition überbrachte, hieß Oan. Es liegt nahe, den Namen Oan aus den: Anfänge der Sanskrit-Litanei herzuleiten, zumal der Rest der chaldäischen Sage nicht -von der alten brah manischen abweicht.) In: Anfänge war Gott. Die Veden

erklären ihn so: „Der durch sich selbst existiert, und der in allen: ist, denn alles ist in ihm." Manu, der die Veden erklärt, sagt Buch 1, Sloka 7: „Der, den nur der Geist erfassen kann, der den körperlichen Sinnen entgeht, der ohne sichtbare Teile ist, die Seele aller Wesen, den niemand begreifen kann." Der Mahabharata gibt folgende Erklärung von ihm: „Gott jist eins, unveränderlich, ohne Teile und Formen, unendlich, allwissend, allgegenwärtig und allmächtig; er ist es, der Himmel und Erde

Theologen unterscheiden Gott in zwei verschiedenen Lagen: In der ersten ist er Dyaus, Zeus, Deus, Thor, d. h. der nicht tätige Gott. In der zweiten wird Dp aus Brahm a, d. h. der handelnde Gott, der Schöpfer. Von dem nichthandelnden Gotte wird in den Pa ranas gesagt: „Geheimnisvoller Geist, unendliche Kraft, unbe greifliche Macht, wie bezeugt sich deine Gewalt, deine Stärke, dein Leben vor der Schöpfung? Schliefest du wie eine erloschene Sonne inmitten d^r vergangenen Materie? . . . Warst du das Chaos

? . . . Irrte dein Geist über den Wassern, da du Narayana genannt wirst? Dazu fügt Manu I. 10. hinzu: Tie Wasser wurden Naras genannt, denn sie waren eine Schöpfung des Nara (des göttlichen Geistes): diese Wasser waren der erste Ort der Bewegung (im Sanskrit apana des Nara, daher wurde er Narayana genannt, der sich über den Wassern bewegt. Wir haben in: ersten Kapitel des ersten Buches Mosis die bekannte Stelle: und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Die Anleh nung ist unverkennbar. Von Brahma sagen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 29.03.1903
Umfang: 12
, wia hinter jeder Teufelei, dö Unfrieden stiftet, der Psaff, denn denen ist net wohl, wenn sie die Leut net unter anander bringen können. Wear dear Psaff ist, sell braucht man wohl net erst zu sagen, denn sell kann man sich denken, wenn man koa Krautkops ist. Weil i aber koaner bin, mach i mir über söllene Artikel in ^geist lichen^ Zeitungen meine oagenen Gedanken, und dabei fallt mir oft allerhand ein. an was i ohne söllene Faustdicken nia und nimmer denket. (Der französische Minister-Präsident

, wird sie weder den Geist noch den Wortlaut des Gesetzes vom Jahre 1901 verletzen. Wir verfolgen nicht die Individuen, sondern wollen bloß gefährliche Vereinigungen treffen. Die republikanische Majorität wird die Regierung nicht desavouieren, der ein Desaven die Fortsetzung der Aufgabe unmöglich machen würde. (Lebhafter Beifall: anhaltende Bewegungi. Tie Prüfung jedes einzelnen Gesuches würde die ganze Legislaturperiode anssüllen. Man müßte 451 Gesetze erörtern. Und, warum sollte das geschehen

? Alle Kongregationen sind von dem gleichen Geiste erfüllt. Der Geist der Revolution, den wir anrnfen, soll sie end- giltig in die Vergangenheit zurückstoßen; sie scheinen verurteilt durch die Sitten und den Geist der Demokratie." Nach dear glänzenden Rede, deren Schlußpassus unser oam, dear die Pfaffen als Schnalmoaster gnat kennt, doppelt wohl timt, sein alle Genehmigungsg'suach' der Schnalkongregationen niederg'stimmt worden, so daß die Pfaffenschualen in Frankreich damit endgiltig erledigt sein. Wann

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 16
Datum: 11.06.1911
Umfang: 16
aus dein unfehlbaren Glauben hervorgehend, selbst wieder ein Gesetz dieses Glaubens, das heißt es kann in diese Gebets- und Ritus art schlechterdings nichts Irrtümliches sich einmengen. Dieser Grundsatz findet feine vollste Anwendung auf den Inhalt des Rituale. Schon in der Anweisung für die Spendung der Sakramente kehrt die Teufelsaustreibung häufig wie der. Bei der Taufe spricht der Geistliche zu wiederhol ten Malen: „Ich treibe dich aus, unreiner Geist"; „Erkenne deine Verurteilung an, verfluchter Teufel

, und Weiche"; „Höre, verfluchter Satan, und weiche zitternd und seufzend". Das zur Taufe benutzte Salz und Wasser wird „exorzisiert", um es dein höllischen Einfluß zu entziehen. „Ich befehle dir, unreiner Teufel, weiche aus diesem Wasser". „Wo immer dies Wasser ausgesprengt wird, soll der böse Geist und jedes Schreckgespenst fliehen." Außer diesen nur gelegentlich wiederkehrenden „Exorzismen" enthält das Rituale aber einen eigenen Abschnitt über „Te ufelsbeschwörungen", dessen Haupt stellen ich wörtlich

, so kann er auch in der Privatwohnung exor zisiert werden. Der Exorzist ergehe sich nicht in lange Unterhaltungen, auch stelle er keiue überflüssige und neugierige Fragen, besonders nicht über zukünf tige und verborgene Dinge, die seines Amtes nicht sind; sondern er befehle dem unreinen Geist, daß er schweige und nur auf die gestellten Fragen ant worte. Auch schenke er dem Teufel keinen Glauben, wenn er vorgibt, er sei die Seele eines Heiligen, eines Verstorbenen, oder ein guter Engel. Notwendige Fra gen aber sind: über die Zahl

und die Namen der bösen Geister, über die Zeit, wann sie eingedrungen sind, über die Ursache und ähnliche. Scherze, Ge lächter und Albernheiten des Teufels hindere der Exor zist oder verachte sie und ermahne die Umstehenden, bereit Zahl gering sein soll, daß sie auf solche Dinge nicht achten". „Die Exorzismen selbst nehme er vor und lese sie ab mit Macht und Autorität, in großem Glauben, Demut und Eifer. Wenn er bemerkt, daß der böse Geist gequält wird, so werde er noch eifriger und dringender. So oft

, die für den Exor zisten als Unterweisung dienen, folgt dann im Rituale Romanum der Exorzismus selbst, bestehend aus Ge beten und Androhungen, z. B.: „Ich befehle dir, wer du auch immer bist, unreiner Geist, und allen deinen Genossen, daß du mir deinen Namen nennest, den Dag und die Stunde deines Austritts angebest mit einem äußern Zeichen" usw. Diese und ähnliche Beschwörungen füllen im Mtuale mehr als 20 Quartseiten."

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 12.12.1908
Umfang: 12
Anima. Der Kutscher ist die Seele. Sobald er den Bock bestiegen hat und zum Zügel und zur Peitsche greift, ist das Ganze be seelt und kann zu arbeiten beginnen, bringt aber noch nichts ein. Die Fahrgäste, welche einsteigen, bilden aus der Seele den Geist, aus dem dienstbaren Kutscher den freien Selbstbesitzer des Wagens. Sie bezahlen. Ein niedriger Geist, der den Wagen besteigt, zahlt wenig, ein höherer mehr, ein sehr hoher überreichlich viel. Der Kutscher oder die Seele, die einen Schiller

oder Goethe, einen Kant, einen Raphael Sanzio oder gar einen Jesus Christus fährt, wird mit so großen geistigen Schätzen bezahlt und be lohnt, daß sie sehr bald selbst zur geistigen Selbstständigkeit gelangt und nicht mehr nötig hat. in fremdem Sold zu fahren. In diesem Bilde ist die Psychologie der Zukunft dar gestellt, der die jetzigen Anschauungen über Leib und Anima, Seele und Geist zu weichen haben werden. Der Mensch hat zwar eine eigene Seele, aber zunächst keinen eigenen Geist. Dieser entsteht erst

nach und nach dadurch, daß sich die Seele in der Schule des Lebens zum Geist entwickelt. 2. Teil. Im zweiten Teile des Vortrages beantwortete der Redner die drei Menschheitsfragen als Deutscher. Er wies nach, daß auch die Völker sich von der Materie zur Kraft (Anima), zur Seele, zum Geist entwickeln, indem sie nach und nach vom Staate der nahen Ge walt zum Staate der Humanität emporsteigen. Er begann diesen Nachweis mit China, 7000 Jahre vor der Gegenwart Er ging zu den Babyloniern, Assyrern, Egyptern, Persern

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 25.12.1910
Umfang: 20
und Ungebildete, Gläubige und Freigeister stehen um diesen Baum; ein Geist, den sie nicht ergründen, umweht sie: der Geist eines fernen, verlorenen Paradieses scheint an diesem Abend hereingedrungen zu sein in die irdischen Behausungen, und den trüben Alltag verdrängt zu haben. Die Woge?- >«s täglichen und des öffentlichen Lebens brausen nicht mehr, ihr wüster, wilder Schall schweigt und wird nicht mehr gehört. Die Stimmen des Hasses und Streites sind verstummt; man denkt nicht mehr an ihren Mißklang

sein Herz mit heiligen Kräften erfüllen. Der Mensch müßte nur mit sich zu Rate gehen, welchem Geist er die wundersam selige Stimmung dieses Abends verdankt. Und er würde dann finden, daß es der Geist der Familie, der Geist des Hauses ist, in dessen Zeichen er alles, was sonst um ihn war, vergaß. Das Bewußtsein im eigenen Heim, geliebt und liebend, beschenkend uud beschenkt, Freude spen. dend und empfangend im Kreise der Seinen zu stehen, das war es, was alle bösen Mächte für Stunden zurückgetrieben

, was alle Stürme zum Schweigen gebracht hat. Diesem Geiste treu bleibend, wird er immer wieder den Hafen fin den, wenn die Wetter toben; aber diesen Geist zu verbreiten, ist zugleich seine Pflicht, damit das Leben an Härte verliere, damit das Glück der Einzelnen und der Gesamtheit wachse und fich mehre. Jeder, der einmal unter den Zweigen des Weihnachtsbaumes gestanden und seinen Duft eingesogen, sollte zum Apostel werden, zum Apostel der Familie. Nicht etwa als ein trockener Moralprediger. Nein

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 15.05.1909
Umfang: 12
und verschiedener anderer Heiligen, namentlich zu Ehren des hl. Antonius, mehrere Umerweisungsblätter in Form von Zeitschriften bestehen, so ist es wahrlich nicht zu viel, wenn auch Gott der Hl. Geist, der Gnadenspender, dem wir alles Gute zu verdanken haben, endlich sein eigenes Blatt hat. Gar viele werden es mit Freuden begrüßen, bestellen und lesen; denn der Hl. Geist, der „das Unansehnliche von der Welt bevorzugt, um die Mächtigen zu beschämen", hat sich gerade unter dem einfachen Volke viel beson dere

Verehrer und Verehrerinnen ausgewählt; jeder glücklich, der dazu gehört. Das neue Blatt, „Geist der Wahrheit" betitelt, rvird heraus gegeben von einem Komitee, das gegenwärtig aus vier Priestern besteht, P. Jnnerkofler, Redemvtorist in Innsbruck, P. Meinrad Bader, O.-Eist, von Stams und den Chorherren vom Stifte Wilten Sigmund Auer und Dominikus Dietrich, bestbekannte Namen. Es erscheint in zehn Heften jährlich und beginnt der neue Jahrgang Mitte Mai, also mit Pfingsten. Es kostet für einen Jahrgang

zwei Kronen und ist zu beziehen beim „Verlag der Hl. Geist-Lite ratur in Absam bei Hall i. T ", wohin also die Bestellungen gerichtet werden mögen. Wer näheren Ausschluß, wünscht, möge sich an einen der genannten hochw. Herren, oder an den Verlag nach Absam wenden; von letzterem können auch Probehefte bezogen werden, wie überhaupt alle, auf den Hl. Geist bezüglichen Bücher, Schriften, Bilder, Medaillen usw. Der Verlag, dessen Ertrag aus schließlich dem Werke der Hl. Geist-Verehrung ge widmet

ist, besorgt auch bereitwilligst die Aufnahme in die Erzbruderschaft vom Hl. Geiste, die bei den PP. Lazaristen in Wien errichtet ist und ungefähr 80.000 Mitglieder zählt und in den „Messenbund zu Ehren des Hl. Geistes", der in der Missions anstalt St. Gabriel in Mödling bei Wien besteht und gegen 50 000 Teilnehmer aufweist. Diese Zahlen, sowie vieles andere sind erfreuliche Zeichen, daß das Rundschreiben des Papstes Leo XIII. vom 9. Mai 1897 über den Hl. Geist, das in einzig schöner Weise in großartigen

Zügen die Wirksam keit des Hl. Geistes und die Wichtigkeit und Weise seiner Verehrung beim christlichen Volke nicht aus unfruchtbaren Boden gefallen ist. „Der Geist weht, wo er will!" * ' Schießwesen, Jagd u. Fischerei. k. Hanptschieststand Imst. Bei dem am 9. d. M. (Sonntag) abgehaltenen Kaisergaben schießen, welches wieder recht gut besucht toar und wobei sehr gute Tressresultate erzielt wurden, gingen folgende Herren als Bestgewinner hervor: Am Haupt: 1. Alois Necheis, 2. Joh. Moll

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 16
Datum: 31.07.1910
Umfang: 16
ich. „Eine Reliquie," sagte sie. „Nun, dein Name." „Ich kann ihn nicht sagen, aber ich will ihn buch stabieren: T— i— o—a -r". „Und wer ist dein Meister?" „Ich habe keinen". „Ja, du hast einen — und ich will seinen Namen wissen". Antwort des Zülumädchens: „Luzifer". Als ich mit dem Predigen fortfuhr, .unterbrach mich das Mädchen — oder besser gesagt der böse Geist in ihr, beständig. Und als ich das Magnifikus sprach, rief es aus ihr: „Ich kenne es lange, bevor es geboren wäret"'. Das Mädchen war 'bald ruhig, bald

raste sie und rief, ich möchte erlauben, daß der böse Geist in ein anderes Mädchen führe. Schließlich: „Hört auf mit Beten, ich will mor gen früh ausfahren." Tas Mädchen schrie fürchterlich und ich« hielt ihr den Hals mit zwei Fingern zu, worauf sie nicht einen Ton hervorbringen konnte. Ich forderte die Schwe stern auf, dasselbe bei dem Mädchen zu tun, allein es hatte keinen Erfolg. „Warum bist du so erschreckt durch die Finger des Priesters?" srug ich. „Weil sie geweihet sind" — antwortete

es aus ihr, „aber ich finde sie". Es war richtig, aber Germania konnte es nicht wissen. Wir schickten einen Priester fort und frugen sie: „Wo ist er hin?" „Er soll einem Mann, der einen Unfall erlitten, die letzte Oelung bringen." Es war richtig — aber woher wußte sie es? Sie forderte zu trinken. Wir gaben ihr Wasser. Sie aber rief: „Unglücklicher! Ihr gebt mir heili ges Wasser zu trinken." Es war in der Tat Weihwasser, aber woher konnte sie es wissen? Tas Benehmen des vom bösen Geist besessenen Mädchens wurde immer

schlimmer, so daß ne sogar einen Priester biß, daß dieser sie auf den Mund schlug. Allein dies war das Ende, sie fiel nieder und erlitt offenbar große Schmerzen,'ihr Gesicht schwoll an, sie konnte ihre Augen nicht öffnen, Tränen liefcit ihr die Wangen hinab. Aber das Zeichen des Kreuzes brachte ihr Gesicht wieder in Ordnung. Tann heftige Konvulsionen und sie blieb wie leb los liegen. Nach zehn Minuten, — sie öffnete ihre Augen, kniete nieder und dankte Gott. Ter böse Geist Dioar hatte sie verlassen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 22.01.1911
Umfang: 12
im Busen Brahmas wieder er neuerte, durcheilte ein ungeheures Licht die unendlichen Räume und der himmlische Geist erschien in der ganzer: Macht feiner Kraft und Majestät; bei seinem Anblick änberte sich das Chaos in fruchtbare Materie, aus der die Welten, die leuchtenden Sterne, das Wasser, die Pflanzen, die Tiere und der Mensch hervorgehen soll ten . . ." Als so der untätige Dyaus Brahn:a wurde, d. h. der handelnde und schöpferische Gott, entstanden in ihn: drei Personen, um ihm beiznstehen

, der auf die Welt gekommen ist, um als Hirt und Prophet die Menschheit zu erreten und dann, wenn sein Werk vollendet, eines schmählichen und ge walttätigen Todes zu sterben. Siva (oder!Nara), der heilige Geist, ist das Prin zip, das die Auflösung ünd Wiedererstehung leitet, ein Bild der Natur, die in sich die Attribute der Frucht barkeit und des Lebens einschließt, ebenso wie die des Vergehens und des Todes. Er ist der Geist, der das ewige Gesetz des Lebens und Vergehens leitet, das allen Lebewesen anhaftet

. Es wird keinem Bibelleser entgangen sein, wie wie plötzlich und unvermittelt der Sprung aus den: alten Testament ins neue ist; dort gab es nur einen Gott, der keine Götter neben sich haben wollte, und hier tritt plötzlich die Dreieinigkeit ans, Gottvater, der aus der Jungfrau geborene Sohn und der heil. Geist. Ta ein solcher Rückschritt sich nicht erklären läßt, so ist die Annahme gerechtfertigt, daß das neue Testament mit dem alten nichts zu tun hat. Es wird ein denkender Mensch nicht drei Götter annehmen, nachdem

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