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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 27.09.1851
Umfang: 4
Beschwörungsformeln, um einen Geist zu beschwören der einen Schatz bewachte. Der Geist erschien (in der Person des jnngern Bruders, ei'neS schmächtigen Burschen von ungefähr 20 Jahren); er war vermummt und sprach mir hohler Stimme; auf dem Rücken trug er eine Kiste. Auf die Anfrage: wer er sei, erzäblte er, er fei der Geist eines fran zösischen Generals, habe im Franzosenkrieg in einem Treffen zwischen den Franzosen nnd Oesterreichern auf der sogenannten Schweinweide, eine Stunde nördlich von Chur

, die Regimcntskasse. im Gebüsch vergraben, sei dann in das Prättigau retirirt und dann von einem Bauer erschlagen worden; uuu müsse er als Geist die Kasse bewachen. Ans die Frage, wie viel Geld in der Kasse sei. antwortete er: vier Millionen an blanken Thalern. Nichts war natür licher, als baß dcr Beschwörer den Geist erfnchte, das, Geld da zn lassen. Der Geist gab znr Ant wort: er würde sich eine Ehre nnd ein Vergnüge» daraus machen, den Herren die Bagatelle zn. über geben; er könne dies aber blos

unter der Bedingung thun, daß vorerst 4l1g Messen zu seiner Erlösung gelesen werden, nnd zwar 200 im Dom zn Luzern und ebenso viele in Solothnrn. Hierauf hieß der Beschwörer den Geist verschwindeu, u. cr verschwand, heißt das zur Thüre hinaus. Einer dcr gegenwär tigen Oberländer scheint den Geist nicht se!>r gefürch tet zn baben, denn er rief ihm zu: nu o» li selmia- I-uliu (Ziavol? (wo bist du verfluchter Teufel?) Me gndcru aber zitterten vor Angst, und' glaubten die Sache anfs Härchen. Jede Messe kostete

nun zwar einen guten Gulden, es fanden sich jedoch bald Leute, welche die Summe von 4l>l> sl. sammt andern Spe sen bezahlten nnd den Beschwörern einhändigten. In der Nähe des Städtchens Jlanz wurde ebenfalls ein Geist beschworen, der Geist der Burgruine Weltens- burg, dcr unter ähnlichen Bedingungen einen Schatz auszuhändigen versprach. Auch machten Gartmann und Comp. Geschäfte in Büchern und andern In strumenten, Bergspieg'ln ir., durch deren Zauberkraft Schätze gehoben werde» konnten. Ein Partikular gab

, nn- anselmlichcS Männlei». mit einer heuchlerischen, heblen nnd zugleich unverschämten nnd begebrli'chen Vcg?lpbysiognomie. , Er machte als Geistlicher bei einigen Weibern, die sich recht eigentlich um die Be schwörer rissen, besonders Glück. Unter den Betro genen sind ein Geschworner, ein Schreiber und ein Säckelmeister. Aus dem Lugnez hatten zwei Brü der, welche gegen 3l>y fl. hergegeben hatten, um den Geist des Generals zu erlösen, einen Wagen nnd einige Maltersäcke nach Ehnr, geschickt, um den Schatz

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 19.08.1852
Umfang: 4
, zum leichten Spkelball solcher Ver ruchten, wie das Jahr 1848 sie gezeigt: ach, eine Menge junger Leute kommt arm an Glauben und Tugend, reich an Dünkel und Anmaßung, an Sünde und Schande, aus dem Studium in das elterliche Haus zurück, und bringt in die Kreise ihrer nachmaligen Wirksamkeit nicht den Geist, der Segen schafft, der wahrhaft erhal tend ist, der Dauerndes zu gründen weiß, durch den das Heil der Einzelnen und der Gesammtheit bedingt wird, nicht den christlichen Geist, sondern den Geist

, der dem Christenthume feind ist, den Geist der Unbotmüßigkeit, der Zweifelsucht, des Ungehorsams, des Unglaubens, der Wühlerei, der Zerstörung! Unsere Klage geht nicht auf eine bestimmte Studienanstalt, Wir haben nicht bloß diesen oder jenen Studienort im Auge, Wir beschuldigen nicht einzelne Persönlichkeiten: Wir sprechen eine That sache aus, die nicht geläugnet werden kann,, die Ihr, Geliebteste, an vielen sogenannten studirten Leuten, vielleicht an Euren eigenen Söhnen mit Schmerz erfahren habt

dem Manne, . wenn er getragen das Joch von Jugend an, daß sie lernen den eigenen Willen und die Sinnlichkeit verläugnen, daS.Gute thun , und das Böse meiden. DaS Knaben-Seminarium schließt seiner ' Bestimmung nach schlechte und verkehrte, oder selbst nur verdächtige Zöglinge schon von der Ausnahme aus, es ist auch keine Versor- Mngsanstalt für Zöglinge, die arm an Geist, für andere Berufs- - arten .nicht taugen; untadelhaft an.Geist und Herz müssen die . jungen Leute sein, zu den schönsten Hoffnungen

in sittlicher, reli- .giöser und wissenschaftlicher Beziehung müssen. sie. berechtigen, um rm Seminarium beibehalten zu werden: ein Zusammenleben solcher Zöglinge aber bietet Vortheile/ die man an andern Anstalten ver gebens sucht. Ihr werdet einsehen, daß Wir uns hiebet an die Macht des guten Beispiels, an den edlen Wetteifer aufstrebender Jünglinge, an den Sporn der Nachahmung denken. Auch ist es als kein geringer Vortheil anzuschlagen, daß die Zöglinge durch das Zusammenleben im Seminar den Geist

brüderlicher Liebe und heil. Gemeinschaft sich aneignen, und die große Kunst lernen, mit der Zurückgezogenheit von der Welt die christliche Geselligkeit zu ver binden. Und das machet geltend, Geliebte! wenn man sich bemühen wird, Euch mit Vorurtheilen gegen die von Eurem Bischof bean tragte neue Anstalt zu erfüllen! Man wird Euch sagen, in dem Knaben-Seminarium solle das jugendliche Leben ertödtet werden, es herrsche darin ein Geist fin sterer Strenge, Eure Kinder werden darin sich nicht freuen dürfen

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 20 von 24
Datum: 24.06.1851
Umfang: 24
836 sie weisen ihre Brüder an die Welt und ihre Klugheit an, und wol len ihnen die Treue und Mäßigkeit verschaffen, und Untreue und Unmäßigkeit und Unkeuschheit u. dgl. geben sie ihnen zum Beglei ter. — Der Weltgeist kann nur vernichten und nichts schaffen, er kann nur verwirren und nicht aufklären, er kann nur lügen, und nicht die Wahrheit bringen, er kann nur tödten, aber nicht das Le ben geben. Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts. — Der ist der wahre Geist

, der am Pfingstfeste über die armen Fischer von Galiläa kam, auf denen dann der Geist der Weisheit und deS Verstandes, der Geist des Rathes und der Stärke, der Geist der Wissenschaft und der Gottseligkeit ruhte, und die dann der Geist deS Herrn erfüllte. — Welches war die Frucht dieser Besitznahme der Apostel von Seite des heiligen Geistes? Die Liebe war in ihren Her zen ausgegossen, und es offenbarten sich dann in ihrem Wandel die Früchte des inwohnenden heiligen Geistes, nämlich: Liebe, Freude, Friede, Geduld

prü fet lieber die Geister, ob sie aus Gott sind, denn daran wird der Geist Gottes erkannt. Jeder Geist, nämlich der bekennt, daß Jesus Christus im Fleische gekommen sei, ist aus Gott — ist vom heiligen Geiste geleitet. Und jeder Geist, der Jesum aufhebt, ist nicht aus Gott, sondern ein Widerchrist. Darum prüfet den Geist, und behal tet was gut ist. Der Weltgeist ist nicht gut, noch führt er zum Guten, noch gibt er Gutes; nur der Geist Gottes ist gut, und wie der Leib ohne Seele todt

ist, und nichts vermag, so ist auch die Seele ohne den göttlichen Geist todt für's Himmelreich; sie kann von dem, was Gott angeht, nichts thun, wie schon ein alter erfahrener Denker, Maka rius, sagte, und der große echt christkatholische Dolksfreund des vier- ten Jahrhunderts, der in einer der üppigsten Städte lebte, nämlich in Konstantinopel, schreibt; »Wie ein Schiff, das Unter dem We hen eines günstigen Windes auf dem Meere dahin fährt, nicht auf gehalten, noch versenkt werden kann, so ist auch die Seele, welcher

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.07.1851
Umfang: 6
! Welcher bessere Weg, in das Innere des Jen seits einzudringen, hätte überhaupt gefunden werden können? Wer, wenn nicht die Seligen selbst, sollte über den Zustand desselben genailer nnterrichtet sein? Hr. Cahagnet, der von stch selbst gesteht, daß er kein „starker Geiste sei, war.jedoch zn bescheiden, selbst mit den Geistern zu verkehren, wie der geist- lind Geister-reiche Dr. Jnstinns „Kernbeißer,' er hat seihst, trotz seine» »vielen Aufklärungen' über das Geisterröich, die zwei Bände füllen nie sinen G.eist

», dem Menschen vorbehalte»?» Größe habe geben wolle».-- Hr. Cahagnet war ent zückt über diese Belehrung. Iu der 14. Sitziuig theilte ihm Bruno-mit, daß eS „drei Himmel gebe', in der 15., daß die Seele nach dem Tode „wie eine Seifenblase oder wie eine Luftblase im Wasser' zum Himmel emporsteige, in der lg. gesteht Bruuo auf richtig, „daß die Welt den sür eine» Narre» halte» würde, der behauptet, „daß ein Geist in Gestalt eineS Windes eine Geschwulst, eine Kolik oder eine Entzündung zu Wege bringe

', während es nur thö richter Hochmut!» des Menschengeschlechtes sn, dicö nicht zu glaube»; iu der ly. hebt er den Einwand Hrn. Cahagnet's, wie denn ein Umschlag, ein Tliee die Geschwillst heile» könne, wenn diese ein böser Geist sei, mit der Erklärnng ans: »Das Heilmittel selbst sei eilt guter Geist, der unter dieser Forin d-n Bösen bekriege», welches „System' Hr. Cabagnet „sehr scharfsinnig', der bcscheidene Ekstatiker aber nur „wahr» findet, was sciiirrseits Hr. Cahagnet „nicht leugnet.-- Interessant sür

/ der hier eine scböne Frau hatte, wird eben nicht sehr zufrieden sein, drüben eine bäßssche, nnd auf ewig zu bekommen. Hr. Bruno ist aber nicht der Einzige Somnambule, durch den Hr. Cahagnet »Aufklärungen- erhält; seiue Schwester Adele ist, nicht minder begabt, als Bruno uud eben, so stark im Geijlersehen. Sie steht jeden Geist, de»l Hf. Cabagnet auf den Wn«s>b einer andern Person von ihr verlangt, beschreibt tbn, und obgleich sie, wie Hr. Cabagnet bemerkt, eine ..schlechte Physkognomickennerin' ist, so irrt

, wenn die letzteren französisch gestellt werden, welches, die Sprache der donux osprlts ist, die Adele siebt. AlS ein entzückter Abbü einmal so «ngalant, war, lateinisch mit sem Geiste zu reden, der Adelen besucht, gab, sie verkehrte Antworten. Natürlich, wer wird ancb einer „geist vollen» Dame, wie Adele, zumnthen, Latein zn ver stehen? In einem sind AdelenS Geister, die nur fran zösisch sprechen, keine Franzosen; sie sprechen nichts von Politik. Ein einziges Mal ist von ibr die Rede, wobei im „Jenseits

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 8 von 24
Datum: 27.05.1857
Umfang: 24
9. Cap. weiter aus, wo er die Worte des hl. Paulus (I Cor. XV) : „Fleisch und Blut werden das Himmelreich nicht besitzen", erklärt, indem er zeigt, daß diese Lehre sich auf die hl. Schrift gründe. Aus Dreien, sagt er, besteht der vollkommene Mensch, aus Fleisch, Seele und Geist, von denen dieser rettend und hei ligend einwirkt, das Fleisch aber mit diesem vereint und von diesem durchdrungen wird. Zwischen beiden befindet sich die Seele, welche nun den Einwirkungen des Geistes Folge lei stet

, und von ihm erhoben und veredelt wird, nun aber dem Fleische beistimmend in die fleischlichen Leidenschaften fällt. Also alle die, welche jenen nicht haben, der rettet und zur Einheit (mit Gott) bildet, werden Fleisch und Blut genannt, weil sie den Geist Gottes nicht in sich haben.... Alle aber, die Gott fürchten, und an die Ankunft seines Sohnes glauben, und durch den Glauben den hl. Geist zum Besitzer ihrer Herzen machen, werden mit Recht Menschen, rein, und geistig, und in Gott lebend genannt

, weil sie den Geist des Vaters haben, der den Menschen reinigt, und ihn zum göttlichen Leben erhebt.... Daher ist das Fleisch ohne den Geist Gottes todt, hat kein Leben, kann das Reich Gottes nicht besitzen.... Da wir also ohne den Geist Gottes nicht selig werden können, so ermahnt uns der Apostel, durch den Glauben und unbefleckten Wandel den hl. Geist zu bewahren, auf daß wir nicht dessen verlustig auch das Himmelreich verlieren, und er ruft, daß das Fleisch und Blut allein das Reich Gottes nicht besitzen

können. Aehn- liche Stellen könnte man noch mehrere anführen. Man vergl. I,. V e.8, 10, 11 Austin in kraKM. äe resuroet., Olem ^lex. 8trom. L. VI § 6. Daß diese Lehre, je erbabener^sie ist, desto leichter auch mißverstanden werden kann, ist gewiß; man muß des wegen auch vor Augen baben, daß sie ein Geheimniß enthalte; man muß die Sache annehmen, die Art und Weise derselben nicht leicht erspähen und ergründen wollen, und wenn die hh. Schriften häufig wiederholen, daß der hl. Geist in uns wohne

, und dies die hh. Väter einschärfen, so darf dies doch nie so verstanden werden, als mache der hl. Geist nicht minder einen Theil des natürlichen Menschen ans, als die Seele oder der Körper, so daß er in der natürlichen Ordnung ein unvoll kommenes Geschöpf wäre; ebenfalls nicht auch so, daß man meint, der menschliche Geist verschmelze so zu sagen mit dem göttlichen, werde mit diesem Eins, gehe in ihm auf, oder bilde

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 15.09.1851
Umfang: 4
ein doppeltes Sein; das absolute, den anfangSloö auS sich selbst seienden drei- persönlichen Gott, und daS relative, die dreigliederige durch GotteS freien Schöpfungsakt gewordene Kreatur. Der Mensch insbeson dere, die lebendige Verbindung von Geist und Materie, ist vom Vater nach dem Bilde deS SohneS als Person geschaffen, und zu ihm im heil. Geist in ein Verhältniß gesetzt, daS daS Abbild deS Verhältnisses zwischen Vater und Sohn darstellt. Da jeder Mensch daS Urbild des SohneS GotteS in sich trägt

, und aus dem Fleische deS Einen Adam hervorgegangen ist, so constituiren alle Menschen eine große Einheit — die Menschheit, die auch in ihrer Gesammt heit das Abbild deS SohneS ist, und durch den heil. Geist ähnlich dem Sohne in lebendiger Verbindung mit dem Vater steht. Die Gottebenbildlichkeit der Menschheit und deS Menschen nennen wir die Menschennatur, und die auf ihr beruhende und im heil. Geiste geschlossene Lebensgemeinschaft der Menschheit und deS Menschen mit Gott — die Religion. Diese so beschaffene

gegeben sein. So war die Menschheit Ein freier Staat und Eine. freie Kirche zumal, und dieser Eine Staat und diese Eine Kirche. in Einer freien Theokratie aufgegangen, wv zwischen ihnen ebenso wenig, als im gottinnigen Urmenschen zwi schen Geist und Fletsch, ein Schatten von Widerspruch herrschte. Nun fiel aber die im Einen noch einbeschlossene Menschheit mit Willensbosheit von Gott ab, wandte sich aber bald nach voll brachter sündiger That wieder reumüthig zu Gott zurück. Durch diesen Abfall wurde

zwar die gottebenbiloliche Menschennatur nicht zerstört, aber der heil. Geist aus dem Herzen auSgetrieben, der in ihm mit dem Vater geschlossene Lebensverkehr zerrissen, und die Menschennatur zu Folge der Trennung von Gott abgeschwächt und dem Zwiespalts zwischen Geist und Fleisch überantwortet. Und auf diesem von Gott getrennten und in sich selbst zerrissenen Menschen lastete die unendliche Schuld der GotteSentehrung. Mit der auf die Sündenthat folgenden Umkehr aber war die Möglichkeit der Erlö sung der Menschheit

Gewordenen empfangen sofort im Sohne den heil. Geist,

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 7 von 24
Datum: 27.05.1857
Umfang: 24
ausgebendes Geschenk gegeben hat, so bat er uns ebenfalls nicht eine Gabe des hl. Geistes, sondern diesen selbst mitge- tbeilt; wie aber Jesus Christus sagt (Jol). IH, 16): „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn bingab, und der hl. Paulus hinzugefügt (lìom. VIII, 32) : Wie sollte er uns mit ihm nicht Alles geschenkt haben?" so können wir ganz mit Recht vom hl. Geiste dasselbe sagen: so hat der Sohn die Welt geliebt, daß er seinen Geist selbst sendete

, und wie wird er mit ihm nicht alle seine Gaben uns geschenkt haben? Durch den bl. Geist nun werden die Ge rechten mit all n seinen Gaben erfüllt, durch seine Gegenwart geheiligt und besiegelt. Gr drückt ihnen das Siegel auf, wodurch sie dem Bilde des Sohnes ähnlich werden, durch dringt sie wie das Feuer glühendes Eisen, welches Bild die Hb. Väter gern anführen, und sie durchdringend macht er sie der göttlichen Natur thrilhaftig (II Petr. 1, 4): Ja göttlich, schreibt der hl. Athanasius (in Lp. aü 8erap. 1, 4. 23) durch das Wort

mit dem hl. Geist besiegelt, werden wir, wie Petrus spricht, der göttlichen Natur theilhaftig gemacht; auf solche Weise ist jedes Geschöpf im Geiste des Wortes theilhaftig, und von uns Allen wird gesagt, daß wir durch den Geist Theil nehmen an der göttlichen Natur. „Denn wisset ihr nicht, spricht er, daß ihr der Tempel Gottes seid, und der Geist Gottes in euch wohnt?" u. s. w., mit welchen Worten er dann wieder bewcis't, daß der hl. Geist Gott sei, eben weil wir durch ihn Gottes Tempel, und der göttlichen Natur

theil haftig sind. Nach dieser streng christlichen Lehre also wohnt und ist der hl. Geist wirklich in den Gerechten. Wer die Trycholomie nun vertheidigen will, vertheidige diese echt christ liche; dieser huldigen viele jener Väter, die man für die Try- chotomie des natürlichen Menschen anführt. So z. B. wenn man den hl. Jrenäus nachlies't, so wird man sehen, daß er in seiner erhabenen, echt christlichen Auffassung des vollkom menen Menschen nicht drei erschaffene natürliche Theile, Geist, Seele

und Körper annimmt, oder gar in ihm nur ein animal rationale erblickt, sondern er sagt ausdrücklich: „Der voll kommene Mensch ist die innigste Vereinigung der Seele, die den Geist des Vaters in sich aufnimmt, und verbunden ist mit dem Fleische, das nach dem Bilde Gottes gebildet ist" (aäv. Ilaeres. lb. V. o. 6). Dies führt der hl. Kirchenlehrer im

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 11 von 24
Datum: 21.12.1853
Umfang: 24
1S47 sucht kann die Freiheit nicht ertragen, deren die Kirche ge nießt, der Geist der Ausgelassenheit fürchtet sich vor der Wahrbeit, Gnade und Tugend, deren unermüdcter Apostel und muthiger Vertheidiger die Kirche ist. Der Geist der Herrsucht stößt die Völker zum alten oder neuen Protestan tismus, um einziger Herr der Gesellschaft zu sein; der Geist der Ausgelassenheit treibt sie zu einer noch liefern Aufregung, um den Hochmutk und die Sinnlichkeit, die das Kreuz ge schlagen hat, zu befreien

. Es scheint, daß die Kirche unter- liegen sollte unter den zwei Gewalten, die mit einander Ein Ziel verfolgen, und welche die Menschheit durch die Träger der beiden Ziele, den Thron und den Pöbel, gegen sie los- läFt. Aber, o Tiefe der Führung Gottes! Der Geist der Herrschsucht verwünscht den Geist der Ausgelassenheit, und der Geist der Ausgelassenheit den Geist der Herrschsucht. In dem Augenblicke, da sie mit mehr Hitze gegen die Kirche sich wandten, und schon über ihren Fall sich freuten, trafen beide

auf einander, und stie- ßen an einander. Eine blinde Wuth stürzt die eine auf die andere, jede will allein die Beute der Kirche davon tra gen, und ihr gegenseitiger Haß vergrößert sich mit dem An blick der Beute. Von Zeit zu Zeit halten sie still, sehen sich erstaunt an, fühlen, daß sie sich vereinen sollten, um ihr Opfer zu erhalten, sie suchen Freundschaft zu schließen. Der Geist der Herrschsucht sagt: --„Bin ich nicht der Vater der Ausgelassenheit?«« Der Geist der Ausgelassenheit sagt

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 16.04.1852
Umfang: 4
eigenen Bewußt seins alle Irrthümer, mögen sie nach der Rechten oder nach der Linken auslaufen, zu verdammen befugt ist. Die erste Wahrheit der Offenbarung ist die Erschaffung der drei vom göttlichen Sein verschiedenen Reiche — der reinen Geister, der reinen Körper und der aus Geist und Körper zusammengesetz ten Menschen, und die absolute Oberherrschaft GotteS über sie. Von der Körperwelt heißt es: „Die Himmel sind sein Thron und die Erde ist der Schemel seiner Füße.:' Von den Geistern sagen

um Gottes Willen in allen dem Willen Gottes widersprechenden Din gen jeden Gehorsam pünktlich zu verweigem verpflichtet seien. Eben so hat Gott auch die richtige Einsicht ins Erlaubte, die sichere Wahl der rechten Mittel und die zur Durchführung des • Besten mit den besten Mitteln nothwendige Kraft nicht den Häup tern ausschließlich zugesagt, sondern beliebig'unter die Gesammtheit vertheilt. — Nun das ist die zweite Wahrheit der göttlichen Offen barung. Der hel. Geist insbesondere ist der Geist

der Strenge zur ; Ausrottung deS Dösen und der Geist der Milde in Pflanzung des Guten für die Häupter, ' für die Untergebenen aber der Geist deS freudigen Gehorsams im Gebiete des Guten, und der Geist des oppositionellen FreimuthS im Gebiete der Sünde. Das ist , die dritte Lehre der heil. Offenbarung. Gehen wir nun auf die Geschichte über. Diese zählt uns eine ganze Reihe von heiligen Päpsten, Bischöfen und weltlichen Großen auf, die lebenslang die Pflichten ihres Amtes mit Liebe und Strenge zu erfüllen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 07.01.1856
Umfang: 6
Errungenschaften der Neuzeit in sich aufzu nehmen, ohne dem zerfetzenden' Geist der letzten, die geringste Bewilligung zu gewahrem ES überträgt, um des Erfolges sicher zu sein das Wächteramt über die religiösen Bedürfnisse deö Volkes ausschließlich und un- vcrkümmert dcr Kirche, dcr eS Volt Rechtswegen gebührt. Staatsmänner und Publi'cistcit -— so scheint die Mei nung der Regierung zu sein — sollen sich möglichst wenig iil geistliche Angelegenheiten, und umgekehrt soll dcr Klerus sich auch nur ausnahmsweise

wäre der Anarchie eines realistischen JungeuropaS verfallen. Da rettete den Staat <— der Idealismus, jener Größe und Würde fähig, die den Geist der kaiserlichen Armee und der kirchlich Gläubigen zur höchsten Anstrengung und allen Opfern entflammte. Jetzt, wo die wiederherge stellte Ordnung : „Jedem daS Seine,' gestatten soll, allem Vorhandenen, was ra zu sein ein Recht hat, möglichst freie Bewegung zu gönnen, da liegt eö Wohl in der Pflicht deö Herrschers von „GotteS Gnaden', daß Er, dcr allein

zen der Sinnenwelt hinanS erweitert, nie den mensch lichen Geist mit seiner selbstständigen Größe nnd Frei heit bekannt gemacht hat; daß alles Absolute in der Menschheit ihm nur eine schöne Chimäre uud dcr Glaube daran nicht viel besser als Schwärmerei ist, weil er den Menschen niemals in seinem reinen Vermögen, im mer nnr in einem bestimmten und eben darum begranz- ten Wirken erblickt, nnd daß mithin ein monarchischer Staat oder ein Staat überhaupt sich auflöseil muß, wo alle höhere Poesie

ihrer Zunge ziehen. Keines höher» Aufschwungs, kcineö tie feren Verständnisses fähig, geht zum großen Theil aus ihrer Mitte jene erbärmliche, niedrige Gesinnung hervor, welche die Gesellschaft durchschnittlich durchdrinat und charakterisirt, und deren fauler Hauch auf Jahre hinaus die edelsten Bestrebungen vernichten kann. Nichts verödet mehr den Geist Und vertrocknet mehr Aas Herz, als dieses fortwährende Haschen nach äußern Bergnlmungen. Die beste Seele'muß dabei oberflächlich und gesinnungslos

man unscrc Mädchen an, wie sie sich oft wochenlang abnnihen, um sich eine Toi lette zu verschaffen, welche sich dcr einer vornehmen, ele- gantenDame annähert. ES mnß wirklich schlecht bestellt sein um den geistigen Drang eines Mädchens, die ihre Mußestunden nnr zur Befriedigung einer, ihren Verhält nissen nicht entsprechenden, äußeren Eitelkeit verwendet, die eS vorzieht, eine geschickte Kante ans ihrem Kleid hcrvorsehen zn lassen, statt ihren Geist weiter zu bilden und mit unvergänglichen Gaben

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 06.09.1851
Umfang: 4
selbst die Festigkeit des anglikanischen Kirchenthnmö bernbt nnr auf den Resten des alten Kirchcnbanes, welche die bizarre Laune des achte» Heinrich beizubehalten be/and. Auf diese« alten Stamm der Glaubenseiche hat -die nene Zeit ein frische«, grünendes Reis gepfropft, und die Verfolgungen der Gegenwart haben einen Geist geweckt und geläutert, rein und mächtig, wie jener war, welcher dle ersten Christen in den Kata« komben verband. Aber der Katholizismus ist nicht so wehrlos tu unseren Tagen wie in jener Urzeit

und Mittelklasse, Geistlichkeit u. Laien dieses Bekenntnisses schließen sich offen uud muthig aneinander au. Die fashionable Gesellschaft in England glaubte lange, der Katholizismus fei eben zinr wie eine der Ruinen, die Lord Byron poetisch begeisterten. Jetzt hat sich der alte Geist in ganz anderer Weise in der Kirche ausgemacht nnd seine verwaisten Ki>,der wie der anfglsucht, jener Geist, der sterbende Reiche stützte, neue gründete und barbarische Völker bän digte, jener Geist, der dnrch die alten

Kircheiigcsänge weht, der starke, gläubige, liebende Geist. Es ruht unter den breiten Marmorplatten von Westmünster so mancher Kirchensürst, der ein Recht hätte hervor zutreten wie ein mahnender Schatten, nnd znrückzn- sordern für seine Kirche, was ihr cutzogen wurde. Jetzt, scheint es, hat der ewige Lenker der Weltge- schicke selbst dieses ernste Amt übernommen. Der nengekrästigte Katholizismus ' nimmt seine ererbten, verstaubten Sitze in den alte» Kathedralen wieder ein, »nd neben ven Bildern des athemlosen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 23.07.1851
Umfang: 4
. Das Fabrikwefen fördern, sagen diese, he-ßt uiclts an ders, als nach »nd nach eine allgemeine Erw?rb- nnd Brodlosi^keit herbeiführe». Das Fabrikivefeu hemmen, sagen Jene, heißt nichts anders, als den Fortschritt der Zeit hcm>n>u, und dem Forfchnngs- ^geiste nnv der Intelligenz felrst Schranken setzen.- D,r Mensch soll arbeiten. Hieuiit sind alle ein verstanden. Dir Arbeit erh'ilt nicht blos den Men schen, sie veredilt ibn auci>. Sie l ebt »ud entwickelt den Körper »ns den Geist. Allein der Mrnsch

soll unter dem Drucke der Arbeit nicht erliegen. Die schwere, mühsame Arbeit unterwirft deu Geist unter die Materie und erniedrigt den Menschen. — Der Mensch ist ein höheres Wesen, für >twaS Höheres bestiinmt, und berufen, die Natnr sich zu nuterwer- fen nnd dienstbar zn machen. In allen Ländern zeugt die Arbeit der Menf>5en iinmer von der Stufe ihrer Bildung. Soll der Mensch i'nimcrfort, gleich veu Cyklopen, selbst die schweren Hämmer heben? soll er nicht den Fall des WasserS benutze» ? — Soll er immerfort, gleich

hat, die Kräfte drr Natur zu be herrschen.' Die Tlreler-Tchüveojettuv, kalt Beidlalt zum Tiryler-Bothen erscheint wechentlich ,rvelmal. Dienstag und Srjitaz. Vreis haltlatrlg > fk. Der Tireler.Bethe wtt der S?chü?en«Zeitoos halbi'ä^ri, rer Vott 7 fl. 5o kr. Schutzen-Zeitunz frparat ptr Veit be»e?en !s!.»Slr. Die ZeitaegsbeNeNungen wüfen franttrt »verdtn« Die Erfindung der Maschine ist ein Sieg deö Men sche» über die Natur und dieser Sieg wird um so größer, je mehr sich der meuschliit e Geist entwickelt

Weltepochen her. vorgegangen. Das Thier ist zufrieden; al'er wie sollte der Mensch mit dein, was er vorfindet, zu frieden fein ? Wäre er es, er gliche dem Thiere. — Wer d.» menschlichen Geist a» dem Pfahle der Sta bilität festbinden will, ?er kennt die mcnschliche Na tur nicht. Der Mensch kann nicht anders, er m n fi, wenn er anders v.riinnftic, ist, ciuc vollkommene Maschine einer inindcr vollkommenen vorziehen. Der inenschliche Geist ruht nicht, bis cr das, was er als das Bessere erkennt, erreicht

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 17.09.1852
Umfang: 4
Deutschland und vor der Welt bedeutend gehoben werden. Während der Geist der Schule in Süddeutschland noch mehr am alten GallikaniSmus festhält, tritt am Niederrhein, in Belgien und Frankreich neben dem alten Geiste auch der specifisch katholische Geist stark hervor. Allenthalben habe ich im Clerus zumal Liebe zu strenger Disciplin und kecken Freimuth wahrgenommen. In Frankreich und Belgien darf ein Priester nur im langen Talare die heil. Messe lesen, in der Pariser Erzdiöcese selbst bei Strafe

23. Ueberall gibt eö mehrere Gebetsvereine, wie z. B. in Belgien die „Vereeniging van Gebeden voor de Dekeering van RuSland en der Slavonische Volkeren', überall Congregationen von Männern und Frauen, wie zu Bonn, das barmherzige Schwestern zur Pflege der Kranken, Franziskanerinnen zur Speisung der Armen und Schwestern vom heil. Kinde Jesu zur Erziehung verlassener Kinder hat, und alle Stände, vorzüglich aber die höheren, nehmen Antheil daran. Daß hier der Geist der Freiheit wehe, bezeugt die rein kirch

mir: „Daß ich an einen Ort nicht paßte, wissen Sie (Gießen), daß ich an viele andere Orte ebenso nicht passen würde, weiß ich auch, daß ich aber hierher passe, sehen Sie mit Augen.' Wir sehen daraus, der Geist des wahren Katholizismus dringt in dem unbeständigen feinen Franzosenvolke, in den fleischigen ge müthlichen Flamländern und den denkenden treuherzigen Deutschen siegreich vorwärts. O möchten wir Alle einen redlichen Willen haben und es über das Herz bringen, der Wahrheit frei in's An gesicht zu schauen

und schauen zu lassen, auch dann, wo sie unsere eigenen Wangen mit Schamröthe übergießt; wie bald würden wir den Geist des Protestantismus aus uns austreiben können, wie bald würden wir siegreich über den Trümmern seiner Zwingburgen stehen! Wiener Börsen-Bericht vom 16. September. 5Z Metall. 9418 4z % do. 85 T V Augsburg Uso 161 k. Dukaten 23Z. Verantwortliche Redaction: Felician Rauch. Gedruckt in der F. Rauch'schen Buchdruckerei in Innsbruck.

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Der Sammler
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Seite 3 von 4
Datum: 18.12.1851
Umfang: 4
stark verbreitet worden. . Mann kanns nur loben, denn gar' viel rohes Wesen, Gassenhauer und rein unfinniger und barbarischer Gesang ist dadurch vornehmlich, aus den Kreisen der jungen Leute verbannt und Edleres an die Stelle gepflanzt worden. Aber ver steht sich ist das nur weltlicher Gesang, es find meistens Trink-, Jagd-, Liebeslieder u. dgl. und der musikalische Geist, der dadurch Angesogen wird, ist natürlich durchaus nicht religiös, sondern in hohem Grade profan. Viele aber verlieren dadurch

die strenge Gränze; eS ereignet sich, daß man in neuern kirchlichen Compo- sitionen diesen Geist, diese Motive, diesen Styl findet; ein Gräuel vor dem Herrn und ein Abweg, vor dem jüngere Com- ponisten nicht genug gewarnei werden können. Aber außerdem leidet dieser moderne Kirchengesang an einer wahren Erbsünde. Die Compositeurs behandeln Wort und Tert — es sei mir der derbe Vergleich erlaubt—• wie ihr Leibroß, das sie zäumen und beliebig tummeln, ja ich möchte sagen, wie ein hölzernes Pferd

und Organist die Leitung der Kirchen musik und bei den meisten Gelegenheiten ist er auch alles in allem: Da aber der Geist der Kirchenmusik im Allgemeinen so j geistlos ist und^ die Candidaten des Lehrftandes nur von der : allgemeinen Brühe in der Regel etwas weniges abzuschöpfen bekommen, so ist es natürlich, daß man auch hier in verdünnten Portionen nur dieselben Gerichte wird bekommen können. Man ist auch übereingekommen, die Mißstände dieser Art höchstens spaßhaft zu finden. Wenn es einem einfallen

Zeug und die gemeinsten Gassenhauer entnehmen. Und so ist eines der mächtigsten Mittel, eine der unmittelbarsten Ausdrucks weisen der Andacht wo nicht zerstört > doch in hohem Grade ent- kräftet. Wahrlich diese Töne sind es nicht mehr, in denen einst der Geist einer Cäcilia, (an deren Fest ich Dieses schreibe) sich gen Himmel schwang. Das sind nicht mehr die Gesänge, von denen ein Augustin sagt: „Wie viel weinte ich bei deinen Hymnen und Liedern, heftig ergriffen von den Lauten deiner lieblich

Choralvespern wenigstens an den Hauptfesten deS Jahres feierlich, einfach, ohne Verunstaltung halte und dem Volke nicht diese schöne Festgabe raube. Und ich glaube weiter, daß man den Gesang, den echten kirchlichen Gesang mit der An dacht in nähere Verbindung bringen sollte. Das sollte namentlich bei unserm Volke keineswegs zu den Unmöglichkeiten gehören, und daß auf diese Weise für Geist und Herz etwas Gutes gewonnen würde, kann mir der wohl zugeben, der nicht jede Zeile dieses Aufsatzes von Anfang

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 2 von 24
Datum: 27.05.1857
Umfang: 24
und mehr die Größe der Gnaden, die uns der himmlische Vater durch seinen Sohn Jesus Christus verleiht, zu erkennen, unsere Würde, zu der er uns erhoben, einzusehen, und dadurch zum Lobe, Danke und zu einem heiligen Wandel, wie es sich jenen geziemt, denen gesagt wird: portate veuin ln corpore vostro (1 Cor. VI, 20), ermuntert und angespornt zu werden. Wie Wenige denken daran, daß Gott der bl. Geist wesentlich in ihnen wohne! Wie würden sie sieb nicht eines bessern Wan dels befleißen

u. ff.). Die hl. Schrift nun lehrt uns an sehr vielen Stellen, daß Jesus Christus den hl. Geist, nicht nur dessen Gaben uns versprochen habe; daß er selbst uns gesendet, gegeben würde; daß die Gläubigen ihn besitzen u. s. w. So z. B. sprach Christus am Vorabend seines Leidens: »Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht siebt, noch von ihm weiß; ihr aber werdet ihn erkennen

, weil er bei euch bleiben und in euch sein wird" (Wan. XIV, 16), und der bl. Paulus (kom. V, 5) „Oie Liebe Gottes ist ausgegoffen in unseren Herzen durch den hl. Geist, der uns gegeben ist." Man vergleiche noch das 8. Cap. V. 9, ll; im Galater Brief schreibt er (IV, 6): Weil ihr aber Kinder seid, so sendete Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater! (Vergl. II Tim. 1, 14). Wenn also die hl. Schrift ganz ausdrücklich sagt: der hl. Geist wohnt i» uns, ist in uns, bleibt

in uns, ist uns von Gott gegeben, geschenkt, gesendet worden, wäre es nicht eine Vermessenheit zu sagen, dies set nur figürlich zu nehmen, nur von den Gaben des hl. Geistes, nicht von ihm selbst zu versieben, wie Cinige behaupten? Seit wann bedeutet das Wort »bl. Geist" nur dessen Gaben? Würden wir solche Worte nur an einer einzigen Stelle lesen, so könnte man

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 4 von 24
Datum: 22.04.1857
Umfang: 24
versöhnlichste Feind, des Glaubens, welcher immer derselbe bleibt, und darum wabr ist; welcher alle Rechte schützt, und darum gerecht ist; welcher allen Menschen die Fesseln lös't, und darum Liebe ist; welcher allein im Stande ist, den Zeit geist selbst zu bändigen. Denn im Glauben gehören wir weder der Gegenwart, noch der Vergangenheit, noch der Zukunft an, wir stehen über der Zeit, wir sind Kinder der Ewigkeit. Im Glauben stehen wir über jeder Mode, über jedem Stande, über jedem Geschlechte

, über jeder Nationalität, über allen Schranken der Erde; wir sind Kinder Gottes und Erben des Himmels, wie der Apostel schreibt: Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zucht meister; denn wir Alle sind Kinder Gottes durch den Glauben. — Da ist weder Jude noch Grieche, daistwederSclave nochFreier, daistwederMann noch Weib; denn wir Alle sind Eins in Christo Jesu. Durch diesen Geist des Glaubens werden wir Sieger über den Geist der Zeit, durch diesen Geist des Himmels werden wir Sieger

über jeden irdischen und unterirdischen Geist, durch diesen Geist Gottes werden wir Sieger über unfern eigenen Geist, völlig freie Beherrscher der ganzen Welt, und verstehen das Wort des Apostels des Glaubens: Das ist der Sieg, der die Welt überwindet, unser Glaube. Die moderne NekroirrantLe. (Schluß.) Haben wir nun dargethan, daß die Geister der redenden Tische außer allem Zweifel Geister der Finsterniß seien, so wollen wir uns bei hunderterlei anderen Fragen, welche in Betreff derselben angeregt werden könnten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 18.11.1851
Umfang: 4
Sommer und Herbst, die Luft verpestend unser »Hochjebirge» durchziehen, znr eigenen Opal und zur Lust deZ Volkes, daS sich an solchen Geselleil höchlich aninsirr, zeiaen hinreichend, wie tief die Herren bereits in den Geist „nd daö Herz deS Volles eingedrungen. lassen wir das und wenden wir uuS lieber den „Gcs.^fci>teu» zu, von denen — wie der Verfasser sagt — schon die meisten entstanden waren, ehe Bertbold Auerbach bie Fundgrube entdeckte, in dir nachher so Diele »itl Halles, u. Trompetenstoß

man noch den Kinder>,: Bet Bnebli bet! Morege kommt der Schweb, . Morege koinint der 5)r.ste.re, TUurd deS Bnebli bede seere, Bet, Bnebli bet! Dann folgt die Histori'a von, gang end? S ch n- ster nus Jerusalem, dem ewigen Wanderer, vom Geist in, Kruge, wo cin vom jähen Tod in Schlemmerei nberfallenbr Alter rumort, geistert und umgeht, wobei das Seltsamste ist, daß dcr Geist so durstig blieb wie dcr lebendige Main,; denn er klappte nnd klopfte die ganze Nacht immrr mit den .Urug» deckeln, wie »icin'S

in der Schenke thut, wenn man leer hat, und dabei scknanbte er wie Einer, dcm'S recht wohl behagt, bis - endlich ein. „Kapnciiisrleln durchs Dorf lies' nnd den Geist gar klüglich banne» thäte. Feruer die I a k o b s - B rü d e r , ciuö jener Zeit, wo die Gläubigen gerne nach St. Jakobs Grab zu Eompostella im fpa» scheu Laube sichren; und vo» einem Groschen, der mehr alS .5 Kreuzer werth war, und avdrreö dgl. Die Somm»rfrtsch«Pha »taste»?, auf dent Mittelgebirge bet Jnnsbrucf, erst tn Natters und da herum

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1851
Umfang: 8
meine Zustimmung zu einer die Land- Einkünfte der Krone regelnden Bill gegeben; sie wird hoffentlich zn einer bessern Verwaltung dieses Fachs führen, und zugleich ans Förderung gemei'unntzl icher Werke ab :wecken. Es war mir sehr erfreulich, bei einer Gelegenheit, welche viele Fremdlinge in dieses Land gebracht hat, den Geist der Freundlichkeit »nd des Wohlwollens, der so allgemein waltete, wahr zunehmen. Es iil mein eifriger Wunsch, unter den Nationen die Pflege aller jener Künste zn kördern. die vom Frieden

genäbrt werden, und die ihrerseits znr Erbaltnng deS ^Weltfriedens beitragen. Indem Ich die jetzige Session schließe, anerkenn' Ich mit Dankgefüdl gegen den allmächtigen Gott den allge meinen Geist der Loyalität und des willigen Gehor sams gegen daS Gesetz, der mein Volk beseelt. Ein solcher Geist ist die beste Bürgschaft zugleich für den Fortschritt »nd den Festbestand unserer frei'» 'und glücklichen Staatseinrichtungen.' Rußland. W a r s ch a u, Iy. Juli. Gemäß der vom Kaiser Nikolaus beschlossenen

sein eifrigster Adept. Er schied aber nachgerade wieder von ihm aus und warf sich ans das religiöse Gebiet. Wie Rour, Boucher, Bouland ».Andere, wollte er den »leusch- licheu-Geist nicht in den Saint-SimonismuS einker kern lassen, dessen Apostel nnd Schristgelekrte Ba- zard nnd Ensantin waren. Er hielt es nnter der menschlichen Würde, daß man mlt einem Menschen, wie groß er auch wäre, Abgötterei treibe. Deshalb machten er, S. Lerour, I. Reynand, Didier und Andere Partei mit den sogenannte» modernen Samt

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 20.01.1858
Umfang: 6
zu nachtschlafender. Zeit nicht reckt Lausch» war. Während sie die dicke Brennsuppe fleißig nach Maulländ löffelten, neckten sie den -Hansel, wenn er so furchtlos sei soll « eS wagen und heute in der Schupfe auf frischem Heu übernach- ten.-> DqS Di-ig fing den Prahler an zu giften, er fuhr ^auf wie «in Wiesel «ud schrie unter Poltern lnit schSumendcm M^nde: Ha, Ha bleibe ich euch Furcht- haken' inr Schande und dem Geiste zu Trotz. Er «ruck mit «»klug dem I soll nur kommen der Geist, wenn er sehen will, wer

der Hansel sei. Sie glaubten anfangs, Hansel scherze nur, aber als sie sich zum Heimgange anschickten, sahen sie wohl, daß dem Hansel ernst sei; sie suchten «S ihm nun wieder abzureden, aber sie kamen damit nicht zu Stande, der Hansel blieb dabei und oben und schickte dtn Heimgehenden einen Jauchzer nach dem andern nach. Der Hansel ist aber nicht lange lustig geblieben, um Mitternacht ist der Geist wohl gekommen mit feurigen Augen und glühenden Stilet in der Hand, mit halb Schuh langen Klauen an Händen

und Füßen uud einem zottigen Schweif, der sich dreimal um daS Ungeheuer ringelte, und einen Mantel von Schlangenhäuten geflochten auf den Schultern, und der Geist hat den Hansel vom Heu» stocke herunter gerissen und vor der Schupfe aufgehängt und mit schneidigem, feurigen Stilete geschunden; den Leib hat er vertragen und die Haut auf daS Dach geschmissen. Bis zum Unterplattner herab hat man Hanfels Wehgeheul vernommen. AIS die Andern den Tag4arauf von unten heraufkamen, da fanden sie den Hansel nirgends

mehr, wohl aber erblickten sie eine große Lache BluteS vor der Schupse, daß allen wilveS Graulen zuging und vor Entsetzen die Kniee schlotterten; zugleich schrie eine Stimme wie vom Dach herunter: Ihr Knecht' und Mägde laßt euch sagen: Den Hansel hat der Geist vertragen; Auf dem Dach, da liegt die Haut Euch zur Warnung, kommt unv schaut!' So hat der Barthl erzählt und schwieg dann still. Ueber eine Weile wandtk er sich zu seinem Nachbar, dem Steffel mit dem langweiligen AltagSgcsichte

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