euch vor Gespenstern und Spuk Daß kein böser Geist eure Seele bedruck Lobet Gott. Da bricht die Stimme unseres Nacht wächters mit einem Schlage ab. Was ist geschehen? Nicht viel. Ein später, frem der Gast, seiner äußeren Erscheinung nach ein vornehmer Herr, spricht den Nachtwärter an und fragt ihn, wo sich das Gasthaus „zum olauen Elefanten' befinde. Bereitwillig führt der Nacht wärter den fremden Herrn in das unter den Laubsngängen gelegene Gasthaus, wo derselbe vom Wirte Unterkunst er bittet. Letzterer jedoch
Grimassen und hochgehobenen Knien ge gen ihn sich her bewegte, als ob er über lauter Flammen schreiten müßte, dachte der vornehme Herr: „Im Namen Got tes. jetzt ist es einmal so', stand herzhaft auf. hielt dem Geist die Pistole entgegen und sprach: „Halt, oder ich schieße!'. Mit so etwas läßt sich eigentlich ein Gespenst nicht schrecken, denn, wenn man auch schießen will, so geht es nicht los oder die Kugel fährt zurück und trifft nicht den Geist, sondern den Schützen. Dieser Mephistopheles aber hob
drohend den Zeigesinger in die Höhe, kehrte langsam um und ging mit ebensolchen Schritten, als er gekommen war. wieder fort. Als jedoch der fremde Herr sah. dah dieser Geist vor dem Pulver Respekt hatte, dachte er: „jetzt ist keine Gefahr mehr', nahm in die andere Hand ein Licht und àg dem Gespenst, das langsam durch einen Gang des Schlosses hinabschritt, ebenso langsam nach Der Bediente aber sprang, so schnell er konnte, hinter ihm ;um Tempel hinaus und lief nach Me rano hinunter
, denn er wollte lieber bei den Scharfrichtern übernachten, als bei dielen Geistern. Auf dem Gang jedoch verschwand mit einem Male der seltsame Geist vor den Augen seines kühnen Verfolgers und es war gerade so, als wäre er in den Erd boden versunken. Als.ober der fremde Herr noch einige Schritte weiter ging, um zu sehen, wo der Geist hingekommen sei, schwand ihm auf einmal- der Boden unter den Füßen und er siel durch -ein- Loch hinab, aus welchemVFeuer empor loderte. Als er ungefähr zehn Fuh tief gefallen war, lag
er unbeschädigt in ei nem unterirdischen Gewölbe des Schlos ses auf einem Heuhaufen. Aber sechs verdächtige Gesellen standen um ein Feuer herum, und unter ihnen befand sich auch der sonderbare Geist. Allerlei seltsames Gerät lag herum und auf zwei Tischen lagen gehäuft funkelnde Pfund- berner, einer schöner als der andere. Da merkte der , Fremde endlich, daß es sich bei diesem seltsamen Geifterspük auf Ca stel Gatto um eine heimliche Gesellschaft von Falschmünzern handelte, die alle Fleisch und Bein