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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 22.04.1922
Umfang: 12
seine be deutsamen Folgen haben wird. In Genua hat sich eine neue E ront in der Gruppierung der Mächte herausgebildet. Im riege und nach dem Kriege schaltete die Entente souverän nicht nur mit Deutschland, sondern auch mit den Interessen und den Rechten der Neutralen. Sie besaß tatsächlich nicht nur die Hegemonie, sondern die absolute Herrschaftsgewalt in Europa, der man sich auch auf neutraler Seite widerspruchslos fügte. Gegen diesen Geist der Hegemonie hat sich nun In Genua ein anderer Geist gestellt: Der Gei

st der politischen und wirtschaftlichen Freiheit der europäischen Staaten. Es bleibt «in Verdienst Rußlands und Deutsch lands, diesen Geist zu aktivem Handeln erweckt zu haben. Aus dem Zusammenstoß zwischen Deutschland und der Entente ist so ein Zusammenstoß zwischen dem Herrschaftsgelüste der En tente-Großmächte und dem, Souoeränitätsgefühl der übrigen Konferenzteilnehmer geworden. Unterlegen ist hier die Entente. Sie hat überraschend schnell und gründlich eingesehen, daß sie sich zu weit vorgewagt

wollte, hat er die Position Deutschlands seinen Gegenspielern gegenüber außerordentlich gestärkt und diese selbst nicht nur Deutschland, sondern auch den Neutralen gegenüber zurück- gedrängt. Der Poincarismug, der Geist brutalen Diktatswillens, hat eine Niederlage erlitten. Auch Poincar6, der Briand stürzte, weil er verhandeln wollte, muß einsehen, daß die Entwicklung von Weltpolitik und Weltwirtschaft sich nicht durch Diktate französischer Politiker und Militärs bestimmen läßt. Keine Überprüfung und Abänderung

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