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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.08.1923
Umfang: 4
der vier Evangelisten umgeben die Gruppe, die offenbar di-e tdrei gött lichen Personen darstellen sollen. A-uffallender- weise ist Gott Voter vom hl. Geist kau in zu un terscheiden, beide si-nd als ho-he-itsvolle Greise aufgefaßt. Eine Krone schmückt das Haupt. Wohl sind nach Atz Züge von Porträlhaftigkeit in den beiden etwas breiten ehrwürdigen Köpfen zu erkennen, doch scheinen -mir Anklänge an andere Köpfe wie >n> der M-arienkrömmg- des Fliig-ela-ll-ars von St. Valentin in Vezzano oder in Pa-chers

i-nd- 1498 gemalt, die Wiederherstellung der halbzerstörten Spitalkirche fällt in die legten Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts. Seit Vcmgom sind mir gewÄMt, den hl. Geist Äs Taube, nicht in menschlicher Gestalt abge bildet AN' sehen? die römisch-katholische Kirche h.it schon vor Jahrhunderten! die menschliche Verleib- li'chung der dritten Person in der Gottheit ver boten un^ nur noch die Symbole, unter denen diese Gotteskraft sich ge offenbart hat, Mgelassen, die Taube bei der Taufe Jesus und die Feuer

als Offenbarung' des dreieiinigen Gottes ansah. Erst mit dem im, Jahr hundert erscheint die Trinitat in menschlicher Darstellung und Gruppierung vereint, teils mit teils ohne persönliche Untsrscheidun'g nach Alter, Gewand und Symbol. Das älteste Beispiel sol chen Versuchs enthält die Handschrift des heili gen Dunst-an, des Erzbifchofs von Canter- bu-ry, der im Jahre 988 starb. Vater und Sohn in kölliglicher Tracht, die Krone aus deni Haupte, erscheinen ungefähr gleich alt. der bl. Geist in Jü-nglingsgesta

mit der Kaiserkrone im-d- der Welt kugel auf dem Schoß, der Sohn zur Linken mit dem Kreuz in der Hand, der hl. Geist zur Rech ten sitzenU in der fast gleichen völlig menschlichen Gestakt mit der Taube auf Ver linker« Hand. Ein gemeinsamer Mantel verlindet die Trinität als Zeichen der Wesens-- und Jdeeng'leichheit. Maria kniet vor ihnen, um di-e Krönung W empfangen-. Das Werk gehört einem niederdeutschen Master des 15. Jahrhunderts -an. Der sogenannt Töp feraltar mit ähnlicher Da-rste-llu-nh, in St. Helena

in Bcrden bei Wien söammt noch aus dera l^. Jahrhundert. Auf einer Miniatur des Id. Jahrhunderts erscheint derhl>. Geist jünger als die beiden anderen und steht in der Mitte zwi schen dem Kaiserthrone, die päpstliche Tiara und die Weltkugel tragenden Vater und idrm mit dein Kreuz Äs Attribut gezeichneten Sohn. Daß jedoch nicht, wie Portig unk Detzel, sieben Haupt- kenner der christlichen Jkonographen belM-pten, die menschliche Auffassung des hl. Geistes in der mittelalterlichen Kunst zur seltensten

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