ehestens zu räumen. Nur der russische Gesandte be findet sich auch diesmal wieder, wie schon oft im Verlaufe der ganzen Krise, noch nicht im Befitze der entsprechenden Instruktionen. Nach der Konferenz am 26. April äußerte sich ein Diplomat: „Der Geist der Konferenz ist ein solcher, daß wir mit Geduld gewiß mit heiler Haut um die gefährliche Klippe hemm kommen werden.'/ .Da- haben wir'sl „Mit Geduld!' Es scheint also, als wäre Europa nach so viel Erfahrungen noch Zimmer nicht klüger geworden. Mau berät
, während nur durch raschestes Handeln die begonnenen Fehler gutzumachen wären, man will sich hübsch ge mächlich an das alte Sprichwort „Eile mit Weile!' halten, ohne zu bedenken, daß es Si tuationen gibt, in denen nur die Parole: „Eile mit Eile!' gelten darf, man vergißt, daß der ganze bisherige Verlans der montenegrini schen Krise eine unwürdige Demütigung Europas bedeutet, die mau unter keinen Umständen länger anstehen lassen kann. Europa hat jetzt die letzte Gelegenheit, seine Prestige zu wahren. Vom „Geist
der Konferenz' fprach jener ge duldige Diplomat — wenn mau wirklich noch mehr Geduld am Lager hat, als die bisher verbrauchte, so muß man wohl die bekannten Dichterworte zum Sprüchlein variieren : 5 Der Geist der Konferenz ist leicht zu fasten, Ihr durchstudiert die groß' und kleine Welt, Um es am Ende geh'n zu lassen, Wie's Nikolaus gefällt . . . Die Londoner Botschafter-Reunion am 28. ds. entscheidet über die allgemein als sehr ernst betrachtete Situation. Die Großmächte sind unterrichtet, daß Oesterreich