hing. Zwei Lebensweisheiten empfahl der Belgier tönig vor allen anderen seiner Nichte, die Selbst prüfung und die Kunst, allezeit das Wesent liche vom Unwesentlichen zu «unterscheiden. „Nichts', schrieb er iin ebnem Brielf, „ist ein so starker und klarer Beweis von Ungeeignetheit für größere und vornehme Handlungen als ein Geist, der sich vornehmlich mit Kleinigkeiten ab gibt. Der gesunde Menschenverstand muß sich in der «Unterscheidung des Wichtigen vom un- „Geschichte ist das wichtigste wichtigen
, machen uns nicht nur mit den Ansichten und mit den Erlebnissen dieser beiden hochbegabten, fortschrittlich gesinnten Prwzen vertraut, sie bilden auch wertvoll« Do kumente einer verrlungenen, historisch sehr be deutsamen Epoche. Als geistige Vorzüge: seil« Klugheit, sein ruhig erwägendes Urteil, die Gabe, den Geist seiner Zeit zu verstehen und sich ihren Strö- lnungen anzupassen» auch die ausgesprochene Fähigkeit» geschickt zu intrigieren. Mein kör perliche wie geistige Vorzüge hätten wohl nicht genügt, de» Prinzen Leopold» Laufbahn
hatte, daß er politischen polnischen Flüchtlingen in feinem Lande ein Asyl gewährt hatt«, nun selbst als politischer Flüchtling am Hof« des Belgierkönigs Zuflucht suchte. Das Gedeihen und das Glück seines Landes war des ersten Belgiertönigs oberstes Ziel, das er mit seines Geistes ungewöhnlichen Gaben zur Verwirklichung brachte. Doch weit über die engen Grenzen seines Reiches hinaus suchte der erste Belgierkönig ein Betätigungsfeld sür sei nen rastlosen Geist, die großen Fragen der europäischen Politik wurden
seine Lieblings- domäne. Wv immer eine Retbungsfläche ent stand, suchte er sie zu glätten, wo immer ein Jn- teressenkonflikt Nationen zu entzweien drohte, suchte er zu beschwichtigen und zu versöhnen. Wie eine Prophezeiung, die in unserer Zeit traurigste Erfüllung fand, erscheinen uns seine an den österreichischen Gesandten Woyna ge richteten Worte. „Es Ist der Geist der Jako biner', sagte Leopold I. zu dem österreichischen Gesandten, „aus den ersten Jahren der fran- Mischen Revolution, der sich in den Köpfen
Mi tun ist, hartnäckige Krank heiten zu lbeWmMen, von >allIeN Geschäften zurück. Man hiat sich in einen is>o vielk mie möglich ruhigen Zustand zu versetzen, alle Leidenschaften, beson ders Zorn, Liebe, Aevger, von sich zu weisen. Daher entferne maln vom Anbeginn der Kur cm «lies, was zur ErwecVung von Leidenschaften Anlaß geben kttnn, mache sich daher auch frei von DeriufÄgieschcilften, welche den Geist und Körper angreisen, und beschäftige sich nur mit solchen Dingen, die in eine ruhtige Heiterkeit