Meist Anlage zu llr. A der „Kenzer Zkiiung' vom N. Mai IM. Pfingsten. RingS Frühlingswehen, Lenzeswonne! Im FesteZkleide prangt die Welt, Und golden strahlt die Pfingsttagssonne Herab vom blauen Himmelszelt. Wie still die FlurZ Nur Glocken klingen So feierlich, so voll, so rein; Ich sühl'S, es zieht auf Engelschwingen Der heil'ge Geist der Pfingsten ein. O Gottesliebe, die hier waltet, So reich an Gnade und an Kraft, Du ew'ge Liebe, die nicht ältet, Die immer neue Wunder schafft: Es predigt
, hehre, makellose, Mit mächt'gem Munde dich das All; Du leuchtest aus dem Kelch der Rose, Du tönst im Lied der Nachtigall I O komm mit deinem sanften Weben Auch in das arme Menschenherz, Füll' es mit hoffnungsfrischem Leben, Und führ' es leise himmelwärts! Mach froh, was traurig »och hienieden, Was dunkel ist, das mache hell; In jede Brust senk' deinen Frieden, Du Geist der Liebe, Himmelsquell! Kedivig Koepfner, ZUM pfingstfest. Das erhabenste und zugleich das lieblich ste Fest, das die Geschichte
der Menschheit kennt, ist gekommen: Das Fest der Ausgie- ßung des heiligen Geistes, das holdselige Pfingst- fest. Der erlösende heilige Geist ward aus- gegossen auf die müde, vom Bann der irdi schen Sünde befangene Menschheit und er weckte sie zu neuer, reicher, gottzugewandter Blüthe zum Christenthum. Pfingsten ist das Geburtsfest der christlichen Kirche. Die ge waltigen Lehren, die aus des Heilands Munde gingen, der Kreuzestod und die Auferstehung des Erlösers, sie hatten wohl die heilige Saat ausgestreut
in die gläubigen Seelen der Jün ger; aber erst die Erkenntniß mußte geweckt werden, es mußte sich erst in Flammenzungen der heilige Geist niedersenken auf die Jüuger- schaar, daß sie inue wurde, welch' kostbares Psaud ihr anvertraut war, daß die ausgestreute Saat aufging und Früchte trug- Vom Strahl der Erkenntniß durchleuchtet, trugen die Jun- . ger das Evangelium hinaus in die Welt. . Nicht ohne herrliche symbolische Bedeutung ist eS, daß dieses Erinneruugsfest gerade zu einer Zeit gefeiert
wird, wo auch in der grünenden ' sprossenden Natur rings um der heilige Geist c der schöpferischen Kraft ausgegossen erscheint, i Alles scheint uns in lieblicher Verklärung. Die ^ ganze Erde scheint zu einem Tempel des heili gen Geistes geworden. Mit tausend Zungen -und Zeichen sagts uns der Herr, aller Herzen ^Kundiger, und einen Jeglichen mahnt er in feiner stillen nnd doch gewaltigen, herzbewegen der Sprache, hent am Tage des heiligen Geistes nicht weltlichen Gelüsten nachzujagen, heute den heiligen Geist würdig