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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 02.10.1909
Umfang: 8
ayEjjagag&a ■j&s üt&r ' -’•*. ..anw / Vk 8 BWgMSstsS Dei in omni patientia), in der Rüge, mild war er,und die Firsterne am Himmel so klein. Er versteht,' Run folgte die Reihe der Leidtragenden, voran im Arteil übür Andersdenkende, mild auch im Urteil , daß jenseits alles groß, hier alles klein ist. Geliebte! die Aebte Leo Treuinfels-Marienberg und Stefan über seine größten Feinde. Steigt in uns die Erinnerung an Dekan Glatz auf, erscheint uns sein Bild vom Geist der müde verklärt. Wie schade

um diesen Mann! Ohne Zweifel sind die Haupterfolge seines Wirkens dieser seiner Milde zuzuschreiben. Dekan Glatz zierte drittens der Geist der Stärke. Su&Titer in modo, fortiter in re. Mild in der Durchführung, war er doch stramm und stark in den Grundsätzen, im Prinzip. Ihn beseelte der Geist des Starkmutes. Was er einmal als wahr und recht erkannt hatte, für das trat er mit allem Mannes mute ein, was er für verderblich und schlecht hielt, gegen das stellte er sich ohne Zagen und Wanken. In der männlichen

die Gegenwart zu wenig, die Zukunst wird ihn besser verstehen. Viele seiner Erfolge knüpfen sich an seinen Starkmut. Msgr. Glatz zierte viertens der Geist der uneigen nützigsten E h r l ich k e i t. Wie sollte er als strammer Sohn des Burggrafenamtes die erste Tugend des Burggräflers nicht sein Eigen nennen? Ja, ehrlich war Dekan Glatz wie klarer Bergkristall. Das Streben und Sinnen seines tatendurstigen Herzens galt niemals seiner Person, es galt den höchsten Idealen: der Religion, der Kirche und dem Wähle

. An seinen Geist der Ehrlichkeit knüpfen sich ohne Zweifel viele seiner Erfolge. Ehrlich währt am längsten. Daraus ruht Gottes Segen Dekan Glatz zierte fünftens der Geist der christlichen Liebe. Erverstond wohl den ApostelPaulus.der da sagt „Wenn ich die Sprachen der Menschen und Engel redete, wenn ich die Gabe der Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Wissenschaft besäße, und wenn ich alle Glaubenslrast hätte, so daß ich Berge versetzen könnte, und meinen Leib zum Verbrennen hingäbe, hätte

; er konnte verzeihen und vergessen. In seinem Namen kann ich sagen: er liebte alle, er verzieh allen, er segnete alle und, wie wir hoffen, er betet für alle. Und nun genug! Würde der liebe Herr Dekan hier unten jetzt auferstehen, er würde demütig einen Blick herauftun und mir zurusen: Aber Probst von Bozen, jetzt ist's genug. Jetzt sei still! Nun, er steht nicht mehr auf, wir haben hier nur die ent seelte Hülle, der Geist ist von hinnen für immer. Daß aber ein Mann, mit diesem Geiste des Berufs eifers

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 06.06.1935
Umfang: 12
-. ‘'v' v *L ' DonnorÄag, 8en 6. 5tntf W35/X11X . Komm o Geist! Pfingstlefung von Heinrich Mohr. Ratur und Seel«. Welch wundersames BWhen und Wachsen draußen in der Natur! Es wiegen sich die '>;:rtfeD)et in ihrer schwellenden Kraft. Bei jedem Schritt haucht eine Blume süßen Duft. Die Luft ist voll weichen Kosens. und lustig rauscht der Bach, mft> die Vögel locken in den Büschen, llnd dir wird so wohl, als tropfe von oben ein Tröpflein Himmelsseligkeit in dein« Brust. Bleibe stehen am Wegrand

sich nicht alles auf einmal sagen — es genügt für dich und mich, über ein dreifaches Tun des Heiligen Geistes zu reden, wie er nämlich erleuchtet, stärkt und tröstet. Licht. Ich schlage di« Apostelgeschichte auf. Ein Blatt leuchtet entgegen: darauf steht mit gol- denen Buchstaben geschrieben vom Heiligen Geist — dem Erlauchter. Es lag an der Küste Palästinas, an den blauen Fluten des Mittelmeeres das. große, schöne, reiche Eäsarea. König Herodes, der düsterblickende Kindermörder, hielt diese Stadt in besonderer Gunst, er legte

, beharrlichen Rufen nicht von obenher ein Lichtstrahl.antwortenGfc war nachmittags 3 Uhr, die Stunde, da einst der Erlöser aller Menschen seinen Geist aufgab, als Kornelius eine Erscheinung hatte.' Er sah deut lich, wie eine lichte Gestalt, ein Engel, zu ihm hereintrat, und bevor er .sich von seinem. Schrek- ken erholt hatte, befahl ihm der Engel: „Schi'e nach Joppe und laß den Simon holen, der den Beinamen Petrus hat!' Der Taufe des Kor- nelius, vollzogen durch den ersten Papst, kommt ein« besondere

Bedeutung zu. Sie war der erste feierliche Akt, wodurch Heiden der Kirche einverleibt wurden, während bisher nur Juden Aufnahme fanden. Der Heilige Geist hatte das verschlossen« Tor gesprengt, den Zugang weit aufgetan. Dieses Ereignis von Cäsarea, es schenkt einen lichten Ausblick auf die dunkle Heidenwelt. Nimmt man eine Weltkarte zur Hand, worauf di« Religionen der Erde und ihre Verbreitung dargestellt sind, ja, da könnte man angstvoll aufseufzen, indem man an da« Schicksal der Ungetansten denkt. Zwei

Milliarden Menschen leben gegenwärtig, davon sind fast zwei Drit tel Heiden. Eine furchtbare Zahl! Gehen diese Armen allesamt ewig verloren? Getrost! Der Heilige Geist läßt keinen ehrlichen Heiden ohne das nötige höhere Licht. Gr hat tausend Mittel und Wege bereit, um im fernsten Tibet, im unerforschten Afrika eine Seele mit Sehnsucht nach Gott zu erfüllen, so daß sie für die man gelnde Wassertaufe die rettende Begierdtäufe empfängt. Denn Gott „will, daß alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis

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Lienzer Zeitung
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Seite 9 von 24
Datum: 25.05.1901
Umfang: 24
Meist Anlage zu llr. A der „Kenzer Zkiiung' vom N. Mai IM. Pfingsten. RingS Frühlingswehen, Lenzeswonne! Im FesteZkleide prangt die Welt, Und golden strahlt die Pfingsttagssonne Herab vom blauen Himmelszelt. Wie still die FlurZ Nur Glocken klingen So feierlich, so voll, so rein; Ich sühl'S, es zieht auf Engelschwingen Der heil'ge Geist der Pfingsten ein. O Gottesliebe, die hier waltet, So reich an Gnade und an Kraft, Du ew'ge Liebe, die nicht ältet, Die immer neue Wunder schafft: Es predigt

, hehre, makellose, Mit mächt'gem Munde dich das All; Du leuchtest aus dem Kelch der Rose, Du tönst im Lied der Nachtigall I O komm mit deinem sanften Weben Auch in das arme Menschenherz, Füll' es mit hoffnungsfrischem Leben, Und führ' es leise himmelwärts! Mach froh, was traurig »och hienieden, Was dunkel ist, das mache hell; In jede Brust senk' deinen Frieden, Du Geist der Liebe, Himmelsquell! Kedivig Koepfner, ZUM pfingstfest. Das erhabenste und zugleich das lieblich ste Fest, das die Geschichte

der Menschheit kennt, ist gekommen: Das Fest der Ausgie- ßung des heiligen Geistes, das holdselige Pfingst- fest. Der erlösende heilige Geist ward aus- gegossen auf die müde, vom Bann der irdi schen Sünde befangene Menschheit und er weckte sie zu neuer, reicher, gottzugewandter Blüthe zum Christenthum. Pfingsten ist das Geburtsfest der christlichen Kirche. Die ge waltigen Lehren, die aus des Heilands Munde gingen, der Kreuzestod und die Auferstehung des Erlösers, sie hatten wohl die heilige Saat ausgestreut

in die gläubigen Seelen der Jün ger; aber erst die Erkenntniß mußte geweckt werden, es mußte sich erst in Flammenzungen der heilige Geist niedersenken auf die Jüuger- schaar, daß sie inue wurde, welch' kostbares Psaud ihr anvertraut war, daß die ausgestreute Saat aufging und Früchte trug- Vom Strahl der Erkenntniß durchleuchtet, trugen die Jun- . ger das Evangelium hinaus in die Welt. . Nicht ohne herrliche symbolische Bedeutung ist eS, daß dieses Erinneruugsfest gerade zu einer Zeit gefeiert

wird, wo auch in der grünenden ' sprossenden Natur rings um der heilige Geist c der schöpferischen Kraft ausgegossen erscheint, i Alles scheint uns in lieblicher Verklärung. Die ^ ganze Erde scheint zu einem Tempel des heili gen Geistes geworden. Mit tausend Zungen -und Zeichen sagts uns der Herr, aller Herzen ^Kundiger, und einen Jeglichen mahnt er in feiner stillen nnd doch gewaltigen, herzbewegen der Sprache, hent am Tage des heiligen Geistes nicht weltlichen Gelüsten nachzujagen, heute den heiligen Geist würdig

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 09.12.1931
Umfang: 8
— eine humanitäre Stadt, fast alle Internationalen Humanitären Einrichtungen, angefangen vom Roten Kreuz, haben dort ihren Eitz. Wenn es sich aber darum handelt, effektiv bei einer großen Katastrophe etwas zu leisten, versagen sie. Einige Anekdoten von Byron würzen die Rede. England hat eine große Neigung von Genf. Unglaublich mit welcher Verehrung die Eng länder und Amerikaner, besonders die weib lichen Geschlechts, den berühmten Spiegelsaal betreten — fast niederknien vor dem Geist des „großen' Wilson

der dort wallt. Und was ist schließlich dieser berühmte Spiegelsaal? Ein ehemaliger Speisesaal eines Hotels, aus dem die Tische und die Kellner entfernt worden sind und in den man lange Tische mit grünem Tuch bespannt, stellte. Es ist schwer, einen bestimmten Geist in ein Milieu hineinzubringen, besonders in einen ehemaligen Speiseaal. Europa hatte nach dem Kriege, von Revolu tionen und Krisen erschüttert, dringend eine Art hohes Tribunal notwendig. Das wurde in Genf geschaffen. Mit einigen kurzen

aber treffenden Strichen zeichnete der Redner sodann die Charakteri stiken der Vertreter der einzelnen Länder, die dort zusammensitzen, um die zahlreichen Probleme, die ihnen unterbreitet werden, zu behandeln: der schematische Geist des Englän ders, der alte, habgierige und am Traditionel len festhaltende Geist der Franzosen, der zum Schwarzsehen neigende Geist der Deutschen und mitten drin der frische, junge und lebenssprü hende Geist des neuen Italiens, das sich nicht — Laubengasse

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 06.09.1924
Umfang: 10
hing. Zwei Lebensweisheiten empfahl der Belgier tönig vor allen anderen seiner Nichte, die Selbst prüfung und die Kunst, allezeit das Wesent liche vom Unwesentlichen zu «unterscheiden. „Nichts', schrieb er iin ebnem Brielf, „ist ein so starker und klarer Beweis von Ungeeignetheit für größere und vornehme Handlungen als ein Geist, der sich vornehmlich mit Kleinigkeiten ab gibt. Der gesunde Menschenverstand muß sich in der «Unterscheidung des Wichtigen vom un- „Geschichte ist das wichtigste wichtigen

, machen uns nicht nur mit den Ansichten und mit den Erlebnissen dieser beiden hochbegabten, fortschrittlich gesinnten Prwzen vertraut, sie bilden auch wertvoll« Do kumente einer verrlungenen, historisch sehr be deutsamen Epoche. Als geistige Vorzüge: seil« Klugheit, sein ruhig erwägendes Urteil, die Gabe, den Geist seiner Zeit zu verstehen und sich ihren Strö- lnungen anzupassen» auch die ausgesprochene Fähigkeit» geschickt zu intrigieren. Mein kör perliche wie geistige Vorzüge hätten wohl nicht genügt, de» Prinzen Leopold» Laufbahn

hatte, daß er politischen polnischen Flüchtlingen in feinem Lande ein Asyl gewährt hatt«, nun selbst als politischer Flüchtling am Hof« des Belgierkönigs Zuflucht suchte. Das Gedeihen und das Glück seines Landes war des ersten Belgiertönigs oberstes Ziel, das er mit seines Geistes ungewöhnlichen Gaben zur Verwirklichung brachte. Doch weit über die engen Grenzen seines Reiches hinaus suchte der erste Belgierkönig ein Betätigungsfeld sür sei nen rastlosen Geist, die großen Fragen der europäischen Politik wurden

seine Lieblings- domäne. Wv immer eine Retbungsfläche ent stand, suchte er sie zu glätten, wo immer ein Jn- teressenkonflikt Nationen zu entzweien drohte, suchte er zu beschwichtigen und zu versöhnen. Wie eine Prophezeiung, die in unserer Zeit traurigste Erfüllung fand, erscheinen uns seine an den österreichischen Gesandten Woyna ge richteten Worte. „Es Ist der Geist der Jako biner', sagte Leopold I. zu dem österreichischen Gesandten, „aus den ersten Jahren der fran- Mischen Revolution, der sich in den Köpfen

Mi tun ist, hartnäckige Krank heiten zu lbeWmMen, von >allIeN Geschäften zurück. Man hiat sich in einen is>o vielk mie möglich ruhigen Zustand zu versetzen, alle Leidenschaften, beson ders Zorn, Liebe, Aevger, von sich zu weisen. Daher entferne maln vom Anbeginn der Kur cm «lies, was zur ErwecVung von Leidenschaften Anlaß geben kttnn, mache sich daher auch frei von DeriufÄgieschcilften, welche den Geist und Körper angreisen, und beschäftige sich nur mit solchen Dingen, die in eine ruhtige Heiterkeit

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.02.1936
Umfang: 6
philosophischen Insel 1 Meer de» sich ausbreitenden Positwismus, eine Zonale Tradition wiederaufzuleben. Ms war ir eine kleine Schari an ihrer Spitze Bertrando Omenta, der strengste Theoretiker unter diesen lohegellanern und zugleich der bedeutendste «losophische Geist, der originelle Erneuerer, der ^ Gepräge der Schule am stärksten beeinflußte; ben ihm stand Francesco de Sanctis.' Mese Sätze befinden sich in einem ausgezeich- sen Buche, das soeben die Hanseatische Verlags istalt, Hamburg, in deutscher

über die lgelsche Ethik), als auch in den „Principi di filo- àia' (Grundlagen der Philosophie), seinem ìenen System., Peorg Wilhelm Friedrich Hegel hatte die Philo- i>hie als Wissenschaft des Absoluten. erklärt, also Mten. Unter hi«sàM^«lutey'Mersta»ch-er ab?. Iute Vemunft, absolut« Idee, absoluten' Geist, les nur philosophische Umschreibungen Gottes. s>n dieser höchsten Stufe aus beginnt eine Ent- Ickelung: eine, wie schon früher vorgedeutet, trsa- ßche, d. h. dreiswfige Entwickelung, derart, daß nd zwqr

wiederholt sich das in völliger Parelli- ! und auf sämtlichen Gebieten und im Kleinsten le Größten und von äußerster Einfachheit bis Implikation durch Hegels ganzes Lehrgebäude tidurch) ein Gesetztes in sein Gegenteil umschlägt Iid sich zu höherer Einheit mit ihm verbindet. So liäußert sich der absolute Geist seiner selbst-und Ird Natur? Natur aber strebt nach der verlorenen Inheit und wird endlicher Geist. Der endliche M kann sich nun wieder verabsolutieren, wir Innten es' aüders ausdrücken: in Gött

. Ein Philosoph muß zu Er- kentnissen, die er niederlegt, von sich aus, seiner Anlage, genötigt sein. Und was vom Einzelnen gilt, das hat auch-von einem Volk zu gelten: Spa venta schreckte nicht davor zurück, dem italienischen Geist eine Ermüdung vorzuwerfen, die seiner Ori ginalität in früheren Epochen unwürdig sei, und aus der er wieder emporsteigen müsse zu art eigenem Beitrage an der Philosophie der Völker, à ist? ob ^eàritìkli^ìà -vMigàfehdiì wor den? aber èr HW taàchlich mit ihr seiner Heimat

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.09.1938
Umfang: 6
und auf den Geist abgestellte Bürgertum ist der Gefahr nicht entgangen, in ihm einen Fetisch zu sehen, den man anbeten müsse, einen Zauberschlüssel, der alle Türen öff ne, insbesondere jene, die bei einer wohl gelungenen schnellen Karriere zu durch- chreiten seien. Das war die Zeit, in der langausgeschossene bebrillte, ungelenke Jünglinge, die mit ihren Gliedern nichts anzufangen wußten, Tag und Nacht Le estoff verschlangen und, um ihrer Schul- leistungen willen belobt und verhätschelt wurden

. Daß diese vielbelesenen Primus- se dem Leben gegenüber meistens kläglich versagten, änderte an der Einstellung der Eltern nichts. Daß bei der ununterbro- chenen Allesleserei der Geist überfüttert, die Kräfte Und Anlagen des Körpers ver nachlässigt und ein blutloses verzärteltes Stubeichockergeschlecht herangezogen wur de, entging den mersten Blicken. Der Geist, oder das, was man für Geist hielt, triumphierte. Und mehr und mehr geriet die Jugend in Gefahr, nicht das Leben durch Erleben zu erfcchren

, sondern seiner aus zweiter Hand teilhastig zu werden durch die Schöpser oder — schlimmer noch — durch die Schreiber von Büchern, die gelebtes Leben, durch Dichtungen geformt, oder vorgetäuschtes Leben, durch ober flächlich geschriebene Bücher nur zusam menstoppelt, den hungrigen Seelen über» Mittelten. Mit der allgemeinen Wandlung der Dinge ist auch darin ein Wandel einge- treten. Die Gefahr der Ueberschätzung des Buches besteht nicht mehr. Der Geist ist in seine Ähranken gewiesen. Dem Kör- per ist sein Recht zuteil

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 13.08.1926
Umfang: 8
Priesterjubiläum. Sämtliche Pfarrer aus dem Stubaitale fanden sich bei dieser Feier ein. Buchstaben-Menschen. Es ist zum Lachen und zum Aergern zugleich, wenn man in den alten Büchern ' der hl. Schrift von jenen alten „Buchstaben-Juden' ließt, die zur großen und mächtigen Partei der Pharisäer gehören. Aengstlich be sorgt, das Gesetz bis in das Geringste genau nach dem Wortlaut zu beobachten, hielten sie sich für gerecht und musterhaft, erhaben über alle anderen. Auf den Geist des Gesetzes und aus den heiligen

sten' nennen. Wohl zeichnen sie sich löblich unter vie len anderen dadurch aus, daß sie die Vorschriften der Kirche pünktlich beobachten. Messeschwänzen und Fleisch essen an Freitagen gibt es bei ihnen nicht, und am Tage des Herrn arbeiten sie auch nicht. Dessen sind sie sicher nur zu loben. Was aber zu tadeln ist, das'ist ihr stol zes Selbstgenügen bei ihrer vermeintlichen Frömmig keit und die Geringschätzung der anderen. Ferner ist es nichr recht, daß sie den Geist des Christentums so we nig

der wenigen Vorschriften der Kirche ohne inneren Geist, macht noch nicht den wah ren Christenmenschen. Solchen wäre zu raten, den Geist unserer erhabenen Religion besser zu studieren durch Anhören und Betrachten des Wortes Gottes. Der äußere Buchstabe der Gebote kann den inneren Menschen nicht ändern: „Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht le bendig.' 2. Kor. 3,6. Nachtrag. ! Vom Wetter. Bolzano, 13. August. Gestern war j der Himmel bei schwüler, dunstiger Witterung bald mehr bald weniger bewölkt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1923
Umfang: 8
: D» Geist. Denn der Geist ist es trog allem uH allem noch immer, der schließlich die regiert. Wenn es in der Gegenwart u Tirol etwas ganz besonders Tröstliche gi^ so scheint es mir das zu sein, was wir dcz geistige Leben im Lande nennen. Zch daran erinnern, daß vor wenigen diesen Saal Beethovens Neunte SymxlM- durchbraustt hat, umrauscht von dem Juii! einer begeisterten Menge. Das war JÄtizn Gut. Ich darf daran erinnern, dag g-zi.-> wärtig in unserem Lande aus dcm Geb!» der Kunftforschung

gebe es, daß Si? es!ü< stände sind, uns einen wahren Frieden zi> rückzubringen, uns zurückzubringen die »Ä ständige Ruhe und Sicherheit der BerhQ Nisse, dann wird Tirol auch ZalKii wrh das, was es gibt, dann aber wird Tirol wieder das werden, was es einst war. <Lt!> haster und stürmischer Beifall und Hälids klatschen.) Gewalt mag uns auseinaiüw reißen, der Geist aber hat Flügel, der W ist es, der uns eint. Solange wir di-k Geist erhalten, brauchen wir die Hoffiraz auf die Zukunft nicht fahren

zu lassen, dm der Geist ist es, der früher oder späl.r tn Widerstand der stumpfen Welt besiegt. ?Z diesem Sinne bitte ich Sie alle hier Äerf«^ melten, indem ich Ihnen im Namen der!>> roler Bolkspartei den herzlichsten Tank N Ihr so überaus zahlreiches Erscheinen es spreche, ich bitte Sie zun» würdigen AbWz dieser feierlichen Versammlung den Tanz » zustimmen, der all unseren Schmerz, an auch alle unsere Hoffnung ausdrückt, da Sang Tirols, das Andreas-Hofer-Li:d, Mderne Goldgewinnung. Bon Dr. Karl

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.06.1935
Umfang: 12
nicht? Wir besitzen ja den HMgen Geist. Die Kindschaft Gottes, di« Cntsündigung und Heiligung ' ist uns vom Sohne verdient — wer aber bewirkt sie in der Seele? Zu Saul, als er König werden sollte, sprach der Prophet: „Der Geist des Herrn wird über dich kommen, und du wirst in einen anderen Menschen umgewandelt wer den.' (1 Kön. 10, 6.) Wer spricht zu uns ein gleiches tröstliches Wort? Jesus tut es. Wir kennen Nikodemus. Gin Mann von tiefem Denken und starkem Hungern nach Gott, die ser Ratsherr

! Er wollte Aufschluß haben über die wichtigste aller Fragen, über die Frage nämlich, wie der Mensch in eine innere lebendige Verbindung mit Gott ge» langen kann. In einsamem Nachtgespräch gibt ihm Jesus Auskunft: „Wahrlich, wahr lich sage ich dir. wenn jemand nicht wieder- geboren ist aus dem Wasser , und dem Helligen Geiste, so kann er in das Reich Gottes nicht eingehen. Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste ge boren ist. das ist' Geist' (Jo. 3, 5. 8) Wer macht das Herz hell

, wer bewegt es zur freudigen Aufnahme der göttlichen Wahr heit? Der Heilige Geist bewirkt es. Du gehst erschüttert ober gehoben aus einer Predigt heim, du zehrst tagelang von einem schönen Gedanken eines Buches — siehe hier des Helligen Geistes Werk! Wer acht hat auf fein Inneres, der wird finden, wie ihm häufig, gerade im richtigen Augenblick «in Wort des Evangeliums vorgehalten wird. Du stehst Ihren Kinderwagen s^Z s, S«« Franz Market, Möbelhaus, Bolzano, Der Page vom Dalmasse-Hotel Bon Maria

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 2 von 6
Datum: 11.06.1942
Umfang: 6
de? Trostes wurde sie in der Stadt von hoch und nieder verehrt, doch wlch sie allen Lobesworten aus. — Gervasius und Protasins, Märtyrer. Patrone von Mailand. — Messe: Oktav v. Herz Jesu, Gl. 2. Geb v. d. hl. Inliana Jung frau. 3. Geb. v. d. hl. Gervasius tt. Protasins Mär, ihrer, 3. Geb. v. Hl. Geist; andere Messen zulässig tueist Samstag. 20. Juni: Silveriuz I., Papst, Märty rer, gest. 540 in der Verbannung. Florentine Abt. in Spanien im 7. Jahrhundert. — Adalbert. Bischof. Apostel der Wenden, gest. 831

. — Messe: Maria am samstag, Gl, 2. Geb. v. hl. SilverluS Papst Mär tyrer. 3. Geb. v. Hl. Geist; andere M. zulässig weist Seine Stimme kippte um: „Weil du nur da bist...' Er betastet das Tier mit zittrigen Fingern und besieht es mit fiebrigen Augen, ob es wohl heil fei. „Heil und gesund! Gott Dank! Alle beinan der! Kein Stückl fehlt! Jetzt kann i mich legen!' Der kranke Hirt torkelt knieschlolternd in die Hütte. Drin fiel er wie ein Holzklotz aus den Strohsact. Ich machte mir in der Hütte ein Lager

, verborgen in der Brotsgestalt, im Tabernakel wohnt. Dort, wo dem Herrn das Opfer dargebracht, wo Sein Wort verkündet wird, wo die Menschen zu ihm beten. Und doch dürfen wir nicht glauben, als ob Gott der Herr nur in der Kirche wäre. Gott ist ein Geist, er ist unendlich grotz. Er ist ohne Grenze und ohne Ende und darum aus keinen Raum beschränkt. Gott ist auf der ganzen Welt in gleicher Weise gegenwärtig. Er ist in der Stille des Waldes ebenso, wie im Lärm der Grotzstadt. Wenn der Wanderer auf der Spitze

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1942
Umfang: 8
. Wie ein Enge: deS Trostes wurde sie in der Stadt von hoch lind nieder verehrt, doch wich sie allen LobeSworien a»S. — Gervasius und ProinflnS, Märtlirrr. Patrone von Mailand. — Miesse: Oktav v. Herz Jos», G>. 2. Geb v. d. bl. Inliana Inng- krail. st. Geb. v. d. hi. Gervasius ». ProiasiuS Mär- threr, st. Geb. v. Hl. Geist: andere Messen zulässig weist SmnStag, 20. Juni: SIlverlus 1.. Papst, Märty rer, gest. 5,10 in der Verbannung. Florentlne Abt. In Spanien im 7. Jahrhundert. — Adalbert, Bischof. 'Apostec

der Wenden, gest. 081. — Messe: Maria am SamSiag, CJ(, 2. Geb. p. l>l. SilverluS Papst Mär- lbrer, st. Geb. v. Hl. Geist; andere M. zulässig weist „fln jedem Oute find Ein kleiner Schuljunge war voll Freude über ein schönes, neues Lineal, das er geschenkt be kommen hatte. 'Nur eine Angst trübte seine Freude: Das Lineal könnte ihm vielleicht ge stohlen werden. Wenn etwa gar ein Mitschüler der Versuchung erliegen und ihm das schöne Lineal stibitzen würde? Was tun? Da kam ihm ein guter Gedanke. Fein

der Herr nur in der Kirche wäre. Katt ist ein Geist, er ist uneiidlich grost. Er ist ohne Grenze und ohne Ende und darum auf keinen Raum beschränkt. Gott ist ans der ganze» Welt in gleicher Weise gegenwärtig. Er ist in der Stille des Waldes ebenso, wie iu> Lärm der Groszstadt. Wenn der Wanderer auf der Spitze des Berges steht, ge blendet vom strahlenden Licht der Sonne, das vom Gletschereis in tausend Farben widerstrahlt, so ist Gott bei ihm Und wenn wir hinabsteigen könnten in die Tiefe des Meeres

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 29.12.1922
Umfang: 8
' der Nation aufbauen können. Und Macht los wäre auch der Vernichtungswille des in hundert Schlachten geschlagenen, rachsüchtigen Franzosenvol kes gegen den geeinten Willen aller Deutschen, wenn das Werk der Einigung, datz sich langsam, aber doch tatsächlich in Erkenntnis des alle bedrohenden Un tergangs anbahnt, das Werk der Noteinigung voll endet wäre. Trotz aller 75 mm-Geschütze und aller Fliegergeschwader Frankreichs und trotz aller Zer störung und Entwendung. deutscher Waffenlager! Der Geist

, der erwacht ist, der gottesvoll zur Tat schreitet, ist mächtiger als das Fleisch. Das braucht man'Christenmenschen, denen die Botschaft der Weihnacht mehr als ein Kindermärchen bedeutet, Wohl nicht durch Daten und Zahlen zu beweisen. Der Herodes, der alle. Kindlein an der Mutter brust abwürgen lasten möchte, um seine Tyrannei vor dem neugeborenen Erlöser zu retten, wird nicht ausbleiben. Aber den Geist der Nation, den Engel der Wiedergeburt wird sein Schwert nicht zerreißen. Wir beten um Vergebung unserer

Schuld und um Erlösung vom Übel der Fremdherrschaft. > So die „Münch: Ztg.' . . Das ist so beiläufig der Geist, von welchem der Engländer Lloyd George geschrieben, hat, daß ihn die Franzosen durch ihre wahnwitzige Erwürger politik in Deutschland emporzüchten. Nachtrag Die neuen Glocken für die Stiftskirchen von Bozen und Gries eingetroffen. Wie wir erfahren, sind gestern am Bahnhofe in Bozen die ^ neuen Glocken für die Pfarrkirche in Bozen und für die Kirchen in Gries eingetroffen. Sieben Glocken

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.10.1902
Umfang: 8
, als Mann gelehrt, geredet, geschrieben, gefochten und gelitten und sein Leben lang als des Vater- andes getreuer Ekkehardt Wacht gehalten.' „Deutschlands Einheit war der Traum meines erwachenden Lebens, das Morgenrot meiner Ju gend, der Sonnenschein der Manneskraft und jetzt der Abendstern, der mir zur ewigen Ruhe winkt.' Schwanenrede.) „Es gibt kein Stillmittel gegen die Anforde rung des Herzens als Tätigkeit, gegen die Grübel gespenster, womit der Geist sich plagt, kein Bannen als Beschäftigung

.' (Iahn.) „Der deutsche Knabe und Jüngling soll wahr, ernst, redlich und männlich sein, frei von geckischem, zierischem und welschem Wesen; er soll züchtig und keusch sein; er soll deutsch sein in Wort und Tat ; er soll der großen Tugenden und Taten der Väter und der herrlichen deutschen Vergangenheit immer erinnert werden; der Turnplatz soll eine lebendige deutsche Geschichte sein.' (JahnS Turnkunst.) „Die deutsche Turnkunst ist ein Meisterwerk in Geist und Gemüt voller Begeisterung und Erhebung

und Ueberanstrengung der Jugend würde nicht laut, wenn diese Wahrheit mehr erlebt und erfahren würde. Darum müssen Schule und Haus und wer immer, an der Jugendbildung mitzuarbei ten, den Beruf und die Pflicht hat, Raum schaffen und Raum lassen für jene Uebungen, in welchen Körper nnd Geist Kräftigung und Erholung finden; der Gewinn davon kommt nicht allein der Jugend zugute, sondern unserem ganzen Volke und Vater lande.' (G. v. Goßler.) „Das, was in den Jahren des Wachstums nnd der Entwicklung an der Jugend

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 25.12.1907
Umfang: 10
. In diesen/schreienden Gegensatz liegt auch der Grund und das Geheimnis der sozialen Unzu friedenheit, die nunmehr fast alle Stände ergriffen hat und arge Gefahren heraufbeschwört. Frieden aus Erden kann nur dann sein, wenn alle Gott die Ehre geben, wenn sich die Menschheit wieder zu Gott wendet und wahre Religion und religiöser Geist den einzelnen, die Familie, das Volk und den Staat beseelt. Dann ist kein Platz mehr sür herzlose Selbstsucht und menschliche Sklaverei, wie sie der moderne Geldmensch liebt

, sondern auch die Bewohner der Stadt ihre Freude haben können. An diese Worte des Dankes möchte ich aber einen Wunsch und eine Hoffnung knüpfen. Möge in diesem Hause stets der Geist der Eintracht herrschen; mögen alle, weiche jetzt oder in Zukunft berufen fein werden, in diesem Hause zu raten und taten, sich leiten lassen vom redlichen Willen ihre beste Araft einzusetzen zum Wohle der Stadt ihrer Bewohner, zum Wohle des Landes und des Reiches; möge das Bewußtsein treuer und gewissen hafter Pflichterfüllung

die un entbehrliche Voraussetzung sür ein blühendes Ge mmwesen ist, mögen sie stets bedenken — und dieGemälde, welche diesen Saalzieren, werden es ihnen immer vor Augen sühren —daß die Stadt Bozen das, was sie jetzt ist, im Zeichen der Freiheit und des Fortschrittes geworden ist. Mgen endlich die Bitten der Armen hier stets ein geneigtes Ohr finden! Wenn in diesem Hause fortan ei, solcher Geist herrscht und wenn dann dazu vin Seite der Staatsverwaltung und der Landes- krwaltung unserem Gemeinwesen jenes Maß

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 22.09.1860
Umfang: 10
haben dürste. Der erste der drei Festtage, die Epoche machen im Leben Murm'S. ist der 20 Jänner t8l)l). sein Der- mälungStag, an welchem ibm Buonaparte seine jüngste, durch Schönheit, Geist und Charakter gleich ausge zeichnete Schwester Maria Annuneiata Carolina zur Gattin gab, nachdem er ihm kurz vorher den Befehl über die Consulargarde vertraut hatte, zum Danke für den gewichtigen Beistand in der Revolution vom tL. Brumaire. wo Murat zu St. Cloud an der Spitze von til) Grenadieren

selbstbewußter Würde und gnädiger Herablassung vor hielt. Aber die Napoleoniden hatten von jeher viel natürliche Anlage für jede Gqttung von Schauspiel. Das Wort „Cou öviant' war es ja auch, das Na poleon 1, diesen in Feuer gestählten Geist, der doch selten die Spannkraft seiner Fassung verlor, einmal so ganz außer sich brachte. 5t. er gefürchtet? Weiter- oberer hatte nämlich mit Papst PiuS V l . einem schwer» chen, durch Krankheit gebeugten Greis von 8l) Jabren. eine Unterredung, und erklärte viesem

und das Wort »Comödiant !' kam über feine lange stumm zusammengepreßten Lippen. Wie in einem Anfalle tragikomischer Raserei sprang Napoleon empor und nmlier, und überhäufte den Papst? mit den fürchterlichsten Drohungen und Schmähun gen. Murat übertraft als famoser Schauspieler alle Anderen Er spielte seine! Rolle selbst seinem kaiser' lichen Schwager gegenüber, ja-selbst gegen seine Ge> malin. die wirklich eine an Geist und Chaiaklerftärke- ausgezeichnete« Frau war und von dem: hitzköpfigen

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