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Bozner Zeitung
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Seite 14 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
während der Periode der Traubenkrankheit, dort häufigere Einwan derungen vom benachbarten Nonsthale her vorkamen. Ganz unbedeutende Ausnahmen weist nur Lana auf, wo wir unter 764 Besitzern ü Italiener, von 150 Gewerbetreibenden 3 Italiener fanden, und Andrian, wo unter 153 Besitzern 2 Italiener vorkommen. In dieser ganzen Gegend, vorzugsweise aber in den Ortschaften Andrian und Nals trifft man übrigens in Folge der früheren Einwanderungen eine erhebliche Zahl von verdeutschten Jtaliern an, deren nationale

Abstammung in Gestalt, Sprache und Lebensweise deutlich erkennbar ist, mögen sie auch, was hier nicht selten vorkommt, sogar ihren italienischen Namen in entspre chender Weise verdeutscht haben. Aus solchen Fällen von Namensveränderungen könnten die Italiener er kennen, wie vergeblich ihr Bemühen wäre, in dieser Gegend Kolonisations versuche zu machen. Wie unb-zwingbar muß das nationale Bewußtsein einer Bevölkerung sein, wenn selbst Italiener sich gezwungen sehen, ihre Namen zu verdeutschen

! Nicht so jungfräulich wie in der Gegend von Meran und am rechten Ufer der Etfch blieb der deutsche Boden auf der Heerstraße zwischen Bozen und Meran. Die stets zunehmende Versumpfung des Ackerlandes und die da durch herbeigeführte Verschlimmerung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung haben seit dem Beginne des dritten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts allmählig eine Abnahme der deutschen Bauernwirthschaften und eine stetige Einwande rung italienischer Familien herbeigeführt, welche von der Schädlichkeit des Klimas

weniger beeinflußt, zuerst als Pächter den Boden bearbeiteten und allmählig Eigenthümer desselben wurden. Beda Weber erzählt aus den 40er Jahren, daß diese Gegend start ver- wälscht sei. Der sehr kundige Verfasser der 1880 bei Karl Aue in Stuttgart erschienenen Broschüre „aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze', schreibt über Burgstall, das erste Dorf unterhalb Meran, Folgendes: j Ms Gebäudie.ist. WMenh K Atetexi brei^. Meter ^H'geschoise und einem Stockwerke, ohye K?Uer, HHräum oder Garten

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Bozner Zeitung
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Seite 25 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
, St. Pauls, Missian, Girlan, llnterrain, Schreck- bichl, Perdonig zc., hat 4553 Einwohner, welche im Durchschnitte dem bäuer lichen Mittelstände angehören, der, obschon von wiederholten Mißjahren empfind lich heimgesucht, dennoch seine Selbstständigkeit mühevoll bewahrt hat, Kältern dagegen in der muldenförmigen Abdachung dieser Gegend liegend nnd mit den bedeutendere» Ortschaften Kältern, Mittcrndorf, Planitziug, St. Nicolans, 3633 Einwohner zählend, wird vom adeligen Großgrundbesitze beherrscht, neben

und Großgrundbesitzer, der wirth schaftlichen Kalamitäten auf längere Zeit trotzen könnte, in seinem bisherigen Verhalten eine sichere Gewähr bietet, daß er auch in Zukunft ein verläßlicher Hort der deutschen Nationalität auf diesem vom Nonsberge her zunächst be drohten Punkte bleiben wird. Es ist daher eine ebenso dringliche als dankbare Aufgabe der Negieruug den deutschen Bauern dieser Gegend, des „Nheinganes der Alpen', ein besonderes Augenmerk zuzuwenden, damit nicht ihre Kraft, von wirthschaftlichem Miß

geschicke gebrochen, im Kampfe gegen das bedrohliche Vordringen deS wälschen Elementes erlahme. Der Bau der Mendelstraße wird der Bevölkerung jedenfalls erhebliche Vor theile bringen, weil nicht blos der geschäftliche Verkehr sich namhaft beleben wird, sondern auch mit Sicherheit zn erwarten steht, daß fremde Ansiedlunge» vom Norde» her dieser Gegend wieder jene Bedeutung verschaffen wer de», die ihr vermöge ihrer Lage und Naturbeschaffenheit gebührt und die sie vor Zeiten zum Tnsknlnm der vornehmen nnd

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Seite 16 von 54
Datum: 24.12.1880
Umfang: 54
j' ''<vi» ^'>''.' <n-^»-n^-»,',!-» MMCM.Bozner Zeitmg, Freitag, 24. Dezember t880. Ueber, UewilllgunD des Stadtmklgistrates Bo«en werden vom unterzeichneten Commissär SjS — 13 - Die nächsten Ortschaften in der Richtung gegen Bozen sind Vilpian, Terlan und Sicbeneich mit noch anderen zerstreuten Häusergruppen, zusammen eine große Gemeinde mit >l Einwohnern bildend, welche als die wohl habendste dieser Gegend bekannt ist. Die fruchtbaren Rebengelände am Berg- abhang sind die Heimat des kostbaren

Grundbesitzern 8 Italiener, die aber die deutsche Sprache im Dialekte so geläufig sprechen, wie ihre Muttersprache. In der Schule von Terlan finden wir unter Kindern 6 Italiener, deren Eltern theils Bauleute (landwirthschastlichc Arbeitsunternehmer) theils Taglöhner sind, in Vilpian sind unter 35 Schulkindern 5 Italiener, deren Ellern gleichfalls der Arbeiterklasse angehören. Mag nun aber auch unter der seßhaften Bevölkerung dieser Gegend das italienische Element von dem wiedererwachenden Nationalbewußtsein

der Deutschen zum größten Theile verdrängt worden sein, so findet es doch eine um so zahl reichere Vertretung in der Klasse dcr Lohnarbeiter und man kann wohl ohne Uebertreibung behaupten, daß am linken Etschnfer von Bozen bis Meran die Hälfte, am rechten ein Viertel der Taglöhner Italiener seien, die in letztge nannter Gegend vom Nonsthale, in die erstgenannten aber aus allen Theilen Wälschtirols hieherziehen. Nebst den allgemeinen Gründen der italienischen Arbeitereinwanderung, die später

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