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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 27.03.1857
Umfang: 6
in einigen Landstrichen geschadet. Literatur. Tirol und das Nibelungenlied. *) Bei der Frage nach der Heimath des Nibelungen liedes finde ich bisher einen Umstand auffallender Weise nicht in Anschlag gebracht, oder wenigstens nicht im Zusammenhange erwogen, den nämlich, daß fast alle unsere Handschriften a »S Tirol oder doch der Gegend südlich u. südöstlich vom Bodensee stammen. Von denen, die vollständig auf uns gekommen sind, geboren die drei ältesten, noch dem 13. Jahrhundert zuzuweisenden, in jene Gegend

(^) war noch im Jahre 4799 im Besitz der Grafen von Mohr, die in Graubündten und Tirol angesessen waren (vgl. v. d. Hagen 'S Ger mania I, 265), von ibr ist die früher Meusebach sche Handschrist (l>) eine alte Abschrift, die also jener selben Gegend angehört, die Wiener Handschrift (il), die nebst der Berliner in der Stufenleiter der Bearbei tungen eine Zwischenstufe zwischen den drei ältesten Handschriften des 13. Jahrhunderts bezeichnet, stammt ans dem Schlosse Ambras in Tirol, und auch ihre Vorlage, daS Helden

buch an der E t sch, von dem sie zwischen 1502 unv 1547 abgeschrieben ward und daS seitdem verschollen ist» lag, wie schon jener Name nnd weitere bestimmte Nachrichten angeben (vgl. v. d. Hagen'S Germania I, 266), an der Etsch, also auch in Tirol. Auch die Wal l er st ein er Hand schrift ,(a) weist auf jene Gegend, nicht blos, weil sie wahrscheinlich eine Abschrift der HohenemS-Lassbergischen ist, sondern weil sich in dem ersten Buchstaben daS Wappen der von Montfort gemalt findet

auch hier die älteren in jene Gegend; übrigens ist dieS festzustellen hier von geringerer Wich« tkgkei't, da auch ohne dies kein Grund vorhanden ist zu bezweifeln, daß die zuletzt genannten Gedichte alle in Tirol oder dessen nächster Nähe entstanden; vom Walthariuö wissen wir eS ja sicher. Nicht anders steht eS mit Sigenot, Ecke, den Drachen käm pfen und dem Goldemar; sie weifen auf daS unleug barste nach Tirol oder dessen Nähe, auch die an sie sich knüpfenden Namen iieinriclr von l.iuou>vv und ^llirelit

von IlemLnulen gehören nach Tirol oder un mittelbar an dessen Grenze. *) Desgleichen ist dein König Rother, freilich nicht der unS überlieferten Nieder schrift, diese Gegend als Heimath nicbt abzusprechen. Nur von den Bearbeitungen d.S Rosengarten wage ich AehnlicheS nicht zu behaupten. Ein Theil der Handschriften weist sicher nicht in jene Gegenden und über die übrigen sind wir nicht hinreichend unter richtet. Es führen unS also auch diese Beobachtungen für die ältere Zeit fast ausschließlich in die Gegend

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 08.04.1853
Umfang: 4
gestorben. Einige Wochen nach diesem Todfalle kam Hneber von seiner Vermcssungöreise zurück, nnd hatte alle Erwartuugen weit übertroffen. Er hatte in dem Zeiträume vom 31. Mai bis 3. Nov. die Gegend von Bozen bis Latsch im Vinschgan, die Thäler Schncils nnd Ulten, den Nons- nnd den Sulzberg, einen Theil des Thales Rabi, den größten von Ju- dikarieu bis hiuab au Vall di Bon nnd Noucon auf genommen, und man war äußerst angenehm über rascht, zu fiuden, wie sehr er sich schon Anichs Ma nier, Kunst

von Trient vorwies, und nm Zn- gebnng eines der Gegend nnd der Ortsnamen wohl kundigen Mannes bat. Nicht nur wurde ihm diese Bitte trotzig abgeschlagen, sondern er bemerkte zu gleich in den Mienen der Menschen einen Groll nnd eine Drohung von. Widersetzlichkeit, die ihm nichts Gutes vorbeventeten. Durchreisende venetianische Krämer entdeckten ihm, daß ihm nnd seinen Handlangern vom wüthenden Pöbel Ermordung, oder doch Mißhandlung bevor stehe. So wenig sich Hueber diesen Volkshaß bei seiner so gauz

unverdächtigen Sendung zu erklären vermochte, so weuig wußte er demselbeu aus der Stelle zu eutgehcu; eine Flucht bei schon einbrechen der Nacht in einer ihm noch nnbckannten Gegend war am allerwenigsten räthlich. In Todesangst durch wachte er die Nacht nnd flüchtete sich den folgenden Tag mit dem frühesten Morgen in das Kapnziner- kloster zn Condino. Hier wurde ihm endlich das Näthsel geloöt. Erst zwei Tage vorher, den 6. Sep tember war ein Befehl des Fürstbischofs von Trient, des Territorialherrn

der Gegend verlesen worden, ge mäß welchem alle Felder zum Behufe der bevorstehen den Stencr-Rcgttliruttg gemessen werden sollten. Die Einwohner, die bis dahin eine Steuer von ihren Grnndstückcn gar nicht bezahlt hatten, und sich dazn anch nicht verbunden hielten, waren über diese Ver ordnung im höchsten Grade mißvergnügt. Sie hiel ten nnn unser» Hneber für eincii Abgeordneten zur Vermessung ihrer Felder zum Behufe der Steuer; denn daß er gekommen fei, eine Landkarte zn mache», ein Ding, wovon ein Bauer

i'ener Gegend kaum einen Begriff hatte, war ihnen bloßer Vorwaud und un begreiflich. Ihr Haß gegen ihn war so groß, daß selbst die Kapuziner zu Eoudiuo ihm driugeud an lagen, sich eiligst dnrch die Flncht zn retten. Mit Abänderung seiner Vermeßordnung mnßte er nnn die Aufnahme der Grafschaft Lodron und des Vall di Fnmo für jenes Jahr ganz ausgesetzt lasse«. Dcmiiugcachtet hat er im Jahre 1767 aufgenommen: Vall di Nnmo, den übrigen Theil von Vall di Rabi, den ganzen Bezirk der von Saturn hinab

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 15.04.1853
Umfang: 4
zwischen aufsteigenden weißen Dünsten, während aus dem Schornsteine der Fischerhütte in Absätzen bläulicher Rauch hinan- qualmte. Aber in dem Grade, als sich rings die Anzeichen der Nachr und ihrer süßen Ruhe mehrten, ward es auch stiller und ein samer um den Fischer, und als die Mondsichel ihr magisches Licht über die Gegend verbreitete, war er allein; sogar der vierbeinige Hauswächter hatte es an der Zeil gefunden, sich dem Küchenfeuer zu nähern. Doch wie es schien, hatte auch bereits der Fischer die Arbeit

kann, Schling draht und Fallen vom Wildprete zu befreien, was natürlich vom Jägersmann, so es ans Tageslicht gelangt, nicht eben leichthin ab gethan wird. Hatte nun Engelbrecht mir den Jägersleuten unfreundliche Begegnungen gehabt oder nicht, kurz, er schnitt dem Waidmanne ein sauertöpfisches Gesicht. Aber die Stirne glättete sich, als er im Zwielichte daS Silberhaar des Grünrocks sah und auch wahrnahm, wie der Mann nicht zu den Waldleuten gehörte, welche diese Gegend beaufsichtigten, und als garstig

- grobe Gesellen verschrieen waren. Der letzte Anflug von Mißtrauen und Källe entschwand jedoch, als aus dem Munde des Fremden die Worte fielen: „Gelobt sei Jesus EhristuS!' und an selbe sich die bescheidene Bitte reihte, ihm, der aus weiter Ferue komme und in der Gegend völlig unbekannt sei ein Nachtlager zu gewähren. Es waren damals noch die Zeiten der Gastfreundlichkeit, und darum hießt auch Engelbrecht den Fremden willkommen. Das Weib ging sonach hurtig ans Werk, das halberloschene Feuer anzu-

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 04.05.1861
Umfang: 4
aber sind dadurch jedenfalls um eine vermehrt worden. orrefpo n den? s. Bozeu, 1. Mai. So eben, in später Abend stunde, war unsere Gegend Zeuge eines erhebenden Schauspieles. Um nämlich der Gesinnung bezüglich der vom Landtage so kräftig befürworteten Glanbenö- einheit in Tirol unzweideutigen Ansdrnck zn verschaffen, hatten einige Gemeinden des Bnrggrafeiiamtes sich verständigt, am Abende des ersten Mai auf deu her vorragendsten Punkten der umliegenden Gebirge große Feuer anznzündcn, anf daß sie weithinans

dieses hatte Gelegenheit, anf einer Anhöhe nnweit des romantischen Signiniidskron, von wo ans man sowohl über die Gegend nm Bozen mit dem ehrwürdigen Schiern im Hintergrnnde, als über das frnchtbare Etschthal bis in die Meranergegend hinauf einen bequemen Anblick genießt, dieser groß artigen Beleuchtung nach allen Seiten zuzusehen. Es war ei» feierlicher Moment, als ungefähr um acht Uhr, da sich der dunkle Schleier der a»»aheiidcn Nacht über die ruhigen Gefilde herabzusenkeu begann, wie anf Einen Zanberschlag Hunderte

und Luftballons in der Gegend von Bozen, durch« das »»ausgesetzte von alle» Dörfer» bertöneiide Gekrache der Mörser und durch die heiteren Jnchschreie, die ei'»» leichter Windhauch vou den bei nähern Fener» beschäftigten Männern und Burschen herübertrug. Unwillkürlich mnßte da iu jedem Beschauer der Wunsch rege wer den, daß diese friedlichen Flammenzeichen hinablcnchten möchten bis in die Metropole nnsers Kaiserstaates, anf daß unser hochherzige Monarch durch huldvolle Gewährung dieser dringenden Bitte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.09.1855
Umfang: 6
. Z.) — Von österreichischen Ingenieurs wird rüstig an der Räumung und Fahrbarmacliung der Suliuamün- duug gearbeitet, und hat diese Arbeit bereits namhafte Fortschritte gemacht. Auch ist die Sicherheit seit der Statiouirung der österreichischen Dampfer in jener Gegend wieder hergestellt. — Die »Wiener Ztg.' enthält aus Jschl Berichte vom 10. bis 13. d. M. Am 1». Nachmittags mach ten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin zu Pferde eine Parthie über Strobl nach St. Wolfgang und wurden von den in Jschl weilenden

— sondern, in Hin blick auf den eigentlichen Zweck einer Jahreskonferenz der dem Museum zur Seite stehenden zwei Kollegien für innere Verwaltung und wissenschaftliche Hilfelei stung , durch gründliche Erörterung der vorliegenden praktischen und theoretischen Fragen und Aufgaben. War auch der Kreis der sich zu diesem Zwecke ver sammelnden Männer der Wissenschaft und Kunst nicht groß, so bestand er doch ans Persönlichkeiten, welche Schönheiten einer Gegend, die von einer Gruppe Bäume, welche zwischen die Risse

sich un- willkührlich auf das Unglück unserer Heimatk und auf die unglücklichen Mitbrüder. Miszellen. In Schwarzenburg (Schweiz) sah man in der bei- ßen Nacht vom 23. aus den 24. August während etwa zehn Minuten einen großen, hochgespannten, schnee weißen Regenbogen, der die ganze Gegend des Son nenaufgangs— von dort aus die Alpenkette um- fassend — in Form und Breite ganz einem gewöhn lichen Regenbogen gleich, überspannte. Die Erschei nung war sehr schön und um so merkwürdiger, weil^ sie zu selber Stunde sichtbar

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 28.05.1857
Umfang: 6
Him mels senkte. So einladend dieser Anblick, so abschreckend ist der einfassende Nahmen: öde, unwirthliche Gestade und links und rechts in einiger Entfernung starre Berg wände. Dazu das Andenken an das über die 5 Siädte dieser Gegend einst ergangene surchlbare Gottesgericht, dessen Andenken in der Seele deS christlichen Beschauers aufsteigt. (1. Mos. 19, 24)- Ein Windhauch kräuselte eben die Wasserfläche. Daß derselbe auch Wogen auf, peitschte, kann man aus dem Treibholz schließen

schroffe Wände zu beträchtlicher Höhe und hinter diesen ragt eS höher und mächtiger auf. Aber weiter zurück thronen noch gewaltigere und finsterere Berghänpter. DaS gibt ein Bild von Ein samkeit, Wildheit und Trostlosigkeit ohne Gleichen. Ein Michael Angelo oder Lord Byron würde diese Gegend so recht verstehen. Durch daS Berglabyrintb zog sich der Ariadenfaden unseres WegeS in hundert Windungen, Steigungen und Senkungen nach Südwesten, lief end lich in daS Cedronthal ein und um 5 Uhr Abends

umbiegt und sofort noch einmal rechtwinklig abspringt. So ist diese Natureinsiedelei sich in ihren einzelnen Theilen nahe gerückt und gewinnt ein gar pittoreskes Aussehen. Erinnern Sie sich nun an die ersten Jahr hunderte deS Christenthumes, wo eine Menge ernster Männer in gänzlicher Abkehr von der Welt, ihren Lockungen und Verfolgungen im Bestreben, einzig dem Heile der Seele zu leben, die Einsamkeit suchten, so werden Sie eS erklärlich finden, daß eine Gegend, wie die geschilderte, sich bald

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 10.12.1857
Umfang: 6
. Schutz mußte wissen, daß wir keine Kirchengeräthe bei unS haben, weil er uns in Tirol sagte, alle Kirchengeräthe könne er in Peru leicht für unö bekommen. Diesem seinem Ver sprechen gemäß hätte er die schöne Gelegenheit ja be nutzen sollen, um so mehr, wenn cr den Herrn Erz- bischos persönlich kennt, um unS etwas »nszuwiiken. Ferner kamen die Kolonisten in jene Gegend, welche kirchlich nach Eachupoaö gehört. Daß nun die Leute in diese Diözese kamen, schrieb diesem Bischof nicht Schütz

, war es so kalt, daß eS jede ^?acht gefror und die ganze Gegend mit Reif belegte; grüner Zweig war keiner zu sehen, sondern der ganze Boden war so verdorrt, daß eS unmöglich schien, wie Thiere auf diesem Boden noch Nahrung finden können. DaS Fleisch von diesem Vieh konnte für Menschen, welche selbst Tag nnd Nacht beinahe erfroren, wohl ge wiß nicht gesund sein. 2 Personen, ein Matrose und die Wittwe des auf dem Schiff verstorbenen ManncS blieben in Ehiuchin krank liegen. Obgleich man eö dem Schütz sagtc

Präfekt in Eerro verhörte alle und war sehr aufgebracht, daß Schütz die Leute so schlecht verpflege, da er ihm doch in Eerro noch einige tausend Thaler geben mußle. Dann schalt er den Schütz auch als ungerecht, weil er den Leuten jetzt schon abzog, da die Regieruug die Zurückzahlung erst nach 3Iahien ver langte, und daß er die Leute nicht gleich hinführe, da mit sie sich noch schnell, weil in dieser Gegend im Ok tober schon die Regenzeit anfange, ein Obdach bauen könnten, denn den Weg konnten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.04.1858
Umfang: 6
; dtese erzählten schauerlich, daß er sich selbst gegessen habe, »nd sie hatten nichts, daß sie ihm was geben konn ten. Wir glaubten immer bis PaSco hin, daß daS !and und die ganze Gegend von da an bis zur Co- »nie etwas günstiger und freundlicher werden sollte, tun auf vieser ganzen Reise war eine schauerliche ' ' Nichts sah man als ein sehr engeS Thal und daS Thal selbst voll von Büchel und Steinen, dann an den meisten Orten unbeschreiblich eng; zu dem gingen die BeP? zu beiden Suten bereits ge rade

an, und jeder wünschte sich von da fort. Den andern Tag, nachdem wir eine Zeitlang gearbeitet hat ten, gingen fünf Personen gleich nach Acobamba zurück, und von dort ganz fort. Dies« haben am vernünftig sten und für sich am besten gethan von allen Colonisten. Andere sagten: bevor wir fortgehen, wollen wir doch nach dem Pozuzu hinuntergehen, und dort die Gegend ansehen. Damit waren viele einverstanden, und auch ich. Wir brauen auf und gingen hinunter. Aber wie wir ein ziemliches Stück Weg zurückgelegt halten, kehrten

. Die Gegend ist dort wirklich schön. ES gibt Thäler, und in den Thälern Ebenen. Wir verweilten drei Tage am Po- zuzu; während dieses unsers Aufenthalt» war aber die Luft und die ganze Temperatur so drückend und warm, daß wir gern wieder fortgingen. Drunten konnten wir von diesen Bauern nur MaiS und Bohnen zu essen bekommen. Mit etwas geröstetem MaiS gingen wir fort, .um auf dem Weg herauf, wo wir drei Tage brausten, etwas zu haben. Wir hofften, wenn wir auf die Pampa hermosa- kämen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 05.10.1852
Umfang: 4
. Ueber die Ursache der Erplosion laufen verschiedene Ver sionen um. Feuilleton. Neiseblätter. Marburg, 7. Sept. v. Frankfurt bietet Gelegenheit zu mancherlei Ausflügen, da die Cömmunicationsmittel so schnell und bequem sind, so zog es mich vor Allem hieher. Was denn? Eigentlich weder die Stadt, noch die Universität, noch die Gegend, sondern die Erinnerung an die hl. Elisabeth und ihre Kirche, eine der schönsten und vollendetsten, die Deutschland trägt. Die Kasseler Eisenbahn fährt in ungefähr drei

Stunden hieher. Der Weg geht Anfangs durch unschöne Fläche, die der wolkige Morgenhimmel noch trauriger machte. Bei Friedberg, einem kleinen Städtchen mit einer schönen, gothischen Kirche, wird die Gegend schöner und hügeliger. Es sind Hügel vdn gelbem Sand und. Kreide oder Porzellanerde, wie man leicht an den Durchschnitten, die für die Bahn gemacht werden mußten, wahrnehmen kann, oft von äußerst interessanter Formation. Die Bahn führt alsdann an der Universitätsstadt Gießen vorbei, der man gleich

, der einen großen, herrlichen Palast bis in seine innersten Gemächer durchstöbere, ohne dem Hausherrn auch nur eine Visitenkarte abzu geben.' ■' Von Gießen an gewinnt die Gegend fortwährend an Reizen, ach es sind gar so grüne, liebe Hügel, mit Laubwald und Obst bedeckt, oben eine alte Burg und rings die Wohnungen der Menschen angesiedelt. Das zeigt uns noch das alte patriarchalische Verhältniß zwischen Herr und Unterthan. Die Lage von Marburg selbst ijl so, daß man sie nicht schöner denken kann. Rings

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 20.09.1852
Umfang: 4
, als es der Rhein seit der Schweiz gewohnt ist, sich an seiner Seite erheben. Das Alles gibt hier der Landschaft den Cha rakter einer eigenen Großheit und Gesetztheit, eine Hcldenruhe, die gewissermaßen die Reize der beiden vorhergegangenen Strecken ver einigt. Hier haben wir auch noch breite Spuren der uralten deut schen Heldensage. Die Strecke bis Andernach ist schön, gibt aber doch nicht so viel zu sehen und zu denken, daß man ganz und gar beschäftigt wäre. Wir fuhren in dieser Gegend an ein Paar

, die ja durch daS alte Volksbüchlein oder Tink's, oder Chr. Schmidt'S Bearbeitung Jedermann bekannt ist. Bei Einzig und Linz hat die Gegend wieder die vollsten Reize, und endlich gelangen wir auf den classischen Boden des Rheinlaufs und der Rheinsagen. Da steht Remagen mit seinem Apollinarisberg, von dem die neue gothische Kirche ehrwürdig herabsieht; weiter unten Rolandseck und Nonnen werth, gegenüber der prächtige Dr ach enfels und der ganze schöne Kranz oes Siebengebirges. Godesberg zeigt sich etwas seitab

und kaum haben wir es aus den Augen, so stehen wir vor dem freundlichen Bonn. Da wir aber diesen Punkten, witt's Gott, noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf der Rückfahrt erweisen können, so seien sie auch dießmal nur berührt. — Von Bonn abwärts hört die Poesie des Rheines auf, die Prosa beginnt, sein Greisenalter, das er bekanntlich nicht einmal mit Ehren besteht, indem er seinen. guten Namen verliert und zuletzt elendiglich im Sand und Meerwaffer verkommt. Die Gegend ist rechts und links flach

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