gestorben. Einige Wochen nach diesem Todfalle kam Hneber von seiner Vermcssungöreise zurück, nnd hatte alle Erwartuugen weit übertroffen. Er hatte in dem Zeiträume vom 31. Mai bis 3. Nov. die Gegend von Bozen bis Latsch im Vinschgan, die Thäler Schncils nnd Ulten, den Nons- nnd den Sulzberg, einen Theil des Thales Rabi, den größten von Ju- dikarieu bis hiuab au Vall di Bon nnd Noucon auf genommen, und man war äußerst angenehm über rascht, zu fiuden, wie sehr er sich schon Anichs Ma nier, Kunst
von Trient vorwies, und nm Zn- gebnng eines der Gegend nnd der Ortsnamen wohl kundigen Mannes bat. Nicht nur wurde ihm diese Bitte trotzig abgeschlagen, sondern er bemerkte zu gleich in den Mienen der Menschen einen Groll nnd eine Drohung von. Widersetzlichkeit, die ihm nichts Gutes vorbeventeten. Durchreisende venetianische Krämer entdeckten ihm, daß ihm nnd seinen Handlangern vom wüthenden Pöbel Ermordung, oder doch Mißhandlung bevor stehe. So wenig sich Hueber diesen Volkshaß bei seiner so gauz
unverdächtigen Sendung zu erklären vermochte, so weuig wußte er demselbeu aus der Stelle zu eutgehcu; eine Flucht bei schon einbrechen der Nacht in einer ihm noch nnbckannten Gegend war am allerwenigsten räthlich. In Todesangst durch wachte er die Nacht nnd flüchtete sich den folgenden Tag mit dem frühesten Morgen in das Kapnziner- kloster zn Condino. Hier wurde ihm endlich das Näthsel geloöt. Erst zwei Tage vorher, den 6. Sep tember war ein Befehl des Fürstbischofs von Trient, des Territorialherrn
der Gegend verlesen worden, ge mäß welchem alle Felder zum Behufe der bevorstehen den Stencr-Rcgttliruttg gemessen werden sollten. Die Einwohner, die bis dahin eine Steuer von ihren Grnndstückcn gar nicht bezahlt hatten, und sich dazn anch nicht verbunden hielten, waren über diese Ver ordnung im höchsten Grade mißvergnügt. Sie hiel ten nnn unser» Hneber für eincii Abgeordneten zur Vermessung ihrer Felder zum Behufe der Steuer; denn daß er gekommen fei, eine Landkarte zn mache», ein Ding, wovon ein Bauer
i'ener Gegend kaum einen Begriff hatte, war ihnen bloßer Vorwaud und un begreiflich. Ihr Haß gegen ihn war so groß, daß selbst die Kapuziner zu Eoudiuo ihm driugeud an lagen, sich eiligst dnrch die Flncht zn retten. Mit Abänderung seiner Vermeßordnung mnßte er nnn die Aufnahme der Grafschaft Lodron und des Vall di Fnmo für jenes Jahr ganz ausgesetzt lasse«. Dcmiiugcachtet hat er im Jahre 1767 aufgenommen: Vall di Nnmo, den übrigen Theil von Vall di Rabi, den ganzen Bezirk der von Saturn hinab