nachmittags findet als Abschluß der ganzen Veranstaltung ein Festzug von rund 50.000 Avanguardisten durch die Straßen der Stadt Rom statt. Weizen-Rekordernte Die ASerschwemmungs- Katastrophe von 1882 im Etschlande. Eine Rückerinnerung zum 5V. Gedenktag des Unglückes. Ein halbes Jahrhundert ist seit jenem Unglücksjahr verflossen, in dem unsere Gegend die Schrecken einer zweimaligen Ueberschwemmung erlebte, die ungeheure Schäden anrichteto, weite Flächen frucht baren Kulturlandes zerstörte und zahlreiche
Familien in Not und Elend stürzte. Die Katastrophen wurden durch mehr tägigen starken Regen im September und Ende Oktober verursacht. Zum 50. Jahrestag der traurigen Ereig- j nisse wollen wir einige Bilder aus jenen Tagen vor unserem geistigen Auge vorüber- s ziehen lassen, wie der Chronist jener ' Unglückstage fie entworfen hat. Das September-Hochwafier in der Bozner Gegend. Auf einem trockenen Hochsommer folgten Mitte September 1882 eine Reihe regen schwerer Tage; ohne Unterlaß goß es aus dunklen
Wolken, so daß die Flüsse bald be denklich stiegen. Am Morgen des Sonntags, 17. Septem ber, sah die Bozner Bevölkerung den Eisack- , stütz in einer Höhe, wie dies feit dem Jahre > IZgz — einige behaupten feit 1829 — nicht mehr der Fall war. Das Flußbett war bis an den äntzersten Uferrand gefüllt und die dunkelbraunen Wogen rauschten und brau sten zwischen den arg bedrohten Weingärten der Gegend dahin. Auch die Talser, die sonst so harmlos ist, hatte ihr ganzes Bett mit wild dahinjagenden, rotbraunem
Wasser überflutet, das vereint mit dem Gifack. die auf dem linken Ufer gelegenen Besitzungen in Gefahr brachte. Die Feuerwehr wurde alarmiert und nach dem Grützen, beordert. Der Eisackflutz räumte das Holzlager in Cär- dano, daher brachte der reißende Strom eine Unmasse Holz mit. An diesem Tage trafen dann aus allen Teilen unserer Gegend, aus dem Eisacktale, aus der Meraner Gegend, aus dem Unter land Hiobsbotschaften über vielfache Zer störungen ein. Der Damm der Bahn Bol zano—Merano war an mehreren
befand, schwer gelitten hatte, mußte gesperrt werden. Bon der Etsch her waren die Wassermassen am Nachmittag des 17. September bis zum Schafstadel, einem Hof des Klosters Gries, etwa einen Kilometer vor der Etfchbrücke, vorgedrungen, während die Weingüter neben der Etsch in der Sigmundskroner Gegend bis zu drei Meter hoch überschwemmt waren. Die Verbindung nach Ueberetsch wurde vor her durch Kähne vermittelt, mußte aber gegen Abend bei noch immer andauerndem Steigen des Wassers ganz eingestellt