der Teilpächter die Arbeit und das restliche Bctr'ebskopital stellt und HIcfür meist die Hälfte des natürlichen Ertrags erhält. Dieses Teilpachtverhältnis nennt mau die mezzadria. In Italien gibt es zwar verschtedenart ge Teilpachtsysteme, doch ist die mezzadria die gewöhnliche Erscheinungsform des Kolonensystems. Was nun Südtirol aubelangt, so ist die mezzadria zwar hier nicht ganz unbekannt, doch kommt sie nur als Ausnahme vor. Im VIvschgau und Barggrafenamt ist sie gänzlich unbekannt. Ju der Gegend
von Meran bis Bozen kommt sie meines Wissens nur ln Gargazon auf den Besitzungen einiger Italiener vor. (Dr. Angelt. Elena). Im Eisak und Pustertal ist sie ebenfalls unbekannt. In der Gegend südlich von Bozen trifft man sie tu Pfatteu auf dev Besitzungen der Italiener Dr. Vtesi, Ferrari, in geringem Maße in Branzoll und Salurn, sowie ln Margrcid (Gf. Melchior! Salvador«). Wohl aber gibt es in Südtirol und zwar Im Bezirke Bozen ein Nutzungsverhältuts an Grund und Boden, das verwandte Züge
m«t der Mezzadrta aufweist, nämlich die sog. Baumaunschaft. Während die Baumannschaft im Meraner Bezirk nur ganz vereinzelt vorkommt, tritt sie im Bozuer Bezirk ziemlich häufig auf. Das ist einmal darauf zurückzu- führen, daß diese Gegend wegen ihrer glücklichen Lage vor alten Zeiten schon als Ruhesitz altttroltscher Edelgeschlechter erkoren wurde, die sich hier niederließen. Es dürfte wenige Edelgeschlechter Tirols geben, die nicht hierzulande irgendwo einen Fleck Erde zu erobern gesucht oder besessen
, war und ist es auch. Als Boikriegslyp für die Bozner Gegend erscl eint !m Großen uni Ganzen folgender: Der Gutsbcrr überließ Grund und Boden, die Baulichkeiten (ungefähr 35 Gräber Wetngarteu, Wiesen für 4—5 Stück Rindvieh), das Inventar und bezahlte dem Bauwann einen Grundgehalt, der sich nach der Anzahl der benötigten Arbeitskräfte einschließlich jener des Banmanns richtete. Dir männliche Arbeitskraft wurde mit ungefähr 300 fl. veranschlagt, dir weibliche mit der Hälfte. Das Btrh stellte meistens der Baumann, es blieb ihm daher