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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 10.06.1920
Umfang: 4
der Teilpächter die Arbeit und das restliche Bctr'ebskopital stellt und HIcfür meist die Hälfte des natürlichen Ertrags erhält. Dieses Teilpachtverhältnis nennt mau die mezzadria. In Italien gibt es zwar verschtedenart ge Teilpachtsysteme, doch ist die mezzadria die gewöhnliche Erscheinungsform des Kolonensystems. Was nun Südtirol aubelangt, so ist die mezzadria zwar hier nicht ganz unbekannt, doch kommt sie nur als Ausnahme vor. Im VIvschgau und Barggrafenamt ist sie gänzlich unbekannt. Ju der Gegend

von Meran bis Bozen kommt sie meines Wissens nur ln Gargazon auf den Besitzungen einiger Italiener vor. (Dr. Angelt. Elena). Im Eisak und Pustertal ist sie ebenfalls unbekannt. In der Gegend südlich von Bozen trifft man sie tu Pfatteu auf dev Besitzungen der Italiener Dr. Vtesi, Ferrari, in geringem Maße in Branzoll und Salurn, sowie ln Margrcid (Gf. Melchior! Salvador«). Wohl aber gibt es in Südtirol und zwar Im Bezirke Bozen ein Nutzungsverhältuts an Grund und Boden, das verwandte Züge

m«t der Mezzadrta aufweist, nämlich die sog. Baumaunschaft. Während die Baumannschaft im Meraner Bezirk nur ganz vereinzelt vorkommt, tritt sie im Bozuer Bezirk ziemlich häufig auf. Das ist einmal darauf zurückzu- führen, daß diese Gegend wegen ihrer glücklichen Lage vor alten Zeiten schon als Ruhesitz altttroltscher Edelgeschlechter erkoren wurde, die sich hier niederließen. Es dürfte wenige Edelgeschlechter Tirols geben, die nicht hierzulande irgendwo einen Fleck Erde zu erobern gesucht oder besessen

, war und ist es auch. Als Boikriegslyp für die Bozner Gegend erscl eint !m Großen uni Ganzen folgender: Der Gutsbcrr überließ Grund und Boden, die Baulichkeiten (ungefähr 35 Gräber Wetngarteu, Wiesen für 4—5 Stück Rindvieh), das Inventar und bezahlte dem Bauwann einen Grundgehalt, der sich nach der Anzahl der benötigten Arbeitskräfte einschließlich jener des Banmanns richtete. Dir männliche Arbeitskraft wurde mit ungefähr 300 fl. veranschlagt, dir weibliche mit der Hälfte. Das Btrh stellte meistens der Baumann, es blieb ihm daher

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 14.09.1912
Umfang: 10
, Knecht in Naturns, 25 Jahre alt, wegen Notzucht. Wettersturz und Hochwasser. In unserer Gegend herrscht förmliche herbstliche Temperatur. Nachdem es am Dienstag abends und die folgende Nacht unausgesetzt regnete, zeigten am Mittwoch srüh die höher gelegenen Berge Neuschnee. Vorbei ist des Sommers Pracht ein für allemal. — Aus anderen Gegenden werden infolge anhaltender Regen güsse Hcchwässer gemeldet. — Im Äussern wurde die Reichsstraße bei Tannheim, in der Höhe von 40 om überschwemmt. Der Neuschnee

stecken, bezw. an den Eisbrechern hängen blieben. — Die Gegend von Jmmenstadt ist in eine Winterlandtschaft verwandelt. Die Tannen zeigen in ihrer Vereisung ein Bild wie mitten im Winter. Die ganze Alpenkette vom Grünten bis zu den Schweizer Bergen ist in schneeiges Weiß gehüllt. Daß das Vieh aus den Alpen ungemein zu leiden hat, ist selbstverständlich. Der rasch eingetretene Schneefall verhinderte einen Abzug und so hört man es denn von weitem vor Hunger und Kälte brüllen. Der Alpsee und die Aach

Württembergs sind weite Strecken über schwemmt. Die Straßen mußten teilweise polizeilich gesperrt werden. Auch zwei Menschenleben sind zu beklagen. Vielfach wurden Brücken von der Strö mung fortgerissen. Dammbrüche sind eingetreten. — In der Rhein gegend bei Koblenz sind die Straßen und Bahndämme durch Felsstürze ge- sährdet. Ueberall in der Rheingegend und im Ruhr gebiet herrscht Hochwasser. Das Waffer ist zum Teil über die Talsperren im Ruhrgebiet getreten und hat den letzten Rest der Ernte vernichtet

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