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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 24
Datum: 09.06.1911
Umfang: 24
das aussichtsreiche Mittel gebirge; nur wir, die wir in einer noch viel herrlichem Gegend wohnen haben keine Tabor für unsere vielen Fremden! Das hörte Einer in Aufkirchen, befragte einen vorüberfliegenden zukunftskundigen Falken und erwekte dann auf der Sonnenhöhe des Radsbergs das schöne Kind, mit den Märchen- äugen, die so tief blicken, so weit blicken — das Hotel Wetterkreuz. Da stanh es in der Umarmung der Alpen und winkte „Empor!' Und die weißen Frauen der Berge beschenkten das Kind der Höhe

mit balsamischer Lust, mit nervenstärkender Ruhe, mit heilbringendem Sonnenschein und legten ihm die ganze wunder volle Gegend samt den Toblacher See als Spielzeug zu Füßen. Aber ein Wichtelchen das nicht geladen war zum Fest auf der Höhe fluchte: „Die ganze Schönheit soll dir nichts nützen, wir lassen keinen Weg zu dir hinauf!' Doch blieb der letzte Wunsch einer weisen Frau und die schwor. „Nach zehn Jahren sollen den Schönheitsdurstigen Flügel wachsen, sie sollen durch die Luft eilen, dich zu begrüßen

, dir zu huldigen als dem Königskind der Ge gend. Im ganzen Lande soll deine Schönheit erkannt und gerühmt werden und die Inge- nieurkunst wird eiserne Wege dir bauen. Und so kam es denn auch. Nach dem ersten Aufatmen schlief das Kö- nigskind der Gegend wieder ein und wenige kümmerten sich darum. Unbewacht und unbe- hütet verwilderte es und in seinen Dachziegeln pfiff der Wind eine traurige Weise. War das wirklich das Ende der Schönheit? Wie es schon geht in der Welt, sind fort schrittsfeindliche Flüche

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