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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 06.08.1931
Umfang: 12
Georg Gasser tn memvrlam Nach der ersten und unmittelbaren Trauer um den teuren Freund stellen sich alle, welche Georg Gasser verehrt und geliebt haben, die Frage: Was soll nun geschehen, um das An denken an den Gelehrten, den Künstler, den uneigennützigen Mitbürger zu ehren und zu erhalten. Vielleicht ist es nicht allen bewußt, welch treues Herz anfgehöri hat, für die Heimat zu schlagen. Georg Gasser hat alle Titel, die Ehrenstellen, die Vorteile, welche ihm von auswärts — sogar über's Meer

, die ja meistens auch gedankenlos angestarrt werden. Nein, möglichst lebendig, möglichst der Wirklichkeit abgelauscht, mög lichst natürlich sollte das wirken, was mit so mühevoller Kunst zusammengetragen war. So erreichte er seine Absicht, daß der Be schauer zu selbständigem Denken und Weiter- forschen angespornt werde, daß er die er worbenen Kenntnisse mit in die freie Land schaft hinaustrage und nun tiefer verstehe, was Stein, Pflanze und Tier zum Menschen spricht.. So war Georg Gasser kein schrullenhafter

war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an ver- schiedenen Zeitschriften. Und er htnterläßt noch eine bunte Fülle unveröffentlichter Aus sätze: Tyrolensien, Essays, darunter z. B. eine „Abstammungstheorie', „Der Mensch der Vorzeit und der Zukunft', „Zwergvölker der Tierwelt', usw. Cs gibt fast kein Gebiet menschlichen Wissens, das ihn nicht angelockt hätte. Eine liebenswürdige Erinnerung sind die Musikabende in seinem Gartenhäuschen. Zuerst war es ein Quartett, das sich hier ver sammelte. Gasser spielte die Geige

des Verewigten war? Oder soll etwa zerstreut und zerstückelt werden, was ein ganzes Leben hindurch mit unerhörtem Fleiß, mit Liebe und Selbstlosigkeit zusammen getragen worden ist? Es ist wahrlich er greifend, p bÄenken, daß am verhängnis vollen Abend des 29. April Georg Gasser von der Sorge um sein Lebenswerk ins Museum getrieben wurde und daß es doch nicht pr entscheidenden Aussprache kam, weil der erste, der ihn bei dieser Zusammen kunft erwartete — der Tod war. Die letzte unerbittliche Drohung nahm

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