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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 05.06.1929
Umfang: 8
Der Mord im Wiener Konzerthaus. Rittmeister a. D. Felix Gärtner vor dem Schwurgericht. $$mfac+f&u0+$unß! Der Raub der Sabinerinnen. Wschiedsvorstellung des Innsbrucker Schauspielensembles am 3. Juni. Schon einige Tage vor dem offiziellen Schluß der nun abge- laufenen Spielzeit lud der alte Schmierendirektor Emanuel Striefe durch Maueranschläge im gewundenen Stil seiner Zunft ein hochzuverehvendes Publikum zum Besuch der Abschiedsvor stellung ein, für die das scheidende Schauspielensemble

sein Nachspiel. Felix Gärtner wird in der Anklage als Glücksritter und Mitgistjäger geschildert, der immer nach Geld Ausschau hielt, das er sich durch Schuldenmachen oder durch eine reiche Heirat zu verschaffen bestrebt war. Zwei mal war er reich verheiratet, das heißt, er lebte von dem Gelde seiner Frau. Nach der Trennung seiner zweiten Ehe machte sich Gärtner an die im 35. Lebensjahre stehende Tochter des ehemaligen ägyptischen Ministers Mouheb Pasch a, Djidji M o n h e b, heran, die erst seit zwei Jahren

mit Mutter und Schwester im Heinrichs-Hof auf dem Opernving wohnte. Beide Schwestern erfreuten sich großer persönlicher Freiheit und Selbständigkeit und be suchten auch häufig verschiedene Vergnügungsstätten. Me Laufbahn eines Abenteurers. Felix Gärtner ist ein Sohn des Feldzeugmeifters Anton Gärtner, Edler von Romansbrück. Nach Absolvie rung des Untergymnastums und der Kadettenschule wurde er im Jahre 1900 als Kadettoffiziersstellvertreter zum Dragonerregiment Nr. 11 ausgemustert. Nachdem

er bis zum Oberleutnant avanciert war, heiratete er im Jahre 1909 seine erste Frau Leonore, geborene Uzel. Seine Frau brachte nebst der erforderlichen Kaution ein Kapital von 300.000 Kronen in die Ehe mit. Gegen Ende des Jahres 1910 ließ sich Gärtner mit Wartegebühr beur lauben, um sich der Bewirtschaftung seines Gutes zu wid men. Er bewies aber keine Eignung zum Landwirt, kehrte wieder in den O f f i z i e r s b e r u f zurück und rückte bei Krtegsbeginn ein. Durch einen Sturz vom Pferde wurde

er frontdienstuntauglich, da er sich einen Sehnenrist am Fuße zugezogon hatte. Nach dem Umsturz wurde er in den R n h e st a n 5 versetzt. Mittlerweile hatte seine Frau das Gut so erfolgreich bewirtschaftet, daß sie noch ein zweites Gut Laufen konnte. Als Gärtner wie der auf dem Plan erschien und selbst die Leitung in die Hand nahm, gingen die Erträgnisse rapid zurück, so daß man Schulden machen mutzte. Die Eheleute gingen schließlich auseinander. Die Frau zog sich aus das ihren Kindern gehörige Gut bet Wels zurück und lebte dort sehr bescheiden

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 5 von 12
Datum: 14.06.1929
Umfang: 12
im wiener Konzert ha ussaal. (Lin Rittmeister ermordet eine ägyptische Prinzessin.) Am 3. November v. I. wurde im Vorsaal des wiener Kon- zcrthauses die ägyptische Prinzessin Djidji Mouheb, die Tochter des ehemaligen ägyptischen Finanzministers Mou heb Pascha, von den: 49jährigen Rittmeister a. D. Felix Gärtner erschossen. Gärtner stammte aus guter Familie, genoß, eine vortreffliche Ausbildung, widmete sich der Offizierslaufbahn und avancierte'rasch, ja durch eine reiche Heirat sielen

lebte. Gärtner probierte es mit.einer Agentur, machte hohe Schulden, um sich dann schließlich an eine alte, reiche Amerikanerin heranzumachen, die er wieder zu einer Heirat überredete. Aber auch diese zweite Ehe währte nur einen Monat. Als er die Zitrone ausgepreßt hatte, W IR KAUFEN zu Höchst-Preisen BÜCHER einzelne Werk», wie ganze Bibliotheken, Musikalien, Briefmarken-Sammiungen u* erbitten Angebote, Buchhandlung A-i2H REIMANN Nacht. WIEN, 1. Stubenbastei 12. ließ er sich, scheiden. Schon

vor seiner zweiten Ehe hatte Gärtner die ägyptische Prinzessin kennen gelernt. 'LS war eine Straßenbekanntschaft. Siy führte aber nicht nur zuin Zusammenschluß dieses Lebemannes und der Lebe dame; Djidji Mouheb hätte Gärtner vielleicht auch ge- ehelicht, wenn sie nicht vorher vor ihm gewarnt wor den wäre, wenn sie nicht hätte Ansehen müssen, daß dies der Mann ist, der ihr Leben vergiftet. Sie ließ bald er kennen, daß sie Gärtner nicht ernst nahm. Und als dann ihr Vater nach Wien kam, mußte Gärtner die Hoffnung

aufgeben, nach dem amerikanischen auch noch ein ägypti sches Ausbeutungsobjekt sich zu erwerben. Djidji Mouheb trachtete, sich von Gärtner allmählich loszumachen. Dies führte zur Katastrophe. Am 3. November traf Gärtner während des Prihodakonzertes im wiener Konzerthaus mit ihr zusammen. Gärtner wollte noch einmal mit der Prinzessin eine Aussprache herbeisühren. Er suchte sie nach der ersten und nach der zweiten Pause in ihrer Loge auf, erwirkte eine Unterredung mit ihr im Rauchsalon, die sehr erregt

verlief, und als sie sich schließlich von ihm abwandte, da' eilte er ihr nach und schoß auf sie ans einer Militärpistole. Fünf Schüsse gab Gärtner ab und verletzte die Dame schwer, so daß sie nach wenigen Minuten starb. Der Mörder wollte flüchten, wurde aber von mehreren Personen eingeholt und festgenommen. —, vorige Woche Mußte sich Gärtner vor den wiener Schwurgericht wegen seiner Mordtat verantworten. Die Art seiner Verteidigung war ein zweiter Mord an der durch ihn Getöteten. Es wird wohl kaum

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 9
Datum: 07.06.1929
Umfang: 9
. Eine weiße Gestalt. Auch sah ich ein paar Schritte entfernt, einen Herrn die Stiege hinunterlaufen. Ich sprang über die Gestalt auf dem Boden, fetzte dem Flüchtenden nach und schrie ,,Aushalten!" Der hinuntereilende Herr rief gleichfalls „Anfhalten!" Meine Kollegen haben ihn dann erwischt und chn znr Polizei gebracht. Aus Befragen des Vorsitzenden erWirt der Zeuge, er habe an Gärtner damals k e i n e S pu r e n v o n T r u n - f enheit wabrgen-ommen. Er sei aufrecht, ohne zu schwanken, die Treppe

aus stoßen, erhaschte noch einen Mick auf eine weiße Gestalt, es war offenbar dieselbe, die ich vorhin beobachtet hatte, und -dann -habe ich auch einen Schuß blitzen gesehen. Ich eilte gleich hin, habe mich um die Verletzte gekümmert und habe dann ba-ld darauf Gärtner einvernoumren. Staats a n w a l t: Die Hatten den Eindruck, daß der Schütze die Frau verfolgte? — Zeuge: Ja, sie rvnrde heruwgejagt iw Logenranm. Aehuliche Aussagen inachten verschiedene Konzert- besuche r, denen die schone Ae-gypterin

ausgefallen war. Sie bestätigten, daß Gärtner „Aushalten!" gerufen habe. Hinter ihm erschien aber der Logenausse-her, der den unten stehenden Saalaussehern zuschrie: „Den Alten anshalten, 5er war est" Gärtner sagte bei seiner Arrhal- trmg: ,Mas wotten Sie rwn nttr? Ich habe doch nichts getan!" Der Billeteur Joas erzählte als Zeuge, daß er beim Hören der Schlisse -die Stiege hinauseilte: da hatten Zwei Kollegen den Angeklagten bereits bei den Armen, er packte ihn auch und zu dri'tt eskortierten

sie ihn ins Künstle rzimmer, wo bereits der PMzeioberkomwissär Gobvtöa wartete. Bors.: Hat der Arvgeklagte auf dem -Wege etwas ge sprochen? — Zeuge: Er hat gesagt, ich soll ihn nicht so hart anpacken. Im Kttnstlerzimmer hat er mich f a st kniefällig gebeten, ihm zu sagen, ob die Ameschoflene noch lebt. Pottzeivberkommissär Leopold Sobotka erzählt als Zeuge, daß er das erste kurze Verhör mit Garttier auf nahm. Auf meine Frage, warum er geschossen hat, sagte Gärtner: Meine Braut, eine türkische Prinzessin, w-ollte

einen türkischen Prinzen heiraten und -mich aufgeben. Das Hat mich außer Rand und Band gebracht. Bors.: War Gärtner betrunken? — Zeuge: <^ewiß nicht. Ich habe nicht einmal Alkoholgeruch bemerkt. trotzdem ich nur wenige Schritte vor ihm stand. Er war nur außer Atem. Gärtners Lebenselixier. Der Oberwachwantt B a u m g a r t n e r und dsr Wach mann Höfling er wirkten bei der Eskoriiernng Gart- irers in das Journalzimmer mit. Sie berichten überein- stimmend, daß Gärtner sich sehr befriedigt zeigte

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 08.06.1929
Umfang: 6
Der Mord im Wiener Konzerthaus. Wieu, 7. Juni. Aus dem gestrigeu Zeugeuverhör sind noch folgende interessante Einzekheiten naWutvagen. Wie schon berichtet, schilderte Sie -zweite Frau des Angeklagten, Eleonore Gärtner-Car vey, ihre We, Me keine war. Die verschobene HschzeitsnachL. Am 24. März haben wir geheiratet. Die Hochzeitsreise sollte drei Wochen dauern und es war besprochen, Latz ich dann nach England reisen werde. — Bors.: Waren Hoch- MsseierliWeiten? — Zeugin: Mein Stiefsohn

hat einen Empfang gegeben, der bts gegen 8 Uhr abends dauerte. Dann hat Gärtner oorgeschtagen, daß er, ein Bruder und ich, in das Hotel Imperial soupieren gehen. Ich habe aber Grippe gehabt und war an meinem Hoch zeitstag ganz heiser. Ich habe daher meinen Gatten ge beten, davon abzusehen und die Hochseitsnacht vis Cannes zu ve r schi eb en. — Bors.: Hat er sich dagegen auf gelehnt? — Zeugin (förmlich entrüstet): Nein. Das würde doch kein feinfühlender Mann tun. Vors.: In Cannes haben Sie zwei Zimmer ausge

nommen, — Zeugin: Ja, beide rat zweiten Stock. Aber da meinem früheren Gatten das seine nicht zusagte — er sagte, es sei zu klein — nahm er das ihm angebotene größere Zimmer im Parterre. Auf eine Frage des Vor sitzenden sagte die Zeugin, es sei auch dann noch nicht die Hochzeitsnacht gefeiert worden, und als Gärtner später auf einer Terrasse das Thema berührte, geschah dies unter Umständen, die sie merkwürdig finden mußte. Nach den Angaben der Frau Garvey war Gärtner wie derholt in Monte Carlo

hatten, sonst nicht. — Bors.: Hat er viel Alkohol zu sich genommen? -Zeugt n: Ich habe davon imr gehört. Ich- habe nur von Bekannten Auskünfte über den Angeklagten bekom men. Sie sagten mir, er sei l e i ch t s t n n i g, wenn er aber in gute Hände komme, würde er s i ch ö e s s e r n. Der ägyptische Konsul als Zeuge. Sodann wurde der ägyptische Konsul Mohamed SourourBey als Zeuge vernommen. — Zeu g e: Ende September kam der Minister nach Wien, am 2. Oktober hat mich spät abends Gärtner angerufen, ob er mich sprechen

könne. Ich empfing ihn und er erklärte mir, er liebe die Tochter des Pascha und müsse sie besitzen. Er habe um ihre Hand angehaltert, sei jedoch vom Pascha ab gewiesen worden. Wenn der Pascha auf seiner Weigerung beharre, so wisse er (Gärtner) nicht, was geschehen werde. „Ich bin ehemaliger Offizier," sagte er, „ich habe den Revolver immer btzi mir." Er sttgte hinzu, wenn der Vater darauf bestehe, ihm Djidji zu verweigern, werde es ein gro ß es Malhe ur geben. Djidji wollte sich znrückziehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 03.07.1930
Umfang: 16
litteilnngen Des Sieglet fiannestDlturrates. Die Gärtnerschaft und die Einfuhr gärtnerischer Produkte nach Oesterreich. Don Ing. agr. Emil E r l e r, Direktor des Tiroler Landeskulturrates. Bekanntlich ist die Frage, welcher wirtschaftlichen Organisation die Gärtner angehören, nicht endgültig ge- löst. Bis heute ist der Großteil der Gärtner an die Handels- und Gewerbekammern angeschlossen. Ein Teil der Gärtnerschaft strebt jedoch den Anschluß an die Land- Wirtschaftskammern

an. Die Landwirtschaftskammern können selbstverständlich ihrerseits in der Angelegenheit nicht endgültig entscheiden und wollen es auch vermeiden, in dieser Sache irgendwie führend vorzugehen, da es doch nicht zweckmäßig erscheinen würde, hinsichtlich der Zuge- Hörigkeit einer Berufskategorie wie jene der Gärtner zu einer anderen Kammer als der landwirtschaftlichen Kammer wenigstens scheinbar mit dieser anderen Kammer in Konkurrenz zu treten. Trotz der Wertschätzung der Gärtnerschaft ist schließlich auch die Anzahl der Gärtner im Vergleiche

zur Anzahl der landwirtschaftlichen Be- triebe in einem Bundesland eine verschwindend kleine. Es muß daber die Frage, wohin die Gärtner einmal endgültig zuständig sein werden, von den Gärtnern selbst gelöst werden. Bei einer bezüglichen Urabstimmung bei einem Gärtnerkongreß in Wien vor einer Reihe von Jahren hat sich allerdings herausgestellt, daß die große Mehrzahl der Gärtner den Anschluß an die Landwirt- schüft wünscht. Es fragt sich nun, ob bei der Erzeugung gärtnerischer Produkte in Oesterreich

bei den Gärtnern bestellt ist. Stehen die Gärtner heute einer abnehmenden oder einer zunehmenden Auslandskonkurrenz gegenüber oder aber ist der Stand in den letzten Jahren hinsichtlich Aus- landskonkurrenz etwa der gleiche geblieben? Es ist vielleicht in landwirtschaftlichen Kreisen we- Niger bekannt, daß die Gärtnerschaft außer ihrer Sorge wegen Einfuhr aus dem Auslande auch noch eine weitere große Sorge in der letzten Zeit erfahren mußte, die darin besteht, daß in der Nähe von größeren Städten

, so ins- besondere auch Graz, Innsbruck usw. sich bulgarische Gärtner ansiedeln, die die Konkurrenz im Inlande durch ihre billigste Arbeitsweise noch vermehren. Die Einfuhr gärtnerischer Produkte in den letzten Jahren zeigt aber mit besonderer Deutlichkeit, daß die Gärtnerschaft genau so wie die Landwirtschaft, wie ohne weiteres behauptet werden kann, durch übermäßige Ein- fuhr ausländischer gärtnerischer Produkte konkurrenziert wird. Es muß wie schon früher einmal auch jetzt wieder festgestellt

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Neueste Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 16.04.1929
Umfang: 12
. ÄM/HeckiKK» Prosit Neujahr! Eine Mlvefterrsttferer in Nnssereith. Innsbruck, 18. April. Am Siilvesteralbend des Jahres 1928 fand im -smsm Go«sthaus in Nasiere-ich eine Tanz-uintephaltung statt, an «der auch «der 26- jährige Reifende Johann G ü r t n e r mit iseinem «j'ünger-en Bruder Mm und «seiner Schwester Stefa-nia teilnahm. Nach Mitternacht kam es zwilschen Gärtner und einigen Burschen, «die am -gleichen Tisch saßen, zu einem Wortwechsel. der »mfolgL des aufgeregten Wesens Gärtners

in Tätlichkeiten auszuarten drohte. Zwei Gäste, «Schufkameraden des Angeklaaten, namens Scheiring und Sturm, suchten zu «vermitteln und Scheiring. der mißte, daß Gärtner ein Stichmesser in -der Mantelta-säre trage, nahm dieses an sich und übergab es «dem Bruder Franz des aufgeregten Gärtner. Der Wirt nahm dem Johann Gärtner ü«brrdi«es noch ein Taschenmesser ab und wies ihn fchVieWich aus dem Lokal. Gegen 5 Uhr früh, als «die meisten Wüste zum Aufbruch rüsteten, verlieh der Tischlergehilfe Hofp das Lokal

und traf -Gärtner, der die ganze Zeit ..gepaßt" hatte, auf der Straße. Gärtner be gann einen -feindseligen Wortwechsel, packte Hosp an der Brust -und warf «ihn einige Schritte zurück; -in diesem Augenblick «kamen Made 'Scheiring und Sturm aus -dem Gasthaus. Sie zogen Hojp fort und -wollten -Gärtner zur Vernunft bringen. Nun ent wickelte «sich zwischen d-ieisen «beiden und Gärtner ein «Streit, -der sich um die Schwester des Gärtner «drehte. Plötzlich griff Gärtner M feinem Stichmeffer

. E r I a ch e r, Staatearnvalt Dr. Riccabona) zu «verantworten «hatte, auf s ch'w e r e Körper v e r >le tz u ng. «Gärtner war zur Verhandlung nicht rechtzeitig -erschienen. In der Voruntersuchung «hatte er sich mit Notwehr verantioortet und -behauptet, von Scheiring und «Sturm zuerst zu -Boden ge worfen und mißhandelt worden zu fein. Die Gen-darmeri-e stellte aber bald nach dem Vorfall fest, daß «die Kleider Gärtners -weder zerviffen noch beschmußt waren; auch -d-ie Angabe Gärtners, die Zwei hätten 'ihn auf «den Kopf

geschlagen, daß -er «star«k aus Mund in:d Nase «blutete, -konnte durch nichts erwiesen werden, denn weder Gärtners Kleider noch sein Taschentuch wiesen «Blutfpuren auf. Schließlich wurde auch -durch die Zeugenaussagen «der Ver letzten. «des «Hos-p und eines unbeteiligten Zuschauers -die Verant wortung Gärtners widerlegt. Das «Gericht «verurteilte «ihn daher zu o i e r Al o n a t c n schweren Kerkers. Gärtner, der erst vor der llrteilsVsrkündung erschienen war-, meldete die Nichtigkeits beschwerde

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 13.07.1929
Umfang: 6
Samstag, den 13. IM ISA ,Neueste Zeitung' Nr. 159. Seite 5. $enW$eftun<h Um die Ehre eines Gastwirtes. Die finanzielle Rangierung -es Mörders Gärtner. Seine geschiedene Fra« muh seine Schnlden bezahlen. f Innsbruck. 12. Juli. Heute wurde ein Ehrenbeleidigungsprozeß in erster Instanz erledigt, der sich schon durch anderthalb Jahre hinzog. Im Jänner v. I. hatte der ehemalige Schankbursche der Stehbier halle am Burggraben, Schöps, der nach einem Streit von seinem Dienstgeber, dem Gastwirt

bei Umhausen fuhr mit seinem Rade gegen den Nordausgang der Gemeinde Umhausen, Etwa Wien, 12. Juli. Als der Rittmeister Felix Gärtner, der bekanntlich vom Wiener Schwurgericht wegen Ermordung der ägyp tischen Prinzessin Mo uh ab im Konzerthaussaale zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt wurde, im Früh jahr 1928 im Begriffe st-and, die Engländerin Mistreß Eleonora Mac Garvey zu heiraten, befürchtete er, daß die Trauung von seinen Gläubigern gestört werden könnte, zumal einer gedroht hatte, in der Kirche

einen Skandal zu machen. Er wendete sich daher an seinen Freund Emil von S eybel, dem er über 10.000 Schilling schuldete, und ersuchte ihn, auch die übrigen Gläubiger zu befriedigen, u. zw. sollte seine damalige Braut eine Schuldverpflichtung, für die mit 18.000 Schilling beziffer ten Schulden übernehmen. Tatsächlich legte Gärtner einen von ihm eigenhändig geschriebenen Schuldschein in der Höhe von 18.000 Schilling in der Gegenwart des Herrn Seybel seiner Braut

vor, welche die B ü r g s ch a s t ü b e r- nahm und angeblich bei dieser Gelegenheit drei kost- b a re Bilder, darunter einen echten Qonstable als Pfand stellte. Als nun die Ehe Gärtners nach kurzer Dauer in Brüche ging, begehrte Seybel die Rückzahlung von 10.936 Schilling, die ihm Gärtner schuldete, von der geschiedenen Gattin auf Grund ihrer Bürgschaft und brachte, als die Zahlung verweigert wurde, eine Klage beim Zivillandesgerichte ein. Gegen diese Klage wendete der Vertreter der Frau Mac Gar vey-Gärtner ein, daß der Schuldschein

allerdings unterfertigt, die Braut aber damals irre geführt wurde, weil Gärtner ihr versichert habe, daß es sich nur um eine reine Formalität handle. Uebrigens habe die Frau vor 5er Eheschließung aus ihrem in London er liegenden Vermögen ihrem Gatten 18.000 Schilling zur Verfügung gestellt, worauf Gärtner ihr versicherte, daß er damit seine Schulden beglichen habe. In der ersten Verhandlung hatte Gärtner als Zeuge erklärt, daß er Seybel tatsächlich über 10.000 Schilling schulde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.11.1928
Umfang: 8
Piecen gab der 48jährige Rittmeister a. D. Felix Freiherr von Gärtner auf die Tochter des in Wien lebenden ägyptischen Ministers Muhab Pascha fünf Revolverschüsse ab, die den sofortigen Tod der jungen Dame herbeiführten. Des Publikums be mächtigte sich begreiflicherweise eine Panik. Wenige Augen blicke nach der Tat erschien jedoch Konzertdirektor Knepler auf dem Podium, um dem Publikum mitzuteilen, daß es sich um eine Eisersuchtsangelegenheit mit „harmlosem Ausgang" gehandelt habe. Das Publikum

wiederholt die Absicht geäußert, die erst auf wenige Monate zurück reichende Bekanntschaft mit Gärtner zu lösen. Dies sei, so gibt Gärtner an, für ihn der Grund der Tat gewesen. Der Täter ein deklassierter Lebemann. Der Polizeibericht meldet, daß Gärtner nur eine ge ringfügige Pension Hütte, die überdies durch einen Vorschuß gekürzt war und daß er, der bereits von zwei Frauen ge schieden war, vor dem Ruin stand und in der erhofften Heirat mit der ägyptischen Prinzessin den einzigen Ausweg aus allen Nöten

sah. Er war entschlossen, die Prinzessin zu heiraten, aber der Vater, der ägyptische Exminister Muhab Pascha, war von Anfang an dagegen. Da Gärtner befürch ten mußte, daß der Vater die Prinzessin nach Aegypten nehmen werde, hatten ihn die Nerven verlassen und aus Verzweiflung habe er sich dem Alkohol ergeben. Nach Fest stellung des Polizeiarztes war der Mörder wohl auch alko holisiert, aber vollständig normal und zurechnungsfähig. Mer Tod der Prinzessin ist infolge der zahlreichen Schüsse

durch innere Verblutung eingetreten. Wie die Korrespondenz Wilhelm weiter meldet, hat Gärtner von seiner zweiten Gattin, Frau Eleonore Gartner- Hamilton, noch vor der Hochzeit 600 Pfund Sterling ver langt und erhalten, um mit der Summe seine erste Gattin abfertigen zu können. Das Geld,hat er auch wirklich in die sem Sinne verwendet, Dann perlangte. der Mann erst 10.00.0, dann 6000 8, um seine.schon damals beträchtlichen Schulden zu bezahlen. Er bekam das ganze Geld, verwendete es aber nicht zur Bezahlung

der Schulden, sondern ver geudete es. Den größten Teil des Geldes hat Gärtner in .Monte Carlo verspielt. Schon nach 17 T.agen ist diese zweite . Ehe in Brüche gegangen. Auch mehrere Güter, die Gärtner in Oberösterreich besaß, hat er durch seine noblen Passion'?? bald vertan. Ein Haus unter der Erde. Während sich die. Amerikaner in der Hölpi,.? der Wolkenkratzer zu überbieten suchen, haben die Japa ner den entgegengesetzten Weg eingeschlagen. Seitdem im Jahre 1923 ein furchtbares Erdbeben den größten Teil

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.03.1922
Umfang: 16
werden. Stadtmagiftrat Innsbruck am 2. März 1922 210 Der Bürgermeister: W. Greil. MM 5 NotzpeWüe Kernseife . . 8 1589.— L. Tachezy, Innsbruck, M. Therestenistr. 17/19 LelkPWn SU. 259 ZlWhM NgrMkMWStz 8 Offene GteLle« (Männlich) r O-ekonomiefchaffer, Stall- und Feldknechte, Gärtner, Hausdiener, Hafner (Former und Setzer), Werkzeug schleifer, Eistnforrner, Orgelbauer, Ba i- und Möbeltisch ler, Drechsler, Bildhauer, Gerber, Tapezierer (Polsterer), Schneider, Sch uh ob t r teil ma che r, Lvhndiener mit guten Zeugnissen

, Rauchfangkehrer, Pferdeknecht. Lehrlinge: Spengler, Gärtner, Schmied, Schlosser, Tischler, Satt ler, Schneider, Bäcker, Maler, Rauchfangkehrer. Offene Stellen (weiblich): Haus- und Feldmägde, Stockmädchen, Aushilfskellne- rin, Büffetfräulein für auswärts, Gasthofköchinnsn für auswärts, zweite Köchin, Hausmädchen. 5)ausgehiifinnen, Prioatköchinnen und Stubenmädchen. Lehrmädchen für Modisten- und Frifeurgefchüst. Stelle suchen (männlich): Gärtner, Mineure, Hafner, Zeug schmiede, Hufschmieds, Werkzeugschlosser

, Chauffeure, Kanzlei- und Geschäftsdiener, Ausgeher und Laufburschen, Wächter, Portiere u. dgl. Buchhalter und Kontoristen, Verkäufer, Magazineure und Lageristen, Bauhilfsarbeiter, Taglöhner, Kutscher, Haus- meifter, Kanzlisten u. Schreiber, Bademeister, Telephonist. Lehrlinge: Gärtner, Schmied, Schlosser, Maschinschlosser, Mechani ker, Elektriker, Tischler, Schuhmacher, Schneider, Zucker bäcker, Maurer, Büropraktikanten. Stelle suchen (weiblich): Sennerin, Schneidergehilfinnen, Heimarbeiterin, Hotel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.03.1927
Umfang: 8
!" Die Beschuldigten nahmen mit ihrem Opfer den Weg aus der Straße am rechten Jnnuser längs des Flusses über das Wirtshaus „Landhaus" und Sl. Gertraudi nach Brix legg. Ortner. der kein Geld hatte, kehrte in St. Gertraudi nicht ein. Pühringer traf hier einen Bekannten, den Schmiedgehilfen Gärtner, zu dem er sich an den Tisch setzte. Gärtner beobachtete alsbald, daß die Beschuldigten Hohl rieder und Landl ihr Opfer immer zum Weitergehen dräng ten, weshalb er vermutete, daß sie den Pühringer „würzen" wollten

. Auch die Wirtin war dieser Meinung, denn sie for derte den Pühringer auf. in ihrem Gasthause zu übernach ten. Zwischen 5 und halb 6 Uhr abends verließ Pühringer mit Gärtner das Gasthaus und ging gegen Brixlegg weiter. Die drei Beschuldigten folgten ihnen. Pühringer und sein Begleiter beabsichtigten die letzteren abzuschütteln und kehr ten deshalb im Gastbaus „Kammerlander" in St. Ger traudi ein. ohne daß sie etwas tranken. Nach einiger Zeit setzten sie ihren Weg fort und trafen auf die Beschuldigten

, die ohne Zweifel auf die beiden gewartet hatten. Gärtner, der einen Bekannten traf, blieb zurück und die Abwesenheit Gärtners benützten die Raubgenosien Pühringer dazu zu bestimmen, seine Begleiter abzuschütteln. Im Gasthaus „Schloß Matzen" kehrte Pühringer mit Gärtner abermals ein. während die Raubgenosien vor dem Hause aufpaßten. In Brixlegg trafen sich die fünf Weaaenosien wieder auf der Straße und Pühringer kehrte mit Gärtner im „Brix- legger Hof" ein. Gärtner wollte dem Pühringer hier ein Nachtlager

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Seite 5 von 6
Datum: 27.11.1928
Umfang: 6
, die Rittmeister a. D. -; Schraub lix Gärtner und seine zweite Gattin Eleonore Gartner- 1.36; A. E. - ,r map-Hamilton in gegenseitigem Einvernehmen angestrengt 17.96; Sienm >en. Das Gericht hat dem Trennungsbegehren aus alleinigem 76: OderuW lichulden Gärtners stattgegeben. Beweisversahren und Urteils- steirtsches Mündung bieten interessante Einblicke in das Wesen und den 93.75; DaiMmkter des Mörders der ägyptischen Prinzessin. Urteilsbegründung wird zunächst festgestellt. daß Ritt- .n'.dlMmeMrr Gärtner

das Verlöbnis einige Male, da sie immer Hi von bedeutenden Schulden ihres Verlobten erfuhr, die sie Mn sollte. Nachdem Frau Garway weitere 18.006 8 zur 719 MarrL^Eng ihres Verlobten beigestellt hatte, kam es schließlich ar\- ro ‘ iß ^rau Garway sagt, hauptsächlich aus dem 4 -r.*»weil Hauptmann Gärtner es verstand, herzberückend lgarstcye w p iW tt ^ n , unö schreiben, so daß selbst der erfahrene Stief- -der Frau Garway an echte Gefühle des Werbers glaubte ider schon am Tage nach der Hochzeit zeigte

sich die wahre tewyork 5191 A Gärtners. Auf der Hochzeitsreise kümmerte er sich nicht Holland 208 fr um seine Frau, und in Cannes angelangt, hatte er für i 138.45; Kop! Roulette in Monte Carlo größtes Interesse, vernachlässigte 58.25; Budap l-seine Frau vollkommen. Frau Gärtner reiste von Cannes Aires 219. London und blieb zwei Monate in England. Als sie nach k-> .zurückkehrte, fand sie eine neue Gläubigerrechnung, aus E. ? lautend, vor. Nunmehr brach sie mit Gärtner, und dieser GerichtSsechm- (M 9 iijÄam

nicht gewohnt gewesen sei, £)>te Unwahrheit ;tr gehörst m Heil. Daß Felix Gärtner Schulden hatte, wußte feine zweite Kat ihn aber trotzdem geheiratet. Ein Mahnbrief, wie ilte sie. ,,Mu Gärtner nach ihrer Rückkehr aus London vorfand. atten über ty' «« keinen Ehetrennungsgrund, auch könne man von einem -x — der < 3 ^ -to Herrn nicht verlangen, daß er feine Gefühle intern er Weife fl- der allzelf Jjn Tag lege wie ein stürmischer Jüngling. Dil o 5 -der würde Carlo seien mit Wissen

und ‘ te ihren ÄH 'cJ, .J 06 nötige Geld dazu beistellte. Die Spielpartien AMch sei mit Rücksicht aus das Attentat, das Gärtner im ~ nie iE» l ^ussaale gegen die ägyptische Prinzessin verübte, frag- 0U. m 2^-rtner geistesgesund sei oder nicht. Der Ehebands- lUf einen beantragte daher Unterbrechung des Verfahrens bis rischen U^-Aichen Feststellung, ob Gärtner als Geisteskranker zu m e n stzi. »ett Menge g I * f oer Terra!^ | afyMf groß^ Kerker für einen Nazarener. O l m ü tz, 26. Nov. Vor lflö sah f ,e sA'°"sgericht

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 14
Datum: 08.11.1928
Umfang: 14
. Tie Erhebungen zu dem Mord in Kou- Lerthaus haben eine Reihe von Einzelheiten ergeben, die die Bluttat des ehemaligen Kavallerieoffiziers Baron Gärtner in ein anderes Licht rücken, als cs nach den ersten Meldungen knapp nach dem Attentat den Anschein hatte. Vor allem wird festgestellt, daß es sich nicht um eine unglückliche Liebe des Rittmeisters zu der schönen und vornehmen Orientalin handelte, wie fälsch lich berichtet wurde. Baron Gärtner gehörte nicht zu dem Schlag von Menschen, die eine Frau

von weitem anbeten. Im Gegenteil, er galt seit jeher als ein äußerst erfolg reicher Kavalier und als Liebling der Frauen. Seine Beziehungen zu der ägyptischen Prinzessin nahmen be reits vor Jahren ihren Anfang. Er lernte die schöne Aegypterin in einer Tanzunterhaltung kennen, wo er von einem Aristokraten vorgestellt wurde. Der elegante Mann fand bei der Orientalin Gefallen und bald waren sie fast unzertrennliche Kameraden. Die Behauptung, daß Gärtner bei der Familie des früheren ägyptischen

Finanzministers fast überhaupt nicht verkehrt hatte, trifft nur für die letzten paar Monate zu. Im ersten Jahre der Bekanntschaft war, Gärtner ein fast täglicher Gast der Familie und wurde auch vom Vater der Prinzessin gut ausgenommen. Erst später, als man über die Verbindun gen Gärtners mit der Lady Hamilton-Garvey, die er später heiratete, erfuhr, wandte sich der frühere Minister von Gärtner ab und verbot seiner Tochter den Verkehr. Noch während ihres Aufenthaltes in Aegypten lernte die Prinzessin

den Prinzen O s i a n von Aegypten ken nen, der sich schließlich mit ihr verheiratete. Die Ehe ging in Brüche, wie inan vermutet gerade deshalb, weil die Prinzessin in Gärtner verliebt war. Doch ist die Ehe der Prinzessin wahrscheinlich mit Zustimmung Gärtners er folgt, ebenso wie auch seine Ehe mit der Lady Hamilton- Garvey nicht ohne Einverständnis der Ministertochter an fangs dieses Jahres geschlossen wurde. Das Liebespaar sah ein, daß sowohl die materiellen Verhältnisse des Ritt meisters

und einander ihre Liebe auch weiterhin zu bewahren. Als dann sowohl die Ehe der Prinzessin Dschidschi, als die Gärtners fehl schlugen, kamen die beiden in eine verzweifelte Lage. Prinzessin Dschidschi sollte demnächst mit ihren Eltern nach Aegypten ttbersiedeln und sich dort ein zweites Mal vermählen. Zwischen dem Minister und Gärtner fand vor einigen Wochen eine sehr erregte Auseinandersetzung statt, in der Mechmed Pascha seinen Standpmikt, er dulde nicht weiter die weitere Verbindung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.11.1926
Umfang: 8
mit einem Betrag von 551 Helene Laasen. Roman von HanS von Hoffensthal. Dann kamen ihr die Tränen. Und voll Angst hob sie ihre Hände zum drohenden Himmel und betete: „Oh Sonne, gütige Sonne, bitte dich, schein' wieder." Ein Lächeln auf den greisen Zügen, still, eins mit Gott und voll guten Friedens war Adrian Orgler gestor ben. Nun lag der Gärtner draußen im großen Garten Got tes, in dem alle diejenigen ruhten, die still, mit toten, ruhigen Augen und gepreßten Lippen, neuen, sonnigeren Tagen entgegenschliesen

. Peter war in die Stadt zurückgekehrt, in der er seine Studien vollenden mußte. Durch Vaters Tod war er nun heimatlos geworden. Die wenigen Habseligkeiten, die Vater und ihm gehörten, hatte er mit sich genommen. Die Gärt nerwohnung auf Rosen stand nun leer. Ein neuer Gärtner wurde gesucht. Es war nicht schwer, einen zu finden. Viele meldeten sich, - und den, der es werden sollte, wählte Onkel Rudolf aus. Es war ein junger, anstelliger Mensch, aus den die Wahl gefallen war und der vieles versprach

. Wenn die Wirtschaft nur ging. Sie ging. Sie ging so lange, als Onkel Rudolf von Zeit zu Zeit kam, um nachzusehen und zu raten. Sie ging so lange, als der neue Gärtner sich stets unter der allzeit regen Aussicht des einzig Kundigen wußte und darum dem Inter ests des Hauses diente. Dann, als Onkel Rudolfs Besuche nach Weihnachten mit einem Male ausblieben und der Gute nach kurzer Krankheit feine wachsamen Augen schloß, dann ruhte die alleinige Verantwortung aus Laasens Schultern, der, un fähig und nicht willens

sie zu tragen, sie vollends dem neuen Gärtner übertrug, der zwar imstande, aber wieder nicht willens war, ihr uneigennützig nachzukommen. Dies alles war recht unerwartet, recht schnell geschehen. Mrians Tode waren andere Unfälle gefolgt, die ziemlich unvermittelt sich aneinander reihten. Da war vor allem Onkel Adolfs Heimgang. Eine an und für sich unbedeutende Erkrankung, die ein kurzes, rasches Ende beschloß, hatte den Edlen und Hilfsbereiten von einem Platz weggerufen, ans dem er wie kaum

und die Kellerei aufzu- rütteln. Er ging wieder >durch Weinberge und Keller, sah sich um, ordnete an und verbrachte mehrere Wende über Büchern und Ausschreibungen, als wollte er nun alles selbst wieder in der Hand haben. Dieser Eifer währte nicht lange. Er tvas bei seinem Gärtner wenig Verständnis für die Art, in der er die Ar beit versah, and war dann srvh, als dieser merklich rasch die Führung aller Geschäfte wieder an sich brachte. Daß der Gärtner dies nicht allein im Interesse des Hauses tat, son dern

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.06.1929
Umfang: 8
die 50 Cent in Eurpfang und gab sie dem Vagabunden mit der Weisung, sich rasieren zu lassen und Arbeit zu «suchen. Das Gutachten der Sachverständigen. Wien, 8. Juni. Nach der Beendigung des Zeugenverhöres führte Hof rat Dr. Haberda in seinem «Gutachten u. a. aus: Die Leiche der Getöteten wies mehrere Schuß verletzungen auf, und zwar, was besonders hervor- gehoben sei, an verschiedenen Körperstellen. Daraus ist zu entnehmen, daß Gärtner sein Opfer her um gejagt hat und «ihm dabei immer näher gekommen

viele Präparate von Organen der Frauen «fremder Rassen, an denen sich das bekräftigen läßt. Djidji wollte überhaupt nicht heiraten. In einem mit Djidjis Mutter aufgenommenen Proto koll erklärte Frau Mouheb-Pascha: Djidji war nie ver lobt. Und wollte auch nie heiraten, weil sie aus den Na men Mouheb «stolz war. Sie befaßte sich viel mit literari schen und wissenschaftlichen Arbeiten und arbeitete auch fleißig an der ägyptischen Frauenbewegung mit. Gärtner, «der «Djidji bei einer Soiree kennengelernt

hatte, erzählte uns, daß er über ein großes Ver mögen verfüge. «Er brachte uns Bilder, die «ihn in Uniform zeigten, und erklärte, er sei oft in der Nähe «des Kaisers gewesen. Später spmch er einmal mit Djidji und erzählte ihr, daß seine zweite Ehe «zu vielen Mißhelligkeiten geführt habe, er sie lösen und Djidji heiraten wolle. Djidji erwiderte darauf, ob er denn b ei Trost sei und nicht wisse, daß sie zeitlebens nicht zu heiraten gedenke. Die Werbung. Später kam Gärtner einmal zu mir, um um die Hand

, daß er einen Revolver bei sich hat." Woher sie damals den Verdacht hatte, weiß ich nicht. Im Vorzimmer sagte sie mir noch, „ich möge die P o l i z e i verständigen." Das psychiatrische Gutachten. Nach dem Gutachten des Hofrates Dr. Hoevel ist Gärtner ungeheuer von sich eingenommen, dabei von einer bemerkenswerten Gemütsroheit, die sich darin ausdrückt, daß er eine Reihe von Intimitäten aus seinen Beziehun gen mit Djidji schonungslos preisgegeben hat. Nicht einen Augenblick kam ihm die Hemmung, die Ehre der Toten

wird. Eine von einem Zeugen geschilderte Szene zeigt von der bodenlosen Schamlosigkeit des Angeklagten. Man kann also sagen: Gärtner ist ein degeneriertem Mensch mit ethischen Defekten, der jedoch keineswegs an hysterischen oder epileptischen Anfällen leidet. Der An geklagte ist nicht geisteskrank und war auch zur Zeit der Tat weder sinnesverwirrt, noch hat er sich in einem Zu stand der Bewußtseinstrübung befunden. Das Plädoyer des Staatsanwaltes. Wien, 8. Juni. (Prim) Zu Beginn der heutigen Ver handlung im Mordprozetz

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 09.01.1927
Umfang: 20
sapientes Heliadis! Quaiitus artifex pereo!“ was zu deutsch beiläufig heißt: „O du zehnmal vernageltes Donnerwetter mit sieben Wetterhexen, jetzt blase ich auf dem letzten Loch!" Der Gärtner und der Hausmeister gingen ein paarmal um den Stamm herum. T-er Pfleger hörte mit Grauen die scharfe Stimme des Hausmeisters, der als Professor ziemlich gefürchtet war. und bei dem er erst kürzlich einen Notenzweier einge- heirnst hatte. Der Hausmeister sagte: „Da droben sitzt ein großer Vogel." Der Gärtner

erwiderte hämisch: „O pah, es ist nur ein Auswuchs, so ein dicker Holzschwamm!" Der Pfleger hingegen dachte: ..Ein Vogel ist's wohl, aber der singt heut' ein mal nicht!" Der Hausmeister begann wieder: „Nein. nein, ich seh' ihn genau, es ist ein Raub vogel Franz, ho!' eine Büchse und schieß' ihn herunter, bevor er wegfliegt!" Der Pfleger zitterte an allen Gliedern, da hörte er den Gärtner erwidern: „Sie täuschen sich, Herr Professor, es ist nur ein fauler Ast ... Es war' schad', das Pulver ins faule Holz

hineinzuschießen." Der Pfleger vernahm jetzt ein leises Flüstern, und über eine Zeitlang merkte er, daß der eine fortging. Er schielte verstohlen hinunter und sah den Professor allein, mit einem Buche in der Hand, neben dem Baume hin- und herschreiten. Er ahnte nichts Gutes, jedoch verhielt er sich ruhig. In kurzer Zeit erschien der Gärtner wie der und mit ihm zwei Knechte, welche eine Axt und eine Säge trugen. — Der hausmeisterliche Professor erklärte nun mit eisiger Ruhe: „Also, wie du sagst. Franz, trägt

der Baum schon drei Jahre keine Früchte mehr — warum soll er denn noch länger umsonst den Platz ein nehmen?" „Ich hält' halt doch gemeint . . erwiderte schelmisch der Gärtner. „Ach was, nichts da", fuhr ihm der Hausmeister in die Rede. „Der Baum wird umgehauen; ich Hab' gerad' einen schönen Apfelpelzer, der kommt daher." „Nun. wenn's sein muß, in Gottcsnamen," er klärte der Gärtner, und, zu den Knechten gewen det, sagte er: „Da. an dieser Stelle schneidet ihr an!" Die Knechte nahmen die Säge und legten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.02.1922
Umfang: 16
. »«.«».MLUWW relrblau». 319 WARM Sartttttttttitt l Offene Stellen (männlich) r Senner, Melker, Fütterer, Feldknechte, Gärtner (auf April nach Lienz), Hafner, Steinmetz, Marmorschleifer/ Sandsteinschleifer, Schmied, Spengler, Metallschleifer, Werkzeugeschleifer, Vernickler, Bandagist, Bau- u. Möbel-! tischler, Säger, Kreissäger, Holzdrechsler, Holzmaschinist,! Sattler und Tapezierer, Weber, Schneider (Großarbeiter),! Photograph, Laufbursche, tüchtiger Geschästsdiener mit Zeugnissen, Wächter, Pferdeknechte

. Lehrlinge: Schlosser, Rauchfangkehrer, Maler und! Anstreicher, Bäcker, .Friseur, Sattler, Goldschnried, Gärt ner, Metzger. Offene Stellen (werblich): Haus- und Feldmägde, Fütterm, Schneidergehilfin, 2. Köchin, Hausmägde für auswärts, Laufmädchen, - Advokaturskontoristin, Privatwäscherin, Hausgehilfinnen, ; Privatköchinnen und Stubenmädchen, Haushälterin für, auswärts. Lehrmädchen für Friseurgeschäft. Stelle suchen (männlich): Gutsschaffer, Bergarbeiter, Gärtner, Hafner, Mineure, ! Huf- und Wagenschmiede

, Chauffeurs, Aufseher,! 150 Fabriks- und Hilfsarbeiter, Kanzlei- und Geschäfts-! diener, Ausgeher, Wächter u. dgl., Buchhalter, Kontoristen,! Verkäufer, Magazineure, Bauhilfsarbeiter, Taglöhner,: Kanzlisten und Schreiber. _ ,, _ , j Lehrlinge: Gärtner, Mechaniker, Schlaffer, Elek-i triker, Tischler, Schuhmacher, Friseure, Handels- und Büropraktikanten. Stelle suchen (weiblich): Büglerin, Schneidergehilfin, Schuh oberteilnäherin, - Heim-Näh- und Handarbeiten. Hotel-Stubenmädchen,! Kellnerinnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 18.03.1922
Umfang: 16
feine volle Lebenskraft zurückgeben kann. Cr träumt, daß er den Baron Vog.h und bs^en Tochter dadurch rettet, daß er ihrem indischen Gärtner Ul mann Singt), der sie, um ihre Neugier zu be friedigen, dtirch Zauberei habe altern lassen, knapp vor seinem Tode sein neues Serum infisziert und diesem Va ter und Tochter wieder Jugend zurückgibt ! Herausgeber Simon Abram. — Verantwortlicher Re- ! dakteur: i. V, August Wagner «n Innsbruck. — Druck und Verlag der Innsbrucker Buchdrucker-?', und Verlaas

- anstalt: 5). Flöckinger & Go. (F r ^ o Eisenbahner-Gesangverein » „Flugrad“ unserem werten Herrn Chormeister Josef Mundschitz zum Namenstage! Das Gleiche auch allen übrigen dern Vereine angehörigen Seppln Die Vereinsleitung $ ü 287 ä %&=== =&$ MeitMWeir TeleMorr 3 ir. 259 Msbrrrrk MmsrEekSLktz 8 Offene Stellen (männlich): Senner, Feldknecht, Hirten, Gärtner, Hafner (Töpfer und Scheibenarbeiter), Spengler, Werkzeugschleifer, Orgei- bauer, Tischlerwerkführer, Kunst-, Bau- und Möbeltisch ler, Drechsler

, Bildhauer, Maschinentischler, Sägemeister. Gerber, Schuhoberteilmacher, Wasserleitungsmonteur, ^Zimmerer, Rauchfangkehrer, Photograph, Pferdeknecht. Steinmetz. Lehrlinge: Gärtner, Spengler, Schmied, Schloffer, Tischler, Schneider, Bäcker, Maler, Rauchfangkehrer. Offene Stellen (weiblich): Haus- und Feldmägde, selbst. Näherin für Arbeitsklei der für a-usw. (kann auch Witwe mit Kind sein), Schuh- oberteilnäherin, Gasthosköchinnen, Hausmädchen, Schank, mädchen, Hausgehilfinnen, Privatköchinnen und Stuben

und Handlanger, Kutsch?» Kanzlisten und Seureiber, Bademeister. ** Lehrlinge: Gärtner, Schmied, Schlosser, Maschin- schlosser, Mechaniker, Elektriker, Tischler, Sattler, Schuh macher, Fleischhauer, Zuckerbäcker, Maurer, Büroprak- tikanten. Stelle suchsrr (weiblich): Weberin, Spulerin, Einlegerin, Hotelstubsnmädchen, Zahlkellnerinnen. Sekviererinnen für Innsbruck, Herd- und Küchenmädchen, Hilfsarbeiterinnen jeder Art. Büro praktika,ttin, Verkäuferinnen, Kontoristin, Haushälterin, nen Lehrmädchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.04.1929
Umfang: 8
scheidenden Schlag gegen die Streitkräfte des Rebellen- führers Generals Escobar im Staate Sonora eingesetzt werden. Nach den letzten Meldungen rückt die Armee Esco- bars südlich von Hermesillo vor. Aus dem Serichlslaal. Eine „luftige" Silveftrruacht. Vor einem Schöffensenate des Innsbrucker Landes gerichtes unter Vorsitz des OLGR. Dr. Erlacher hatte sich gestern der erst 24jährige, aus Kempten in Bayern stam mende Reisende Johann Gärtner zu verantworten, dem die Verletzung zweier Burschen

durch Messerstiche zur Last gelegt wurde. Aus der von StA. Dr. Riccabona vertrete nen Anklage konnte u. a. folgendes entnommen werden:' Im Gasthof „Zum grünen Baum" fand am 31. Dezem ber eine Tanzunterhaltung statt. Gärtner nahm mit sei ner Schwester wie auch mit seinem Bruder Franz an dem Silvestersest teil. Das neue Jahr begann mit einem Streit wegen der Schwester des Gärtner, und dem Aufgeregten wurde ein im Griffe feststehendes Messer heimlich aus dem Mantelsack genommen und dem Bruder Franz zugefteckt

. Der Sicherheit wegen nahm der Gastwirt dem Reisenden auch noch das Taschenmesser ab und entfernte ihn dann aus dem Hause. Gegen 6 Uhr morgens ging der Tischler Hosp vom Gasthause heim und begegnete dem Gärtner. Es kam zu Streit und Balgerei und die ebenfalls vom „Grünen Baum" kommenden Burschen Sturm, Scheiring und Mell- mer sollen dem Hosp geholfen haben. Gärtner zog ein Messer und stach den Scheiring derart in den Oberarm, daß die Spitze des Messers auf der anderen Seite heraus sah. Und den Sturm traf

der Wütende mit einem Messer stich in die rechte Schulter. Die zwei Gestochenen liefen hier aus davon. Gärtner war geständig, verantwortete sich aber damit, daß er mehrmals zu Boden geworfen wurde. Die Strafe für den schuldig Erkannten lautete aus vier Monate schwe ren Kerker, verschärft durch ein hartes Lager und einen Fasttag im Monat. Der Verurteilte, der von niemand ver teidigt' war, berief wegen zu hohen Strafausmaßes, wäh rend der Staatsanwalt wegen zu niederer Strafe sofort die Berufung einlegte

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