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Unterinntaler Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 05.08.1911
Umfang: 16
. Der alte Gärtner schwieg und sann. Ob diese Herrenmenschnatur geeignet war, das Röslein glücklich zu machen, das bereit war, mit all' ihrer Güte und Schönheit sein Heim zu schmücken? Plötzlich schrak der Alte empor: eine leichte Hand legte sich auf seine Schulter und im dichten Schatten der Dämmerung stand die junge Herrin vor ihm. „Ich wollte doch nicht fortgehen, ohne Wieu zu sagen, Pott kamp!" sagte sie mit seltsam verschleierter Stimme. „Ihr aber, lieber Freund, holt mir doch noch eine der Hella

doch, den Posten als Gärtner hier zu behalten. Schon um der Hella Harbortrosen willen. Damit ich sie wieder finde, wenn ich zurückkomme in die Heimat. Lebt wohl!" Fünf Jahre waren vergangen. Der kluge Gärtner hatte richtig vorausgesehen, daß das Glück seines Lieblings auf schwankendem Grunde erbaut war. Jener Ab reise vor fünf Jahren ins Ausland war der Verkauf der Harbort- werke an eine Aktiengesellschaft vorausgegangen und die Mittel, die Brockhorst auf diese Weise flüssig machte zu anderen, über seeischen

Unternehmungen, sie mußten wohl zwischen den Fingern des Spekulanten hindurch geronnen sein. Drunten in der Stadt erzählte man, daß die Erbin von Werner Harbort jetzt in großer Dürftigkeit lebe und daß wohl kein Gedanke sein werde, daß sie je in ihre Heimat zurückkehre. Auch Drix Pottkamp, der Gärtner, dem jetzt weißes Haar das Haupt bedeckte, er hatte die Hoffnung aufgegeben, seine Herrin wiederzusehen und ihr jene Rose zeigen zu können, die er so treu gepflegt, die Hella Harbortrose. Und wenn er sinnend

. Sein Nachfolger aber hütete und pflegte den seltsamen Rosenstock, der von nun ab florfarbene Blüten trug und nannte sie mit dem Namen, den ihr der Entschlafene gegeben hatte. i Jahre vergingen. Da trat durch das Parktor des ehemaligen Harbortschen Land gutes eine hochgewachsene Dame in Trauerkleidern. An ihrer Hand führte sie einen frischen braunäugigen Knaben, der mit ernsten Blicken sich umsah. Ein Gärtner trat dem Paar entgegen und fragte nach seinem Begehr. „Mich reizte die Schönheit dieses Parkes

zum Eintritt," sagte die Dame leicht errötend. „Wollen Sie mir seine Schönheiten einmal zeigen?" Die Dame der vornehmen Gesellschaft respektierend, folgte der Gärtner willig dem Wunsche. „Sind Sie schon länger tätig hier?" fragte die Dame, nach dem man einige Wege durchschritten hatte. „Wenige Jahre. Ich kam an die Stelle des alten Pottkamp, der wohl fünfzig Jahre hier tätig war." „Ein treuer Diener!" sagte die Dame bewegt. „Und ein seltsamer Mann, der sein Fach verstand!" fuhr der Gärtner fort. Denken

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 05.08.1911
Umfang: 16
vielleicht eine kurze Pfeife gehalten hätten, schritt der grauhaarige Gärtner Drix Pottkamp schweigend durch die Wege des Blumenparks.. In allen Nüancen von Rot, Weiß und Gelb standen hier die Rosen — die Riesen und die Zwerge ihrer Gat tung in Baum- und Strauchsorm; die schamhaften, die es nicht über sich zu gewinnen schienen, ihre glühenden Kelche zu öffnen und die kühnen, deren dreiste Köpfchen mit den Lüften kosen; die stolz ihren Platz behaupteten und andere, die schmiegsam sich empor rankten

.. Hier und da verweilte der Gärtner, der sie alle mit gleicher Sorgfalt umgab, vor einer der vielen Hunderte, schnitt aus dem Bukett die abgeblühten Triebe und stützte die Blüten, die unter der wonnigen Last des Kelches zu stürzen drohten. Vor einem Rosenstrauch aber blieb der Alte stehen und betrachtete lange Zeit wie in tiefen Gedanken die einzelnen dieser köstlichen, grüngelblichen Blumenköniginnen. „Ihre Lieblingsrose!" flüsterte Drix Pottkamp vor sich hin und warf einen kurzen, scheuen Blick hinauf

zu dem stolzen Herren hause, dessen Fenster im Schein der untergehenden Abendsonne blutig rot leuchteten. „Warum sie wohl den ganzen Tag nicht gekommen ist, um nach ihren: Liebling zu sehen und wenigstens „guten Tag" zu sagen." An einer Wegebiegung blieb der Gärtner wie unschlüssig stehen. Betrachtete er etwa die märchengleiche Szenerie, dieses gleichsam in ein Blumeneden hineingestellte Schloß seines Herrn, das die im Hintergrund auftauchenden, bewaldeten märkischen Berge so lieb lich umrahmten? Oder sah

es über ihre Lippen. Regungslos verharrte der alte Mann, bis sein Liebling vor ihm stand. „Ah, Pottkamp — da sind Sie ja? Wohlauf? Freut mich. — Nun, was machen meine Rosen?" Sie sprach hastiger, als sonst ihre Art war. Der Gärtner aber zog tief sein Käppchen, nahm die Rose aus dem Munde und sagte: „Gott grüße Sie, gnädige Frau. Ich freue mich, daß Sie mich und die Rosen nicht vergessen haben." „Das will ich nicht, Pottkamp!" Und sie ging, dem Alten vor aneilend, den Weg zurück, den der Gärtner genommen und blieb

und sich über meine Rosen freuten. Damals habe ich mir gelobt, daß die schönste Rose, deren j Zucht mir gelänge, Ihren Namen tragen solle." „Das ist ja rührend von Ihnen, lieber Pottkamp. Ja, da mals!" seufzte sie leicht. „Damals war ich doch noch ein recht unwissend, tolles Ding. Damals — — — „— — waren das gnädige Fräulein noch glücklich!" sagte der Alte. „Was sagen Sie da, Pottkamp — bin ich denn nicht glücklich?" . „Ich hoffe doch!" entgegnete der Gärtner und entfernte sich diskret, als er Schritte kommen hörte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.08.1910
Umfang: 6
. (Die Gärtnergehilfen und Hilfsarbeiter organisiert.) Samstag den 30. Juli d. I. fand im Hotel „Bayerischer Hof" die konstituier ende Versammlung der Ortsgruppe Meran der Gärtnerorganisation Oesterreichs statt. Als Vorsitzender fungierte Kollege Herm. John. Zum 1. Punkt der Tagesordnung: Lage der Gärt ner und Hilfsarbeiter und Wert der Organisation, spricht als erster Referent Kollege E. Wustrow Er schildert detailliert die Verhältnisse in der Gärt nerbranche und hebt hervor, daß der Durchschnitts- lohn für Gärtner

in Meran Kr. 3.60 für den Tag beträgt. Ebenso bei den Hilfsarbeitern. Da nun ansgerechnet ein Mann in einem Kurort wie Meran für normale Kost, Logis und sonst notwendige Ar tikel fast den ganzen erhaltenen Lohn ausgibt, so kommt man zu der Frage, ob denn ein Gärtner, der jedem Wetter ausgesetzt ist, kein Recht hat, sich werktags gut und sonntags anständig zu Neiden. Von verheirateten Gärtnergehilfen erst gar nicht zu sprechen. Oder soll der Gärtner, von dem in den meisten Stellen das denkbar Möglichste

der Arbeiterklasse, zu der doch die Gärtner auch gehören. Er erklärt, nur den einen Rat, und das ist der beste, geben zu können, sich zusammen zu schließen, um darüber klar zu werden, welche Schritte im Interesse unserer Branche unternommen werden sollen. Auch- Gen. Neilmayer erntet lebhaften Beifall. Bei Punkt 2: Mitglieder-Anfnahme, teilt der Vor^ sitzende mit, daß 36 Mitglieder zu verzeichnen sind. Bei Punkt 3: Wahl der Ortsgrnppenleitung, werden gewählt: Obmann Karl Wustrow; Obmannstell vertreter Hermann

John; Kassier Heinrich Kübke; Stellvertreter Anton Bodensteiner; Schriftführer Josef Hopp; Revisoren: Friedr. Hohenecker und Buchecka; Beisitzer: Hermann Berndt und Faul haber; Delegierter in den Bezirksverband: Karl Wustrow. Bei Punkt 4: Eventuelles, wird der Antrag gestellt, dem B.-V. d. A.-V. beizutreten, was einstimmig angenommen wird. Nachdem noch Een. Reitmayer seine Freude über den gefaßten Beschluß ansspricht, aus dem zu ersehen ist, daß auch die Gärtner erkannt haben, sich« im Sinne

, nur der Gärtner gehilfe und die gärtnerischen Hilfsarbeiter sind durch verschiedene Gründe noch« nicht zur Einsicht gelangt, weiter zu schreiten. Dank des Kollegen Karl Wu strow, welcher sich der großen Mühe nicht scheute, liefen Sonntag den 31. Juli die Bozner Gärt nergehilfen sich zu diesem Schritte bewegen, um mit vereinigten Kräften dem Ziele der Organisation näher zu kommen. Viele, die den Eärtnerberus nicht kennen, fragen sich wohl: „Was ist denn ein. Gärtner? Rur ein Erdarbeiter!" Auch von oft

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 09.01.1909
Umfang: 12
damit noch wenig geholfen, denn die Rätoromanen haben Laute, welche sich mit unseren Buchstaben weder in deutscher noch in italienischer Aussprache wiedergeben lassen, und ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, daß diese fremdartigen Laute, die sich mehr und mehr verlieren, von den Alpenbewohnern aus der uralten, verschollenen rätischen Sprache in das Vul gärlatein herübergenommen worden sind. Diese Laute, zumal das „ich“ (Professor Gärtner schreibt „tx“) passen so gut zu der ganzen Eigenartigkeit

nicht konse quent, so daß man sein wertvolle Glossa rium etymologicum kaum nchitg zu lesen vermag. Herr Dr. Th. Gärtner, gegenwär tig Professor an der Innsbrucker Universität, i) Das „Rh“, welches vielfach beliebt wird und dem Worte ein griechisches Aussehen gibt, hat wohl keine Berechtigung. mit der persönlichen Sicherheit stand es damals noch schlecht in Algerien, glimmte ja der Funke des Hasses gegen die verhaß ten Franken wie glühende Kohlen unter der Asche, und warteten die freien Wüstenstäm

. Es war auch eine Ratte, aber eine, wie man eine solche noch nicht gese hen hatte; die Ratte hatte nämlich einen förmlichen, langen, beweglichen Rüssel! Ab gesehen von dieser Abnormität glich das Tier einer gewöhnlichen Ratte von ganz respektabler Größe. Der Gelehrte war nicht schuf hierin Wandel, doch vermisse ich bei beiden die Bezeichnung eines zischenden Lautes, der zwischen s und sch liegt und füglich nicht übergangen werden kann, Gärtner erwähnt ihn auch ausdrücklich, indem er schreibt: „In mehr venedischen

, welchen der Deutsche aus Fremdwörtern wie Journal, Jalousie u. dgl. kennt und welchen Gärtner mit z bezeichnet. Doch kommt auch das französische j im Rätoromanischen vor und das italienische ge (dsche). Endlich fehlen nicht das weiche z (das ds), das gelispelte 5 (wie in Rose, lesen usw.) und die Nasen laute. Ohne ektypische Zeichen ist da wohl nicht auszukommen und Gärtner hat sich auch nicht gescheut, solche anzuwenden. Für ein wissenschaftliches Lehrbuch ist das ganz in der Ordnung, wenn wir aber auf Karten

stoßen, so bin ich nicht abgeneigt, es — wenn auch ungerre — zu opfern, aber an dem j halte ich unbedingt fest und dieses darf übrigens als allgemein bekannt ange nommen werden. Für den französischen j -Laut z zu schreiben, wie es Herr Professor Gärtner tut, dürfte sich in populären Wei- wenig erfreut über diese neue Entdeckung auf dem Gebiet der Zoologie und zahlte gerne für die „Rüsselratte“ den geforderten Preis von 105 Francs; denn diese Spezies von Ratten, versicherte der brave Fremden legionär

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 14
Datum: 09.02.1902
Umfang: 14
ärgerlich. Er wollte die Geliebte durch ein kostbares Bouquet erfreuen. „Nolte!" rief er seinen treuen Burschen. „Befehl, Hetr Leutnant!" „Geh zum Gärtner Grünbaum und kauf ein wunderschönes Bouquet zum Preise von ungefähr 10 Mark. Dieses trägst Tn zum Fabrikanten'Büchner, d. h. giebst es mit einer schönen Em pfehlung von mir dem gnädigen Fräulein persönlich ab; verstanden?" „Befehl, Herr Leutnant! . . . Aber —" Geld ,Was?" ,Wir haben kein Aus dem Maskenball Der Herr Leutnant liebte! Und auch er hoffte

seiner groben Commißhose; es ist nicht zu glauben! Dann ging er, sich des erhaltenen Auftrages zu entledigen. Er empfing vom Gärtner ein wirklich kunstvoll zusammenge setztes, duftendes Bou quet, an welchem Fräu lein Hilda gewiß ihre Freude haben würde, und begab sich zur Woh nung des Fabrikanten. Die erhaltene zusammen- gefaltete Rechnung hatte Nolte ebenfalls in die .Hosentasche gesteckt. Vor dem Hause griff er in die Tasche, beförderte ein Papier zum Vor schein, welches er schmun zelnd 'und sichtbar zwi

senkte ihr hold selig lächelndes, freudig erröthendes schönes Antlitz auf 'die duftende, farbenstrahlende Blumenpracht. „Nein, wie schön, aber cs ist wirk lich zu kostbar!" „Machen Sie sich keine Sorge, Fräulein," beruhigte der scherzende Nolte, „bezahlt ist es noch nicht und Gärtner Grünbaum muß warten." „Aber warum denn?" „In zehn Tagen ist erst der 1.," erklärte Nolte geheimnisvoll,

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 14
Datum: 28.12.1902
Umfang: 14
„Ach Gott, da liegt er!" schrie der Gärtner, auf eine dunkle Gestalt deutend, die am Rande des angrenzenden Wäldchens lag. „Ist er tobt ?" fragte Alice zitternd. „Ich weiß nicht — ich glaube —" Er lag in der That unbeweglich wie ein Todter. Seine Versuche, sich zu erheben und nach Hause zu gehen, waren ihm bisher aus Gründen, für die allein der Sylvester punsch verantwortlich gemacht werden muß, nicht gelungen; sobald er darum die Annäherung der Bewohner hörte, rührte

er sich nicht, in der Hoffnung, unbemerkt zu bleiben, denn er schämte sich, so gefunden zu werden. Als man ihn jedoch anfaßte, stieß er einen schmerz lichen Seufzer aus — der Gärtner hatte ihn gerade an der verletzten Stelle gepackt. „Gott sei Dank, er ist nicht todt!" rief der Oberst er freut. „Bringt ihn hinauf ins Fremdenzimmer — und Sie, Bursche, holen sofort meinen Hausarzt!" Ferdinand versuchte in dem allgemeinen Getümmel ver geblich, sich vernehmbar zu machen. Man hielt seine mit lallender Zunge gesprochenen Worte

mich." „Was soll ich aber sagen?" „Die Wunde sei nicht gefährlich — ein paar Tage Erholung, dann sei alles gut — antworte einfach ausweichend. Du kannst mir ja einen Verband anlegen — geblutet haben muß ich ja sowieso, wenn mein Gefühl mich nicht täuscht." Der Arzt versuhr nach dem Willen seines Freundes. Als er zum Oberst hinunterkam, fragte ihn dieser nach dem Zustande des Patienten. „O, nicht gefährlich — eine leichte Streifwunde — nichts weiter." „Gott sei Dank!" stöhnte der unglückliche Gärtner er leichtert

." Eine Viertelstunde später brachte ein Diener eine Tasse Chocolade vom gnädigen Fräulein. Ferdinand dankte ge rührt, obgleich er sich nicht verhehlte, daß ihm ein simpler Häring tausendmal lieber gewesen wäre. Der Gärtner fand sich ebenfalls ein, bat um Verzeihung und überreichte ein kostbares Bouquet aus duftenden Blumen — wir können versichern, daß Ferdinand in seines Herzens angeborener Gemüthlichkeit alles verzieh. „Reden Sie nicht davon, lieber Mann, wenn Sie aus der Welt mit Ihrer Schußwaffe nicht mehr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 28.01.1906
Umfang: 16
." „Sie haben in der kritischen Nacht also nicht etwa ein Garten lokal, zum Beispiel das am Bellevuebahnhof gelegene Cafä Gärtner, aufgesucht?" „Wohl schwerlich." „Schmidt, treten Sie noch einmal vor," gebot der Präsident dem Zeugen. Der Kellner aus dem Cafö Gärtner näherte sich in offenbar großer Verwirrung dem Richtertische. Forschend, mit weitgeöffneten Augen hatte er William Francke schon die ganze Zeit über betrachtet. ^.Kennen Sie diesen Herrn?" fragte der Vorsitzende. „Sehen Sie sich ihn genau an." „Ich weiß

weiter, „es war gelegentlich unserer letzten Zu sammenkunft in jenem Wirtshause." . „Eben dem Cafe Gärtner?" schaltete der Präsident ein. „Das mag sein, ich merke mir nicht leicht Wirtshausnamen. Mein Vater zahlte zwanzigtausend Mark an mich zurück. Von dieser Summe müssen noch neunzehntausendvierhundert Mark in der Tasche liegen." „Wie erklären Sie es, in den Besitz einer Tasche gekommen zu sein, welche Ihrem Vater selbst nicht gehörte?" „Sie fragen mich wirklich zu viel. Ich höre eben erst, daß die übrigens wertlose

mit Ihnen auseinanderzusetzen," sagte er. „Woher das Geld stammte, konnte mir gleichgültig sein- jedenfalls hatte ich die Pflicht, für meine Mutter zu retten, was noch möglich war." Er schwieg und schaute den Präsidenten mit der Miene eines Mannes an, der seiner Pflicht durchaus genügt zu haben glaubt und nun entlassen zu werden wünscht. „Wann verließen Sie mit Ihrem Vater das Cafs Gärtner?" „Es war ziemlich spät. Ich mußte ellen, um den letzten Ring bahnzug noch zu erreichen. Derselbe fuhr gerade in die Halle

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 28.10.1906
Umfang: 16
einen Tag hier," sagte die Köchin, „was kann sie veranlaßt haben —" „Sind keine Wertsachen verschwunden?" unterbrach sie der Gärtner. Man durchsuchte das Zimmer, nichts fehlte. Die goldene Uhr der Ermordeten lag auf dem Tische, auch ihre Börse; kein Schrank war erbrochen, der Mörder oder die Mörderin hatte es auf das Geld des Toten also nicht abgesehen. „Ich vermisse nichts," versetzte Henriette, die in dem Zimmer am besten Bescheid wußte. „Weshalb soll die Gesellschafterin denn den Mord begangen

der Gärtner Joseph, „es scheint mir kaum glaublich, daß ein Mädchen die gnädige Frau in so roher Weise erwürgt haben soll. War sie vergiftet worden —" „Aber wer soll's sonst getan haben?" hieß es von allen Seiten, und weshalb ist die Schröder auf und davon gegangen? Konnte sie nicht bleiben?" „Daß die Gesellschafterin das Haus verließ," versetzte Joseph, „scheint mir leicht erklärlich zu sein. Sie war kaum vierundzwanzig Stunden hier, da findet sie die Dame, zu deren Pflege sie hierher gekommen, tot

der Kutscher. „Hoffentlich gelingt es der Polizei, das Frauenzimmer zu ermitteln, das den Mord begangen haben muß. Wer soll es sonst getan haben? Vielleicht einer von uns? Ein Fremder war doch nicht im Hause." „Ich habe so meine eigenen Gedanken," fuhr der Gärtner nach einer Weile fort, „es könnte doch ein anderer es getan haben." „So? Wer denn etwa?" Aller Augen richteten sich fast vorwurfsvoll auf den jungen Mann, der es wagte, irgend einen der Hausangehörigen des Mordes zu be schuldigen

. „Von allen, die hier stehen, ist's wohl keiner," sagte Joseph, „als ich gestern abend nach acht Uhr den Garten verließ und nach den Stallungen ging, sah ich den Verwalter in verdächtiger Weise auf das Gewächshaus zuschreiten; er wollte offenbar nicht gesehen sein, denn er suchte sich meinen Augen zu entziehen. Sein Benehmen war mir sofort ausgefallen." „Herr Jochem?" riefen alle und schüttelten die Köpfe. „Un möglich!" „Was hatte aber der Verwalter zu so später Stunde hier zu tun?" fuhr der Gärtner fort. „Sonst geht

wie ein Menschenkops, das in Papier gewickelt war, auf dem Rücken zu verbergen. Böses dachte ich nicht dabei." „Was machen wir jetzt?" fragte die Köchin unter Tränen. „Wir lassen hier alles so liegen, wie es ist, auch die Tote," erklärte der Gärtner, „und du, Fritze, fährst sofort in die Stadt, machst An zeige bei der Polizei und bringst bie Beamten hierher." Fünf Minuten später jagte der Kutscher davon, die Nachricht von dem furchtbaren Verbrechen in die Welt tragend. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 14.01.1906
Umfang: 16
so etwas von zwanzigtausend Mark. Bald darauf — sie waren inzwischen die letzten Gäste im Lokal geworden, und es war nahe an Mitternacht — brachen sie auf und entfernten sich in der Richtung nach der Fuß gängerbrücke." „Run, was sagen Sie zu der Bekundung dieses Zeugen?" wendete sich der Vorsitzende an den Angellagten. „Es mag sein, daß der Zeuge mich vom Restaurant Mühling her kennt. Wir verkehrten allerdings dort häufig. Aber ich wiederhole, ich war in jener Nacht nicht im Cafe Gärtner." „Es tut mir leid, aber ich muß

bei meiner Aussage bleiben," entgegnete der Kellner. „Ich habe Herrn Francke mit aller Be stimmtheit wiedererkannt. Wenn ich nicht irre, so sah ich ihn sogar einige Tage darauf nochmals auf der Straße." „Das kennzeichnet die Glaubwürdigkeit des Zeugen," fiel da Rechtsanwalt Hellborn schnell ein. „Mein Klient ist wenige Stunden nach seinem angeblichen Verwellen im Cafe Gärtner verhaftet worden." „Sie hören, was der Herr Verteidiger sagt, Zeuge," meinte der Präsident. „Sie können unmöglich den Angeklagten später

nochmals gesehen haben." Der Zeuge stand unschlüssig. „Hm, es mag sein, daß ich mich täusche," meinte er endlich. „Es kann auch schon vorher gewesen sein." „War da mein Klient noch im Besitze seines Vollbartes?" fragte der Verteidiger. „Nein, er war glattrasiert. Ich meine darum, daß es doch später gewesen sein muß, denn mir fiel's im Cafe Gärtner auf, daß er keinen Vollbart mehr trug." „Nun, da haben wir einen untrüglichen Beweis für die Wahr haftigkeit der Behauptung des Angellagten, er müsse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 14.08.1903
Umfang: 16
zu schöpfen, sondern auch, weil er ein lebhaftes Interesse an der Pflege der Pflanzen nahm. Eines Tages bemerkte er bei einer seiner Promenaden einen in sehr schlechtem Zustand befindlichen Efeu. Er ließ sogleich Sor Cesare, den G ärtner, rufen, um ihm das kranke Gewächs; r zeigen. „Es geht zu Grunde," bemerkte der Gärtner. — „Und warum?" — „Was wollen Eure Heiligkeit, der Boden ist so schlecht." — „Ent weder wissen Sie reicht, was Sie reden, oder Sie bilden

sich ein, daß wir Ihnen alles glauben werden, was Sie uns sagen", erwiderte Leo XIII mit Leb haftigkeit. „Um die Pflanze wieder herzustellen, brauchen Sie nur zu tun, was ich Ihnen angeben werde." Und indem er bewies, daß die Botanik keine Geheimnisse für ihn habe, erteilte der Papst dem verwunderten Gärtner eine vollständige Be lehrung über die Krankheit seines Efeus. Cesare war ganz verblüfft; dann als Leo XIII. sich entfernt hatte, brummte er vor sich hin: „Das ist einer, der alle Welt belehren kann, von seinen Kardinälen

bis zu seinem Gärtner herab! Es gibt kein Mittel, ihn zu hintergehen!" Weber die neuen KauSitzen. Das Geschütz hat ein Gesamtgewicht von 2100 Kilogramm und wird sechsspännig fortgebracht. Das Rohr besteht aus geschmiedeter Stahlbronze, hat ein Kaliber von IOVa Zentimeter mit konstantem Drall und exzen trischem Schraubenverschluß. Das Geschütz kann 40 bis 70 Grad gehoben werden. Geschoßmaterial sind Granaten und Shrapnels. Wörtlich gemeint. Einst bat ein armer polnischer Jude einen reichen Israeliten, er möchte

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.02.1910
Umfang: 8
mit Freuden begrüßen, dürfte es, wenn — ja wenn es das österreichische Ministerium wäre, welches das Lehrlingswesen in geordneten Bahnen sehen will. Das Statut betreffend „die Ausbildung der Gärtnerlehrlinge und Befähigung der Gärtnergehilfen" ist erber auf einen Erlaß des ungarischen Ackerbauministeriums hin in Wirksamkeit getreten und ' die österreichischen Gärtner können nur sehen, wie es wo anders — anders gemacht wird wie bei uns und der Gewerbestand nicht durch Worte, sondern durch Taten gefördert

im Ein vernehmen der Ungarischen Landes - GartenbaugefeUfchaft an Gärtnereibelriebe, deren Leitung und Einrichtungen eine sichere Gewähr bieten für die richtige Ausbildung der Gärtner lehrlinge. § 0. Die Berechtigung kann zurückgezogen werden, sobald die Vorbedingungen für die zweckmäßige Ausbildung der Lehrlinge nicht mehr bestehen oder berechtigte Magen diese Zurückziehung begründen würden. § 4. Blumenhändler und Pflanzenverkäufer, welche keine eigene Gärtnerei besitzen,' dürfen keine Gärtnerlehrlinge halten

. § 5. Die Aufnahme eines Gärtiierlehrliiigs erfolgt auf Grund eines Lehrvertrages, welcher von der Landes-Gartenbaü- gefellschaft, ferner von dem Polizeihauptmann beziehungsweise dem Vberstuhlrichter vidimiert sein muß. § 7. Die Lehrlinge find zum Besuche der nächsten er reichbaren Wiederholungs- oder Gewerbeschulen verpflichtet, müssen außerdem die theoretischen Grundregeln des Garten baues, aus dem Buche „Der kleine Gärtner" (Kis Kertesz), welches auch die Gruudzüge der Arithmetik und (Orthographie enthält

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.08.1903
Umfang: 16
trefflich gewählte Programm fand großen Applaus. Im Lrinterbrauketter veranstaltet Herr Adam Pöll am SamStag, den 15. ds. ein Konzert der hiesigen Musik- kapelle in Verbindung mit Volksbelustigungen. ^ Außerdem werden auch Schuhplattler- und andere Nationaltänze aufge führt. Anfang 3 Uhr nachmittags. Eintritt 15 kr. Bei ungünstiger Witterung wird die Veranstaltung auf Sonntag, den 16. ds. verschoben. Diebstahl. Am 11. ds. mittags bemerkte der Tag löhner VituS Gärtner, als er zum Sinnebner-Bauernhause

kam, einen verdächtig aussehenden Mann auf dem Söller, welcher, vom Genannten angerufen, entweichen wollte. Gärtner gelang es jedoch den Unbekannten festzunehmen und ihm im Verein mit seinem inzwischen herbeigeeilten Arbeitgeber Andrä Berger 70 Kronen und 4 Schlüssel abzunehmen. Beide wollten sodann den Mann in das Haus hineinzerren, wobei derselbe sich aber loSriß und gegen Warnbach flüchtete. Bei näherer Nachschau im Hause stellte sich heraus, daß dem Berger noch weitere 45 Kronen fehlten

. Der entflohene Dieb ist nach den Angaben des Berger und Gärtner beiläufig 40 bis 50 Jahre alt, von mittelgroßer, etwas untersetzter Statur, hat blonde Haare, einen rötlichen Schnurrbart und einen seit ungefähr einigen Wochen stehenden Vollbart; ferner trug er eine hellgraue Lederhose, ein schmutziges Hemd, war ohne Fußbekleidung und verlor bei seiner Flucht einen stark abgewetterten grünen Filzhut. Beilage. Der Gesamtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma Th. Konetzky in Säckingen

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