einen Tag hier," sagte die Köchin, „was kann sie veranlaßt haben —" „Sind keine Wertsachen verschwunden?" unterbrach sie der Gärtner. Man durchsuchte das Zimmer, nichts fehlte. Die goldene Uhr der Ermordeten lag auf dem Tische, auch ihre Börse; kein Schrank war erbrochen, der Mörder oder die Mörderin hatte es auf das Geld des Toten also nicht abgesehen. „Ich vermisse nichts," versetzte Henriette, die in dem Zimmer am besten Bescheid wußte. „Weshalb soll die Gesellschafterin denn den Mord begangen
der Gärtner Joseph, „es scheint mir kaum glaublich, daß ein Mädchen die gnädige Frau in so roher Weise erwürgt haben soll. War sie vergiftet worden —" „Aber wer soll's sonst getan haben?" hieß es von allen Seiten, und weshalb ist die Schröder auf und davon gegangen? Konnte sie nicht bleiben?" „Daß die Gesellschafterin das Haus verließ," versetzte Joseph, „scheint mir leicht erklärlich zu sein. Sie war kaum vierundzwanzig Stunden hier, da findet sie die Dame, zu deren Pflege sie hierher gekommen, tot
der Kutscher. „Hoffentlich gelingt es der Polizei, das Frauenzimmer zu ermitteln, das den Mord begangen haben muß. Wer soll es sonst getan haben? Vielleicht einer von uns? Ein Fremder war doch nicht im Hause." „Ich habe so meine eigenen Gedanken," fuhr der Gärtner nach einer Weile fort, „es könnte doch ein anderer es getan haben." „So? Wer denn etwa?" Aller Augen richteten sich fast vorwurfsvoll auf den jungen Mann, der es wagte, irgend einen der Hausangehörigen des Mordes zu be schuldigen
. „Von allen, die hier stehen, ist's wohl keiner," sagte Joseph, „als ich gestern abend nach acht Uhr den Garten verließ und nach den Stallungen ging, sah ich den Verwalter in verdächtiger Weise auf das Gewächshaus zuschreiten; er wollte offenbar nicht gesehen sein, denn er suchte sich meinen Augen zu entziehen. Sein Benehmen war mir sofort ausgefallen." „Herr Jochem?" riefen alle und schüttelten die Köpfe. „Un möglich!" „Was hatte aber der Verwalter zu so später Stunde hier zu tun?" fuhr der Gärtner fort. „Sonst geht
wie ein Menschenkops, das in Papier gewickelt war, auf dem Rücken zu verbergen. Böses dachte ich nicht dabei." „Was machen wir jetzt?" fragte die Köchin unter Tränen. „Wir lassen hier alles so liegen, wie es ist, auch die Tote," erklärte der Gärtner, „und du, Fritze, fährst sofort in die Stadt, machst An zeige bei der Polizei und bringst bie Beamten hierher." Fünf Minuten später jagte der Kutscher davon, die Nachricht von dem furchtbaren Verbrechen in die Welt tragend. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde