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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 09.01.1927
Umfang: 20
sapientes Heliadis! Quaiitus artifex pereo!“ was zu deutsch beiläufig heißt: „O du zehnmal vernageltes Donnerwetter mit sieben Wetterhexen, jetzt blase ich auf dem letzten Loch!" Der Gärtner und der Hausmeister gingen ein paarmal um den Stamm herum. T-er Pfleger hörte mit Grauen die scharfe Stimme des Hausmeisters, der als Professor ziemlich gefürchtet war. und bei dem er erst kürzlich einen Notenzweier einge- heirnst hatte. Der Hausmeister sagte: „Da droben sitzt ein großer Vogel." Der Gärtner

erwiderte hämisch: „O pah, es ist nur ein Auswuchs, so ein dicker Holzschwamm!" Der Pfleger hingegen dachte: ..Ein Vogel ist's wohl, aber der singt heut' ein mal nicht!" Der Hausmeister begann wieder: „Nein. nein, ich seh' ihn genau, es ist ein Raub vogel Franz, ho!' eine Büchse und schieß' ihn herunter, bevor er wegfliegt!" Der Pfleger zitterte an allen Gliedern, da hörte er den Gärtner erwidern: „Sie täuschen sich, Herr Professor, es ist nur ein fauler Ast ... Es war' schad', das Pulver ins faule Holz

hineinzuschießen." Der Pfleger vernahm jetzt ein leises Flüstern, und über eine Zeitlang merkte er, daß der eine fortging. Er schielte verstohlen hinunter und sah den Professor allein, mit einem Buche in der Hand, neben dem Baume hin- und herschreiten. Er ahnte nichts Gutes, jedoch verhielt er sich ruhig. In kurzer Zeit erschien der Gärtner wie der und mit ihm zwei Knechte, welche eine Axt und eine Säge trugen. — Der hausmeisterliche Professor erklärte nun mit eisiger Ruhe: „Also, wie du sagst. Franz, trägt

der Baum schon drei Jahre keine Früchte mehr — warum soll er denn noch länger umsonst den Platz ein nehmen?" „Ich hält' halt doch gemeint . . erwiderte schelmisch der Gärtner. „Ach was, nichts da", fuhr ihm der Hausmeister in die Rede. „Der Baum wird umgehauen; ich Hab' gerad' einen schönen Apfelpelzer, der kommt daher." „Nun. wenn's sein muß, in Gottcsnamen," er klärte der Gärtner, und, zu den Knechten gewen det, sagte er: „Da. an dieser Stelle schneidet ihr an!" Die Knechte nahmen die Säge und legten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.04.1929
Umfang: 8
scheidenden Schlag gegen die Streitkräfte des Rebellen- führers Generals Escobar im Staate Sonora eingesetzt werden. Nach den letzten Meldungen rückt die Armee Esco- bars südlich von Hermesillo vor. Aus dem Serichlslaal. Eine „luftige" Silveftrruacht. Vor einem Schöffensenate des Innsbrucker Landes gerichtes unter Vorsitz des OLGR. Dr. Erlacher hatte sich gestern der erst 24jährige, aus Kempten in Bayern stam mende Reisende Johann Gärtner zu verantworten, dem die Verletzung zweier Burschen

durch Messerstiche zur Last gelegt wurde. Aus der von StA. Dr. Riccabona vertrete nen Anklage konnte u. a. folgendes entnommen werden:' Im Gasthof „Zum grünen Baum" fand am 31. Dezem ber eine Tanzunterhaltung statt. Gärtner nahm mit sei ner Schwester wie auch mit seinem Bruder Franz an dem Silvestersest teil. Das neue Jahr begann mit einem Streit wegen der Schwester des Gärtner, und dem Aufgeregten wurde ein im Griffe feststehendes Messer heimlich aus dem Mantelsack genommen und dem Bruder Franz zugefteckt

. Der Sicherheit wegen nahm der Gastwirt dem Reisenden auch noch das Taschenmesser ab und entfernte ihn dann aus dem Hause. Gegen 6 Uhr morgens ging der Tischler Hosp vom Gasthause heim und begegnete dem Gärtner. Es kam zu Streit und Balgerei und die ebenfalls vom „Grünen Baum" kommenden Burschen Sturm, Scheiring und Mell- mer sollen dem Hosp geholfen haben. Gärtner zog ein Messer und stach den Scheiring derart in den Oberarm, daß die Spitze des Messers auf der anderen Seite heraus sah. Und den Sturm traf

der Wütende mit einem Messer stich in die rechte Schulter. Die zwei Gestochenen liefen hier aus davon. Gärtner war geständig, verantwortete sich aber damit, daß er mehrmals zu Boden geworfen wurde. Die Strafe für den schuldig Erkannten lautete aus vier Monate schwe ren Kerker, verschärft durch ein hartes Lager und einen Fasttag im Monat. Der Verurteilte, der von niemand ver teidigt' war, berief wegen zu hohen Strafausmaßes, wäh rend der Staatsanwalt wegen zu niederer Strafe sofort die Berufung einlegte

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 14
Datum: 16.01.1927
Umfang: 14
Der unfmGtbare Baum. (Eine Ctudcntengeschichte von Reimmich!.) (Schluß.) „Wenn einer droben ist, dann tut er jedenfalls schlafen," sagte der Gärtner, „lassen wir ihn nur oben; wenn der Baum fällt, Kriegen wir das Schelmvieh lebendig." „Du verfluchter Rindenkratzer und Teerkübel," dachte sich der Pfleger, „hält' ich dich . . da knirschte schon wieder die Säge im Holze. Der Pfleger wollte verzweifeln. Er dachte hin und her, kein Rettungsweg schien offen. Endlich fiel ihm ein, er könne

. Noch ehe er ihn fassen konnte, kollerte der Schuh herunter. „Sieh, da kommt ein Stiefel!" rief der Haus meister, „da oben ist doch keine Schusterbude?" „Es ist nur ein alter Schuh." beschwichtigte der Gärtner, „den werden wohl die Malefizbuben hinaufgeworfen haben." Ucber eine Weile fiel noch ein Strumpf und ein Schuh. „Ta schau'," lachte der Hausmeister, „was so aus einem alten Baum nicht alles droben ist!" Jetzt flatterte gar ein Buch herunter. Der Haus meister hob es auf und lachte noch mehr: „Sieh

da, gar der alte Vater Homer hat sich da hinaus verirrt; den muß wohl der Wind hinauf- getragen haben." Nun kam ein Hut. „Sapperlot," rief der Gärtner, „da oben ist ein ganzer Trödlerladen!" „Man möcht' gar nicht glauben, was so ein grei ser Baum alles beherbergt," ergänzte der Haus meister, „und der Raubvogel sitzt alleweil noch droben." „Der Stamm ist durch," sagte jetzt einer von den Knechten, „er hängt nur noch ein bißchen Seppl, nimm die Hacke und gib ihm den Rest Aber geht

mit schnei dender Stimme. „Jetzt haben wir den Raubvogel lebendig," jubelte der Gärtner. Der Pfleger stand da wie ein neugeborener Hase, er regte sich nicht von der Stelle und schaute herum, als ob er zuhinterst ins Japan hineinge regnet worden wäre. Er erwartete offenbar ein heftiges Donnerwetter, allein dieses kam nicht. Der hausmeisterliche Professor sagte nur kalt und scharf: „Marsch in die Klasse! Das weitere werden Sie vernehmen!" Und er vernahm es auch, der arme Pfleger; es hieß: „Fünf Stunden

Dunkelkammer und einen Sittenzweier!" — Als der Pfleger die Dunkelkammer am näch sten Tage verließ, schwor er Rache dem Gärtner Franz — schwor er ewige Feindschaft der edlen Botanika und allen Gewächsen, die im Kräuter buch stehen selbst den harmlosen und süßen Baumfrüchten; darum hat er auch in seinem Ma- turazeugnis in Botanik einen verschämten Vierer stehen. Vom alten Kirschbaum in der Gartenecke aber ist zu vermelden, daß er seither wieder alljährlich eine Menge der schönsten und süßesten Früchte trug

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.07.1928
Umfang: 8
von 10.000 8 an die Ver führte. Die Derschuldensfrage sei durch das rechtskräftige Urteil des Strafgerichtes, an die das Zivilgericht gebunden ist, außer Zweifel gestellt und der Betrag von 10.000 8 den Vermögensver- hältnissen des Angeklagten angemessen. Aspirin für rasches Kinderkriegen. Sechzig Schilling für sechs Pulver. Wien. 30. Juni. Die Federnschmückerin Ella Gärtner war Donnerstag beim Strafbezirksgericht wegen eines krassen, nach Ansicht des Richters geradezu brutalen Betruges angeklagt

das Kind lebensfähig zur Welt bringen würbe. Da die Hausgehilfin kein Bargeld hatte, versetzte sie fast ihre ganze Habe und händigte der Gärtner das für die Beschaffung des Mittels erforderliche Geld ein. Die Gärtner nahm Geld und verschiedene Effekten in Empfang und händigte der Hausgehilfin sechs Pulver ein, die das Mittel feien, um das Kind auch schon im siebenten Monate lebensfähig zur Welt zu bringen. 2lls die Hausgehilfin einer Bekannten von der Geschichte er zählte, dabei auch die Pulver vorwies

, erkannte die Freundin auf den ersten Blick, daß es sich hier um einen plumpen Schwin del handle Die sechs Pulver enthielten nichts anderes als reinesAfpirin und waren insgesamt einen Schilling wert. Es wurde gegen Ella Gärtner, die bei der Polizei des Tat sächlichen ohne weiteres geständig war. die Anklage wegen Be truges erhoben. Ella Gärtner wurde zu einem Monat Arrest verurteilt, wobei insbesondere als erschwerend angenommen wurde, daß die Handlungsweise der Beschuldigten sich als beson ders krasser

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1904
Umfang: 8
I. P. M., L>lga Fr. Sicherlich kommt, bei vielen dieTadel- sucht gerade davon her, haß ihr besseres Ich mit Ungestüm nach einer Tat von ihnen selbst statt des müßigen UrteilenS über andere verlangt. ßin Minister, der stch nicht zu Helfen ^ ^ weiß. ^ ^ ^0 Gärtner, die von 56 Gärtnervereinen zum Ackerbauminister entsendet wurden und mehr als Z(W Gärtner zu vertreten hatten, wendeten sich unter der Führung des Abgeordneten Heilinger an den Ackerbauminister, damit dieser aus die tristen Verhältnisse

die Gnade haben, Vertreter der Gärtnerschaft.,in den Landwirt schaftsrat zu berufen Mtd nicht, wie dies -bei der letzten Zusammensetzung des Landwirtschaftsrates geschah, nur den Angestellten eines Privathauses und den Professor einer Lehranstalt zu protegieren. Der Herr Minister erklärte hierauf, eS sei nicht in seiner Macht gelegen, jetzt Vertreter des Gärtner- standes in den Landwirtschaftsrat zu prüfen, da die Zahl derjenigen, die m diese Körperschaft zu be stellen find, bereits voll fei

namens der nordböhmischen Gärtnervereine seiner Verwunderung Ausdruck, daß es in Oesterreich nicht möglich sei, in den LandwirtschastSrat Gärtner vom Fache zu delegieren, während dies in Deutschland seit langer Zeit der Fall sei. Die Regierung wisse heute noch nicht, ob die Gärtner Gewerbetreibende oder Urproduzenten (Bauern) find. Die Steuer behörde wisse jedoch genau, wo die Gärtner hinge hören, denn sie müssen nebst der erhöhten Grund steuer auch eine Erwerbsteuer zahlen. Der Gärtner zahle

für ein Joch Grund genau so viel, wie einer der hochadeligen Großgrundbesitzer für 50 Joch. Die Deputierjey.fiimmten Üurch laute Zurufe dem Sprecher bei. Herr Meißner ersuchte bey Minister schließlich, für die Schaffung einer separaten Sektion unter dem Titel: „Für Gartenbau' im Ackerbauministerinm einzutreten. Herr Gerhold machte den Minister ausmerksan^ daß die Gärtner Oesterreichs, infolge der Konkurrenz aus dem Süden einen Schutzzoll aH die EinMr von. Pflanzn. verlangt habey. D ci r eineVertreter

de/^ Gärtner im Land wirt s chHstSrate sei aber ein Freizöll ner. (!) Also schon aus diesem Grunde könne/er die Gärtner nicht wirksam vertreten. Herr Ma- resch tMeran) bt^t den Minister namens her Kiroler Gärtner, welche doch gute P a t r i 0 ten seien, die Wün ^ che der D e- putation zu erfüllen. Ackerbauminister.Frei« Herr v. Giovanelli erklärte hierauf, es fei sehr schwer, jetzt einen Vertreter der Gärtnergenossen- schast in dM LandwirtschastSrat zu berufen, und schließlich, k ö n n e er nicht aüf

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.08.1939
Umfang: 6
, W. Lothar Gärtner. In seiner starken künstlerischen Ver anlagung fand Gärtner, der Sohn eines bekannten Oberlau sitzer Heimatdichters, den Weg zur Plastik. 1926 begann er durch die Neuschöpfung der nur in den antiken Vorbildern erhaltenen Leier oder Lyra, einem harfenähnlichen Instru ment, ein Tonwerkzeug herauszuentwickeln, das jenes Urer- lebnis der Musik vermitteln sollte, von dem aus die Welt der Töne nicht mehr allein Ausdruck, sondern klingende Form bedeutet. Aus dieser Zielsetzung heraus

, der besonders geeignet erscheint, Gehörbildung und musikalische Aufnahme bereitschaft anzuregen und zu fördern. Gärtner ist aus dieser Erkenntnis dazu übergegangen, auch eine ausgesprochene Kinderleier zu bauen, die in Klang und Form dem kindlichen Charakter und Formengefühl ange glichen ist, ohne jedoch anspruchloses Spielzeug zu sein. Es liegt in der Eigenart dieses neuen Tonwerkzeuges, daß es selbst in der einfachen, ja kindhaften Improvisation niemals zu schlechter Musik verleiten kann, sondern allein

aus der Klang wirkung heraus anregend, beruhigend und innerlich aufbauend wirkt. Jahrelange Beobachtungen und Erfahrungen, die Gärtner in deutschen und ausländischen Kinderheimen und Instituten an schwer lenkbaren Kindern sammeln konnte, haben dazu geführt, die Leier in ganz besonderem Maße zu Heil zwecken zum Einsatz zu bringen. Die internationale Heil pädagogik hat sich vielmals anerkennend und lobend über die Wirkung des Laienspiels auf pathologische Kinder ausge sprochen. In Island, England

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Der Oberländer
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Seite 9 von 10
Datum: 14.06.1929
Umfang: 10
-Piller; Hundegger Ludwig, Steuerdirektor i.P., Telfs; Obertimpfler Franz, Buch halter in Landeck: Pfausler Franz Josef, Bauer in Roppen; Probst Stefan, Oberschaffner i. P., Landeck; Tripp Josef, Bahnrichter i. P., Schönwies. Zur Ver handlung gelangen nur zwei Fälle und zwar: Montag, 17. Juni Aloisia Kainer wegen Verbrechens des Mordes. Dienstag, 18. Juni Josef Eggendorfer wegen Verbrechens des Totschlages. Der Mörder derAegypterin. In Wien wurde vorige Woche der frühere Rittmeister v. Gärtner

, der am 3. Nov. die ägyptische Prinzessin Dschidschi, die Tochter des ehemaligen ägyptischen Ministers Prinzen Monheb Pascha, in einem Konzertsaal während der Pause durch vier Revolverschüsse tötete, zu zwölf Jahren schweren Kerkers verurteilt. Gärtner war ein Lebemann und Aus beuter schlimmster Sorte, dem die Frauen gerade gut genug waren, sich auswurzen zu lassen, damit er sein Schlemmerleben führen konnte. Seine erste Frau aus guter Familie mißhandelte er und ver geudete ihr Vermögen

, bis sie ihm durchging, dann fand er eine Amerikanerin, die ihm auf den Leim ging. Als sie ihn erkannte, machte auch sie sich nach einmonatiger Ehe und ordentlich gerupft davon. Daß die Herrlichkeit mit der Dollargattin nicht lange dauem würde, muß Gärtner schon von vorneherein geahnt haben, denn er bandelte gleich zeitig mit der Aegypterin, deren Familie zeitweilig in Wien lebte, an. Er hielt die Dame für schwer reich, umso größer war sein Zorn, als sie ihm, wohl auch über Zureden ihres Vaters, den Lauf paß gab

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 30.07.1932
Umfang: 8
<% Er steckt zwei FMger in den Mund und pfeift gellend. Milan steckt den Kopf aus einem Fenster im ersten Stock und bekommt einen Befehl. Zwei Minuten später kommt der Gärtner hereingehetzt. Wie er den Herrn beim Grabgewölbe sieht, wird er kreidebleich und fällt gleich in die Knie. Aber es hilft ihm nichts. Carol Galveanu spricht nicht viel. Einige Schimpfworte preßt er hervor und hört erst auf, den Jammernden mit der' Reitpeitsche zu bearbeiten, bis ihm selbst der Arm weh tut. Dann bleibt er stehen

und sieht zu, wie der Gärtner mit zwei Knechten und einer Magd Ordnung zu machen sucht. Nach einer halben Stunde ist das Gröbste weg und einige Topfpflanzen werden herbeigebracht, um dem Anblick etwas Freundlicheres zu geben. Dann geht Carol tiefer in den Garten hinein. Bald hinter dem Gruftgewölbe wird es feucht und schwammig. Moorweich schwankt der Boden unter den Füßen und die Schilfgräser, saures Gras, treten da und dort hervor. Vermorschte Bretter deuten einen Pfad an. Er ist verwachsen. Seinerzeit

Boden gekommen ist und aufsehn kann, sieht er einen Diener gestikulierend beim Gärtner stehn und mit den Schultern zucken. Und da hat ihn auch der schon bemerkt und springt ihm entgegen. „Die Herrin!" schreit er. „Das gnädige Fräulein!" „Was, ist sie schon da?" „Ja, Herr. Wir suchen Euch schon seit zehn Minuten." * * ! ! ! i r*\ r.;*i In der Halle stößt Carol Galveanu mit Mägden und Dienern zusammen, die Gepäck schleppen, und wie er nach vorne kommt, sieht er dicht beim Tore eine hohe, schlanke

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 28.03.1920
Umfang: 4
war mit ihrer Gesellschafterin nach Altstadt gefahren, um Einkäufe zu machen» mw Axels einzige Gesellschaft war der alte. sanfte Gärtner, der sich wie gewöhnlich drunten im Garten bei seinen Melonen und Tomaten zu schaffen machte. In der Bibliothek war es ziemlich heiß, und Gernan ging in den Garten hinunter und setzte sich auf eine Bank, um etwas frische Luft zu schöpfen. Ganz in seiner Nähe stand der alte Gärtner und de« schnitt eine Hecke. Gernau war es höchst unbehaglich zumute. In kaum mehr als drei Wochen

sollte die Abreise des Kaisers statt- finoen, und noch war keinerlei Nachricht von Holluranu etngelaufen. Die „Internationale" machte ganz den Eindruck, als ob sie über eine sehr scharfsichtige Polizei verfüge, und auch hier in Altstadt durfte er sich kaum für sicher halten. Aber weshalb und wozu hatte sich denn oer Alte im HydeparL bewogen gesehen, ihm die Losung witzuteilen? Gernau merkte in seinen tiefen Gedanken nicht, daß der Gärtner ihn scharf beobachtete. Der Alte hatte seine Gar- tenschere beiseite

, denn der alte Gärtner stand dicht vor ihm und zog seinen Rechen über das Wahrzeichen. Sprachlos sah Gernau dem Alten zu. wie er lächelnd mit seinem Rechen die gezeichneten Figuren auslöschte. „Das darf nicht stehen bleiben. Sie wissen, wir sind in der Höhle des Löwen." „Was? Sind Sie wirklich —" „Mitglied der Brüderschaft! Aber Vorsicht! Da kommt die Tochter jenes Teufels zurück." Fräulein Hollmann und ihre Begleiterin wurden eben an der Gartentüre sichtbar. „Hüten Sie sich vor dieser Hexe!" flüsterte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 28.06.1938
Umfang: 12
seine Zigarrentqsche und bot 'einem Gärtner wie allsonn- käglich ein Kraut aus Brasilien an. „I:n sehr gutes Mäd chen ist sie", stammelte er. „Wie alt. sagen Sie. ist das Kind?" Aber Christoph zog mürrisch vie Schultern hoch. „Ich hab's noch nicht gesehen." Seme Bucke waren aut Line und den Fremden gerichr.u: er ließ seinen Brotberrn vor den lungen Aepseln stehen, schleuderte. die häufte tn den Taschen, an dem Gast vorüber und schlug einen Bogen, um ihn auch von der andern Seite zu besehen. — Der Gelehrte

, mit schiefem Kragen und bösen Worten schrie er nach Line. „Was ist denn los, Schmidt?" War der Gärtner ge walttätig? — Rung stampfte auf; er konnte kaum sein eigen Wort verstehen, so wütend klingelte der arme Gast und schrie immer wieder: „Line, komm her, sofort kommst du her, Line!" „Ich komme gleich", scholl es aus dem Haus zurück. „Ich will wissen, was gewesen ist", drohte der Haus herr. „Die Sammlung, Herr Doktor, Herrn Pastors Steine —" Rung drehte sich unheilig um: „Was ist damit?" „Nach dem Habicht

hat er damit geschmissen —* Schmidt zog den Atem durch die Zähne — „bis ich ihn am Kragen hatte." Jetzt sah auch der Doktor Rung das Unglück, und ihm wurde siedeheiß zumut. Die schöne Sammlung des Pfar rers, sorgfältig zur weiteren Beobachtung auf der Bank des Hofes ausgebreitet, sah aus wie ein ungeordnetes Trümmerfeld. „Der ungebildete Schuft — wegen eines Habichts hat er unsere Sammlung verschmissen!" Dem Gärtner standen die Tränen in den Augen, er wollte gerade wieder den an der Pforte annehmen. Rung hatte Mühe

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 18.10.1900
Umfang: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 22. Professor ziemlich gefürchtet war, und bei dem er erst kürzlich einen Notenzweier eingeheimst hatte. Der Haus meister sagte: „Da droben sitzt ein großer Vogel.' Der Gärtner erwiderte hämisch: „O pah, es ist nur ein Auswuchs, so ein dicker Holz schwamm!' Der Pfleger hingegen dachte: „Ein Vogel ist's wohl, aber d er singt heut' einmal nicht!' Der Hausmeister begann wieder: „Nein, nein, ich seh' ihn genau, es ist ein Raub vogel Franz, hol' eine Büchse

und schieß' ihn herunter, bevor er wegfliegt!' Der Pfleger zitterte an allen Gliedern, da hörte er den Gärtner erwidern: „Sie täuschen sich, Herr Professor, es ist nur ein fauler Ast... Es wär' schad', das Pulver ins faule Holz hineinzuschießen.' Der Pfleger vernahm jetzt ein leises Flüstern, und über eine Zeitlang merkte er, dass der eine fortgieng. Er schielte verstohlen hinunter und sah den Professor allein, mit einem Buche in der Hand, neben dem Baume hin- und herschreiten. Er ahnte nichts Gutes

, jedoch verhielt er sich ruhig. In kurzer Zeit erschien der Gärtner wieder und mit ihm zwei Knechte, welche eine Axt und eine Säge trugen. — Der häusmeisterliche Professor erklärte nun mit eisiger Ruhe: „Also, wie du sagst, Franz, trägt der Baum schon drei Jahre keine Früchte mehr — warum soll er denn noch länger umsonst den Platz einnehmen?' „Ich hätt' halt doch gemeint...', erwiderte schelmisch der Gärtner. „Ach was, nichts da,' fuhr ihm der Hausmeister in die Rede, „der Baum wird umgehauen; ich hah

' gerad' einen schönen Aepselpelzer, der kommt da her.' „Nun, wenn's sein muss, in Gottesnamen,' erklärte der Gärtner, und, zu den Knechten gewendet, sagte er : „Da, an dieser Stelle schneidet ihr an!' Die Knechte nahmen die Säge und legten sie an; schon knirschten die scharfen Eisenzähne im Holze. Der Baum erschauerte. Nicht minder erschauerte der Pfleger droben in den Zweigen. — Da rief der Hausmeister noch einmal sehr laut: „Es ist halt doch ein Raubvogel da oben.' „Wenn einer droben ist, dann thut

er. jedenfalls schlafen,' sagte der Gärtner, „lassen wir ihn nur oben; wenn der Baum fällt, kriegen wir das Schelmvieh lebendig.' „Du verfluchter Rindenkratzer und Theerkübel,' dachte sich der Pfleger, „hätt' ich dich...' — da knirschte schon wieder die Säge im Holze. Der Pfleger wollte verzweifeln. Er dachte hin und her, kein Rettungsweg schien offen. Endlich fiel ihm ein, er könne auf die äußersten Aeste hinaus kriechen und von dort über die Mauer hinaus in das Feld hüpfen. Damit er beim Klettern

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 25.03.1938
Umfang: 6
Mnlerfportoeranstaltungen. Das am abgelaufenen Sonntag vom Win- tersportverein Vipiteno veranstaltete letzte große Stirennen lockte eine ansehnliche Schar von Skifreunden teils zum Ziel des Abfahrts laufes nach Calice, teils zum schönen Tor laufhang am Giovo. Der Torlauf wurde schon am Vormittag mit zwei Läusen gestar tet: dort konnte Mader Federico — von dem erst 15jährigen Gärtner Carlo hart bedrängt — nur mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung in. der Gesamtsumme der beiden Läufe den Sieg davontragen. Mit der absoluten Tages bestzeit

von 33 Sekunden im ersten Lauf mußte der in glänzendem Stile fahrende Ma- der im zweiten Lauf Gärtner mit 37,4 Se kunden die Bestzeit des zweiten Laufes über lassen'und es ist nur dem 6. Platz Gärtners im Abfahrtslauf zuzuschreiben, daß Maders Kombinationssieg gesichert war. Beim Abfahrtslauf auf der Strecke Giogo del Giovo—Äalice gab es jeàoch auf dem Hausberge Maders keinen Zweifel mehr auf seinen überlegenen Sieg. Mit fast einer hal ben Minute Vorsprung vor Schneider Carlo tonnte Mader seine Absahrtskunst

Sekunden (1 Minute IS,2 Sek.); 2. Gärtner Carlo, WSV Vipiteno, in 38 und 37,4 Set. (1:15,4); 3. Noggler Ermanno, ST Val Gardena, in 44 und 43,6 Sek. l1:27,ü): 4. Girtler Antonio, SC Colle Isarco, in ?2,4 und 33,3 Set. (1:32,2): 5. Schneider Carlo, WSV Vipiteno, in 43,6 und 44 Sek. (1:32.0); 6. Fiegl Carlo, SC Val Gardena, in 53,3 und 43,2 Sek. (1.37). Abfahrtslauf: 1 Klasse: 1. Madsr Friedl, W. Sp. B. Vipiteno, in 4 Minuten 20.6 Sekunden: 2. Schneider Carlo, W. Sp. V. Vipiteno, In 4 Minuten 48 Sekunden

: 3. Rainer Francesco, W. Sp. V. Vipiteno, in 4 Minuten 53.5 Sekunden: 4. Noggler Erman no. S. C. Val Gardena, in 4 Minuten öS Se kunden: S. Gärtner Francesco, W. Sp. V. Vipiteno, In 4 Minuten 66.2 Sekunden: S. Gärtner Carlo, W. Sp. V. Vipiteno, in 6 Minuten 3.2 Sekunden: — 2. Klasse: 1. Klotz Ermanno, W. Sp. V. Vipiteno, in S Minu ten 8.4 Sekunden; 2. Perini Alessio, W. Sp. V. Vipiteno, in 6 Minuten 24.2 Sekunden; 3. Schwarzer Marco, W. Sp. V. Vipiteno, in 6 Minuten 30.8 Sekunden. Kombination (Abfahrt

?- und Tor lauf): 1. Mader Friedl, W. Sp. V. Vipiteno, Gesamtzeit 6 Minuten 33.8 Sekunden: 2. Gärtner Carlo, W. Sp. V. Vipiteno, Gesamt zeit 6 Minuten 18.8 Sekunden: 3. Schneider Carlo, W. Sp. V. Vipiteno, Gesamtzeit 6 Mi nuten 20.6 Sekunden; 4. Noggler Ermanno, 5. C Val Gardena, Gesamtzeit 6 Minuten 22 Sekunden; 6. Gärtner Francesco, W. Sp. V. Vipiteno, Gesamtzeit 6 Minuten 41.6 Se kunden; 6. Plattner Giuseppe, S. C. Colle Isarco, Gesamtzeit 6 Minuten 42.2 Sekun den. Den Pokal des Wintersportvereines

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 21.03.1938
Umfang: 6
eine an sehnliche Schar von Skifreunden teils zum Ziel des Abfahrtslaufes nach Calice und teils zum schönen Torlaufhang am Ciooo. Der Torlauf wurde bereits anr Vormittag mit zwei Läufen gestartet und konnte dort, obwohl vom jugend lichen. erst 15jährigeil Gärtner Karl hart be drängt, Mgder Friedl nur mit zwei Zehntel Sekunden Vorsprung in der Gesamtsumme der beiden Läufe den Sieg davoutrageu. Mit der i absoluten Tagesbestzeit von 35 Sekunden im ersten Lauf mutzte der in blendendem Stile fah rende Blader Friedl

im zweiten Lauf Gärtner mit 37.1 Sekunden die Bestzeit des zweiten Lau fes überlasten, und es ist nur dem 6. Platz Gärtners im Abfahrtslauf zuznschreibcn. dass Madcrs Kombinationssieg gesichert war. Beim Abfohrtslauf auf der Strecke Giogo der Giovo—Calice gab es jedoch auf dem Hausberge Akadcrs keinen Zweifel mehr auf feinen über legenen Sieg. Mit fast einer halben Minute Vorsprung vor Schneider Karl konnte unser Friedl seine Abfahrtskunst nntcr Beweis stellen und so bekannte Abfahrtsläufer weit

.; 2. Gärtner Karl, W.-Sp.°D. Vipiteno. in 38 und 37.4 Sek. = 1 Min. 16.4 Set.; 3. Nagler Hermann. S. C. Val Kardena, in 44 und 43.6 Sek. = I Min. 27.6 Sek.; I. Girtler Anton. 5. C. Collc Isarco, in 62.4 und 39.8 Sek. — 1 Min. 32.2 Sek.; 5. Schneider Karl. W.-Sp.-V. Vipiteno. in 18.6 und 14.0 Sek. = 1 Min. 32.6 Sc!.; 6. Fiegl Karl. S. C. Dal Garden«, in 53.8 und 13.2 Sek. =» 1 Min. 37.0 Sek. Abfahrtslauf: 1. Klaste: 1. Mader Friedl. W.-Sp.-V. Vipiteno. in 4 Min. 20.6 Sek.; 2. Schneider Karl

. W.-Sp.-D. Vipiteno. in 4 Min. 48.0 Sek.: 3. Rainer Franz. W.-Sp.-D. Vipiteno, in 4 Min. 53.4 Sek.; 4: Nogler Hermann. S. E. Dal Gar- dena. in 1 Min. 55.0 Sek.; 6. Gärtner Franz. W.-Sp.-V. Bipiteno. in 4 Min. 66.2 Sek.; 6. Gärtner Karl. W.°Sp.V. Vipiteno. in 6 Min. 03.2 Sek. — 2. Klaste (für diese Klaste wurde nur der Abfahrtslauf gestartet): 1. Klotz Her mann. W.-Sp.-V. Bipiteno. in 5 Min. 08.4 Sek.; 2. Perini Alessio, W.-Sp.-V. Vipiteno, in 6 Min. 24.2 Sek.; 3. Schwa.zer Markus. W.-Sp.-V. Vipi- te»o, in 6 Min

. 30.8 Sek. Kombination (Abfahrt und Torlauf): 1. Mader Friedl. W.-Sp.-V. Vipiteno, Gesamtzeit 6 Min. 36.8 Sek.; 2. Gärtner Karl, W.-Sp.-V. Vipiteno. Gesamtzeit6Min. 18.8Sek.; 3. Schneider Karl. W.-Sp.-V. Vipiteno. Gesamt zeit 6 Min. 20.6 <5cf.; 4. Nogler Hermann. S.E. Val Eardena. Gesamtzeit 6 Min. 22.0 Sek.; 5. Gärtner Franz. W.-Sp.-D. Vipiteno. Gesamt zeit 6 Min. 11.6 Sek.; 6. Plattner Aases. S. C. Colle Isarco. Gesamtzeit 6 Min. 42.2 Sek. Den Pokal des Wintersportvereines Vipiteno konnte somit

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 15.07.1944
Umfang: 10
Ich nach Gröden, ohne meinen lieben Freund Franz Demetz da Four zu be suchen, einen der wenigen, die mir dort noch ge- Das Naturwunder Der edle Ritter Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr, sondern auch ein ebenso großer Liebhaber botanischer Seltenheiten. .Vor allem beschäftigte'er sich gerne mit der Ver edlung von Pflanzen und Früchten nach eige nen Gesichtspunkten. ^ Auf seinem, Gute hatte der Prinz einen Gärtner, der als tüchtiger Botaniker galt.und dessen wissenschaftliche Kenntnisse, ziemlich

be deutend waren. Er betrieb mit besonderem Eifer das Studium der Pflanzensamen Und hatte damit, schon manchen Erfolg zu verzeich nen, sehr zum Mißvergnügen seines Herrn, der sich auf diesem Gebiet unfehlbar glaubte. Da her hatte er schon, einige Male versucht, seinen Gärtner mit fingierten Samenarten anzufüh ren, ohne jedoch, damit Glück zu haben. Eines Tages zeigte nun Prinz Eugen seinen Freunden eine kleine Dose mit getrocknetem Fischrogen und sagte triumphierend: „Jetzt habe ich aber meinen Gärtner

endlich in der Falle. Ich zeigte ihm heute diesen Rogen und fragte ihn, was das für eine Sämenart fei. Er behauptete, daß er vün einer seltenen en Pflanze stamme, nur könne er mir n'genbuck ihren Namen nicht sagen.' • Zum Beweis ließ er den. Gärtner, kommen, zeigte IHM vor. den versammelten Freunden nockmals den Inhalt der Dose und fragte aber mals: „Sie kennen also diesen Samen?' „Gewiß', enttzegnete der Gärtner allen Ernstes und erklärte: „Wenn ich nicht irre, handelt es sich.um eine »Polpus

Finfamuä', eine äußerst seltene Pflanze in den Tropen, weil sie viel Feuchtigkeit verlangt.' „Und was glauben Sie, wie lange dieser Samen brauchen wird, um zu keimen?' fragte der Prinz mit einem ironischen Lächeln. „Ungefähr vierzehn Tage' antwortete bet Gärtner ohne Zögern. . „Dann versuchen Sie Ihr Heil!' Damit gab ihm der Prinz die Dose und sagte weiter: „Meine Freunde werden sich in vierzehn Tagen überzeugen kommen, ob Sie wirklich .ein Meister auf diesem Gebiete sind.' Zwei Wochen später

hatte der Prinz seine Freunde zum Mittagessen eingeladen. Alle waren voll.gespannter Erwartung auf das Ge sicht des Gärtners, wenn er berichten müsse. daß seine Voraussage nicht eingetroffen sei. Wie groß aber war das Erstaunen, als gleich nach dem Mahle der Gärtner mit feierlicher Miene verkündete: „Mein Prinz, die .Polpus Finsamua', deren Samen Sie mir vor vierzehn Tagen gegeben haben, ist soeben aufgegangen.' Der Prinz und seine Gäste wußten sich vor Ueberraschung nicht zu fassen. Sie begaben sich sofort

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