- seiner Rechte berauben, als weil sie durch die Gedanken freiheit zu , der Ueberzeugung - gekommen sind , daß die. heutige Lage der Dinge ein Diebstahl, eine Verletzung der Gerechtigkeit, eine von dem größern Theil der Gesellschaft ausgeübte Gewalt sei. Alle Frei geister, worunter die in Tirol nicht die letzten sind, alle Voltairianer bekämpfen das Christenthum aus keinem, andern Grunde, als weil sie durch die Gedankenfreiheit gefunden haben wollen, daß es ein Gewebe von Fabeln, von ultramontanen
zu berauben und ihm zu widersprechen (wer bürgt dafür, daß, es nirgends gelehrt wird?) - ) ' ? ^ Es nützt nicht, zu sagen, aus der Gedankenfreiheit folge nicht, 7 daß es erlaubt sei, frei: zu handeln, weil die Handlungen an den Ge setzen eine Schranke haben müssen, denn habe ich das Recht in allen Stücken frei zu denken, so kann man mir es auch nicht verwehren zu denken, daß ich meine Handlnngen frei mit meinen Gedanken in Ein klang bringen kann; ?daß die Gesetze vergebens untauglich, ungerecht
, eine Wirkung des Hochmuthes und Eigennutzes sind, daß sie mich mit Fesseln beladen, welche zu sprengen eine Ehre für mich ist. Das sind Gedanken, die- mir in den Sinn kommen können, wie sie schon mehr als Einem in den Sinn gekommen sind: wenn man mich nun lehrt, daß ich sie frei zulassen und annehmen kann, so sehe ich nicht ein, wie man mir das Recht nehmen kann, so zu handeln, wie ich denke. Wer die Ursache zuläßt, darf sich auch gegen die Wirkung nicht sträuben. -. Ich will dafür ein sehr klares Beispiel
, durch welche der Geist wieder geboren werden soll, wälzt er sich in jeder Art von Fleischeslust. - i Es ist also falsch, und' sehr falsch, daß das Denken in dem Sinne frei ist, in - welchem diese Redensart gemeiniglich genommen wkd/: und j wir haben <-im Gegentheil die5:moralische Verpflichtung, richtig zu denken, denn so fordern es die Gründe der Wahrheit, - der Ordnung, der Gerechtigkeit; das Recht, welches Gott hat, daß man ihm glaubt, wenn er sich herabläßt zu sprechen, und die Nothwendig keit