sein, heißt: frei sein! Die Weltgeschichte hat dieses oberste Gesetz deutschen Tuns und Handelns mit ehernen Lettern auf stei- nernen Tafeln verewigt, auf daß es fernsten Zei ten künde, was ein großes Volk mit geringem Auf- wande an Worten in sittlicher Größe über andere Völker hebt. Das deutsche Volk hat aber einen Feind, mit dem es nie, solange es besteht, zum Frieden kam. Der Feind heißt: Rom! Ohne Beispiel steht der Kampf zwischen diesen beiden Mächten da. Durch zwei Jahrtausende zieht
schleu derte, vergessen die Worte des Volksheiligen — Bis marck — die da lauteten: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!" und „Nach Canossa gehen wir nicht!" Ja, es standen deutsche Männer auf, die es zu wege brachten, Absicht und Willen des großen Volksheiligen so zu drehen und auszulegen, daß sie allzumal im Rechte blieben. . Und waren doch „deutsch" und damit „frei"! Sie aber sagten: „Wir sind so frei, deutsch zu sein" und schlossen ein Bünd nis mit Geschorenen
und Ungeschorenen, so im Solde Roms standen. Und weil sie deutsch und somit frei waren, konnte sie füglich niemand hindern in ihren Ratschlüssen und so begab es sich, daß sie diese ihre Freiheit Rom in Verwahr gaben. Rom aber nahm diese ihm anvertraute deutsche Freiheit, legte sie behut sam in einen eisernen Schrein, zog sie nur selten ans Tageslicht, um dann jedesmal mit der Schere einige Schnitzel davon abzuschneiden, und machte diese zu Geld, was sehr einträglich gewesen sein soll. (Gott, was war für Rom
, der sie dereinst, als sie noch gen Rom fochten, beseelte, nahmen sie zusam men,'ihr Schlachtruf war: „Deutsch sein, heißt frei sein!" Die Roten aber antworteten: „Vae victis!" und schlossen ihre kampfgewohnten Reihen und regten ihre kampfgeübten Hände. G s ch w g r.