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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 31 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
einer an dern Kombination zu. Wie wenig Vertrauen es bei den ganzen Verhandlungen seinem britischen Partner entgegenbrachte, ist daraus zu ersehen, daß es Ruß land davon Mitteilung machte.® Das galt freilich mehr dessen fran zösischem Verbündeten, der sich in denselben Monaten so freundlich für den Besiegten des amerikanischen Krieges verwandte. Indessen auch Frankreich gegenüber bestand das Mißtrauen des Schwachen gegen den Starken, und so vertraute man sich damals gern dem unbe teiligten Rußland

an, das zudem auch eine wertvoller Schutz für die Monarchie schien. Das liberale Ministerium Sagasta hatte die Abwen dung von England eingeleitet. Das konservative Kabinett Silvcla, das ihm im März 1899 wieder folgte, brach die Verhandlungen endgültig ab und erhob das Zusammengehen mit Frankreich auf sein Programm. Aber es suchte die Lösung nicht auf der Grundlage einer einfachen Verbindung mit der Republik, sondern in der Richtung eines Kon tinental bündnisses zwischen Frankreich, Rußland, Deutschland

und Spanien ; ein solches schien nicht nur Sicherheit gegen den Druck der französischen Übermacht, sondern auch Schutz gegen die Gefahren einer Verbindung mit einem republikanischen Staatswesen zu bieten. 3 Immer wieder kam Silvela auf diesen Gedanken zurück. Aber der Ge gensatz zwischen Deutschland ünd Frankreich machte einen derarti gen Zusammenschluß, der eine Neuordnung der Welt ohne und gegen das im Burenkrieg festgelegte England hätte einleiten können, zu einer Utopie, und Rußland, das bei alledem

die Rolle des vertrauten Ratgebers spielte, riet dringend, sich an Frankreich zu halten. Aus den Verhandlungen zu Vieren wurden so bald solche zu Zweien. Es kam m einer Periode spanisch-französischen Zusammengehens. 1 Radowira an Hohenlohe. Madrid, 15. April 1899. D.D. XV Nr. 4205. 3 Vgl. S. 18 An;n. 3, 1 Eugene N. Anderson, The first Moroccan Crisis 1904-1906 (Chicago 1950) 33-57. Andterions Buch gründet sich auf den Materialien der deutschen und englischen Akten« Publikationen

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 283 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
, Im Gegensatz zum Mächtepakt in bezug auf Belgien faßte die englische Regierung den Vertrag hinsichtlich Luxemburgs nämlich als Kollektivvertrag auf, aus dem sich bei einer Verletzung seiner Neutralität im Falle eines deutsch-französischen Krieges für die einzelne Macht nicht die Verpflichtung zum Einschrei ten herleitete, 1 Damit war Frankreich bei der Wahrnehmung seiner Interessen in Luxemburg eine gewisse Reserve auferlegt. Vor allem aber war damit klargestellt, daß das kleine Land im Ernstfall

auf keinen Schutz bei einer der Garantiemächte zu rechnen hatte, sondern dem guten oder bösen Willen der beiden großen Kontinentalstaaten preisgegeben war. Welche Stellung nahm Luxemburg nun in den militärischen Plänen und Vorbereitungen der beiden Mächtegruppen ein? Während Frankreich dem defensiven Charakter seiner älteren Auf marschpläne entsprechend bis in die Zeit der großen weltpolitischen Krisen keine Operationen durch Luxemburg ins Auge faßte, trat das Durchmarschprojekt auf deutscher Seite

zum erstenmal 1890, schon damals unter Schlieffens Einfluß, in den militärischen Vorbereitungen hervor, und zwar unter dem Gesichtspunkt, daß man Frankreich zuvor kommen müsse. Es wurde dann ein wesentlicher Bestandteil des Schlieffenschen Aufmarschplans, und noch in seiner letzten Denk schrift vom Dezember 1905 hielt der deutsche Generalstabschef un verändert daran fest, wobei er die Meinung vertrat, der Bruch der Neutralität Luxemburgs werde, abgesehen von Protesten, keine Fol gen von Bedeutung

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