Tirol und der baierisch-französische Einfall im Jahre 1703
und der Herzog von Parma für die Neutralität, ein Mittel, wie Muratori trefflich bemerkt, heilsam und vortheilhaft für den Mächti gen, der sick) darin behaupten kann , gefährlich für den Mindermächtigen, der gewöhnlich ihr Opfer wird. Andere hingegen, nämlich die Herzoge von Savoyen und Mantna, traten auf die französische Seite; jener hauptsächlich auS drei Gründen, erstlich weil er als Schwiegervater des neuen Königs von Spanien sich mehr zu Frankreich hinge zogen fühlte, Zweitens weil die Lage
seiner Länder zwischen Mailand und Frankreich ein Bündniß mit dieser Macht vor zuziehen rieth, und drittens, weil die Vorthelle, die der Kaiser versprach, von den Zusicherungen Frankreichs über bot!) e n wurden. Den Herzog von Mantua verleitete theils Geldnoth, eine Folge seiner Ausschweifungen , theils sein französisch gesinnter Rath, theils heimliche Aufhetzerei der im tiefen Hintergrunde nichts weniger als neutralen Vene ti an er zu de« Schritte, sich selbst nnd seine Hauptstadt das Thor Italiens
an Frankreich zu verkaufen. Der einzige Herzog von Modena sprach sich eingedenk seine? Vasallen- trenc unumwunden zu Gunsten des Kaisers ans, und ge lobte, die ersten kaiserlichen Truppen, die sich zeigen würden, in seine Festungen aufzunehmen. Der Pabst KlemeNS Xl, ebenfalls von der Partei der neutralen Höfe, glaubte das Ungewitter noch vor dem Ausbruche beschwören zu können, nnd both sich den zwei rüstenden Mächten zum Schieds richter ihrer Streitsache an. Kaiser Leopold verschmähte den Obmann