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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 3 von 4
Datum: 03.05.1935
Umfang: 4
, daß er dafür durch Kalberstadt, Kamin. Magdeburg und Min- den überreich entschädigt wurde. .. iese französischen Liebens würdigkeiten erforderten natürlich Gegendienste. Um einen Versuch des Kaisers zur Rückeroberung der französische Erwerbungen im Elsaß zu erschweren bot Frankreich schon 1655 dem Kurfürsten eine defensio-Allianz an, die dann auch zu Königsberg am 24. Feber 1658 auf 6 Jahre zu stande kam und den Kurfürsten verpflichtete, dem König von Frankreich gegebenenfalls eine ansehnliche Truppenmacht

«für Metz. Toul, Verdun, das Elsaß, den Sundgau, Brei sach, Philipsburg, in summa für alle durch den Münster- schen Frieden (an Frankreich) abgetreten-? Territor ien" zur Verfügung zu stellen, wogegen der König sich ver- pfiichtele, den Kurfürsten in seinem Reichs landen m it einer entsprechenden Truppenmacht, gegebenenfalls auch mit Geld SU unterstützen. Also bereits 1656 erklärte sich der Kurfürst bereit, die Franzosen im Besitz des Elsatz gegen den deut schen Kaiser zu schützen. Im Jahre 1658

erfolgte eine neue Dienstleitung des großen Kurfürsten an Frankreich' und zwar, wie Eberty (Geschichte des preußischen Staates 1; S 466) erzählt. Bienen Beginn der Schwarmzeit, gute Fütterung mit Biosa- xonlösung, alte Königinnen töten, Konigtracht, die Bienen im Auge behalten. Ackerland. Kartoffel, Futter- und Zuckerrübenanbau wird beendet Die jungen Rübenbestände müssen vor dem Rübenrüssel- nachdem es dem kurfürstlichen Gesandten in Paris einige Zeit zuvor, allerdings erst nach vielen Bemühungen

im Kurfürstenkollegium den Ausschlag. Diese Klausel mußte Ansehen und Bewegungsfreiheit des deutschen Kai sers sehr schädigen und hindern. Am 6. März 1664 erfolgte zu Paris die Erneuerung des obengenannten Defensivbündnisses, welches Frankreich im Besitze des Elsaß zu erhalten bestimmt war. Im Jahre 1665 trat der Große Kurfürst der Rheinischen Allia 'z bei. die srit 1658 zwischen Frankreich, seinem Schützling Schwe den und mehreren kleinen deutschen Reichssürften bestand. Durch diesen Veilritt wurde Ludwig

14. zu seinen alsbald beginnenden berüchtigten Raubkriegen in erster Linie er mutigt und in den Stand gesetzt. Am 29. —- 31. Dezember 1669 schloß der große Kurfürst ferner zu Köln an der Spree mit Ludwig 14. eine geheime Allianz aus zehn Jahre ab, behufs Erwerbung der Spanischen Niederlande zuzusühren. Außerdem versprach der König von Frankreich in' Artikel 7 dieses Vertrages, „der für immer geheim bleiben sott," dem Kurfürsten „400000 Taler innerhalb der nächsten 10 Jahre, mit 10000 jährlich, doch zugleich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 03.06.1921
Umfang: 18
z. B. das führende Belgrader Blatt „Politika" in Begründung seines anschlußfreundlichen Ver haltens u. a.: „Frankreich sage, Deutschland werde durch den Anschluß gestärkt!. Das sei falsch. Bei einem Kriege Frankreichs gegen Deutschland müßten Italien und Südslawien ge gen Deutschland marschieren und nolens volens, um gegen Deutschland Vorgehen zu können, bei^ Kriegszustand auch mit Deutschösterreich erklären, wodurch ein guter Teil der Schlagkraft der jugo slawischen und italienischen Armee, verzettelt

würde. Nach dem Anschluß aber sei man durch Polen und die Tschechoslowakei unmittelbarer Nachbar, und inan habe dann gemeinsam alle Lasten gegenüber Deutschland zu tragen. Frank reich betreche eine sehr unkluge Politik. Mit seinem blinden Liebeswerben um neue Verbün dete in Wien, Budapest und Sofia entfremde es sich die alten Verbündeten, während doch diese neuen Verbündeten Frankreich bei der ersten Ge legenheit im Stich lassen würden." Seit 12. Mai sind die Arbeiter der steirischen Kohlenwerke (8000 an der Zahl

. Frankreich bemüht sich nach allen Kräften, Ober schlesien dem polnischen Staate zuznschlagen, wie wohl Oberschlesien bei der Volksabstimmung mit 61 o/o "für Deutschland gestimmt hat. Dieses, damalige Bekenntnis war umso bemerkenswerter, als Oberschlesien nur 42 ° n Deutsche und 58 °/o Polen hat. Weil die Losreißung dieses Industrie gebietes von Deutschland im Wege einer Ab stimmung nicht glückte, sollte sie nun durch einen Gewaltstreich glücken. Frankreich bedient sich dabei polnischer Hitzköpfe

unter Führung eines gewissen Korsanty. Allerdings hat auch dieser Vorstoß der Polen seine Geschichte. Frankreich und Polen haben schon im April ein lieberein- kommen getroffen, daß bei Nichtannahme des Ultimatums von Deutschland am 1. Mai die Franzosen das Ruhrgebiet und am gleichen Tage die Polen Oberschlesien besetzen. Nun nahm Deutschland das Ultimatum an, die Besetzung des Ruhrgebietes unterblieb nur Polen mar schierte ein. Indessen hat wohl Lloyd George, wie wir letzthin berichteten

, gegen diese „Kinder" seine Stimme -erhoben, allein Frankreich begün stigt das Vorgehen Polens. Die Kämpfe und Gewalttaten nehmen immer mehr zu und die Lage verschlimmert sich enorm. Es werden neue Kämpfe und Ausschreitungen, besonders aus den Kreisen Kreuzberg, Beuthen, Groß-Strelitz, Glei- witz und Koset gemeldet, und zwar unter den Augen der französischen Truppen, ja sogar mit deren Unterstützung. Der Hilferuf der bedrängten Deutschen, unserer Brüder im Osten, ertönt lau ter. Aber die Entente verbietet

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.02.1933
Umfang: 16
; ie haben aber auch unter den Siegern selber eine ^luft aufgerissen. Während Frankreich und England llles. was ihnen gefiel, sich und ihren Freunden in »ie Tasche schoben, hat Italien nicht alles das erhal ten, was es sich wünschte. Ja, einer seiner Herzens wünsche wurde ihm vollkommen versagt. Italien wollte durch seine Teilnahme am Weltkrieg erreichen, iaß die östliche Küste des Adriatischen Meeres voll- tändig unter seine Herrschaft kommt. Das war so gar einer der Hauptbeweggründe, weshalb die Italie ner in den Krieg

, die nur zwer Schiffstagerei- jj n von Italien entfernt find, nehmen. Die italienischen Politiker von damals haben dieses Angebot abgelehnt wit der Begründung. Italien wolle sich nicht mit Frankreich verfeinden. Im Gegensatz dazu hat das Mutige Italien stark seine Blicke nach Nordafrika ge richtet. Will Italien dieses Ziel erreichen, so muß es in der Lage sein, im westlichen Teil des Mittelmeeres eine den Franzosen überlegene Seemacht zu unter halten. Die Bestrebungen Italiens, sich eine starke Flotte

zu verschaffen, werden wiederum in Frankreich als Kampfansage betrachtet. So hat sich das Verhält nis der beiden Staaten zueinander von Jahr zu Jahr schlechter gestaltet. Alle Versuche, das Zerwürfnis aus der Welt zu schaffen, sind gescheitert. Es ist hergegan gen, wie es manchmal zwischen guten Freunden geht, die sich aus irgendeiner Ursache spinnefeind werden. Ein Wort gibt das andere, und schließlich fährt man sich in die Haare. In früheren Zeiten, wo das Kriegführen noch nicht so riskant

gegenüberstanden, wurde die Kriegsgefahr ernst. Auch jetzt sehen wir, wie sich um Frankreich und um Italien herum Freunde und Helfer sammeln. Frankreich hat unmittelbar nach dem Kriege Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugosla wien durch engere Beziehungen an sich gekettet. Es sind das alles Länder, denen Frankreich auf der Frie denskonferenz auf Kosten der besiegten Staaten mög lichst viel Gewinne zugeschoben hat. Diese Staaten sind den Franzosen nicht nur zu Dank verpflichtet, son dern

unter allen Um ständen aufrecht zu erhalten. Weil Jugoslawien dabei war und weil der ganze Bund zu Frankreich hinneigte, 'befand er .sich von Anfang an im Gegensatz zu Italien. Je mehr, die Reibungen zwischen Italien und Frank reich Zunahmen, desto mehr hielt auch Mussolini nach Bundesgenossen Ausschau. Die Trumpfkarte, die er dabei ausspielte, heißt Ungarn. Die Ungarn haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß sie die ihnen von. den Nachbarn abgenommenen Ge biete wieder Zurückgewinnen wollen. Mussolini er klärte

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Alpenland
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Seite 7 von 10
Datum: 22.08.1921
Umfang: 10
Qbsndblcck^ dttsgÄvs 4 Mx atzds. S«-auSg«b«-/SM«r^'Fr»-sr'Ms«r-/2»nÄbvu-K Qb-ME L. Zabryana Innsbruck, Montag, am LL. Kugust 1 OS 1 Folge 5Q6 gberschlesiens WgmWs Schi« Frankreich droht bereits mit Schmierigkeiten. Rauen. 22. August. Aufnahme der eigenen funkenstation. Zu der von „Havas" verbreiteten bekannten' Temps- meldung. die französische Regierung verlange einen ein stimmigen Schiedsspruch des Völkerbundsrates, bemerken die Baseler Nachrichten*, die Bemühung des Völkerbundsrates iväre

tatsächlich ganz überflüssig, wenn Frankreich ernstlich daran dächte, für sich ein Veto zu beanspruchen. Solange jedenfalls eine Klarstellung, ob diese ungeheuerliche Forde rung wirklich gestellt werde nicht eriolgt. bleibe jede Hoff nung auf eine Lösung des oberschlefischen Problems und die Beruhigung der Welt ungewiß. Z. Paris, 22. August. Eigenbericht. Icho de Paris* gilaubt aus gutunterrichteten Kreisen Mit teilen zu können, daß der Völkerbundrat im Gegensatz zu den in der Presse erschienenen

Meldungen nicht nur zwischen zwei Thesen zu wählen haben werde. Er sei in seiner Arbeit unbe schränkt, abgesehen vom Friedensvertrag von Versailles utrö yyn der Volksabstimmung. Nach der Erledigung der Unter suchungen werde der Völkerbnndrat ein Gutachten abgeben, aber ein schiedsrichterliches Gutachten. Frankreich habe sich moralisch verpflichtet, es anzunehmen. Es sei indessen selbst-- derstandlich, daß Frankreich, wenn das Gutachten gegen die Lebensinteressen des Landes verstoße, die Möglichkeit

. Freiherr Loy Schv«, hat am Mittwoch dem Ministe m AeuMW. ©fitmunt sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Dok tor Schön ist der Nachfolger des bisherigen deutschen Ver treters von Dirksen. Die militärischen VerstMungen. Rauen, 22. August. Aufnahme der eigenen ^unlenstation. „Petit P a r i s i e n" stellt die Nachricht des „Temps*, Frankreich wolle eine- Brigade zur Verstärkung der interalli ierten Besatzung nach Oberschlesien schicken, dahin richtig, daß Frankreich. England und Italien je zwei

Bataillone entsenden. Der Zeitpunkt ist aber noch nicht festgesetzt. Frankreich wili sich am Rhein schadlos Wien. Z. Paris, 22. August. Eigenbericht. Eine außerordentlich bedenkliche Weiterentwicklung seiner gestern vorgetragenen Anschauungen nimmt heute der „In- transtgeanr vor. Er macht die franzüfische Oefsentlichkeck darauf aufmerksam, daß Frankreich in Oberschlssten das Spiel verloren habe und daß die Lösung des Problems den französischen Wünschen widersprechen würde. Aber um diesen Mißerfolg

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.02.1923
Umfang: 12
6«*fe Z. Nr. «. die großen Weltbanken es nicht eilig, uns die not wendige Zahl von Millionen zur Verfügung zu stellen. Es ist ihnen die Weltlage zu unsicher. Es brandelt ja überall in Europa und in Asien, zwischen Deutschland und Frankreich, Rußland, Ungarn, Bulgarien und deren Nachbarstaaten, des' ser gesagt Räuberstaaten, zwischen Griechenland und der Türkei, England und Frankreich, Eng land und der Türkei; kurz es ist auf der Welt so viel Zündstoff angehäuft, daß die Kriegsfurie

wurde, fft fast vollkommen, b. h. eS dürfen keine Kohlen- und Kokszüge auS dem besetzten Gebiet hinaus. Der SebenS- miticlzufnhrdicnst und die PerfonenzLge gehen noch ballbwegs regelmäßig weiter. Am 8. d. nachts ist eS den Franzosen gelungen, auch daS Loch im Norden bei Köln, wo die Engländer stehen, zn verstopfen, nachdem dort tagszuvor noch einige Dutzend Züge mit Kohlen und KoP in unbesetzte Deutschland mit Volldampf abrollten. "*Vr Zweck der Absperrung ist ein doppelter, Frankreich

will aller Kohlen habhaft werden, die aus dem Ruhrge- biet ansgefi'hrt werden, teils um sie für sich zu ver werten, teils um auf diese Weise Deutschland uiederzu- zwingen. Wenn Deutschland keine Kohle mehr erhält, weder für feine Industrien noch zum Hausgebrauch, werde die deutsche Regierung, so glaubt Frankreich, un bedingt nachgeben und fich von Frankreich jede Dedln. gung auserlegen lassen müssen. Ob die Rechnung Frank- reichs stimmt, ist eine andere Frage; wie einmal gegen, wärtig die Stimmung

in Deutschland ist, hat Frankreich wenig Aussicht, sein Ziel zu erreichen. Die Stimmung wird erbitterter und franzosenfeindlicher von Tag zu Tag. Kundgebungen und Denrorrstrationeu gegen die Franzosen sind an der Tagesordnung. In Frankfurt am Main wäre das Hotel, in dem die französische Offiziers- kommission wohnt, beinahe gestürmt worden. In der Lage im Ruhrgebiete ist im allgemeinen sonst leine Aeuderung eingetreten. Die Franzosen setzen ihre Gewaltherrschaft fort. Leitende Beamte werden rücksickts. los

ne* Blatte- verlangt j werden. Die Derwallung. der Verkehr innerhalb des besetzte« Gebiete? so leidlich sein, ebenso auch der Kohlentransport. da die Deutschen es vermeiden wollen, die eigene Jndnrstrie zu schädigen, > nach, außen fehlt es aber arg. sowohl vm Zugsverkehr als ■um im Kohlentransport. Gegen Deutschland hi« sperren I bk Franzosen die Lieferung und nach Frankreich ver> ! bindern sie die deutschen Eisenbahner und Arbeiter, i Kohle für Frankreich wird weder geliefert, noch verladen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 15.03.1912
Umfang: 20
Vermittlungsvorschlag eine Wanderung durch machte, die sonst nicht zu den Gepflogenheiten der moskowitischen Politik gehört. Er wurde näm lich zuerst m Wien bekannt gemacht, dann wurde in Berlin hierüber sondiert und erst zuletzt kamen Rußlands angebliche Busenfreunde England und Frankreich in die Lage, zu der ganzen Sache Stel lung zu nehmen. Doch wie schon gesagt, scheint der Vorschlag Rußlands, ebenso wie der Eng lands^ Italien durch einen gemeinsamen Schritt der Mächte zur Einstellung

der französischen Politik, er klärt, daß ein Zusammengehen zwischen Italien und Frankreich nur möglich sei, wenn letzteres seine geheimen Suprematiepläne aufgebe. Daß hiezu Frankreich nicht zu bewegen sei, habe schon Crispi erkannt und jetzt beginne in der breiteren Oeffentlichkeit, die Barrere so großartig ein- zulullen verstanden habe, wieder die Erkenntnis aufzudämmern, daß Italiens Heil nur in einem engen Zusammenschluß mit den europäischen Zentralmächten liegen könne. Weit schärfer geht das bekannteste

Diploma ten, der einst in Paris mit so großer Freude emp fangen würde, anläßlich seines Abstechers nach Rom, „Auf Nimmerwiedersehen!" zu. Tittoni, meint das Blatt, sei in Frankreich ein Agent des Dreibundes, in dessen Dienst er die Künste einer außerordentlichen Verschlagenheit gestellt habe. Zu anderen Zeiten hätte man einen Frankreich nicht sympathischen Botschafter Roms in Paris dulden können, aber heute müsse dies als eine Ge fahr betrachtet werden. Die Vertreter des fran zösischen Handels

in den italienischen Emporien hätten bemerkt, daß man in wenigen Wochen den Vorteil zehnjähriger Anstrengungen für eine auf richtige Annäherung verloren habe. Madame de Stael hat einmal erklärt, den Engländern gehöre die Herrschaft zur See, den Franzosen die zu Lande und den Deutschen die über die Luft. Seit jener Zeit hat Frankreich die Vorherrschaft am Kontinent an das Deutsche Reich abtreten müssen und nun strebt es die früher sei so gut — und verhilf mir — einen — Mann! Gib mir einen schönen — einen großen

geht in Frankreich der Kurs schärfer als je gegen Deutschland und die Revanchepolitiker benützten mit Vorliebe den von Millerand wieder eingeführten militärischen Zap fenstreich zu ihren deutschfeindlichen Kundgebun gen. — Auf dem Lyoner Kongresse der fran zösischen Sozialdemokratie ist es zu einer Spal tung zwischen den unentwegten Anhängern Karl Marx', den sogenannten Guesdisten und Jaures- isten gekommen. — Sehr zu bedauern ist gerade jetzt, wo sich eine Aenderung der französischen Kir

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 04.02.1912
Umfang: 12
zu Gunsten seines Vet ters der Krone entsage. Dieser Vetter Heinrichs von Niederbayern war nämlich bereit, um des Kai sertitels Willen Deutschland an Frankreich und das Papsttum auszuliefern. Es gab wahre Prachtkerle unter den deutschen Fürsten. Ein großer Teil des Reichslandes, darunter Burgund, sollte an Frankreich fallen. Gegenüber solcher Niedertracht rührte sich denn doch das deutsche Ehrgefühl. Aus der Abdankung wurde nichts und der 90jährige Papst Johann XXII. sollte diese Freude nicht mehr

erleben. Ludwig der Bayer wäre mit dem sanftmütigeren Nachfolger des herrsch und habgierigen Johann XXII., dem Papste Be nedikt XII. zu einer Ordnung der Verhältnisse zwi- Staat und Kirche gelangt, wenn nicht die Könige von Frankreich und Böhmen, Philipp VI. und Jo hann der Blinde die Verständigung hintertrieben hätten. Wir begegnen da der ersten Ver bindung von Franzosen und Tsch c ch e n gegen Deutschland. König Johann wollte nämlich das Herzogtum Kärnten an sich reißen

, auf welches auch die Habsburger Anspruch machten. Da Kaiser Ludwig nichts von einer Verbindung Böhmens und Kärntens wissen wollte, rächte sich der Tschechen könig an ihm, indem er gegen ihn alle Welt auf hetzte. Es kam zum Kriege, der jedoch diesmal alle Deutschen einig fand. Frankreich mußte seine Einmischung in deutsche Reichsangelegenheiten bald aufgeben. Ludwig der Bayer hatte es bei seinem Kampfe gegen das Papsttum viel besser als seine Vorgänger und würde viel mehr erzielt haben, wenn er eine entschlossene Natur

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1931
Umfang: 8
Musiolinis über Brüning, die das nationalsozialistische Blatt mit deutschem Mannesmut aus der Rede Musiolinis heraus- gkstrichen hat, nachzuholen. Die Steigbügelhalter der Habsburger. „Einst zerbrach Frankreich die Throne Europas. Will es sie jetzt wieder aufrichten?" heißt groß die Ueberschrift im sozialistischen „Populaire" vom 16. August. Denn die Unterstützung, die Frankreich Ungarn leiht, wird ein internationaler Skandal, aber auch eine internatio nale Gefahr. Am 14. August wurde in Paris

in den Räumen der „Königlich ungarischen Gesandtschaft" ein Vertrag unter zeichnet, durch den dasselbe Frankreich, das mit Krediten für Deutschland so vorsichtig ist, dem Grafen Bethlen einen Kredit von fünf Millionen Pfund Sterling zur Verfügung stellt. Dies ermuntert aber vor allem die ungarischen Legitimisten. Frankreich hätte Ungarn bei Hingabe dieses Kredites politische Bedingungen stellen, es hätte ein Aufhören der offiziellen Habsburg-Propaganda fordern können, aber Frankreich

am 20. August zum ungarischen König ausgerufen werden sollen, aber da machte Mussolini Schwierigkeiten, der eben falls Kredite von Frankreich erhoffte. Heute geben sowohl Mussolini wie Bethlen den Legitimisten die Bahn frei. Immerhin hat Mussolini noch nicht die Veröffent lichung der Verlobung des Erzherzogs Otto mit der jüng sten Tochter des Königs von Italien den italienischen Zei tungen gestattet. Dabei spielt wohl vor allem fein Konflikt mit dem Vatikan eine Rolle, der ein großer Förderer

. „Es ist eine Schande für Frankreich, daß man an seiner Republiktreue zweifeln kann und daß es anscheinend bahn. Hier ein Bauernhaus und dort ein Bauernhaus. Denn die Appenzeller sind ein, wenn auch munterer, so doch eigenbrötlerischer Menschenschlag. Man will allein sein und gibt auf eng aneinanderhockende Nachbarschaft nicht viel. Darum überall das gleiche Bild: Wenig geschlossene Sied lungen, dabei aber überall über die hügeligen Wiesenhänge verstreut, oft recht weit hinauf, die schindelumkleideten Bauernhäuser

ab! Die Wiesenhänge mit den verstreuten Siedelungen, be grenzt von den grauen Mauern des Alpsteingebirges, dessen höchster und bekanntester Gipfel der Säntis ist, der mit seinen ihn umkränzenden Höhen durch die isolierte Stellung zwischen den Bündner- und Zentralalpen einerseits und den die Restaurierung der habsburgischen Monarchie duldet", schreibt der „Populaire". Es wäre auch eine Erniedrigung Deutschlands, wenn deutsche Republikaner wirklich, wie es in Frankreich und Ungarn behauptet wird, zu den Steig

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 02.08.1921
Umfang: 12
fasten werde, wie dies bereits früher ins Auge gefaßt worden sei, nämlich Deutschland und Polen die nicht strittigen Gebiete zuzusprechen, wodurch das Gebiet verkleinert würde, das der Entscheidung der Ver- bandsmächte unterliege. Marseille, 2. August. Ausnahme der eigenen Funkenstation. Als Datum für die Eröffnung der nächsten Sitzung des obersten Rates bleibt der 8. August in Kraft. Die Zu- sckmmenkunst der Ministerpräsidenten von Frankreich. England und Italien wird in Paris. Quai d' Orsay

MseintmderMum. London. 1. August. (Reuter.) Auf eine Anfrage er klärte Lloyd George im Unterhaus, die britische Regie rung sei im Verlaufe der jüngsten Auseinandersetzungen mit Frankreich lediglich von dem Wunsche geleitet gewesen, eine gerechte Lösung der oberschlesischen Frage in Gemäß heit des AbstimmungSergebnistes und der Bestimmungen des Friedensvertrages zu sichern. In Beantwortung von Zwi schenrufen erklärte L l o y d G e o r g e, es sei Aufgabe der bri tischen Regierung, darüber zu wachen

. Die erste Kunde von diesem ungeheuerlichen Betrug ver danken wir dem früheren französischen Minister Tarvieu, der in der „Illustration" mitgeteilt hatte, daß Clemenceau bei den Friedensverhandluugen in Versailles den Wider stand Lloyd Georges und Wilsons gegen die Bestimmungen über das Saargebiet dadurch gebrochen habe, daß er sich auf eine von 150.000 „Saar-Franzosen" an den Präsidenten Poincare gerichtete Adresse berief, nt. der um „Wiedervereini gung mit dem Mutterlande Frankreich" gebeten

werde. Hier zu ist zu bemerken, daß die Phrase von der Wiedervereini gung eitel Schwindel ist. Seit der Geburtsstunde des Deut schen Reiches, der im Jahre 870 erfolgten Trennung des ka rolingischen Reiches in Deutschland und Frankreich ist das Saar-Revier deutsches Land. Zwar hat die französische Raubgier wiederholt die Hand nach diesem heiß begehrten, wirtschaftlich so wertvollen Grenzgebiet ausgestreckt, aberze- dem kurzfristigen Raub erfolgte alsbald die „Wiedergut machung^, das heißt die Rüugabe an Deutschland

. So er kannte 1648 der westfälische Friede, 1678 der Nimwegener Friede und 1697 der Friede von Ryswick ausdrücklich den deutschen Besitzständen, und auch im zweiten Pariser Frie den mußte Frankreich das gestohlene Land wieder heraus-^ geben, das elf Jahrhunderte deutsch und durch die wieder holten Räubereien noch nicht 50 Jahre in französischem Be sitz war. Dies zu dem Märchen von der „Wiedervereinigung nur dem Mutterlande Frankreich". Als ein nicht minder großer Schwindel hatffich durch die Mitteilungen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 04.01.1924
Umfang: 20
und Be lleidung, die allen 'Arbeitslosen zur Verfügung stan den. Die Gemeinden, Bahnverwaltunge., und Geschäfte erleiden durch den außergewöhnlichen Schneesall großen Schaden. Dieses Naturereignis wirkt-wie eine teilweise Lähmung des Geschästslebens, das gerade um den Jahres fchluß besonders lebhaft zu sein pflegt. Aus dem Gebiete der auswärtigen Politik steht der zwischen Frankreich und der T s ch e ch 0 - sl 0 wakei abgeschlossene Bündnisvertrag im Vordergrund der Erörterung. Frankreich fühlt sich ver

einsamt und sucht deswegen nach Bundesgenossen. Schon vor dem Kriege haben die tschechischen Hochverräter in ihrem Deutschenhaß Verbindungen mit Frankreich ge sucht und auch gefunden. Heute sind die Tschechen be reit, die Politik Frankreichs gegen Deullchland mit ihrer ganzen Macht zu unterstützen. Im Ernstfalls des Kriege? wäre die Leistungsfähigkeit des tschechoslowakischen Staa tes allerdings nicht besonders doch einzusckäken. da dieser Staat mit ungeheuren inneren Schwierigkeiten zu kämpfen

soll. Als Kaiser Karl zum zweiten- male nach Ungarn zurückkehrte, verlautete mit großer Wahrscheinlichkeit, daß maßgebende französische .Kreise damals zu diesen! Reftaurationsversuche geraten haben. Nunmehr hat in Frankreich, wie es scheint, endgültig die entgegengesetzte Auffassung das Uebergewicht erlangt. Frankreich braucht bei seiner gefährlichen 'Vormachtpolitik verläßliche Bundesgenossen und darum stellt es sich letzt aus einen Standpunkt, der die heutigen tschechischen Macht haber vollends

zu befriedigen vermag. In dem zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei abgeschlossenen Bünd nisvertrag ist deswegen vereinbart, daß eine Wiederkehr der .Habsburger nach Ungarn ebenso wie eine Wieder kehr der Hohenzollern nach Preußen-Deutschland zu ver hindern ist, und daß sich Oesterreich nicht an Deutschland anschließen darf. Frankreich und der tschechoslowakische Staat wollen zusammenstehen, um die durch die Frie densverträge festge,etzle Lano- uno Machtverteilung auf recht zu erstatten. Dreier

Bündnisvertrag nimmt sich aus wie da- Eingeständnis des eigenen schlechten Ge wissens und wie eine Aeußerung der Angst vor den Ge- fastren der Zukunft. Frankreich und die Tschechen möchten ihren Raub sichern und sie wissen, daß sie zahlreiche Geg ner staben Frankreich hofft, durch diesen Bündnisver trag mit der Tscheche! nunmehr auch Jugostawien und Rumänien fester und zuverlässiger an sein Interesse ketten zu können. Der Mithille der polnischen ReMrblik glauben die Franzosen ohnedies ganz sicher

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 23.01.1932
Umfang: 10
nur einen kleinen Fortschritt in der Abrüstungsfrage, nicht aber die Abrüstung selbst bringen dürfte. Große Hoffnun gen sind also keineswegs am Platze, denn in Frankreich denkt man nicht daran, die Position aufzugeben, die sich Frankreich durch seine NOstungö- politik verschafft hat. Dazu kommt noch die gerade zu hgsterisch zu nennende Furcht der Franzosen vor der deutschen Technik. Eine Zeitlang hatte es übrigens den Anschein, daß Amerika einen starken Druck auf Frankreich zum Nachgeben auSüben

werde, aber die Verei nigten Staaten müssen, wenn sie die Abziehung von Goldbeständen durch Frankreich verhindern wollen, den Franzosen aus politischem Gebiete Konzessionen machen, ö. h. die Abrüstung nicht bedrängen. Frankreich läßt von Reparationen nichts ab In der französischen Kammer erklärte Ministerprä - sident Laval, der den Außenminister Laval ausge schifft hatte, daß Frankreich nichts von seinen Gläu bigeransprüchen ohne die Garantie einer Herabsetzung seiner Schulden in gleicher Höhe aufgeben könne

. Frankreich sei der Meinung, daß Abkommen, die lange Zeit erörtert und feierlich in Kraft gesetzt worden seien, nicht durch einen einseitigen Entschluß eines der Vertragspartner (Deutschland) gekündigt werden könnten. Der Sozialist Blum von der Oppo sition hingegen sagte: Wenn Frankreich sich an den Buchstaben seines Nechtes d. h. Neparationsansprüche klammere, begünstige es die Propaganda Hitlers, oder will die Negierung etwa zur Politik des Zwanges und der Pfänder zurückkehren? Die scharfe Negie

entbehrlich wurde. Verschärfung der Devisenordnung Wie Wiener Blätter wissen wollen, soll zur Sta bilisierung der österreichischen Verhältnisse die Aus balancierung der Zahlungsbilanz durch eine starke Drosselung der Einfuhr angestrebt werden. Das Gen fer Finanzkomitee empfiehlt daher eine schärfere Handhabung der Devisenordnung, um die unsichtigen Importe zu drosseln. Eis enbahn-Katastrophen in Frankreich und Rußland Folgenschwere Entgleisung bei Paris Etwa 80 Kilometer von der französischen Haupt stadt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
auf die englische Denkschrift rechtzeitig Eintreffen, so daß die englische Regierung bereits heute in dieLage kommt, sestzustellen, ob ein Einvernehmen mit Frankreich zu erzielen und eine gemeinsame Note der Entente auf die deutsche Note möglich sei. Angeblich habe Frankreich seine Hal tung so geändert, daß in London eine Ueberein- stimmnng nicht für ausgeschlossen gilt. Nach einer Meldung aus Brüssel soll nämlich der Entwurf der französischen Antwort auf die englische Denk schrift, den Pomcarü bereits

am Samstag der bel gischen Negierung übermittelte, Vorschlägen/ von Deutschland sondern, daß es allen Staatsbeameen im besetzten Gebiete strikte befiehlt, jeden passiven Widerstand einzustellen. Vor allem habe Deutsch land die Eisenbahner aufzufordern, ihren Dienst wieder mit der gleichen Gewissenhaftigkeit zu ver sehen, wie vor dem Einmarsch der Franzosen. Alle Beamten sollen verhalten werden, die französische Verwaltung im Ruhrgebiet in jeder Hinsicht zu unterstützen. Dafür wolle Frankreich

zu der im ursprünglichen Plane vorgesehenen „unsichtbaren Besetzung" zurückkehren. Es ist natürlich nicht möglich, zu beurteilen, ob diese Brüsseler Meldung sich auf Tatsachen stützt. Aber auch wenn dies der Fall ist, so bleibt es, so lange Frankreich nicht genau erklärt, wie die „un sichtbare Besetzung" beschaffen sein soll, noch eine Frage, ob mit der französischen Antwort eine Lö sung eingeleitet wird. Jedenfalls scheint England, und die vorliegenden Meldungen geben uns das Recht zu dieser Hoffnung, entschlossen

zu sein, eine unklare, jede Au.legungsmöglichkeit zulassende Er klärung Frankreichs abzulehnen. England ver langt von Frankreich klipp uttd klar die Erklärung, unter welchen Bedingungen es bereit ist, in Ver handlungen wegen Regelung der Reparationssrage einzutreten. Daß England diese entschiedene Hal tung einnimmt, bewerfen nicht nur die Erklärun gen englischer Minister und unterschiedliche Reden im Unterhaus, sondern auch die Ausführungen englischer Zeitungen, die nahezu übereinstimmend sagen: England

kann sich aus eine gemeinsame Ant- wort der Ententestaaten an Deutschland, nur ern- lassen, wenn diese Antwort von der deutschen Re gierung nicht die absolute Unterwerfung verlangt. Die öffentliche Meinung Englands lehnt eS ab, auch weiterhin die Politik deS britischen Reiches von Frankreich sich vorfchreiben zu lassen. Daß England entschloffen ist, sich vom Schlepp tau Po incaräs freizumachen, beweisen auch einige Reden englischer Minister in den letzten Tagen. Durch alle diese Reden zieht sich der Gedanke

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.06.1921
Umfang: 6
Dis drei geotzen LVelLprobleme. Um Deutschland politisch und wirtschaftlich für Jahre hinaus lahmzulegen, hat Frankreich seit dem Frieden von Versailles das Schwergewicht seiner Autzeirpolitik auf Mitteleuropa beschränkt und den Ereignissen in Rußland und außerhalb Europas nicht jene Beachtung gewidmet, die sie stir Frankreich zweifellos haben. Vor dieser Einengung der Politik warnt der „Temps" in einem Leitartikel, der die Ueberschrift trägt: „Den Horizont erweitern!" Er schreibt

und Amerika, zwischen Rußland und dem Welten die Rolle des entscheidenden Schiedsrichters spielen zu können. Frankreich dagegen sei gleich den anderen großen Nationen des Ostens durch mttteleuropäische Zwi- sttgkeiten derartig in Anspruch genommen, daß es an den großen Weltentscheiöungen keinenAnteil nehme. Es habe „kein Mittel zu Aktionen oder Informationen" in Rußland und habe den Türken soeben notifiziert, daß es mit den nach Angora gesandten türkischen Delegier ten nicht verhandeln

werde. Die Betrachtung des Pariser Blattes schließt mit den Worten: „Werden wir weiterhin zulafsen, daß hie Bäume uns hindern, den Wald zu sehen? Oder werden wir un seren Horizont nach dem Matze der aktuellen Probleme zu erweitern wißen?" Der Appell an die Vernnust kormnt führ zettgerechi. Durch die Annahme des Londoner Ultimatums hat Frankreich alles erreicht, was es von Deutschlaiw ver langt hat, es könnte daher ruhig auch seinen Anteil an den Wertproblemen nehmen und Deutschland endlich in Ruhe lassen. Aen-erung

Her feanzSsischsn pottttk gegen Deutschland? Paris, 3. Juni. „Chicago Tribüne" veröffentlichte einen offensichtlich vom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientierung der französischen Politik gegen über England und Deutschland hinweist. Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Krie gen sei. Die Deutschen seien durch die Geburtenziffer bereits stärker als die Franzosen, die nun auch noch ihren größten

Alliierten, Rußland, verloren haben. Die eng lische Politik in Kontinenial-Europa könne in 16 oder 20 Jahren eine Aenöeruug erfahren Zur Zeit Napo leons Hk, schreibt das Blatt, war England mit Bis marck, zur Zeit Wilhelms II. war es mit Frank reich. Die Entente kann fortbestehen, aber hie Fran zosen können nicht mit Sicherheit aus sie zählen. Gegen über Deutschland jedoch sei Frankreich ungeschützt. Des halb will auch Morschall Foch den Rhein als Grenze haben und deshalb sei auch der Allianzvertrag

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1922
Umfang: 6
MMglMie« m Mre 1817. Bekunntlich hat Sixtus von Parma, der Bru- der eer Exkaiserin Mu, i. I. 191/ privai wissen lassen, daß Frankreich zu Friedensbesprechungen nicht abge neigt sei. Die hinter dem Rücken der offiziellen Diplo matie angebahnte Fühlungnahme war der Anlaß zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen -den führenden Staatsmännern Deutschlands und Oesterreichs über die Stellungnahme der Mittel-, möchte zu eventuellen Friedensverhandlungen. Ueber den Gegenständ der Unterredung

zwischen B e t h - mann und C z e r n i n wurde ein Protokoll aus- besetzt, das die „Münchner Neuesten Nachrichten" ver öffentlichen. Wir entnehmen dem Protokoll nachstehende Anfang März 1917 teilte die Wiener Regierung dem Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg mit, -aß sie Gelegen heit zu nicht aussichtslosen Friedenshesprechun- gen mit Frankreich zu haben glaube. Zu ihrer Bespre chung erschien Bethmann-Hollweg Mitte März persön lich in Wien. Nach privaten Aussprachen zwischen ihm und dem österreichisch-ungarischen

die Ernährungsfrage,' aber auch die zur Kriegführung unerläßlichen Rohmate rialien dürften höchstens bis zum Herbst des Jahres ausreichen,- was endlich das M e n s ch e n m a t e r i a l be trifft, so stehe die Monarchie im Begriffe, ihre letzten Re serven heranzuziehen. So sei die Monarchie gezwungen, „aus dieser traurigen Lage die nötigen Konsequenzen zu ziehend Es müsse jeder Faden, der zu einem akzeptablen Frieden führen kann, aufgegriffen werden. Eine solche Möglichkeit scheine sich jetzt mit Frankreich

es sich aber darum, dem Grafen Mensdorff Jnstruk- ttonen zu erteilen, welche demselben als Richtschnur zu dienen hätten. Hiezu sei es wünschenswert, hinsicht lich der Frleöensbcdingungen. welche dem Reichskanzler vorschweben, womöglich ein Minimal- und M a x i. mal-Programm aufzustellen. Herr v. Bethmann-Hollweg gab vorerst seiner Skepsis Ausdruck, daß Frankreich dermalen dunH Konzessionen gewonnen werden könne. Eine Abtretung Elsaß-Lothringens, die von Frankreich jetzt noch zweifelsohne als conäitto 8ine qua

non einer Verständigung mit Deutschland gefordert werden würde, könne der Reichskanzler weder bei seinem kaiser lichen Herrn befürworten, noch auch vor dem deutschen Volke rechtfertigen. Deutschland müsse darauf bedacht sein, seinen größtenteils verlorenen Kolonialbesitz wieder zu gewinnen. Als Fau st Pfand hiefttr müsse Deutschland öiebesetztenTeileFrankreichs und B e l g i e n s in der Hand behalten. Lasse man öiese Pfän der aus der Hand, dann fei, selbst wenn Frankreich die Entente im Stiche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 23.12.1922
Umfang: 16
Handlungen auf einige Tage verschlagen hatte, wie der gefunden. In Beantwortung der Interpellatio nen über die Außenpolitik in der Donnerstag- Sitzung des Senats erklärte der französische Mini sterpräsident, daß er feine Behauptung, daß sich Deutschland systematisch ruiniert habe, aufrecht erhalte. Deshalb sei Frankreich gegenüber Deutschland mißtrauisch und müsie sich letzteres eine Kontrolle gefallen lassen. Er werde die Alliierten auffordern, Pfänder zu nehmen. Für diesen Zweck

werden Deutschlands immobile Güter dienen. Es sei eine lächerliche Verleumdung (?), zu behaupten, daß Frankreich Deutschland zugrunde richten wolle. Frankreich würde es gern sehen, wenn Deutschland innere und äußere Anleihen aufnimmt, um seine Schulden zu bezahlen. Aber es kann nicht zugeben, daß die Zahlung der Reparationen den Händen von Bankiers übertragen werde. Dies müsse durch die interessierten Regierungen und die Repara tionskommission geregelt werden. Hierauf regte der ehemalige Finanzminister

M a r s a l an. auf die Ein- und Ausfuhr von Kohle und von Fabrikserzeugnissen im Ruhrgebiet eine Abgabe ernzuheben. R i b o t gab seiner Be unruhigung über den Gedanken Ausdruck, daß Frankreich allein in das Ruhrgebiet einmar schiere. Er sei der Meinung, Frankreich könne im Einvernehmen mit den Alliierten im Rheinlande andere Pfänder nehmen, so den Ertrag der deut schen Zölle, wenn sie in Gold eingehoben werden könnten. Der Senat nahm schließlich das Vertrauens votum für die Regierung einstimmig an. Frankreich wird das Ruhrgebiet

nicht besetzen? Lausanne, 22. Dez. (Wolfs.) Der Pariser Be richterstatter der „Times" erfährt, daß die Bespre chungen zwischen Frankreich und Großbritannien über die Jünnerkonferenz fortgesetzt werden, jedoch der Ansicht sei. daß sie nicht besonders nachteilig sein würde. Wie der Berichterstatter meldet, hat Frankreich den Gedanken an eine Besetzung des Ruhrgebietes noch nicht aufgegeben, aber sicher sei jede Aktion in diesem Sinne aufgeschoben worden und werde nie unternommen werden, es sei

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1933
Umfang: 4
2. Seite, Folge 1. „Alpenlano" Samstag, den 7. Jänner 1933. Im übrigen aber geht es noch immer dämm, mit den Na tionalsozialisten zusammenzukommen. Aber die Deutschlanö steht vor einem neuen Aufstieg. Französische Sorgen am Neujahrstag. Wasser, dre dazwischen liegen, sind noch immer tief. Noch nie ist das unerhörte Interesse und die außergewöhn- Während die Negierung, wie sie auch heißen möge, sich liche Teilnahme, mit der Frankreich allem Geschehen in Deutsch- gegenüber den Nationalsozialisten

und erreicht und was hat Frankreich im nächsten Jahre von absoluter Abstinenz zwei Regierungen zur Strecke gebracht, sie diesem „beunruhigend lebendigen" Nachbarn noch zu erwarten? Tonnen vielleicht noch eine und noch eine zur Strecke bringen, Allen diesen Beurteilungen gemeinsam ist ohne Unterschied der Er: noch ein paar solcher Siege, und sie sind politischen Herkunft die eine -Feststellung, die in der letzten JL?""re n - Ja, vielleicht bedürfte es gar nicht ein paar solcher Senatsdebatte Henry Verenger

sich die Meinung Frankreichs Auf der einen SS.-Formationen vorgedrungen. Die Zer- Seite, im Lager der sra nz ö fischen R?ti ° na list7n" ITTTTli 8 /"' bte °°0 b --Lmken mit Wohl- heißt es etwa solgendermaßen. wie die „Liberte" schreibt: ^^En enier sehr „Dank der Selbstbefreiung Deutschlands eröffnet sich das Jahr «„f i-T" Entwicklung, Auch die alle Taktik Hitlers, die IW unter dem Anzeichen der Gewalt und der Brutalität (!) TT" , T SA-nM'g -nt- Frankreich, wie ein verliebter Löwe, läßt sich Zehen und Klauen

, der ihr eine Option masken an seine Bevölkerung, und es verlangt von Frankreich **?*** ^ffen h^lt Geht Straßer, so ist die neue Zugeständnisse." Diese unglaubliche Formulierung fassen äfw mehr zu schlagen. And es ist sehr etwas ruhigere Beobachter der französischen Rechten dahin zu- n?"nt,!chon jetzt auf den Nachfolger Schleichers oder den, der ' rrw r.u oT L ’ 6U sich dafür halt, zu setzen. Denn dazwischen liegt zum mindesten eine Reichstagsauflösung. Rationalitätenrechte schlechthin und benutzte

Seif? ^im"Lag? s?anzö s i sch e n „T "as Hitlä und seine' Lmte von einer Reichstagsaust cn JT * TT'* Die vom engstirnigen sran. Europas zerschellt. Frankreich hat sich endgültig^damll'abzw ÄKTlfL1*"««*»»'M°n, Das hat sin den, daß die Rachkriegsperiode einer künstlich ausrecht. T-TT T" !'• T TT e " 3 T r ble ,„.w*a«a« er« .T.: r ^ ro . c .• 1 . / '.. A Entscheidung bestimmt Nicht hmauszogern. Cs wäre schon der erhaltenen Trennung zwischen V e s i e g t e n u n d ^nricyeroung vejtrmmt

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
der Regierung dahin gehen werde, sich mit Frankreich ins Einvernehmen zu setzen. Allerdings wird bezweifelt, daß Frankreich bereit sein werde, sich im abessinischen Konflikt in Gegensatz zu Italien zu setzen, besonders nachdem der Abschluß des deutsch-engli schen Flottenabkommens und andere Dinge so große Erbit te r u n g in Paris hervorgerufen hätten. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" schreibt, der Gedanke, daß England den Völkerbund im Falle einer Fortdauer des italienisch-abesiinischen

Streites zu einem Wirtschaftskrieg gegen Italien auffordern solle, habe in internationalen Kreisen Erstaunen hervorgerufen. Amtlich werde bestritten, daß ein derartiger Beschluß bisher gefaßt worden sei. Die britische Regierung werde Frankreich jetzt fragen, ob es den Völkerbund bei dem Widerstand gegen Italien unterstützen werde. „Daily Telegraph" schreibt, die Minister hofften noch immer, eine Lösung zu finden, die Abessiniens Unabhängig keit wahre und zugleich Italiens wirtschaftliche Forderun gen

weiter, daß Großbritannien vor einigen Tagen Frankreich be nachrichtigt hat, daß der wahrscheinliche Flottenplan Deutschlands ihm nicht mitgeteilt werden könne, wenn es nicht seinerseits Großbritannien und dem Deutschen Reich sein eigenes Bauprogramm mitteile. In Paris bestehe keine Neigung, einem solchen Ersuchen zu willfahren, 1. weil Frankreich der Ansicht ist, daß es auf Grund der englisch-französischen Vereinbarung vom Februar ein Recht darauf hat, über jeden Gedankenaustausch zwischen London und Berlin

unterrichtet zu werden, 2. weil die französischen Flottenerfordernisse von dem Tempo des deutschen Bauprogrammes abhängig sind und 3. weil der britische Standpunkt, wenn er anerkannt würde, tatsächlich darauf hinauskäme, daß Frankreich zu einem System der verhältnismäßigen Stärke nach Washingtoner Muster zurückgebracht würde, einem System, das Frankreich nicht fortzusetzen wünscht. Schließlich bleibt noch das Programm des Völkerbundes, das von Laval sehr ernst genommen wird. Aber die größere

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 25.06.1911
Umfang: 16
dann die Spitzenindustrie Nach Frankreich und auch dort wurden einzelne Städte, wie Sedan und Alenyon als Sitze dieser Industrie schnell berühmt. Wie in Italien die Dopen, so begünstigsten in Frankreich die Könige und die Königinnen diese wunder vollen und feinen Arbeiten der Menschenhand. Eine berühmte Spitzenträgerin war Katharina von Medici. Sie war in jener Zeit in ähnlicher Weise die Tonüngeberist der eleganten Welt, wie einige Jahrhunderte später die Kaiserin Engenie von Frankreich. Sie erfand N. a. eine gewisse

. Dieselben würden ihm von den nördlichen Provinzen seines industrie reichen Landes geliefert, von denselben, deren künstlerische Hände seinem Vater und Vorgänger, dem Herzog Philipp III-, die herrlichsten Stickereien schufen, welche die Kunstgeschichte kennt. König Heinrich II. von Frankreich, ein besonders galanter und ge schmackvoller Fürst, ging nie anders aus beziehungsweise erschien nie öffentlich ohne einen riesigen Spitzenkragen. Freilich ist diese Mode auch ans einen anderen Umstaiid zurückzuführen. Der Monarch hatte nämlich

eine Narbe am Halse, und um diese zu verdecken, trug er die ihrer Ge staltung halber „Fraise" dt h. „Kalbsgekröse" genannten Spitzen kragen. Sem Beispiel weckte natürlich Nacheiferung und leistete der An wendung von Weißstickerei und Spitzen von Gaze Vorschub. In ganz Europa bürgerte sich nUn der weiße Halskragen ein. Der prunkliebende König Heinrich III. von Frankreich hatte für die Spitze kiM besondere Vorliebe. Die Chronisten berichten, daß er im Zahks 1577 m Blois Nicht weniger als 4000 Ellen feine

wir, wie wir aus den Porträts jener Zeit ersehen, die wunderschönen owrlw in pointes coupee verwendet finden. Wie toll Man es damals in Frankreich, besonders seitens derjenigen, welche vörstchlitz tz Nng in der Wahl ihrer Eltern waren, mit dem Spitzen- liixns trieb, bennist schon der Umstand, daß kein Teil des Gewandes: Schuhs Stiefel, N'g'ötz> wie Stüütskleid, Bett und Tafel, Wiege und Sarg, Roß und Wag n, von Spitzen verschont wurde; zu allem mußte sie passen, an alles hing sich ihr krauser Schmuck wie ein Parasit

mit der selben Gattung und ebenso wertvollen Spitzen auf der Livree erscheinen mußten, wie sie ihre Gebieter für die betreffende Geli g nheit gewählt hatten. Die Ausstattung der Ruhebetten mit kostbaren Spitzen im Acit- alter Ludwigs XV. von Frankreich kostete 36 000 bis 40 000 Taler, obwohl diese Tracht jährlich erneuert zu werden pflegte. Bei der Ausstattung det königlichen Braut von Spanten, der Tochter Ludwigs, im Jahre 1730 betrug dieser Luxris allein 625 006 Franken. Von jeher waren, auch die Brüsseler

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 07.02.1922
Umfang: 12
Jrredenta in Savoyen, Nizza und Korsika für Italien schnittreif erscheint? Der erste Vorteil dieser Regierungsverbrüderung war das franko-italienische Abkommen über den nahen Orient, wo der griechisch-türkische Kampf tobte, wo Frankreich für die «Herrschaft Venizelos, England für das Königttlm Konstantins warb, wo Frankreich für die Angoratürkei und England ftir Griechenland Partei nahm. Italien blieb schön in der Mitte. Ohne England vor den Kops zu stoßen, mit dessen Stärke sich Italien

im Laufe seiner neuen Staatsgeschichte stets verknüpft hatte, erreichte Italien in diesem Geh e i mv e rtrag den endgültigen Besitz des im Tripoliskrieg okkupierten D o. d e k a n e s o s; es erlangte weiters in Kleinasten die Anerben- mnrg Frankreichs für seine „besonderen" wirtschaftlichen Interessen in Cilicien. Und was gab Graf Sforza vonseiten Ita liens dafür an Frankreich? Italien anerkannte die besonderen Interessen Frankreichs in der Angoratürkei — ein Zugeständnis, das die Grund lage

für das spätere Abkommen Mischen Frankreich und Kenia l Pascha bildete. Das konnte uns Deutschen in unserer heutigen Lage eigentlich kaum berilhren. Italien „opferte" jedoch auch die Unteilbar keit unseres Oberschlesiens, was sich kurz darauf durch die Fixierung der „Sforza-Linie" bekundete. So machten beide Kontrahenten an zwei voneinander weit errtfernten Landstrichen miteinander ein Geschäft — jedesmal auf Kosten des dritten, der rechtmäßiger Besitzer war. Jedes! Kommentar, welche Schlüsse daraus ftir

, leichteren Herzens eingehen, als französische Politiker (!!)' den Legitünisten in Oesterreich und Ungarn die Uuter- stützung dnrch Frankreich 00 nur -nach vollzogener Tat^ zu gesagt hatten, die Durchführrmg daher Kaki von Habsburg und seinen Anhängern überließen iu der bestimmten Hoff nung, daß noch nickst aller Tage Abend sei; Italien dagegen gal' Oberschlesien erneut keicksten Herzens auf. zumal England dies Gebiet bereits als Konrpensaiionsobjekr betrachtete. Und der Anschluß? Jenes Italien

, damit hatte Italien die wohlwollende Neutralität Frankreichs für seine Pcioritätspolitik erkauft! Weil Oberschlesien aber entschieden war und weil die Priorität für Frankreich zu gefährliä)e Formen annahm. die der Vernichtung des franzosisch-habsburgischen Donaubundes gleichkamen, holte Frankreich zum diplomati schen Gegenzng aus, ohne dabei sein herzliches Einver nehmen zu Italien in Brüche geizen zu lassen — beide latei nischen Schwestern wißen ja, was sie voneinander zu halten haben! Dieser Gegenstoß erfolgte

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.03.1923
Umfang: 8
Ae fraiüonfie MlisWM Ueber den vielen Meldungen von bevorstehenden Ver- nritttungsaktionen und Friedensverhandlungen scheinen die meisten Deutschen ganz übersehen zu haben, auf wel ches Ziel eigentlich Frankreich mit seiner Ruhrbesetzung hinsteuert. Reichskanzler Dr. Cuno hat in der Münch ner Rede erklärt, daß es sich den Franzosen bei der Ruhraktion nicht um ein improvisiertes Aben teuer, sondern um citt fett langem vorbereite tes Unte r ne h m e n von weltgeschichtlicher Bedeutung handle

im Sinne Frankreichs. Die Franzosen würden nun erhalten, was sie gegenüber dem englisch-amerikani schen Widerstand in Versailles nicht durchsetzen konnten. Aber auch diese ungeheuren Forderungen auf rein deutsches Gebiet scheinen nur die ersteEtappe öer französischen Annexionsabsichten darzustellen. Gelegent lich der Verhandlungen, die der französische Agent, Major Richert, mit den bayerischen Landesverrätern Fuchs und Mach Haus führte, gab dieser Herr offen zu, daß Frankreich auf eine Zerstückelung

den Vorwand böten. An den neuen Staatenbund würden eventuell auch Teile O e st e r r e i ch s ange schlossen werden. Da in dem Staatenbunde Italien den z w e i t en R a n g einnehmen soll, so läßt sich vermuten, daß ihm der andere Teil Oesterreichs von Frankreich als Morgengabe zugedacht ist. Inwieweit Frankreich in der Lage fein wird, seine auf weite Sicht eingestellten politischen Pläne auch tatsächlich durchzuführen, das läßt sich heute natürlich nicht sagen. Jedenfalls wäre es vom deutschen Volke

sehr unklug, alle Hoffnungen auf eine V e r st ä n d i g n n g mit dem haßerfüllten und annexionslüsternen Gegner zu setzen. Die nun schon mehr als vier Wochen währende Stabilität der Mark läßt in Deutschland überdies einen Optimis mus aufkommen, der über alle besorglichen Nachrichten aus dem Westen Deutschlands hinwegzutrösten sich be müht: Man ist in Deutschland scheinbar noch nicht allge mein zu der Erkenntnis gelangt, daß Frankreich nur S ch e i n m a n ö v e r aufführt, indem es Verhandlun gen

herbeizuführen wünscht, um u m e r f ü l l b a r e Forderungen zu stellen urtd dann den Deutschen die Schuld au dem Scheitern zuschieben zu können. Ueber die Haltung der englischen Regierung läßt sich augenblicklich nur das eine sagen: Bonar Law bat weder die Absicht zu intervenieren, noch zu erklä ren, daß Deutschland direkt mit Frankreich verhandeln solle, wie das — offenbar den Pariser Wünschen entspre chend — von einem Teil der englischen Presse Deutsch land nahegelegt wird. Eine Enttäuschung

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