: Entweder hat er wirklich im Sinne zu brechen, will aber die Initiative den Alliierten überlassen: oder es handelt sich nur um einen Bluff, der darauf ab zielt, Zwietracht ins alliierte Lager zu streuen, oder die deutsche Delegation sucht einfach Zeit zu gewinnen bis nach den englischen Wahlen. Ein Sieg der englischen Arbeiterpartei wäre nämlich ein großer Nachteil für Frankreich, denn die Führer dieser Gruppe sparen nicht mit An kündigungen, sie würden es nicht gestatten, datz Frankreich, ein Land
ohne Arbeitslose, ein Land mit glänzender Wohlfahrt, mit riesenhaften Goldschätzen, die Ratifikation des Schulden abkommens verzögere. Es ist auch sicher, datz ein Erotzbritannien, mit einer Arbeiterregienlng an der Spitze, nicht zögern würde, in bezug auf die Reparationen und in bezug auf die Ab rüstung eine bedeutend entschiedenere Haltung einzunehmen als das gegenwärtige Kabinett. Ebenso würde de» Zustand für Frankreich sich verschlechtern, wenn die liberale Partei das Zünglein an der Wage wäre
, die Regierungsmitglieder im Rainen der Stadt Straßburg zu irgendeiner nationalen Kundgebung empfangen zu sollen. Die Wahl des Kommunisten Hueber zum Bür germeister und die Zusammensetzung der neuen Straßburger Stadtverwaltung wird in der Be völkerung wie in der Presse mit etwas gemischten Gefühlen ausgenommen. Das Straßburger Organ der Volkspartei, der „Elsässer', glaubt seinen Kommentar schließen zu müssen mit dem Ausruf: „Es lebe Straßburg, es lebe das Elsaß, es lebe Frankreich, der freilich zur neuen
über Gebühr betont und in den Border- grum» geschoben hat, so ist darin, ähnlich wie bei einigen Moskauer Kommentaren, nur das Zeichen einer gesteigerten Nervosität zu er blicken, welche nachteiligen Folgen sich aus dieser neuen Koestellation für Frankreich und die Sowjetunion ergeben könnten. Wie aus Buka rest gemeldet wird, teilte der dortige polnische Gesandte Szembek der Regierung mit, daß Za leski seinen Besuch in Rumänien wegen, der bevorstehenden Madrider Tagung des Völker» Lundsrates verschieben
, worauf der Hl. Vater feine lieben Kinder aus Frankreich tausend mal willkommen hieß. Cr danke für die gegenwörtigen Huldigungen, wie ganz be sonders für die Huldigungen, die ihm Frank reich bei der Orleans-Feier in der Person seines Legaten entgegenbrachte. Bereits drei mal feien französische Pilgerzüge erschienen, zuerst di« Jugend, dann die Arbeiterschaft, nun das katholische Frankreich im all- gemeinen, jenes Frankreich, welches die Kirche und den Stellvertreter Christi siebt und mit ganzem Herzen