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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.06.1921
Umfang: 8
I •y !' 1 Seite 2 wie Italien der Sädbühnanniiiläten, der einzig greifbaren Wiedergutmachung seitens Oesterreichs, beraubt wurde, und Zwar nur zum Vorleilc der jüöisch-scmizösisGcn Aktionäre. Wie in seiner gesamten Politik der Nachkriegszeit war Frankreich mul) Italien gegenüber blind und berauscht van seinem falschen Liegestaumel. Frankreich bat eifrig daran ge arbeitet, einen immer größeren Abgrund zwischen den zivei Na tionen zu schassen, und wenn es dies absichtlich gewallt batte, hätte

es utdjt viel befiere Arbeit teilten können. Das wissen naürlich die italienischen Politiker alles als gut..Aber nicht sie sind die strengsten Richter Frankreichs in Italien, sondern das Volk ist es, dem sich sa die fremden Vertreter nicht nitk,er». Die freinden Diplomaten in Italien betraditen diese (liitsreindung zwischen den beiden Nationen inm'e> mir als ein oberfläch liches Gefühl der Pitterkeit des Volkes gegen Frankreich, als einen Snobismus der Pfelido-Iiiteltektiiellen iind boerfläch- lichen

werden sollte. Ob nun ivahr oder nicht, sie waren jede», falls der einzige Trost auf dein langen Leidenswege der Ent behrungen des wirklichen Volkes während des Krieges. Kaum ober war der Krieg beendet, so sprach Eleincncean nicht mehr vom Recht gegen das Verbreche», sondern von de» Rechten des Steges, lind zwar des französischen Siege s. Und diese suchte er mit allen Mitteln für Frankreich zu sichern, iiiibeküni- niert darum, dast dadurch Ideale, Gefühle, Rechte und Verspre chungen mit Füßen getreten werden. Das Volk

bat unzweifelhast das Gefühl, daß es betrogen worden ist. Es weiß, daß in Versailles das militaristische Deutschland von einem viel militaristischeren Frankreich ersetzt wurde; es weiß, daß der Militarisinus und der kriegerische Imperialismus in Europa ausschließlich französisches Monopol lind; es weiß, daß der europäische Friede beute nur au einem sebr dünnen Faden bängt, an dem Größenwahn und wilitärische Verrücktheit zerren. Kein Wunder, daß seine Abneigung gegen Frankreich immer stärker

wird. Zwischen der künstlich erzeugten frankophilen Atmosphäre von 11116 und Versailles liegt ein unüberbrückbarer Abgrund. Das Frankreich der Cieinencca». Fach, Paincare und Briand hat die italienisch-französische Freundschaft gründlich zerstört. Cs nüßt auch nichts, daß einige italienische Blätter nun neuer dings in das Horn der italienisch-französischen Freundschaft und Allianz stoßen. Tunis, Erytrea und Tripolltaiiien hätte dag Italienische Balk vielleicht noch vergessen können, durch die Zu- sommenschweißnng

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1923
Umfang: 8
durch aktive Mitarbeit milerstützt: das italienische und lateinische Tlationairecht sei durch die freiwillige pro duktive sranzösisch-italienische Zusammen arbeit betont worden; Italien müsse die be reits begonnene Einkreisung Zrankreichs durch Deutschland verhindern, indem es der Schwesternation den Uebcrschuß an Men- schsnmaterial zur Verfügung stelle. Soweit dn „Messaggero' damals. Nun beginnt dieses Blatt mit neuem Eiser vcn den Lorteilen eines wirtschaftlichen Wndmsses zwisckzen Frankreich und Italien

zu predigen, hinter dieser Propaganda steckt die italienische und französische Großindustrie. Nach den Ausführungen des italienischen Abgeordneten Leoione in der frankophilen .Zezzetta del Popolo' fände aber das Lie- ti-werben Frankreichs wenig Gegenliebe. C'smso meint der „Corriere della Sera', die Nüon Frankreichs sei gegen die innere Ver- nM und gegen jede Weitsicht, als daß Frankreich folgen könnte: überdies hW Frankreich jede Vermittlung verpönt. Ein T<!l der Pariser Presse fährt fort

, einem Mrtschasisbündnis zwischen Italien und Frankreich das Wort zu reden. Frank reich möchte das bis jetzt noch unschlüssige und zuwartende Italien auf Tod und Leben verbunden an seiner Seite wissen; denn Frankreich beginnt zu erkennen, daß nicht blosz seine Nuhrattion bis jetzt einen zroeisel- lolen Mißersolg darstellt, fondern daß es immer mehr und mehr von den ehemals Verbündeten oerlassen wird. Die Zeit, in ^ die Staaten der Entente entscheiden müssen, reist heran. Auch Italien, dessen Außenpolitik

sich in w»-jzselvollen Bildern ausze 'int, wird Klarheit in seinen Beziehun- g-n zu den übrigen Staaten bringen müs- !cn. Die italienische Presse, getreu der von Muswlim ausgegebenen Parole. Vorsicht In de7 Außenpolitik walten zu lassen, hat sich lediglich darauf beschränkt, die Ereignisse a.i der Nuhr einfach zu registrieren, ohne aus die damit zusammenhängenden europäischen Probleme nach einer entschiedenen Bestim mung und Wertung einzugehen. ssin. daß Frankreich nun die Un- Ich-u sizkoit Italiens ausnützend

, die öffent lich. Jos Königreiches sür ein Bündnis vorbereiten will. Es ist aber eine in Valien allbekannte Tatsache, daß die Volks- mcmung eine andere ist als die von einer klimmten Preise gemachte. Diesmal aber nimmt es den Anschein, als decke sich Volks- me-cung und Presse in der Ablehnung eines öündnii>.-s — allerdings nur soweit, als eren noch nicht bekannt ist, was Frankreich ms Gegenleistung bieten würde. Die ossizwse „^.ribuna' läßt sich aus Pa us berichten, der von römischen Blättern °use,.Zangen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1921
Umfang: 8
und über die Fortschritte, die in der letzten Sitzung über Die Frage der Entwaffnung zur See anno in der Frage -des fernen Ostens erzielt worden -seien. Er wies sodann auf bi« Frage der Entwaffnung zu Lande hin. Ministerpräsident Briand, mit Akklamation -begrüßt, führte aus, er würde wün schen, erklären zu -können, Laß Frankreich in Washington die weitestgehenden- Opfer bringen solle. Leider, fuhr Bri-and fort, find mir Dazu nicht in der Lage, denn linglücklichemveiss haben wir nicht das Recht dazu, La zu einem Frieden

zwei -gehören. Im gegenwärtigen Europa bestehen ernstliche Elemente der Unbeständigkeit ilnd solche Verhältnisse, Laß Frankreich genötigt ist, sie vvm Standpunkte seiner Sicherheit aus zu erwägen. Manche versuchen, Amerika glauben zu machen, daß Frank reich so stark bleibe, »veil es eine solche -iniiitärische Hegemonie airströbe, -wie cs jene des großen alten Deutschland mar. Dieser Borwurf-märe für die Franzosen -das Peinlichste und Grau samste. Denn Frankreich ist entschlossen dem Frieden zugemen

- det. Ein ganges Jahr hindurch hübe Dentfchlaitd über seine Ver pflichtungen disputiert.und sich geweigert, für den Wiederauf bau zu zahlen »lnd zur Entlvasfming zu schreiten. Frankreich sei aber kalt geblieben. Es habe keinen Haß -im Herzen. Es iverde alles tun, damit zwischen Deutschland und ihm die Reihe der -blutigen Konflikte beendigt werde und die beiden Völker Seite an Seite leben könnten. -Es gc-be ein Deutschland, das aiis mutigen icnd vernünftigen Leuten bestehe, die den Frieden

und baiwtrali\d]c Einrichtungen anfbauen wollen. Man werde alles tun, uin diesen» Deutschland zu Helsen. Briaiid ffi-hr sodann fort: Wir verlangen von den anderen Völkern nicht, daß sie ihre nationale Souveränität für uns einfetzen, wenn aber Frank reich in der geschilderten Lage allein sein »misse, dann feilschen Sie nicht mit ihr« um seine Sicherheit. Man müsse Frankreich ermöglichen, seine Sicherheit in einem, den gegenwärtigen Er fordernissen entsprechenden Maße s-ichcrzustellon. Wenn man in oeii

anderen Ländern die Hoffnung -hegen könnte, daß Frank reich aus der Konferenz mit einem indirekten Tadel hervor gehen -werde, wenn Man annehmen könnte, daß Frankreich allein die Abrüstung zurückweife, «so wäre dies ein schrecklicher Schlag für dieses Land. Ich bin jedoch sicher, daß Sie nach Anhörung der dargelegten (Beiinbe und Schwierigkeiten ein mütig der Ansicht sein werdeii, daß Frankreich gegenwärtig keine andere Haltung einnehmen kann. Die erste Bedingung ur die moralische Abrüstung- Deutschlands

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.06.1932
Umfang: 16
Art geschehen ist. So wurde eine freund liche Atmosphäre geschaffen, eine „Annäherung der Willenskräfte', wie Herriot sagte. Am Freitag veröffentlichten dann die fünf ein ladenden Glaubigermächte Belgien, England, Frankreich, Italien und Japan die gemeinsame Erklärung, sic hätten sich lda am 1. Juli das Hoover-Moratorium abläuft) darauf geeinigt, daß die Zahlung der Reparationen und der Kriegsschulden während der Dauer der. Kon ferenz unterbleiben soll. Amerika wird hiedurch nicht berührt

seine Zustimmung zur britischen These bekundet habe. Frankreich will kein Risiko Frankreichs Mißtrauen gegen die Vereinigten Staaten ist, seit diese Wilsons Versprechen eines Garanticpaktes nicht eingelöst haben, eingewur zelt, und die Ueberzcugung, bei einer Politik der Risiken — die dem französischen Naturell ohnehin nicht liegt — schließlich die Zeche bezahlen zu müssen, würde noch-vertieft durch Aeußerungen maßgebender , amerikanischer Politiker, die noch in jüngster Zeit eine Verbindung der Repara

tionsfrage mit dem internationalen politischen Schuldenproblem verwarfen. Besonderen Ein druck hat in Frankreich eine Einklärung des amerikanischen Außenministers .Stimfon vom 9. Juni gemacht; dieser teilte mit, daß die amerikanische Regierung „kein von fremden Mächten befürwortetes Programm, das die voll ständige Annullierung der Kriegsschulden und Reparationen vorsehe, annehmen werde'. 'Die Vereinigten Staaten seien nach wie vor der An sicht, daß eine Annullierung oder Herabsetzung der Reparationen

ein rein europäisches Problem darstelle, und daß ein Beschluß in dieser Hinsicht keineswegs eine ähnliche Entscheidung der Ver einigten Staaten rechtfertigen könnte. Es ist möglich,, und offenbar glauvMes dis britischen Regierungskreife, daß diese Erklärung nicht das letzte Wort Amerikas darstesst und nicht viel mehr bedeutet als einen innenpolitischen Zug in der Prästdentschaftskampagne. Das. wird sich zeigen müssen; aber bis es sich gezeigt hat, will Frankreich kein Risiko übernehmen

. ‘ Unter diesen- Umstände/ kann ''kein Zweifel darüber bestehen» daß Frankreich in/eine Strei chung der Reparationen nur unter dem ganz ein-. deuftgen Vorbehalt einwilligen würde, baß auch die Vereinigten Staaten auf ihre politischen Guthaben verzichten.—Darum-berief -sich Herriot bei der allgemeinen Aussprache nachdrücklich auf den Satz in den Schlußfolgerungen des Basler beratenden Sonderausschusses: „Man muß sich klar machen, daß die Befreiung eines Schuldncr- landes von einer Schuldenlast^ die es nicht tragen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1921
Umfang: 8
vorbereitende Ausgabe darin, die militärischen Kräfte verhältnisse der europäischen Staaten, zwischen denen der Krieg ausbrach, klarzustellen. Der Ausschuß hat auf Gnind eingehen der Prüfungen der militärischen Kräfteverhältnisse Europas Im Jahre 1914, wobei er auch die operativen Möglichkeiten berück sichtigte, festgestellt, daß die verbündeten Mächte, Rußland und Frankreich, den RUttclmächken mit militärischer Ucberlegenhelt gegenüber- standcn Eine beigefügte Ilebersicht enthält das zahlenmäßige Ver

Heimslotten mir 460 Wimpeln zu einer Pwbemobil- muchung mit Manövern um Portland versamnielt waren und am 26. Juli die vorgesehene Demobilmachung einstellten. Zeitliche Reihenfolge der Anordnungen des letzten Stadiums vor der allgeineinen Mobilmachung. 2 . 1. Rußland: Osfizielles Inkrafttreten dev „K.riegsvorberei- rungs Periode' für das ganz; europäische Rußland 26. Juli. ' 2. England: ..Warnungstelegramm' (warmng telegrami für Heer und Flotte 20. Juli. Z. Frankreich: „Befehl zur Aufstellung

des Grenzschutzes' (ordrr de depart en coucerrure) 30. Juli. 4. Oesterrrtch-Ungarn: „Alarmierung' gegen Rußland 31. Lust. Juli. ü. Deutschland: .Zustand drohender Kriegsgefahr' 31. Zeitlich« Reihenfolge der allgemeinen Mobilmachungen der Großmächte. Alle Stunden nach mitteleuropäischer Zeit. 1. Rußland: Wahrscheinlich insgeheim befohlen 29. Juli Im Laufe de» Abends, offiziell angeordnet 30. Juli 6 Uhr abends. 2. Oesterreich-Ungarn: 31. Juli 12.23 Uhr nachmittags. 3. Frankreich: 1. August 4.40 Uhr nachmittags

, der nach der Uebersetzting eines deutschen Blattes dahin ansgeht, daß Dr. Streseinann die Fragen der äußeren Politik Deutsch lands in die drei Worte zusammengefaßt hätte: „Frankreich, Deutschland, Rußland', und wonach der genannte Abgeordnete sich weiter gegen die Ausdehnung des polnischen Korridors ge wandt hätte. Wie wir dazu von Dr. Strefemann erfahren, hatte er mit dem Berliner Berichterstatter des genannten Blattes In den Wandelgängen des Reichsages eine kurze Unter redung gehabt, die nicht den Charakter

eines Interviews hatte, und dem Vertreter des Blattes dabei nähere Mitteilungen über die Ausführungen In seiner Reichstagsrede gemacht. In dieser Reichstagsrede hat er bekanntlich ausgeführt, daß die rcinzösische Politik, die darauf hinausginge, unter allen ttm- tänden Polen zu stärken, indem man Ihm Oberschlesien zuge- tche, auch vom französischen Standpunkte aus unrichtig sei, weil Frankreich kurzsichtig wäre, wenn es sich lediglich um die polnischen Sympathien bewerbe, dabei aber die für die Zukunft

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 26.04.1921
Umfang: 8
als Vorwand benützt worden, zur Bekämpfung der delitschen Industrie, die die Franzosen durch „Sanktionen' annektieren möchten. Bei solcher Geistesverfassung ist es dem deutschen Volk schwer glaublich, daß Frankreich überhaupt einer vernünftigen Regelung der Entschädigungs- srage zugänglich sei. In einer Unterredung mit dem Ver treter der „Chicago Tribüne' erklärte auch Brland neuerdings, Frankreich wolle nicht länger warten und sei entschlossen, am 1. Mai mit neuen Sanktionen die Bezahsung zu erzwingen

. Mit größter Genugtuung oerzcichnete er die Antwort der Vereinigten Staate». Er reise nun zu Lloyd George, um eine Entscheidung zu treffen. Ueber Genf wird jedoch gemeldet, daß der Pariser Plan/ die Sanktionenfrage durch die Be sprechung in Hythe gleichsam unter der Hand nur zwischen Frankreich und England noch vor dem ersten Mai zu regeln, an dem Protest von Italien und Belgien und wahrscheinlich auch am Widerstand Lloyd Georges gescheitert ist. Rach „Cpoca' erklärte der italienische Außenminister Sforza

in einer Unter redung mit dem Berliner Mitarbeiter des „Intransigeant': Man verliere Zeit mit dein politischen Geschwätz. Notwendig sei eine Zusami,^'°a„st der Gcschäftsmänner zur Beratung, ohne daß Deutschland wieder Unsinniges anbieten würde/ wenn es sich bereit erkläre zur Bezahlung auch nur der Zinsen der Anleihe von 50 Milliarden. Frankreich hätte seit zwei Jahren Material und Arbeiter für den Wiederaufbau erhalten können, aber Frankreich wolle gar nicht eine Wiedergutmachung, son dern nur eine Demütigung

sind nicht ohne blutige Vorfälle abgelaufen und wurden bei den.Raufereien zwei Personen getötet und mehrere schwer verletzt. Nachrichten aus Nordtirol. Frankreich und Tirol. Wenn es sich bewahrheitet, waS aus Wien 'über Frank reichs jüngstes Unternehmen in Bayern gemeldet wird, dann offenbarte Frankreich entweder eine grenzenlose Unerfahren heit in seinen politischen Informationen oder neue diploma tische Ränke. Man ist geneigt, die letztere Annahme als die wahrscheinlichere gelten zu lassen. «Bayern

zugestehen, es habe eigentlich nichts gegen die unmittelbare Nachbarschaft Deutschlands, denn ivas Jta- sti N lien durch die Unterstützung der französischen Demarche durch ' ''f ' schehen ließ, war kein 'egrerungsakt. Frankreich allein will die verzweifelte Lage Tirols nicht anerkennen, und als sein Schritt in Wien auf unentwegten Widerstand in Tirol stieß, suchte es sich einen anderen Sündeiibock, natürlich in der Nachbarschaft. Es ist nicht schwer zu erraten, wie die Antwort Bayerns ausfallen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1921
Umfang: 8
, dem erfolgbffen Versuche, die englischen Staatslenker durch persönlichen Einffuh von der Notwendigkeit. der deutschen Schutzzollpolitik zu überzeugen und sie für ein Schub- und Trutzbündnis mit Doiiischlnnd gegen Frankreich und Rußland zu gewinnen, war List seelisch und körperlich ge brochen aus London heimgokmnmen. Im November 1818 wollte er sich von Augsburg aus, wo er sein „Zollvereinsblatt' herausgab, nach Meran begeben, nm da Erholung zu suchen. Er kam nach Kufstein, wo sich sein Leiden verschlimmerte

von fiebenbürgischen Grafen regiert, die, wenn sie keine Trafen, sondern fchlichte Bauern wären, herite schon nicht in Budapest, sondern in Bukarest im AbgeordrietenüMls säßen. Politische Übersicht. Die Enlwaffnungsfrage. Eine „Daily Chronicl'-Meldung aus Berlin, wonach das Reichswehrmlnlfterium dem Vertreter des Blattes offiziell die Bereitschaft Deutschlands zu neuen Garantien In der Entwaff- nungsfrage für Frankreich erklärt haben soll, wird vom Reichs- wehrministenrm dahin richtiggestellt

, daß der Korrespondent mir materielle Angaben zur Entkräftung der Behauptungen Driands über Deuffchlands Gefährlichkeit erhielt mit.dem Be^ merken, die Llbrüsffmg sei durchgeführt rmd die von Frankreich verlangte Garantie sei damit gegeben. Besonders hingewiesen wurde auch auf Brlands eigene Feststellung in der franzöischen Kammer am 23. Oktober, wonach Deutschland dank der sran- zöischcn Kontrolle tatsächlich entwaffnet sei. Die weitergehende Meldung des „Daily Chronic!' beruhe auf einern Mißver ständnis oder fei

. Die Sicherheitspolizei entspreche den Forderungen der Korrtrollkommission bezüglich der Stärke und Zusammensetzung. Während sich also Deutschland immer mehr vom Militarismus entferne, entwickelt sich dieser in Frank reich erschrecklich, so daß die deutsche Oesfentlichkeit vermutet. Frankreich wolle nicht den Frieden, sondern nur die Zerstörung des deutschen Wirtschaftslebens und den Besitz des linken Rbein- ufers. Die Anmaßung und übertriebenen Ansprüche des fran zösischen Militärs, sowie die schwarze Schmach hätten

der Haager und Versailler Konferenzen. Frankreich kennt nur Rache. Gegen die vom Präsidenten Harbin« an Deutschland aus gesprochene Einladung zur Washingtoner Konferenz wandte sich laut „Havas'-Meldung Briands Nachfolger, Biviani, als Führer der französischen Delegation in einem Interview an die ameri kanischen Pressevertreter. Biviani erklärte, daß er sich nach wie vor gegen den Eintritt Deutschlands in jede Gesellschaft der Nationen widersehen würde, bis dieses Reue in längerer Auf richtigkeit bewiesen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 16.04.1921
Umfang: 8
Seite 2 ^ sonst die Verhängung einer scharfen Blockade und die Konfiskation privaten Eigentums nicht möglich seien. Die französische Regierung beabsichtige daher, am 1. Mai oder kurz darauf zu konstatieren, daß Deutschland den Versailler Vertrag gebrochen habe. Nach dieser Feststellung könne Frankreich aufs neue den Krieg im Deutschland erklären. Die französische Regierung wisse, daß sich die britische Regierung zwar an keinen militärischen Maßnahmen beteiligen

werde, daß sie sich aber anderseits Briands Zwang auch nicht widersetzen wolle. Frankreich werde alles aufbieten,-um die anderen Unterzeichner des Versailler Friedensvertrages, insbesondere die, welche an Deutschland grenzen, zu, überreden oder zu zwingen, mitzutnn. Wie das „Echo de Paris' meldet, vertritt General Castelnau die Ansicht, daß bei den bevor stehenden militärischen Maßnahmen gegen Deutsch land eine große Kriegsmacht angewendet werden müsse. Nur die Kriegsmacht anzuwenden, die man ^ gegenwärtig auf den Beinen

habe, hätte gar keine Wirkung. Zur Zusammenstellung der großen Kriegs macht müsse eine große Zahl von Arbeitslosen und Ausgedienten einberufen werden. Die Kosten hätte natürlich Deuschland aufzubringen. Im Anschluß an eine Besprechung der Orient debatte im französischen Senat gibt Georg Bern« hard in der „Vossischen Zeitung' Kenntnis von einem Geheimabkommen zwischen England und Frankreich. Nach Mitteilung eines angeblich zuver lässigen Gewährsmannes sei „zwischen der Londoner Konferenz

und der Briandschen Kammerrede' ein umfangreiches Abkommen zwischen England und Frankreich zustandegekommen. In diesem Abkommen sichert England den. Franzosen jede notwendige militärische Hilse gegen Deutschland zu. Für diese Garantie hat Frankreich den fol genden Preis zahlen müssen: Es desinteressiert sich in wesentlichen Teilen Vorderasiens (gibt vermutlich vor allem gewisse Widerstände in Syrien auf); Frankreich verzichtet ferner auf eine eigene Politik in Rußland. Es sichert endlich dem britischen Reich

41 Kisten russischen Goldes nach England verschifft worden. » ' * Nach einem Telegramm aus Paris haben zwei deutsche Bleistiftfabriken, nämlich Faber uud Johann Faber, sowie die österreichische Firma Hardtmuth vor dem Krieg beträchtliche Mengen von Bleistiften nach Frankreich ausgeführt. Um den Verkauf der Waren zu erleichtern, unterließen sie es jedoch, die Herknnftsbezeichnung auf den Blei stiften anzubringen. Auf Antrag der vereinigten Pariser Papierhändler war seinerzeit gegen die drei Firmen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.01.1924
Umfang: 8
einer besseren Zukunft entgegenzuführen. Die Männer, die an verantwortliche Regie rungsstellen berufen worden sind, fühlen sich heute ganz besonders von dem ernsten und hei ligen Pflichtgefühl durchdrungen, voln neuem feierlichst zu erklären, daß sie ihre ganze Kraft daran setzen werden, unser geliebtes deutsches Vaterland im kommenden Jahre aus seinem Verfall herauszuführen. Frankreich konstatiert „Früchte'. Bei dem Neujahrsempfang des diplomati schen Korps in Paris sagte der Präsident der Republik

mit Befriedigung fest, daß die Amerikaner zugeben,' Frankreich sei durch die unabweisliche Notwen digkeit zu der Aktion gezwungen worden. Poineare fährt dann weiter: „Jetzt, wo wir die für die.Garantie der rechtmäßigen Wiedergut machungen unerläßlichen. Pfänder in Händen haben, verlangen mir nichts Besseres als unsern Teil an der wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Europas durch praktische Mittel und versöhn liche Maßnahmen beizutragen. Die Gutachten der Amerikaner werden uns äußerst wertvoll

und Belgien und Frankreich anderseits ausbrach. Der Kampf fiel zum Nachteil der Deutschen aus. Der passive Widerstand wurde bedingungslos eingestellt, was die Franzosen als Bedingung für die Auf nahme von Verhandlungen zwischen Parisund Berlin ausbedangen. Diese Besprechungen sind jetzt im Zuge. Es ist natürlich, daß Schwierig keiten auftauchen werden, es werden wahr scheinlich sich noch manche Zwischenfälle ereig nen, allein die Lösung der Reparationsfrage ist auf dem Marsche und wird nicht mehr aufgehal

ten werden. Man darf sich nicht irre machen lassen durch Erklärungen des französischen Mi nisterpräsidenten, die dahin lauten, Frankreich würde das Ruhrgebiet nicht eher räumen, als bis Deutschland gezahlt habe. Es bandelt sich ja eben darum, Deutschland in die Lage zu versetzen, seinen Verpflichtungen nachzukom men, und alle Anstrengungen werden dahin ge hen, dem Deutschen Reiche eine Anleihe in sol cher Höhe zu verschaffen, daß die Ansprüche Belgiens und Frankteichs befriedigt und in folgedessen

diese Staaten das Ruhrgebiet räu men werden. Ein Moment fällt schwer ins Ge wicht: Die kommenden Wahlen in Frankreich. Im Monat Mai werden die französischen Wäh ler an die Urne schreiten, und es ist schon heute sicher, daß das Ergebnis der Wahlen ein star kes Anwachsen der bürgerlichen Linken auf zeigen wird. Mit dieser Tatsache rechnet heute schon Herr Poinearö und stellt sich darauf ein. Allein noch ein anderes wichtiges Ereignis wird sich im Jahre 1924 vollziehen, es ist die Wiederaufnahme Rußlands

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1921
Umfang: 8
bestehen könne, bis Deutschland entwaffnet se. Dies fei für Frankreich eine Lebensfrage. In wirtschaftlicher Beziehung sei hervorzuheben, daß die deutschen Faorlken nicht zerstört und feine Produktionskraft unangetastet bleiben solle, daß also Deutschland die Hoffnung auf wirtschaftliche Wiedernufrtchtung habe. Frankreich wünsche nicht, Deutschland dabei Hindernisse zu bereiten, aber der Gegensatz zwischen dem heutigen Wohl stände desjenigen Bolkes, welches der Angreifer gewesen ist, und dem Ruin

des siegreichen Frankreich bilde eine starke Herausforderung der französischen Gefühle. Frankreich habe die Gewalt in Händen und werde sich ihrer bedienen, um die Durchsetzung der unterschriebenen Verpflichtungen zu sichern. Fraiikrelch sei aber vernünftig und verlange nichts Unmög liches, es fei nur Gerechtigkeit, wenn es schon jetzt Wert dar auf lege, daß alle Zahlungsmögllchkelten des Schuldners tn Bar und Waren ausgenützt werden. Dieses Ziel kann nur durch völlige Eintracht'unter den Alliierten erreicht

werden. Frankreich betonte die freundlichen Beziehungen zu Italien und Amerika und erklärte, daß die Sowjetreglerung nicht an erkannt werden könne, solange sie nicht bereit sei, dte von der früheren russischen Negierung eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Lrland beim deutschen Botschafter. Am 18. ds. hat der französi lche Ministerpräsident Vriand den deutschen Botschafter ln Par s ausgesucht und mit ihm die Frage der Beziehungen zu Deutschland und dte Frage der Wiedergutmachung besprochen. Der Botschafter

hat bet dieser Gelegenheit ausgeführt, daß Deutschland bisher immer daran , festgehalten habe» daß seine, gesamte Schuld festgesetzt werden müsse. Dies hätte auch für Frankreich den Vorteil gehabt, daß man auf der Grundlage einer Regelung des ganzen Wieder- gutmachunysproblems leichter zu einer internationalen Anleihe gelangt wäre. Wenn man eine Lösung nur für .etwa fünf Jahre treffe, so sei dies insofern- wichtig, als das deutsche Volt dann noch immer kein Ende absehen und fürchten würde, um fo mehr

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 12.04.1923
Umfang: 8
Ziheinaspirationen schon einen genügenden Schutze für den Bestand Deutschlands erblicken dürfte. Für Deutschland kann es über den Vorschlag Loucheurs überhaupt keine Diskussion geben. Auch mcht für jene Anhänger des föderalistischen Staats- «edankens in Deutschland, die für die Verwirk- Lchung ihres Ideals eine Aufteilung Preußens in «ine Reihe größerer Bundesstaaten für notwendig Brachten. Man würde sich in Frankreich einer ge waltigen Täuschung hingeben, wenn man dort mei nen Würde, mit solchen Vorschlägen

in diesen bedrängten Kelten so wundervoll enthüllt, kann der einzige Maßstab für ihr Verhalten bei einer event. späteren Regelung der deutschen Frage sein. So lange feind- Acher Druck auf dem Lande lastet, ist diese Frage für das Rheinland überhaupt nicht spruchreif. Wenn es den Franzosen tatsächlich nur um eine Entmilitarisierung des Rheinlandes zu tun ist, so müssen sie alle Pläne aufgeben, die auch nur den Anschein erwecken, als ob Frankreich für immer fe sten Fuß am deutschen Rhein fassen wolle. Eine ähnliche

Stellungnahme nimmt auch die „Kölnische Volkszeitung' ein, die schreibt, man Vnne den staatlichen Aufbau des Reiches selbst mcht dem Diktat oder den Verhandlungsforderun- ßen fremder Regierungen unterwerfen. Auch in Frankreich müsse man wissen, daß die deutsche Ne uerung nicht einmal von sich aus die Rheinlande zu einem Bundesstaate erklären könnte; die Verfas sung lasse zwar die Möglichkeit, daß sich neue Bun desstaaten bilden, aber sie schreibe dafür ganz be stimmte Voraussetzungen und einen ganz bestimm

300 verschiedene Sorten Kernobst, bei ^ Sorten Steinobst und verschiedenes Beerenobst 'gepflanzt ist. Der Baumschulbetrieb der Anstalt -' ziemlich bedeutend und wurden manche Jahre England bleibt neutral. London, 12. April. Auf die Frage, ob die englische Regierung nach der Aussprache mit Loucheur bereit sei, ihre neutrale Politik Zu gunsten Frankreichs in der Ruhraktion auf zugeben, antwortete der Regierungsvertreter mit nein. »Ungünstige Urteile über Frankreich. Das französische Gerede

von einer deutschen Luftgefahr und von der Notwendigkeit einer „großen defensiven Flotte' Frankreichs gegenüber Deutschland wird in England als ein s ch lech ter W itz auf Kosten Englands aufgefaßt. Der „Daily^ Chronicle' antwortet mit einem Leitartikel, überschrieben „Unsinn über deut sche Gefahren' und betont, daß Deutschland auf die Ruhrinvasion nur mit passivem Widerstand ant wortete, sei der beste Beweis für seine völlige Ent waffnung. Auch die „Westminster Gazette' fragt Frankreich in einem Leitartikel

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 26.05.1922
Umfang: 8
Staaten über schreiten wird und die rote Fahne über ganz Europa flattert. Es ist möglich, daß die Rote Armee schon im Laufe dieses Sommers ihren Kampfwert deweisen muß. Frankreich. Frankreich gegen die Abrüstung zur See. Die französische Kammer wird in den näch sten Tagen sich Zeit nehmen, das Washingtoner Marineabkommen zu ratifizieren. In Abge ordnetenkreisen nehmen, wie heute die „Chi cago Tribüne' bestätigt, die Bedenken gegen dieses Abkommen! hauptsächlich aus folgenden Gründen zu: Der Vertrag

ist die in Washington beschlossene Ziffer von 90.000 Tonnen Untersee-, boote aus die Dauer für Frankreich undurch führbar. Diese Bedenken sind natürlich absurd; Deutschland hat wirklich andere Sorgen als in Rußland Schlachtschiffe zu bauen, würde wohl auch auf Grund einiger Dutzend Paragraphen des Versailler Vertrages wirkungsvoll daran gehindert werden können dank des sorgfältig ausgeklügelten und ebenso durchgeführten inter alliierten Spionagesystems in Europa. Frank reich pflegt nie die Dinge zu sehen

, wie sie sind, sondern wie sie in seinem Interesse sein sollen. In England und Italien wird man die An sprüche Frankreichs bezüglich.des Mittelmeeres mit Interesse lesen. Kritisches Reich. Lloyd George berichtet, über Frankreich sagt er nichts. London. 26. Mai. Gestern hielt Lloyd George in der Kammer die lange erwartete große RÄ>e über Genua. Er wandte sich scharf gegen >den deutsch-russischen Vertrag, der ein Irrtum (!) für Deutschland sei. Er warnte davor, Rußland bis zum äußersten zu treien, bis es mit Hilfe der deutschen Tech nik zu neuen

großen Rüstungen schreite. Der große leidenschaftliche Wunsch aller Völker auf der Konferenz sei der nach einem wahren, wirk lichen Frieden gewesen. Es sei ein Burgfrieden geschlossen worden und w'e n n die Mächte wei tergehen. so daß er in ganz Europa zur Geltung kommt, so sei der Erfolg der Konferenz unbere chenbar. Uber das politische Verhältnis zu Frankreich sage er kein Wort, sondern be halte sich vor, in einem geeigneten Zeitpunkt auf diese Frage zurückzukommen. Später spraH dann Asquith

, der von der Konferenz sagte, dag sie die Welt um keinen Schritt auf dem Wegq der Friedensherstellung weiter gerächt habe. heimatliches. Die Hitze. Zwei Monate vor den Hundstagen ward uns eine Hitze beschert, die das Thermometer! im Schatten fast bis auf 40 Grad Celsius hinauf trieb. Allerdings kann zum allgemeinen Tröste festgestellt werden, daß nicht nur wir unter dieser Wärmewelle leiden, sondern daß auch Frankreich und England derzeit über ganz abnorme Tempera turen klagen. So wird aus London berichtet

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 02.01.1922
Umfang: 8
des Blattes gilt als Abo» nements-Berpflichtung. --------- A«»g«b« täglich n«chmitt«gs t H Uhr. ---------- Nr. 1 Montag» den 2. Aänner 1922 / 3V. Aahrg. Englisch-italienisches Bündnis zur See infolge der französischen Flottenforderungen? Die Abrüstungskonferenz droht cin seltsames Ende zu nehmen. Zum Fiasko in der Frage der Rüstun gen zu Land scheint nun auch der Mißerfolg in der U-Boot-Frage zu kommen. In diesem Augenblick ist das Ergebnis jedenfalls ein neuer Streit , zwischen Frankreich und England

und diefchöne Aussicht auf ein Wettrüsten zwischen den Verbündet e n. Im „Daily Chronicle', der Lloyd George besonders nahe steht, ist das Wort vom „Friedensbrecher Frankreich' gefallen und in der ganzen englischen Öffentlichkeit , zeigt sich die höchste Gereiztheit gegen das französische. .Borgehen. ° England greift nach allerhand Mitteln, um Frank reich umzustimmen. Das eine Mittel soll cin fi nanzieller Druck fein. / Der „Daily Expreß' .meldet aus Washington, Latz eine neue Konferenz anberaumt

werden wird mm Frankreich zu bewegen, von seinen Unterseeboot- Plänen abzugehen. England und die Vereinigten Staaten würden durch die Anwendung finanzieller Machtmittel versuchen, Frankreichs Selbstmord zu verhindern. Der Korrespondent besagt, der allge meine Eindruck sei der, daß Frankreich blindlings den Weg Preußens gehe. Der „Daily Telegraph' findet weiter sehr ernste Worte, um Frankreich zu warnen. „Daily Herald' sagt, Unterseebootkriege be- schlttli'7Z?n ^sK End<' der k Ein anderes Mittel Englands gegen Frank

sein werde, und daß Frankreich aufrichtig sein tverde in der j Angäbe seiner Gründe^ welche es für seine Fordertln- - gen nach ei^cr großen Uuterseeflottc angibt: . Liquidation des alten Österreich durch die Nachfolgestaaten. Im Jänner d. Js. sollen die wirtschaftlichen Verhandlungen in Rom wieder fortgesetzt werden, s. Am 2V. Mäi .v. Js. haben in Rom die wirt schaftlichen Verhandlungen der Nachfolgestaaten, die . aus der alten Monarchie hervorgegangen sind, be- ^ gönnen und bis Mitte Juni nedciuert. Die KoiNe- schen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 01.07.1922
Umfang: 12
der „M. N. N.' — in ihrer Feindschaft gegen die .Slawen, die Italien im Rücken bedroheil und fesseln und für eine große Politik im Mittelmeer' nicht freigeben. In zweiter Linie richten sie sich gegen die Deutschen, die Italien angeblich in der Südtiroler Frage politisch und durch ihre In dustrie wirtschaftlich bedrohen. Sie sind deshalb, ohne von ihren Ansprüchen Frankreich gegenüber uusäugebett/für-das Zusalilmengehen-ulit dem westlichen Nachbarn, den sie angesichts der sinkenden Geburtenziffer des französischen Volkes nicht mehr

fürchten und als dessen künftigen Erben sie sich im stillen betrachten. Da Frankreich in sozialer und politischer Hinsicht die Reaktion in Europa vertritt, fühlen sie sich auch innenpolitisch nach Frankreich hin gezogen. Hinter ihnen steht wirtschaftlich ein Teil der Großindustrie und des Großagriartums. Wäh rend die Nationalfaseisten den Kampf als den Vater aller politischen Dinge betrachten, sehen die S o zialisten in einer allgemeinen, auf die Prole tarier aller Länder gestützten Vereinigung

. Der Korrespondent der „Chieqgo Tribüne' eines Politisch, sozial und wirtschaftlich aus den Fu- > erreicht. Die italienische Politik wird'sich nach den im Haag meldet, daß die holländischen^ Bchör- gen geratenen Europas'. Beide treten deshalb letzten Erklärungen Schanz ers etwa auf folgen- den das Schloß Doorn und Wieringen, wo der für eine Aufrechterhaltung der Entente und für die der Linie entwickeln: Freundschaft mit Frankreich. - deutsche Kaiser und der Kronprinz wohnen, 'alienische Vermittlung

von England im Stiche gelassen. Nach seinem Sturz versuchte Giolitti und seilt Außenminister Sforza den Anschluß an Frank' reich, um mit französischer Vermittlung wenigstens mit den Südslawen zu einem Übereinkommen zu ge langen. Aber der unter französischer Vermittlung zustande gekommene Vertrag von Rapallo (Novem ber 1920) befriedigt weder die Italiener noch die Südslawen, und im nahen Orient. wußte sich Frankreich unter Ausschluß Italiens eine Art von Schutzherrschaft über die Türkei zu verschaffen

. Das folgende Ministerium Äonom i machte unter dem Sozialisten anschließend, die Nittiane r mit dem ! Außenminister Torret ta eine völlig unklare und „Paese', der „Epoca' und dem „Mondo'. Alle j unsichere Politik. Es trat in der oberschlesischen diese Richtungen halten Italien sür eine völlig j Frage auf Kosten Deutschlands für^Frankreich und selbständige Politik nicht stark genug; sie wollen die Polen ein. Es gewann aber weder die einen noch deshalb die Entente und das Pariser Vertrags

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 16.09.1922
Umfang: 12
, daß sich England mit Frankreich und Ita lien bezüglich >der Aufrechterhaltung der Inter- nationalität der Meerengen im Orient in voller Übereinstimmung 'befinde. So soll es wenigstens bleiben, bis die Frage der Meerengen definitiv durch die Friedenskonferenz geregelt ist. Es wurde beschlossen, die See- Und Land st r ei t- kräste cvuf den Dardanellen und in K o n st a n t i no p el zu verstär k en, falls Kemal Pascha einen Angriff aus diese beiden Punkte 'unternehmen sollte. An der demnächst abzuhaltenden

Konserenz werden nicht nur Vngland, Frankreich, Italien, Griechenland und die Türkei, sondern auch Serbien und Ru mänien teilne h m e n, weil diese beiden Staaten an der Systemisierung des Orients stark interessiert sind. Auszug dejr Grrckhen aius Konstchitj/nopel. Ko nstantinopek, 16. September. Die griechische Militärmission hat Mit Ausnahme eines einzigen Militärkommandanten die Stadt verlassen. Bulgalrijen bleibt neutraf. Sofi'a, 16. September. Der Minister des Inneren, Daskalow

, hat Pressevertretern er klärt, daß Bulgarien im griechisch-türkischen Konflikt strengste Neutralität bewahren ynd sich auf keinen Fall in einen Krieg drängen lassen werde. Die Haltung Frankreichs. Paris, 15. September. Die „Hava's'-Agen- tur teilt mit: Nachdem dke Alliierten im März 1921 einen Vertrag unterzeichnet hatten, der den Türken den Besitz Konstantinopels absprach, war Frankreich immer vom Wunsche der Wie derherstellung des Friedens beseelt. In diesem Sinne hat auch Ministerpräsident Po-incare

aus die italienische Note, die die AbbaltUna einer Konferenz über den Oriient empsiehlt, geantwor tet. Sobald die Zusammenkunftsbedingungen festgelegt sind, wird Frankreich auch einen Be vollmächtigten senden. In Erwartung dieser Konferenz will Frankreich im griechisch-türki schen Konflikt nicht intervenieren und bleibt der Ansicht, daß die türkischen Truppen die neu trale Zone respektieren müssen. Bezüglich der Meerengen bleibt Frankreich Ms dem Stand punkt der Freiheit mit der einzigen Einschrän kung, dätz

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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1924
Umfang: 8
, wo doch sonst so viele bedeutend drin gendere Angelegenheiten zu regeln wären. Die sozialdemokratischen Zeitungen betrach ten die Erklärungen Seipels als Kampfansage und erklären, oiesen Kampf aufs schärfste durchführen zu wollen. Kampf gegen die Teuerung. Ein Ernährungsprogramm in Frankreich. Nicht nur in Italien, sondern auch in ande- ^ ren Staaten ist die Teuerung der Nahrungs mittel zu einer bedenklichen Krise ausgewach sen, Amerika nützt..die» Mißernte aus und wu- ' chert mit dem Brotgetreide für Europa

, das nun zu Hilfsmitteln greifen muß, die bald an das i Brotkartensystem erinnern, j Der französische Ackerbauminister Queuille empfing die Pariser Zeitungsvertreter und gab ihnen die Gründe bekannt, weshalb er die Schaffung eines offiziellen Bureaus für die Be lieferung Frankreichs mit Getreide und Mehl beschlossen hat. Die Getreideernte weise ein De fizit von 10 Millionen Zentner aus. Ueber ein solches habe nicht nur Frankreich, sondern auch alle anderen Staaten in Europa zu klagen, weshalb Deutschland und Italien

, damit allzu große Getreideanküuse vermieden würden, be schlossen hätten, zwei Sorten Brot zu erzeugen. Frankreich müsse um jeden Preis trachten, in Zukunft die Getreideeinfuhr einzuschränken. Die Regierung habe - bereits Verträge abge schlossen, damit die Düngerpreise herabgesetzt ! würden. Außerdem aber müsse der Kammer ein Gesetzesvorschlag vorgelegt werden, damit ! Deutschland die Preise des Kalidüngers, wel chen es für die Reparation liefert, herabsetze. Außerdem soll die Einfuhr von Dünger künftig

hin zollfrei erfolgen. Endlich sollen den Land wirten steuerliche Erleichterungen gewährt wer den. welche die Aussaat in größerem Umfang o^ll-iehen. Stützung der französischen Valuta. Tor seiner Abreise nach London speiste Pier- pont Morgan mit Herriot und dem Finanzmini ster Clementel. Man glaubt, daß Frankreich von Morgan keine neue Anleihe bekommen solle, sondern daß die Anleihe von 100 Millio nen Tollar, die es im März zur Stützung des Franken kommen hat und die alle sechs Mo nate fällig

ist — einmal ist die Frist bereits verlängert worden — für 32 Jahre gewährt werden soll, so daß Frankreich wegen der Rück zahlung in keine Verlegenheit käme und jedes mal, wenn der Franken eine größere Baisse er leiden sollle, die notigen Dollarbeträge zur Ver fügung hätte, um eine Stützung der französi schen Valuta vornehmen zu können. — Zwi schen Frankreich und Uruguay ist ein prin zipielles Übereinkommen geschlossen worden, wonach letzteres einen Kredit von 130 Millionen Franken für den Ankauf von Getreide, Lebsnd

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 29.02.1920
Umfang: 16
, die seinerzeit von der Bolschewiken-Regierung aus der Budapester Bank beschlagnahmt wurden. Deutschland. Die Verheiratung der Lehrerinnen in Bayern. Aus München wird berichtet: Der Leh rergesetz-Ausschuß des bayerischen Land tages lehnte in seiner am 19. ds. stattgefun denen Sitzung mit 15 gegen 11 Stimmen die Abänderungsvorlage der Regierung, daß den Lehrerinnen auf Grund der Reichsver fassung das Recht der Verheiratung zu steht, ab. Frankreich. Generalstreik der Eise nbahner in Frank- Während am Donnerstag

der Eisen bahnverkehr in Frankreich noch durch ei nige Züge so halbwegs aufrecht erhalten wurde, wird unter dem 27. Februar aus Paris gemeldet: Der EisenbahnLrstreik in Frankreich ist vollkommen. Seit heute 7 Uhr morgens hat kein Zug die Bahnhöfe verlassen. ^ ^ ' - Die Forderungen Frankreichs. Der Auslandspolitiker des „Matin', Saue^rwe i n, erklärte in einem Lon doner Telegramm, Frankreich verlange von England eine m i l i t ä rische Allianz unabhängig von der Ratifikation des Frie densvertrages

seitens Amerika; ferner ver lange es die Besetzung der Rhein- lande auf solange, als es notwendig er scheine, und die. Erweiterung aus das Ruhrgebiet und außerdem eine dau ernde finanzielle und wirtschaftliche Un- t e r stützun g zum Wiederaufba u. Die räumliche und zeitliche Ausdehnung der Okkupation in den Rheinlanden sei Eng land sehr unangenehm. Dem englischen Oberkommando sei es unangenehm, daß Frankreich schwarze oder marokkanische Truppen dort verwende. Man erklärt, die Ausdehnung

der Okkupation werde Frank reich und Deutschland und in der Folge auch' ganz Europa in einem Zustand erhalten, der weder Krieg noch Frieden sei. Sauerwein erklärt, er habe vor seiner Abreise nach London mit einem französischen Staats mann gesprochen, welcher sagte, Frankreich möge sich selbst Garantien im Rheinlande verschaffen, aber nur im Falle der absoluten Notwendigkeit und als Vorbote einer un mittelbaren Verständigung Frankreichs mit Deutschland. . Rußland. Zwei Friedensangebote Rußlands. Der russische

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 27.05.1921
Umfang: 12
ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Allein da schlägt Briand mit harter Faust da zwischen. Er denkt keineswegs daran Deutsch» land^e wieder hoch kommen zu lassen. Rein ab. Km ab bis auf den Boden, das ist seine Maxime. Zu diesem Zwecke hat Frankreich sich mit Polen verbündet und dem am Boden liegendenZdeutschen Volke einen rücksichtslosen Feind angehetzt, nachdem es die Deutschen völlig wehrlos gemacht. Für einen Engländer muh dieses unwürdige Spiel Frankreichs in Schlesien geradezu

abstoßend wirken. Merkwürdig ist es, daß Frankreich einfach nicht imstande ist, einen begangenen Fehler einzusehen. Das Volk ist doch sonst so intel ligent und gescheit. Aber ein Unrecht einsehen? Das ist zu viel verlangt. So behauptet jetzt ein Teil der französischen Presse, Lloyd George sei nur deshalb für Deutschland, weil er Deutschland schon im Auge habe, um es als Slurmbock gegen Rußland zu gebrauchen. Die englische Presse haut nun noch schärfer zu, weil die Franzosen ihr schlechtes Spiel

zugesprochen wird, haben wir ein neues Elsaß-Lothringen das immer neue Kriege erzeugen wird. Für England find die Gefahren eines Bruches mit Frankreich viel weniger groß als das Uebel. das durch den Entschluß Frankreichs entsteht, Deutschland im Osten und Westen zu ruinieren. Wie der Entenlepresse zu entnehmen, ist der Gegensatz zwischen England und Frank reich in der oberschlesischen Frage ein solcher, daß dos Bestehen der Entente selber einer schweren Krise unterworfen ist. ^ Lloyd George

hat den in seiner bekannten Pfmgstrede ausge sprochenen Grundsatz, daß Polen den Versailler Vertrag strikte einhalten müsse und daher aus dem oberschlesischen Aufstände keinen Nutzen ziehen dürfe, in einer weiteren Rede wieder holt und die englische Presse hat diesen Stand punkt mit Beifall begleitet. In Frankreich herrscht darüber Entrüstung. Es ist offenbar» daß Frankreich Polen gegenüber Verpflichtun gen eingegangen ist, die Oberschlesien betreffen und die nicht anders gedeutet werden können, als Verletzungen

des Versailler Vertrages. Cs wird sich nun entscheiden müssen, wie die Krise zwischen England und Frankreich gelöst wird. Englische Diplomaten versichern, daß die Lage jetzt ebenso schlecht sei. wie im Jahre 1914. Wenn nicht rasch eine Klärung erfolge, stehe ein neuer Krieg bevor. Nach einer Meldung des „Journal' ver sichert man. daß der englische Vertreter in der Rheinlandskommission eilig nach London be- rufen wurde. Diese Reise hänge mit einer Note, die die englische Regierung nach Paris

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.11.1923
Umfang: 8
. Wie Frankreich den Kronprinzen einschätzt. ' Die „Chicago Tribüne' glaubt zu wissen, daß Ministerpräsident Poineare die Beschlag nahme der Hamburger und Bremer Zölle zum Nutzen der Alliierten mit Unter stützung der englischen Flotte sowie die Beset zung von Frankfurt a. M., Elberfeld und Barmen in Aussicht nehme, falls Deutsch land den ExKronprinzen nicht ausliefere. Verschiedene Auffassung in Frankreich und England. Paris, 14. Nov. (Ag. Br.) Die gesamte Re gierungspresse nimmt scharf gegen die Rückkehr

des früheren deutschen Kronprinzen nach Deutschland und die Ablehnung der Militär- Kontrollkommission vonseiten Deutschlands Stellung. „Echo de Paris' schreibt z. B.: Sollte in diesen Angelegenheiten unter den Alliierten keine Einheitsfront herzustellen sein, so wird Frankreich auf eigene Faust die nötigen Sanktionen zu ergreifen wissen und deutsche Hafenstädte und Industrieorte besetzen. London, 14. Nov. (Ag. Br.) „Reuter' stellt in einer etwas scharfen Note fest, daß der Fall der Rückkehr

:!; dieser deutschen Länder durch den Terror französisch bezahlter Lumpenbanden macht sich zum ersten mal eine vereinte Front der alliierten Groß mächte mit Einschluß von Amerika nachdrücklich geltend. Smuts, der Sprecher für das gesamte englische Reich, erklärt mit Curzon Und Bald win, daß Deutschland zusammen bleiben müsse. Der Amerikaner Hughes verlangt den Wieder aufbau des politischen und wirtschaftlichen Rei ches. Verstärkter Druck erfolgt auf Frankreich.. In der großen Rede des südafrikanischen Pre miers

kommt der Satz vor: „Es wäre unge heuerlich, wenn unsere Generqsität gegen Frankreich nur den Erfolg hätte, unsere Riva len (!) in eine günstigere Lage für Angriffs- zwecke zu bringen.' Die früheren Alliierten dro hen Frankreich, ihre eigenen Wege M gehen, und selbst Amerika spricht nicht mehr davon, daß es nur auf gemeinsame Aufforderung han deln könne, sondern ließ die Antwort auf die britische Einladung in einem Satz ausklingen, daß eine separate Aktion der europäischen Geg ner Frankreichs

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
ihnen diese abgeschwgen. Als es ihnen gelungen war, der Wachsamkeit ihrer Be gleiter zu entgehen und nach Norden zu kommen, ereilte sie in Murmansk das Geschick. Nachdem man ihnen sämtliche Papiere abgenommen hatte, wurden sie ins Meer geworfen. Frankreich. 9er neue Ministerpräsident. In der Regierungs erklärung, die am 20. Jänner nachmittags vom Ministerpräsidenten Briand in der Kammer und vom Minister des Innern Marraud im Senat verlesen wurde, heißt es u. a.: Die Regierung weiß, daß die derzeitigen Schwierigkeiten

, die Frankreich nich^ annehmen kann. Frankreich verlangt alles, was ihm zusteht; es ist vernünftig, es verlangt nichts, was unmög lich ist; aber was jetzt geschehen muß, das ist, daß alle Möglichkeiten der Bezahlung seitens des Schuldners in Geld,' in natura und in Beteili gungen aller Art zum Vorteile des Gläubigers durchgeführt werden. Das ist nur Gerechtigkeit. In dieser Beziehung rechnet Briand auf die UnterstützungderVerbündeten,namentlichEnglands, Amerikas, Belgiens und Italiens

zu intervenieren; aber es ist uns unmöglich, zuzulassen, daß die Sowjetarmee unsere Verbündeten angreift. Wir werden uns hüten, unsere militärische Macht zu schwächen. Um stark zu sein, genügt es aber für Frankreich nicht, eine starke Armee, zu haben, es muß auch gesunde Finanzen haben. Um die finanzielle Krise zum Stillstand zu bringen, ist es wesentlich, daß der Staatsschatz nicht mehr die Vergütungen zu übernehmen hat, die D e ut s ch- land schuldig ist. Der wirtschaftliche Wiederaufbau Frankreichs

wird auch eine wertvolle Unterstützung in der Nutzbarmachung der Quellen finden, die uns unsere Kolonien bieten, die uns während des Krieges eine so große Hilfe gewesen sind. Ein umfang reiches Programm zur Entwicklung der wirtschaft lichen Aufrichtung unserer Kolonien durch Taten der Hygiene und des Unterrichtes, die geeignet sind, unseren Untertanen und Schützlingen unsere Zivilisation zu verschaffen, wird Ihnen ohne Ver zug vorgelegt werden. Frankreich wird so bald zum Wohlstand kommen und seinen Vormarsch

unser Erfolg hing. Beim ersten Ansturm wäre Frankreich beinahe vernichtet worden. Nur ein wenig mehr und der Unterseehandelskrieg hätte, anstatt Amerika an unsere Seite zu führen, uns alle durch Hunger zur unbedingten Uebergabe gezwungen. Selbst nach dem 21. März war die Gefahr äußerst groß, für Paris wie für die Kanalhäfen. Es war ein gleiches Wettrennen bis zum Ende. Aber am Ende sind wir sicher durchgekommen, weil die ganze Nation unverwandt zusammenarbeitete, weil unser Volk kerngesund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 01.07.1925
Umfang: 8
er eine Engländerin. In Frankreich oer diente er seinen Unterhalt als Fiünschau- spieler. Seinen ersten großzügigen Streich verübte er in Brüssel im Februar des vorige« Jah res. Seiner Ankunft war schon die Nachricht vorausgegangen, daß ein Abgesandter der roten Rasse, der berühmte Häuptling »Wei ßer Elch-, nach Europa kommen «»erde, um beim Völkerbund die Rechte der Indianer zu vertreten. Die Brüsseler Zeitungen brachten lange Artikel über den indianischen Prinzen. Nach dem Brüsseler Abstecher kehrte La- plante

nach Frankreich zurück und brachte sich wieder eine Zeitlang als Filmschauspie ler fort. Bald trieben ihn aber seine hoch staplerischen Neigungen nach Italien, wo er. dank der Mittel, die ihm die Gräfin Kheven hüller beistellte, das Geld aus vollen Händen um sich warf. In der Stadt Bari wurde er hochgeehrt. Der Triumphzug Laplantes ging dann weiter nach Morenz, Bologna und Venedig. Und alles bezahlte die arme Gräfin Kheven hüller. die samt ihrer Tochter von dem Oel- Händler geradezu fasziniert

Generalstabsoffiziere haben meist ihre Ausbildung in Frankreich selbst oder von Franzosen genossen. Sie standen zu einem großen Teil direkt in fran zösischen Diensten. Aber Painleve versucht eben aus innenpolitischen Gründen bei jeder Gelegenheit. Deutschland zu verdächtigen. Das Hilst noch, wenn in Frankreich die Kriegs- stimmung zu erlahmen droht. lasset m«I verbreitet 6en .l^sncksmsmi'. velcder Mkolee seiner koken kuklsee 6s« meistgelesenste rsedlatt kt. Unerklärte Phänomene m Ragusa. Eine Darstellung aufsehenerregender

veröffentlichten Statistik stehen die Vereinigten Äaaten von Amerika mit Zigaretten pro Kopf und Jahr an der Spitze, ein Weltrekord, der teilweise eine Folge des Alkoholverbotes sein dürste. Unmit telbar hinter Amerika folgt Deutschland mit S99 Zigaretten pro Kopf und Jahr der Be völkerung (ohne Altoholverbot). Daran schlie ßen sich Belgien mit 513 und. in großem Abstand. Italien mit 284 und Frankreich mit 249 Zigaretten. Am wengsten wird nach Aus weis der Statistik in Schweden geraucht, wo jeder Einwohner

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