Seite « .Der Tkrvier' Mittwoch, den IS. April Mt ten, Doumergue, mit dem Zar Nikolaus II, einen Geheimvertrag, der die Grenzen für den kommen den Frieden festsetzte, und dieser Bertrag war nur eine Kopie der Vision des anonymen, französischen militärischen Verfassers der „Austeilung Deutsch lands'. Frankreich erhielt die ganze linke Rheinseite, Baden, die Rheinpfalz und die anderen Länder wie oben zugesprochen. Dieses Projekt eines „Gallischen Friedens' fand »licht die Billigung Wilsons
des Vertrags waren sich seiner Un- ausführt,arkeit wohl bewußt, aber das war gerade der Grund, warum sie ihn so machten und das be rüchtigte „offene Konto' hineinbrachten. Der Ver- trag wurde nicht gemacht, damit Deutschland ihn erfülle, sondern damit es ihn nicht erfüllen könne, Und dadurch Frankreich einen Vorhand gebe, feine Grenzen vorzuschieben, gemäß dem Plan der „Auf teilung Deutschlands.' Im Jänner ISA) deckte Bernhard Dernburg. der frühere deutsche Minister und technische Beirat der deutschen
Friedensdelegation in Versailles, den französischen Plan im „Berliner Tageblatt' auf. 5,Frankreich hat', so schrieb er, „da es seine Absich ten nicht aus dem direkten Weg erreichen konnte, in den Vertrag Bestimmungen hineingebracht, die ihm erlauben, die territorialen Abmachungen nach seinem Geschmack zu ändern. Die Regierung in Pa- xis wird alles tun, um uns zu hindern, unsere Ver pflichtungen zu erfüllen, um sich so das Recht zu sichern, eines schönen Tages das ganze Ruhrge biet zu besetzen und andere Gegenden
werden, weil es ein nationales und wirtschaftli che» Interesse Oesterreichs sei, von einer weiteren Verstümmelung verschont zu bleiben und weil die Sicherheit Italiens es erfordert, daß an seine« Grenzen keine andere Lage geschaffen werde, bevor »icht als Kompeniatk« die ganze Ksterreichiftb» W-age gelöst sei» Angesichts dieser Manöver der bayrischen Na tionalisten (I), welche Frankreich ermutigt und un terstützt hat, habe die italienische Negierung die Pflicht entschieden einzuschreiten. Der Botschafter in Wien Marchese
, um so weiter würden sie verpflichtet sein, zu ge hen. Di,' nackte Wahrheit sei, daß eine neueund furchtbare Epoche begonnen habe, denn Briands Methode sei die Methode der Gewalt. Frankreich verlasse sich auf die volle Unterstützung Englands bei seinen Forderungen an Deutschland. England habe sich zu einer bestimmten Politik ver pflichtet und könne Frankreich jetzt nicht verlassen. Die Aussicht auf Verhinderung eines tiefen Sprun ges in unbekannte Gefahren aufeinanderfolgender unbeschränkter Strasmaßnahmen erscheine hoff nungslos