der Regierung dahin gehen werde, sich mit Frankreich ins Einvernehmen zu setzen. Allerdings wird bezweifelt, daß Frankreich bereit sein werde, sich im abessinischen Konflikt in Gegensatz zu Italien zu setzen, besonders nachdem der Abschluß des deutsch-engli schen Flottenabkommens und andere Dinge so große Erbit te r u n g in Paris hervorgerufen hätten. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" schreibt, der Gedanke, daß England den Völkerbund im Falle einer Fortdauer des italienisch-abesiinischen
Streites zu einem Wirtschaftskrieg gegen Italien auffordern solle, habe in internationalen Kreisen Erstaunen hervorgerufen. Amtlich werde bestritten, daß ein derartiger Beschluß bisher gefaßt worden sei. Die britische Regierung werde Frankreich jetzt fragen, ob es den Völkerbund bei dem Widerstand gegen Italien unterstützen werde. „Daily Telegraph" schreibt, die Minister hofften noch immer, eine Lösung zu finden, die Abessiniens Unabhängig keit wahre und zugleich Italiens wirtschaftliche Forderun gen
weiter, daß Großbritannien vor einigen Tagen Frankreich be nachrichtigt hat, daß der wahrscheinliche Flottenplan Deutschlands ihm nicht mitgeteilt werden könne, wenn es nicht seinerseits Großbritannien und dem Deutschen Reich sein eigenes Bauprogramm mitteile. In Paris bestehe keine Neigung, einem solchen Ersuchen zu willfahren, 1. weil Frankreich der Ansicht ist, daß es auf Grund der englisch-französischen Vereinbarung vom Februar ein Recht darauf hat, über jeden Gedankenaustausch zwischen London und Berlin
unterrichtet zu werden, 2. weil die französischen Flottenerfordernisse von dem Tempo des deutschen Bauprogrammes abhängig sind und 3. weil der britische Standpunkt, wenn er anerkannt würde, tatsächlich darauf hinauskäme, daß Frankreich zu einem System der verhältnismäßigen Stärke nach Washingtoner Muster zurückgebracht würde, einem System, das Frankreich nicht fortzusetzen wünscht. Schließlich bleibt noch das Programm des Völkerbundes, das von Laval sehr ernst genommen wird. Aber die größere