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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1923
Umfang: 8
- Frankreich und der — vorläusg wenigstens — noch diplomatische Konflikt Rußland-Eng land. Wir haben vor einigen Tagen auf merksam gemacht, daß die russisch-englische ! Spannung vielleicht ein Anstoß war für I England, im Vereine mit Italien, die deut- I schc Note schroff abzulehnen, um so mit I Frankreich die Entente fester zu knüpfen. Welleicht beginnt damit eine neue Phase der Entwicklung im europäischen Problem, die nicht zu einer Lösung desfelben. wohl aber Immer tiefer in das allgemeine Chaos führt

Güter. Klassen» I kämpfe, Widerstreit der Veen mit dem Re- l voloer aus der Welt schaffen zu wollen, ist die Iwahnwitzige Tat des Lausanne? Mörders. iLurch Verurteilung Unschuldiger dem eige- Iven Unrecht ein Mäntelchen von Gerechtig- Ileit umhängen zu wollen, ist die Verneinung I«Ien Rechtes. „Verflucht soll sein, wer das ^Aecht beugt!' heißt es in der Bibel. Ob Europa weiß, wohin es steuert? Man betrachte Frankreich! Dort fährt der lImperialismus mit vollen Segeln: Poincare I erklärt, von der Ruhr

nicht abzulassen, bevor IZeutschland nicht den letzten Pfennig bezahlt ^hai. Foch versucht in Warschau und Prag mt den beiden Vasallenstaaten Frankreichs leine Doppelfront gegen Deutschland und Ruß land aufzurichten. General Weygand wurde Inach Syrien gesandt, Kriegspläne gegen die »Türken in der Tasche. Frankreich weiß laicht, daß es aus solcher Politik keinen fried lichen Ausgang mehr gibt. Man betrachte England! Es hat gewiß leine ungeheure Widerstandskraft. Es hat Ibis auf Lloyd George eine einheitliche

Linie Im seiner Politik verfolgt. Letzterer ist aber I durch die Entwaffnung Deutschlands Schritt lauf Schritt vor dem übermächtigen Frank- Inich zurückgewichen. Seine Nachfolger segeln Ztbenfalls im französischen Fahrwasser. Die Iwzlische Note an Deutschland hat weder Fleisch Iiüch Bein. Nach den letzten Erklärungen im INerhaus mochte man glauben, die Lon- I ioner Regierung würde nackensteifer. Lord li^urzon und Stanley Baldwin verurteilten I strenge Frankreich und Belgien: Lord Cecil l nannte

das Vorgehen Frankreichs eine Tat I.reinen preußischen Militarismus': Lord lEalisbury machte auf die gefahrdrohende I Stärke der französischen Luftflotte aufmerk- Isam. Das war alles ganz schön. Dann kam Idas deutsche Angebot, das schroffe Nein IPoincares und England fiel um. Seine IHaltung ist schlapp und seine öffentliche Mei nung lau geworden. Nur gegen Rußland »sieht es in Harnisch. England läßt sich in IEuropa von Frankreich bedrohen, nicht aber Ivon Ruhland in Asien. Rußland weiß, Iwieoiele

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 16
Datum: 23.02.1924
Umfang: 16
der Dinge, die da kommen werden. Die end losen Äammerdedatien und die aufgeregtesten ilieden Poincores haben kaum sür ein paar armselige Tage das weitere Abgleiten des Franken verhindern können. Daraus ergibt sich zunächst, daß die Zeit gegen Frankreich arbeitet. Je länger die Wiederherstellung Europas hinausgeschoben wird, und gerade vom verblendeten Frank reich, desto schwächer wird sinanzpolirisch die Position Frankreichs, Schon jetzt ist es völlig in der Hand seiner Gläubiger

, die ihm in jedem Augenblick die „Hand an die Gurgel' legen können, um das menschenfreundliche Wort jenes französischen Staatsmannes zu wiederholen, mit dem dieser einst die Politik Frankreichs gegen Deutschland kennzeichnete. Die Wiederherstellung Europas wird kommen und die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland wird auch kommen, aber von entscheidender Wichtigkeit ist dabei, daß in diesen Reparationsprozeß Frankreich emp findlich geschwächt eintritt. Solange es noch als schlechthin überlegener Gewallstaat

nun jene Bestimmungen. die für alle Zeiten als ein Denkmal engl!sci>er Staatsdummheik dastehen werden: die totale Wehrlosmachung Deutschlands. Es ist ein Engländer, Mr. I. H. Morgan, em sanati sch«: Deutschenhasser und Professor, im Kriege Spürhund nach deutschen „Greueln' m Belgien und Frankreich, im Frieden eifer volles Mitglied der militärischen Kontroll kommission in Deutschland, der jetzt in einem Küchlein: „The prcsent siate of Germany' zu dem Schluß kommt, der oben wieder gegeben? Einleitungssatz berechtigte

Armee nicht inehr existiert, hat Frankreich nicht aufgehört, unerhört zu rüsten. Dabei fällt es mit jedem Tage der französischen Regierung schwerer, die Notwendigkeit der französischen Rüstun gen der Well plausibel zu inachen. Von Wett rüsten zu reden, wäre völlig abwegig. Es fehlt ja jeder ebenbürtige Gegner. Französische MarsliMe haben mit besorg tem Blick auf die Tiefen Zersetzungscrfchei- nungcn hingewiesen, die die Verwendung «iirr Kriegertruppe, die sich einst im Kriege nicht ohne Ruhm

erschütterten Staatsfinanzen und macht jeden Reformversuch von vornherein aussichtslos. Jetzt hat freilich der französische Finanzmwifter beim Kriegsminister durchge setzt, daß olle Angehörigen der im besetzten Gebiete stationierten französischen Truppen in diese Gebiete abzuschieben sind. Daher kom men die empörenden Neuanforderungen an Wohnungen am Rhein und an der Ruhr, die die Wohnungsnot der gequälten Bevölkerung noch mehr erhöhen. Es gibt also nichts, was zurzeit so über flüssig und für Frankreich

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 24.02.1923
Umfang: 8
der Unterpräfektur Bozen. Der Unterpräfekt Dr. Go ttardi. An leine Sossnungen ans England! ^ Aus den nähern Berichten über die neueste ^uamentsrede Lloyd Georges ergibt sich, ^bemüht war, das Unangenehme, das er Franzosen sagen wollte, möglichst zu ver- ZUMN. Er ist sogar soweit gegangen, daß er Frankreich versicherte, daß England im Falle bewaffneten deutschen Widerstandes doch ^ i^ankreich halten würde. Dieses Wort klärt ^Sachlage für die Franzosen wie für die putschen. Jedenfalls ist es geeignet

beraus -7^7, sie 2,cav?«ry- ' kvefte, die Frankreich vor dem Zusam menbruche retten sollten. — Lloyd Geo-rge fuhr fort: Die englische Freundschaft für Frank reich und seine Bevölkerung besteht nach wie vor. Die französische Aktion hat sich als eine falsche Richtung erwiesen. Das wird Frankreich selber früher oder später einsehen. Die franzö sische Aktion ist auf dem falschen Wege. England konnte sich dieser Operation unmöglich anschließen, und die einzige Haltung, die es einnehmen konnte

, war die, welche die eng lische Regierung in Wirklichkeit eingenommen hat, ohne zugleich die guten Beziehungen mit Frankreich zu gefährden. Es fällt schwer, zu glauben, daß Frankreich bei der Besetzung der Ruhr einzig und allein den Gedanken hatte, sich bezahlt zu machen, denn die Bezahlung der Reparationen wird «dadurch nicht erreicht. Ich glaube, daß Frankreich im Gegenteil ganz an dere Absichten verfolgt. Bonar Law habe sein Möglichstes getan, um die guten Beziehungen zu Frankreich aufrecht zuerhalten. Hber

Frankreich hat diese guten Beziehungen selber zerstört. Es hat sich um die englische Freundschaft wenig geküm mert. Frankreich kann natürlich Deutschland den Hals zuschnüren, wer aber glaubt, daß diese Politik irgendwelche positive Resul tate Zeitigen wi^d. irrt sich. Wenn in Deutsch land Unruhen ausbrechen würden, so wäre dies eine größere Gefahr sür England und Frankreich, als für Deutschland selbst. Es wäre die größte Gefahr für Europa. Ich habe vorge schlagen, daß Frankreich mit Deutschland

sich einigen soll. Frankreich hat dies aber ab- gellehnt. Dessenungeachtet würde England an Frankreichs Seite ste hen, wenn Deutschland es mit Waf fengewalt angreisen sollte. Soweit Lloyd George. Das genügt wohl nach allen Seiten. Abschied des ReglerungskommWrs von Bozen. Der Regierungskommissär der Stadt Bozen Dr. Augusto Guerriero hat nachstehende Kundmachung angeschlagen: . Mitbürger! In wenigen Tagen verlasse ich diese Stadt, die mir so lieb geworden ist, wie nur mein Heimatland. Die ganze Bevölkerung, sei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.07.1923
Umfang: 8
außenpolitischen Leitartikel —, daß England mit Deutschland ein Sonderabkommen über die Reparationen trifft und dam:t die bisherige moralische Isolierung Frankreichs und Belgiens zu einer tatsächlichen macht. Von großer Bedeutung ist auch die Meldung, daß Papst seine Intervention in der Reparatwnsfrage noch fortsetzen will, was zu einer noch stärkeren Einkreisung Frankreichs führen wird. Frankreich fühlt sich aber heute als der Herr Europas, sodaß es sich durch alle diese Maßnahmen

noch nicht zu einem radikalen Einlenken gedrängt sehen wird. Inzwischen steigt Deutschlands Aar. Saß und Elend. .. Die englische Geduld erschöpft. London, 6. Juli. »Daily Telegraf' meldet, daß Lord Cur- zon sich dem französischen Botschafter gegen über geäußert habe, dag die Geduld des eng lischen Volkes und der englischen Regierung nahezu erschöpft sei. Die englische Regierung würde, wenn auch wider ihren Willen, ge zwungen fein, eine Sonderaktion ein- zuleiten, wenn Frankreich seinen Standpunkt nicht ändere. Der Londoner

Korrespondent des „Ber liner Tageblattes' faßt die Ansicht der eng lischen diplomatischen kreise über die Ruhr und Reparations-Frage dahin zusammen, daß man an die Möglichkeit eines Ueberein- kommens mit Frankreich nicht glaube. England hat volle Handlungsfreiheit. Wichtige Erklärung Baldwins. London. 6, Juli. Im Unter Haufe erklärte Ministerpräsident Baldwin. daß nichts so sehr zur Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und den Vereinigten Staslsn beige- tragen habe, als Englands

hat für den Fall, daß es England nicht gelingen sollte, mit Frankreich und Belgien zu einer Einigung in den oben zitierten Fragen zu kommen. weitere Intervention de» Papstes? München, ö. Juli. Die bayerische Voltsparleikorrespondenz erklärt in einem längeren Artikel, der offen bar nach vorheriger Fühlungnahme mit politischen Kreisen geschrieben wurde, daß so wohl der Papstbrief an den kardinal Ga- sparri als auch der an den Nuntius in Mün chen nur die Einleitung zu einer Interven tion des Papstes

die Verschärfung des englisch-französischen Gegensatzes. Bis heute hat es Frankreich unterlassen, eine schriftliche Antwort auf das bekannte englische Memorandum vom 13. Juni zu gebe». Mündlich hat der französische Botschafter ge stern die Antwort erteilt: wenn die darüber verbreiteten Informationen richtig sind, dann ist sie einer verschleierten Ablehnung des eng lischen Vermittlungswillens gleichzuhalten. Frankreich besteh! auf dem Londoner Zah lungsplan von 1!)21, der heute allgemein als unmöglich anerkannt

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 25.07.1922
Umfang: 8
Frank heute in der Schweiz mit rund 40 Centimes bewer tet wird, so ist das für den Siegerstaat Frankreich nicht viel tröstlicher als ein Markkurs von etwa 1 C'entime für das besiegte und mit unerfüllbaren Goldmarkverpflichtungen belastete Deutschland. Die Hoffnung, aus deutschen Reparationszahlungen das Budget in Ordnung zu bringen, wird mit jedem Kurssturz der deutschen Mark, die auch den Frank, wenn auch bis jetzt noch in respektvollem Anstände, mit sich reißt, immer geringer. Deshalb müßte

auch Frankreich in seinem eigensten Interesse bereit sein, zu . einer Herabsetzung der deutschen Reparat» ons-- schuld die Hand zu bieten, deren unerträgliche Hohe die letzte Ursache auch der französischen Finanzschwie- ?igkeiten ist. . * » w. Wien, 2 5. Juli. Die amtlichen Kurse der Wiener Devisenzentrale lauten: Amsterdam 13.085, Agram 99.85, Berlin 66.85, Budapest 22.76, Lon don 149.200, Mailand 1588.50, Dollar 33.475. Paris 2797, Prag 724, Warschau 5.44, Zürich 6393. . w. Valutaverkehr in Innsbruck

einer immer mehr zunehmenden Entfrem dung zwischen dem englischen und dem französischen Volk ein Ende gemacht werden könnte. Über eine der Hauptschwierigkeiten, auf die er dabei stieße drückt er sich wie folgt aus: „Das französische Volk hat mit Bezug auf die Zustände in Deutschland ganz falsche Ansichten, welche ihm die von der Regierung kontrollierte Presse einflößte. Tatsächlich ist die Armut in Deutschland im Mittelstand und in der Arbeiter klasse unvergleichlich schlimmerals die Armut m Frankreich

. Die Franzosen glauben aberund selbst die französischen Sozialisten glauben das —, daß Deutschland in Wohlstand schwimmt, daß es- den Krieg im wirtschaftlichen Sinn gewonnen und Frankreich ihn verloren hat. Sie können daher nichk verstehen, warum man die Deutschen nicht zum Zah len zwingen sollte. Sie haben die naivsten Ideen, wie man das anfangen sollte. Volkswirtschaft ist' selbst unter seinen hervorragenden Staatsmännern eine beinahe unbekannte Wissenschaft und noch viel mehr unter den Massen. Sie glauben

, daß es in Deutschland „Geld' gibt, und daß es nichts Ein-^ facheres in der Welt geben könnte, als daß fran zösische Soldaten nach Deutschland hineinmar schiere n, das „Geld' nehmen, nach Frankreich- bringen und dort unter die erwartungsvolle Bevöl kerung verteilen sollten.' Es ist noch gar nicht so lange her, daß ähnliche- Illusionen auch von der Mehrheit der englischen Blätter genährt wurden, und zum mindesten die- „Daily Mail' und die „Evening News' versichern auch heute noch ihren Lesern Tag um Tag

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Volksblatt
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Seite 8 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
Seite 8 Die englische Politik. Die englische Politik hat ihren Charakter verändert, seit Bonar Law zurückgetreten und Bja-ldwin sein Nachfolger geworden ist; sie ist zielbewußter geworden; ' die Epoche der „wohlwollenden Impotenz' scheint in der Tat vorüber. Freilich will oder mutz auch Baldwin einen Bruch mit Frankreich oermeiden und die Reparationsfrage nicht gegen, sondern in Ge meinschaft mit Frankreich lösen. Und wäh rend sich bereits die Linien einer neuen engli schen Einkreisung leise

abzuzeichnen beginnen, die diesmal um Frankreich herum gezogen wird (Italien, Belgien, vielleicht auch Bulgarien, von Deutschland nicht zu reden), die aber erst in Iahren wirksam werden kann, arbeiten Bald win und Curzon an dem schweren Werk, zu ei ner Einigung mit Poincare zu gelangen. England will Frankreich dazu bringen, eine internationale Konserenz zur Regelung der Re parationsfrage zu beschicken, an der auch Deutsch land teilnehmen soll. Wie gewöhnlich, wenn sich die Aussicht auf eine friedliche

Wider standes kann Aufnahme der Arbeit in den Kohlengruben bedeuten. Poincare hat zwingende Gründe, sie zu wünschen. Es ist ihm gelungen, die Kohlen, die auf den Halden der Ruhrbergwerke abgelagert waren, zum gro ßen Teil auf den militarisierten deutschen Bah nen nach Frankreich zu schaffen. Sobald jedoch die Haldenvorräte erschöpft sind, kann er keine Kohle mehr absenden. Darum sollen jetzt die Bergleute wieder in die Schächte einfabren und Kohlen heraufbringen, die nach Frankreich ver laden

. Es war sehr klug von englischer Seite, den Franzosen zu fragen, was. er sich unter Aufgabe des passiven Widerstandes vorstellt. Poincare hat augenscheinlich an der Antwort zu würgen. Da-, auf die englische Gegenfrage seitens Frankreich noch nie eine Antwort einaetroffen ist, nimmt sich sehr merkwürdig aus. bedeutet aber, daß die von Curzon angebahnten franzö sisch-englischen Besprechungen nur einen voll kommen negativen Erfolg gehabt haben, daß «von dem Standpunkt Englands, trotz allen gu ten Willens

' in Gang zu bringen. Man versucht jetzt in London auf eine, der bisherigen überfreundli chen Sprache fast entgegengesetzte. Weise auf Poincare zu wirken. Die neue Weise wird cha rakterisiert durch die Veröffentlichung der fran zösischen Rheinlandpläne im Londoner „LBser- ver', und noch stärker durch die Erklärungen des britischen Premierministers im Unterhaus» die Englands Entschluß, seine Luftflotte zu ver stärken, begründeten. Frankreich hat sich eine Riesenarmee, wie dergleichen noch nie eine euro

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1923
Umfang: 8
gesagh England solle wieder die Iso lierungspolitik aufgreifen, doch müsse heute be dacht werden, daß man im Zeitalter der L u f t- k a m P f e lebe und daß deshalb England keine Insel mehr, sondern unlösbar mit dem Geschicke Europas verbunden l fei. England müsse das Aeußerste tun, um Europa den Frieden zu bringen. ' , , - . ch - ^ ^ ^ - Der Hauptgedanke, der sich durch diese Rede hindurchzieht wie ein roter Faden und sie be herrscht, ist die F u r ch t E ngla n ds vor Frankreich. Wir leben

im Zeitalter der Luft- kämpfe und Frankreich hat die größte Luft flotte, darum ist England bedroht und Angriffen ausgesetzt, die ihm nicht mehr erlauben, sich von den europäischen Händeln nach Belieben zurück zuziehen und Europa sich selber zü überlassen. Der englische Minister fühlt, daß Frankreich ohne in der Rührfrage und in der Reparations- fräge Erfolge erreicht zu haben, keine Ruhe geben werde und daß ^es auf die Friedensbemü hungen Englands nicht eingehen werde. Da liegt nun dw große Gefahr

für Deutschland. Die Worte des Englischen Ministers lassen durch blicken. daß England, um Frankreich umzustim men. schMßlich für die entsprechenden Erfolge Frankreichs in her Ruhr- und Reparationsfrage eintreten werde. Was das für Deutschland be deuten kann ist leicht zu erraten. Es besteht die Gefahr, daß England wie auch schon in der Ver gangenheit, auf Deutschland, fei es durch gute Ratschläge oder dringliche Noten eiiwn Druck im Sinns der französischen Aspirationen aus-- üben wird. Es ist gar

. nicht ausgeschlossen, daß England sich zum Büttel Frankreichs hergibt. So groß ist in England die Furcht vor den französischen Luftgeschwadern. Der gewesene französische Kriegsminister droht mit Krieg. Auf ernem Kongreß der französischen Re serveoffiziere in Reims hielt am Sonntag der frühere Kriegsminister lLefebvre) eine Rede, in der er zunächst erklärte, daß die Besetzung der Ruhr schon vor vier Iahren von Frank reich vorgesehen worden sei. Frankreich könne von gewissen Alliierten nicht' verstanden

werden, denen n u r ein p a ar Schi ffe in den Grund gebohrt wurden. Amerika könne Sit feinem übertriebenen Idealismus Frankreich gleichfalls nicht verstehen, und finde es lang weilig, daß Frankreich beständig von (Keldbe- dürfnissen rede. Seit dem 15. Oktober 1922 funktioniere die Kontrolle Nollets in Deutsch land nicht mehr. Seit dieser Zeit habe Deutsch land von neuem Schiffe und Flugzeuge ge baut. Deutschland wolle nicht bezahlen. Frank reich müsse sich daher auf den Krieg vorbereiten. „Seid gew

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.12.1922
Umfang: 8
, uns auch in den 'Krieg für die Wiedergewinnung Elsaß-Lothringens hinetnzuführen. Da die Deut schen unvorsichtig genug waren, durch ihren Mottenbau auch vie Engländer auf unsere Seite & treiben, die ohnehin von der größten Eifer- i auf die wirtschaftliche Blüte und Rivalität des deutschen Volkes erfüllt waren, fo waren wir ja des Sieges sicher. Aber wie war es möglich. Frankreich wegen einer Frage an der unteren Donau, die feinem Jntereffe so fern lag, in den Krieg zu führen? Eine ganze Reibe von, französischen

. Das im Jahre 1893 abgeschloffene Bündnis mir Rußland war ein rein defensives. Delcaffö hatte es 1899 von der bloßen Verteidigung auf dis Erhaltung des europäischen Gleichgewichtes er weitert. Sobald nun PoinvarL 1612 Mnister des Auswärtigen geworden war, verständigte er di« Russen dahin, daß sie unter allen Umstän den bei der PoMk, die sie machen würden, Frankreich an ihrer Sette finden würden. Ein gmckliche, Geschick hatte es gefügt, daß durch das Auswärtige Amt gehen, sondern mit ihm persönlich oerhandeü

im Ministerium den Wechsel verfügt habe. Da DelcaffL der Nachfolger von Louis war, so wußte in Petersburg sofort alle Well, was dieser Wechsel z» bedeuten habe, und immer wie der ließ PoincarL durch Jswolski nach Peters burg melden, daß dte Entente bei einem Zusam menstoß mtt Deutschland nach dem Urteil der Fachmänner de« Sieges sicher sei und daß Ruß land sich auf Frankreich verlassen könne. W i r ! >aben den Russen das Geld, ihr« Rü- tungen zu vervollftü7Ü>ig«n und ihr Bahnnetz auszubauen. Mr knüpften

durch den Bries- wechsel Carnbon — Grey Englarw an unser« Wiang. Die wichtigste aller Maßregeln aber war die Einführung der dreijährigen Dienstzeit, die nicht nur die miMrische 'Kraft Frankreichs gewaltig stetgerte, sondern auch dl« Russen Swang, die Entscheidung in nicht zu langer Frist herbetzuführen. da Frankreich eine solche Last nicht bis ins Unendliche zu tragen fähig war. Man muh zu gestehen, daß der deutsche Kaiser wiedecholl. man darf sogar sagen, unermüdlich Versuche gemacht bat, sich Frankreich mtt

wir ihm zwar die Kriegsschuld zu, hatten aber einen immerhin erheblichen militärischen Nachteil. Wenn umge kehrt Rußland zuerst mobilisiert«, so war das militärisch vorteilhaft, für die offenlliche Mei nung in Frankreich aber, bie nur emeni Verteidi gungskrieg wollte, sehr schädlich. Wir schlugen den Ruffen vor, allmählich zu mobilisieren, weil dann sehr bald ein Punkt emtreten muht«, Deutschland das nicht länger mit sehen konnte wo seinerseits die GesamtmobtlksteruTvg verfügte, den Krieg begann

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 21.09.1921
Umfang: 6
Schiffahrt einfach verbietet.' Diesen Forderungen des schweizerischen Dundesrates wurde auf der Friedenskonferenz nicht siattgegeben, im Ge genteil, Frankreich kann den Seitenkanal bauen und damit die schweizerische Rheinschiffahrt beseitigen. Professor Schmidt wies selbst darauf hin, daß der erste Geograph Frankreichs be tont hot, Frankreich und das Elsaß hätten kein Interesse an einer Verlängerung der Rheinschiffahrt bis Bafel. Und Daniel Mieg, der Vizepräsident der Mühlhauser

für die Schweiz eine Lebensfrage bedeutet. Die westliche Schwesterrepublik ist nun daran, die Entwicklung der schweizerischen Rheinschiffahrt ein- für allemal zu verhindern. Der aus Deutschland importierte Schweizer Dr. Schmidt stellt dies alles mit großem Bedauern fest, fügt aber trotzdem an dieses Bedauern den Satz: „Man hat es in der Schweiz begrüßt, daß Frankreich wieder in den Rheinfragen mitzusprechen hat.' Die Sympathie fiir Frank reich ist bei manchen Eidgenossen merkwürdigerweise so groß

, daß sie darüber die Interessen der Schweiz vollständig ver kennen und vergessen. Nach den Erfahrungen die die Schweiz in der Zonenfroge mit Frankreich gemacht hat, haben mir auch bezüglich der Rheinschiffahrt wenig Erfreuliches zu erwarten. Wenn wir auch noch so laut unser Recht auf die freie Fahrt betonen, so werden die Franzosen doch nur ihre eigenen Vorteile verfolgen und sich um unsere Rechte einen blauen Teufel kümmern. So lange Frankreich die Vorherrschaft in Europa ausübt, wird es seiner Ucberlieferung

, daß Frankreich in Rbein- ragen das maßgebend« Wort zu sagen hat, so verdient diese änderbare Haltung die Zurückweisung und den Tadel eines eben ehrlichen Eidgenossen. Praktische Anschlußarbeik. Dr. N-, Wien, int Scpt. 1921;. Ueber den Anschluß Deutschösterreichs an dis Deutsche Reich ist seit dem NovemLerumsturze viel gesprochen und ge schrieben worden. Die Vereinigung dev österreichischen Al pe nlönoer mit 'wm Deutschen Reiche, die unbedingt kommen M u ß. ist in letzter Zeit durch einige erfreuliche

und wie die Verweige rung einer einfachen Maßnahme der Gerechtigkeit Deutsch land gegenüber verteidigt wird. Die Aufrechterhaltung der Sanktionen, nachdem Deutschland die Reparationsbödingungen angenommen Hatte, hätte der deutschen Regierung ernstlichen Schaden zugofügt. Dabei hänge von der augenblicklichen deutschen Regierung die Stetigkeit Europas ab. Es fei von äußerster Wichtigkeit, daß die Sanktionen rasch beseitigt wer den. Sogar das Büro Reuter, das Sprachrohr der Regierung, kritisiert Frankreich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.03.1923
Umfang: 4
der Wiedevgutmachuna. was eine Jahresersparnis von zwei Milliarden Fran ken bedeutete. Seit dem Ruhrabenteuer lie fert Deutschland an Frankreich keine Kohle mehr. Die Schluß folaeruna daraus ist, das; Frankreichs Haushalt mit zwei Milliarden mehr belastet wird. Nach dem neuesten Ausweise der Bank von Frankreich ist in der letzten Januar woche der Notenumlauf um 303. Her Bor schuß an Ken Staat um Sl)v Millionen Fran ken gestiegen. In normalen Zeiten waren 100 Franken, gleich 19 Dollar, jetzt haben 100 Franken

, nach dem Nuhr- einmarsch, schwankt der Preis zwischen 150, 200 Franken und darüber. Dabei sind die Kohlenlager von Straßburg bereits geleert. In ganz Elsaß-Lohtringen ist die Kohlen versorgung gefährdet. In Lothringen ist der größte Teil der Hochöfen wegen Koksmangel ausgeblasen worden. Der Eisenbahnverkehr in Frankreich hat erheblick>e Störungen er fahren. Infolge der Weigerung des deutschen Eisenbahnpersonals, den französischen Be fehlen zu gehorchen, ist die französische Re gierung gezwungen

, französische Eisenbahner nach dem Rtchrgebiet zu entsenden. Dieses Personal aber ist mjt der Technik des deut schen Verkehrsapparates nicht vertraut und ist daher auch nicht imstande, irgendeinen geregelten Dienst für Frankreich in Gang zu bringen. Außerdem herrscht unter diesen französischen Eisenbahnern wie auch unter einem großen Teil des Militärs Unzufrie denheit darüber, das; man zu einem Kamps qegen eine waffenlose Bevölkerung Verwen dung findet. Trotz aller Gewaltanwendung ist es den Franzosen

in den zwei Monaten der Ruhrbesetzung nur gelungen, gegen 400 Waggons, d. h. etwa 650.000 Tonnen Kohle, nach Frankreich zu schaffen, während die sonst von Deutschland in dieser Zeit gelie ferte Kohlemnenge drei Millionen Tonnen betragen hätte. Zusammenstöße der von französischen Eisenbahnern im Ruhrgebiet geführten Militärzüge sind an der Tages ordnung. Im Sachgebiet streiken sämtliche Berg arbeiter. Auch in den lothringischen Depar tements wird in den Bergwerken gestreikt. Kurz: das französische

Gewerkschaftsbund einberufen waren. Auch aus Sclmieden wer den ähnliche Proteftversammlunnen gemel det. Der englische Premierminister Bonar Law erklärte am 14. ds. im Parlament, er sei von vornherein überzeugt gelvesen, Frankreich würde mit der Ruhraktion einen Schritt tun. der unheilvoll sein wiird.', nicht Nur für Deutschland, sondern für Frankreich selbst. Er sei der Ansicht, daß die Lage düster sei. Alle dies? Tatsachen beweisen, daß durch den frivolen Einbruch ins Ruhraebiet die Stellung Frankreichs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 18.12.1922
Umfang: 6
. als Garantie für die unmöglichen Wiedergutmachungsleistungen. Also Poin care wollte die Ruhrkohle! Der Poincare hat vor einigen Tagen gesagt, gleich nach Abbruch der letzten Londoner Konferenz, in Frankreich gebe es keine Partei, die so un vernünftig sei, die Besetzung der Rheinlande anzustreben. Lloyd George aber holt zum Keulenhieb aus, den der Gallier nicht wird parieren können, wenn er mit rücksichtsloser Offenheit sagt: „In Frankreich gibt es ein parke Partei» die den Rhein als natürliche Grenze

einer Rheinrepublik einer scharfen Kritik: Alle deutschen Beamten müß ten entlassen werden: eine Rheinrepublit würde aus dem großen Wirtschaftsgebiete Deutschlands herausgeschnitten sein; von französischen Truppen besetzt, müßten die Söhne dieses Landes im französisch-belgi schen Heer K^egsdienste gegen ihr Mutter land leisten: Lle Innen- und Außenpolitik würde von Frankreich oder Belgien bestimmt werden: es wäre das Zerrbild einer freien Republik: es wäre eine schlecht bemäntelte Annexion: für «inen

'solchen Fehlgriff müßten nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt Kosten' und Verantwortung tragen. Lloyd George betont, nicht Vorurteil gegen Frank reich bestimme ihn zu solchen Enthüllungen, sondern die Pflicht, eine Politik, die den Frie den der Welt bedroht, zu verneinen. Sine amerikanische Anleihe au Deutschland. — Frankreich mutz aber versöhnliche Politik machen. — Der Zollar von 8M auf MV Aark gesunken. sonders Sie Farmer seien es, die am meisten eine Regelung der europäischen Verhältnisse fordern

. Im Laufe des ge strigen Tages sind hier wichtige Melduygen eingelaufen, wonach die Vereinigten Staaten von Nordamerika sich entschlossen haben, m die Regelung der Reparationsfrage einzugrei fen, wenn Frankreich auf die Besetzung des Ruhrgebietes verzichtet und eine versöhnli chere Politik beginnt. Neuorientierung der französischem Politik? Gleichzeitig wird aus Paris gemeldet, daß die französische Regierung nicht an die Be setzung des Ruhrgebietes denke, so daß man in dieser Hinsicht

von einer Neuorientierung der französischen Politik, reden könne. Poin care werde wahrscheinlich im Verlause des Monats Jänner zurücktreten. Der Pariser „Temps' schreibt, daß Frankreich nichts da gegen haben könne, wenn die Vereinigten Staaten Deutschland unterstützen, nur darf das nicht auf Kosten Frankreichs geschehen. Damit sällt wieder eine Maske von Frank reichs politischer Seele. Gerade jetzt erscheint der Artikel Lloyd Georges, wo sich ein ver ändertes Bild aufzeigt, im Kampf um die Ruhr. Poincare ist in Nöten

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.12.1922
Umfang: 8
will den Nki?in. Ein neuer Artikel Lloyd Georges befaßt sich mit der französischen Rhxinpolitik, die der Verfasser als eine Dummheit und Verbrechen zugleich mißbilligt. Die Behauptung im letzten Artikel Lloyd Geor ges, daß Frankreich eine starke Partei besitze, di? den Rhein als die natürliche Grenze ihres Landes betrachte, habe einen Sturm entrüsteter Zurückwei sung und Nbleugnung hervorgerufen. Man er klärte, das sei eine boshafte Erfindung. Manche äußern ihr Erstaunen über die Unverschämtheit

- einer solchen Verleumdung. Wo ist diese Partei? Frankreich weiß nichts von ihr. Ist dieses Unge heuer nicht das Hirnaeivinst eines Feindes von Frankreich? Was habe ich behauptet? fragt Lloyd George und zitiert wörtlich: „Es gab in Frankreich eine starke Partei, die Herrn Clemenceau zu der Forderung drängte, daß man den Rhein als natürliche Grenze ihres Lan des erkläre und die überwältigende Niederlage Deutschlands dazu benütze, das französische Gebiet bis . zu diesem schicksalsreichen Strom auszudeh nen

der Friedenskonferenz befaßt wa ren. Für Wochen und Monate bildete das Streben nach dem Rhein den Hintergrund aller Manöver. Ob es sich um den Völkerbund handelte, um die deutsche Motte oder das Statut von Fiume, wir wußten, in Wirklichkeit ging es um den Rhein. Wie viel würde Frankreich verlangen? so stand die Frage auf der einen Seite, wie viel würden wir Alliierten bewilligen? auf der anderen. Immer deherrschte der Lobende Kampf um den Rhein die Diskussion, gleich- Dezember 13SS gültig, welches Thema gerade

auf der Tagesordnung war^.' . - . . . ......... Aber Erinnerungen, die nicht protokolliert wur den, find wenig wertvolle Zeugnisse, wenn sie nicht in greifbaren Beweisen Bestätigung finden. .Gibt es solche-Beweise? Ich will einige anführen- Es gab eine Partei, die den Rhein^als die einzig natürliche Grenze Frankreichs betrachtete — chls starke Partei — ein starker Mann ihr Wortführer — in vielen Beziehungen der stärkste Mann i» Frankreich — Marschall F o.ch. Am 19. April 191S erschien in der Londoner „Times

in der Rrage der französischen Osl- grenze. Man muß sich stets vor Augen halten-, daß ein großer Teil der öffentlichen Meinung Frankreich die Festlegung der Rheinlinie als Ostgrenze Frank reichs gefordert hat.' Ich könnte, wenn nötig, zahllose Leitartikel und Reden französischer Politiker zitieren. Franklin Bouillon und Tardieu billigten die Forderung, oaß Deutschland bis zum Rhein amputiert werden solle. Bei der feierlichen Aufnahme des Marschalls Foch in die französische Akademie sagte Poincare

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
Angriff zu nehmen. Man hofft, daß Briand trog seiner entschieden nationalen Gesinnm»g sich diesen Erwägungen nicht verschließen wird. In der Ans wird Italien bei der Konferenz, wenn diese überhaupt kommen wird, strikte Neutralität einnehmen, ohne sich fn dieser Frage zu exponieren, da nach Auffassung der italienischen Di plomatie die Entscheidung in der Anschlußfrage letzten Endes davon abhängt, ob Frankreich, England und Amerika an der finanziellen Wiederaufrichtung Oesterreichs das erforderliche

gegenüber Deutsch land und erklärte, es hieße jede Gerechtigkeit verkennen, wenn die Urheber des Unglücks, die die zivilisierte Welt angegriffen babxn, der Strafe entgingen. Unser System schließt jedoch keineswegs die systematische Anwendung von Gewalt gegen über Deutschland in sich. Die Behauptung, daß Frankreich seine Forderungen bisher deshalb nicht bekannt gegeben habe, um die Bezahlung brutal zu fordern und damit imperialistische Zwecke zu verfolgen, erkläre der Minister vor aller Welt für unwahr

. Frankreich ist bereit, über die Zahlungsunfähigke u sprechen, die man as Unbehagen zu zerstreuen, Nebel zu zerteilen, die den Frieden noch verhüllen. Aber Frankreichs Langmut darf nicht als Zeichen der Schwäche auf- gefaßt werden. Der Ministerpräsident werde alle Bemühun gen bet den Verbündeten aufwenden, um solche Ergebnisse zu erzielen, die Frankreich gestatten, keine fiskalischen Anstren gungen machen zu müssen. Daß Deutschland von vornbereln die Unmöglichkeit zu zahlen entgegenhält

mit seinen Verbündeten ■ '»takelt vusch- lteren, wenn Frankreich nicht zu wäre. Der Ministerpräsident betont dt« Notwendigkeit eint. Dar and die Möglichkeit zu nehmen, seinen Verpflichtungen zu enr. chlüpfen. Sobald Deutschlands Schuld festgesetzt und seine Lei. tungsfähigkeit klargestellt sein werde, werde es dem Zwanq? nicht entschlüpfen können. Wir werden unseren Verbündeten verständlich machen, daß es im Interesse aller gelegen ist, die Wohltat eines dauernden Friedens zu erlangen. Bezüglich der Auflösung

Debatte wurde die Ver. rauenstagesordnung mit 475 gegen 68 Stimmen angenom men. ; uitflSn Italienische Stimmen über Briand» kablnelk. Die italienische Presse widmet dem Kabinett Briand fetten günstige Artikel. So schreibt der „Mellaggero', Briand ist ein aufrichtiger Freund Italiens und hat dies wiederholt bewiesen. Die Zusammensetzung des Kabinetts läßt erkennen, daß die Rachkriegsintereffen in Frankreich energisch verteidigt werden sollen, ohne daß man eine für alle Teile gleich ruinöse Politik

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1923
Umfang: 8
sei. und zwar mZt Rücksicht sowohl auf die gestellten Bedingun gen. auf das Fehlen von Garantien als auch hinsichtlich der gebotenen Summe. Die Ab lehnung erfolgte einstimmig. Die »Agence Haoas' führt dazn aus: lleber die Bedingungen, die der deutsche Reichskauz, ler stellt, nämlich Räumung des Ruhrgebietes. Verzicht auf Sanktionen und Aufhebung des Pfandrechtes könne Frankreich nicht einmal diskutieren. Dazu komme noch die Fortsetzung des passiven Widerstandes. Geradezu beleidi- gend sei

es, daß die deutsche Reichsregierung für ihr Angebot nicht einmal Garantien stelle, die unter die Besümnngen des Versailler Der- träges fallen. Der Betrey. den Deutschland biete, sei vollkommen unzulänglich. Es sei überhaupt merkwürdig, wie Deutschland jetzt dazu komme, Z0 Milliarden zu bieten während es im Jahre 1SZ1 noch tZ2 Milliarden zahlen wollte. Von diesen ZV Milliarden würde Frankreich höchstens S Milliarden bekommen, womit m«m nicht einmal die zerstörten Gebixte ' aufbauen könne. Frankreich und Belgien

Wi derstand felsenfest und unüberwindlich sei. Ebenso wenig sei es bestimmt, daß die Alliier ten nur mit einer einzigen Note Deutschland antworten werden. Es sei vielmehr leicht mög lich, daß zwei Noten nach Berlin übermittelt werden und zwar die eine als Antwort der Mehrheit und eine als Antwort der Minder- heit. Scharfmachern in Paris. Paris, 4. Mai. Zur deutschen Note schrei ben die Pariser Zeitungen u. a.: »Malin': Frankreich und Belgien werden im Ruhrgebiet bleiben, bis Deutschland sei nen

Verpflichtungen vollkommen nachgekom men ist. „Petit Parisien': Das deutsche Angebot enthält nichts Brauchbares und kann nicht als Grundlage für Verhandlungen dienen. »Ganlols': Deutschland zieht den Ruin vor, denn es hosst durch seinen Zusammen bruch eine Weltkatastrophe herauszubeschwö- reu. „Journal': Für Frankreich gibt es nur zwei Garantien: die Loyalität oder die Ohn macht des Gegners. Wir wissen, was wir von der Loyalität Deutschlands zu halten haben, daher müssen wir für dessen Ohnmacht sorgen

keiner Lösung näher bringe. Frankreich und Belgien täten gegen daran, die Note gut zn prüfen, bevor sie antworten. An Deutschland läge es aber, seine sinnlose Politik der offenen Obstruktion auszugeben. »Daily Telegraph' ist der Meinung, daß man alle Hoffnungen auf Einleitung von Verhandlungen fahren lassen müsse. »Daily Herald' überschreibt seinen Leit artikel mit den Worten »Dem Frieden nicht näher' und tritt dafür ein. daß die englische Regierung alles tne, um die Parteien zu sammenzubringen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.07.1923
Umfang: 6
Tardieu« Von Dr. Alphons Nobel. Derjenige irrt, der glaubt, Poincare sei der nationalistische Politiker Frankreichs. Dem ist nicht so. Nicht nur, daß in Frank reich wie anderswo ein Haufen sich faschi stisch gebähre>ch»r iiebeirnationalisten, sich um ein paar übergeschnappte Literaten scharend, Diktaturgelüste zeigt — es gibt mich eine durchaus ernstlMfe national!- stische Opposition gegen Poin- care, die zum mindesten die gleiche Bedeu tung wie die pazifistische Opposition in Frankreich besitzt

. Diese nationalistische Opposition hat keinerlei innenpolitische ilm- fttnOdeen (wie wie französischen Faschisten unter Daudet, .Maurvas), sondern beschränkt sich auf außenpolitische Ziele. Was kaum glaublich, oder doch nur ein Witz erscheint, ist m Frankreich möglich: die Gruppe wirft einem Poincare Schwäche, Nachgiebigkeit und Ziellosigkeit in seiner Außenpolitik vor. Sie beschuldigt ihn der Preisgabe des Versailler Vertrags. Ja, sie klagt Ihn der Preisgabe des französischen Sieges an und verbreitet im Lande

, aber robustere und lau tere Tardieu. Es verlohnt sich schon, diesen Andreas Tardieu einmal näher anzusehen: vieles in der französischen Politik wird kla rer, hat man einmal einiges von der Lauf bahn dieses Führersdes nationalistischen Frankreich gehört. Diese Laufbahn geht durch Schmutz, durch Sumpf und durch Skandale. Esistalso die typische Laufbahn eines französischen Politikers. Er be gann als Journalist, wurde akadem. Lehrer, Börsenspekulant, fungierte als Jurist lind trat ins Parlament ein, ließ

selbst, aber doch nicht viel mehr als sein Strohnrann war. Diese Gesellschaft wollte deir Kongo erschließen. Das war zu der Zeit, als Frankreich Sine Ecke von Kongo an Deutsch-Kamerun abtrat. Dadurch erlitt Tardieus Gesellschaft, wie sie behaup tete, großen Schaden, der französische Staat ' wurde auf Schadenersatz verklagt -und das französische Kolonialministerium übergab taktvollerweise HerrnTard! eu selbst die Bearbeitung der Schadenersatzklage. Dank seinen Bemühungen mußte der fran zösische Staat zahlen. Aber unglücklicher

die Bearbei tung der amerikanischen Kriegslieferungen für Frankreich. Mit Kriegsende holte ihn Ckemeneeau wieder nach Paris und hier fplelte TaMeu die welthistorische Nolle des Verfassers des Versailler Dokumentes. Deshalb kann man es ja schließlich Tar dieu nicht übelnehmen, wenn er auf diesen dicken Band sehr stolz ist und außerdem be hauptet, außer ihm uirtd Clemenoeau hätte Ihn kein französischer Staatsmann der Nach kriegszeit verstanden. Wenn man Tardieu darauf hinweist, daß der Versailler Vertrag

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 19.08.1922
Umfang: 12
eme Million Mark wert ist, gilt die neue Psän- ^ Poincares. Hiebei ist noch nicht ab ziehen, ob Frankreich die Eisel nicht auch noch Sprungbrett zum benachbarten Hunsrück der gleichfalls sehr wertvolle staat- Me Waldungen besitzt. Außer diesen beiden TÄ'Muppen liegen im besetzten Gebiet die k« m? ^^^r großen bayerischen Staätsforste er Pfalz und die fiskalischen Waldungen des lederrheins im Kölner und Düsseldorfer Be zirk. ^ Es sind jedoch nicht, nur die in den deutschen ^raatsforsten liegenden

Goldmillionen, die ö^^reichs Politik locken. Die deutschen ^Förstereien gehören zu den wenigen BeHör en des besetzten Gebietes, die bisher ohne al „Bozner Nachrichten', den 19. u. 20. August 192^ liierte Einmischung arbeiten konnten. Mit ei nem jagdliebenden französischen Vicomte als Kontrollosfizier wäre auch diesen Behörden die Selbständigkeit genommen. Den linksrheinischen Staatsforsten entspre chen rechtsrheinisch die fiskalischen Berg- w e rk e, die Frankreich als Pfandobjekt an sich reißen möchte

von insgesamt 23 Werken auf 11 Werke verringert. Durch den Genfer Spruch, der den einheitlichen Wirt schaftskörper Oberschlesiens zerriß, sind die ober- schlesischen staatlichen Bergwerke überwiegend an Polen gefallen. So bleiben dem preußischen Staat nur noch ^die staatlichen Zechen Westfalens. Jetzt streckt auch nach ihnen Frankreich seine Hand aus. Hefahr für M Entente bei einem französischen Sonderangrifs gegen Deutschland. Aus Paris wird gemeldet: Der Vertreter des „Neuyork Herald

. Er Habe erklärt, falls das fran zösische Parlament Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland beschließen werde, sowrt das eng lische Parlament einzuberufen, um MaßnaAien zur Verhütung einer Katastrophe zu beschließen. Warnungen an Frankreich. Die Londoner Presse bringt in Sperrdruck die Worte des Reichskanzlers Dr. Wirth: „Erst Brot für das Volk, dann Reparationen!' und weist mit Besorgnis auf den unerhörten Sturz der Mark und die ständigen Preissteigerungen in Deutschland hin.' „Pall Mall and Globe' sagt, gewaltsame

Maßnahmen werden nur einen mo-' ralischen und wirtschaftlichen Zusammen bruch in Deutschland herbeiführen und den Ausbruch des Bolschewismus und eine Erneue rung der Kriegszustände in ganz Eu- r o p a zur Folge Haben. „Daily Expreß' schreibt: Frankreich würde außerstande sein, selbst wirt schaftliche Strafmaßnahmen gegenüber Deutsch land zu erzwingen, ohne dabei den Friedens vertrag zu verletzen. „Westminster Gazette' erklärt, Poineare könne seine Aktionen nicht zur Durchführung bringen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 31.07.1925
Umfang: 10
rechtlich besetzten Gebietes hat begonnen und wird, geht sie in diesem Tempo weiter, Mitte August tatsächlich vollzogen sein. Dieser Termin, der 15. August 1925, ist für die Räumung vom Londoner Abkommen bestimmt, das einen Bertrag nicht nur zwischen Deutschland und Frankreich, sondern auch zwischen Frankreich und feine« Alliierten darstellt. Alles dies darf nicht vergesse» ' werden, soll man die Tatsache d§r Räumung, die an sich gewiß erfreulich ist, als Zeichen französi scher Stimmungen

nicht überschätzen. Sie ist ein Ergebnis der Nüchternheit der neudeutschen AuS- landspolitik, und das beste ist, man betrachtet und bewertet sie mit derselben Nüchternheit. Gewiß könnte Frankreich, wie seinerzeit für die Besetzung, nun auch wieder für ihre Verlängerung, ja, Ver ewigung Vorwände finden. Dieser Mutwille würde es aber um die übrigen Früchte des Londoner Paktes, also des Dawes-Abkommens, bringen, da doch Deutschland nicht gezwungen werden könnte, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen, wenn Frank reich

seinerseits nicht erfüllt, wozu es sich ver pflichtet hat. Auch würde nunmehr ein neuer Rechtsbruch Frankreichs nicht nur Deutschland, sondem auch den eigenen Alliierten entgegen gestellt, in den Tagen eines Kolonialkrieges keine angenehme Position. Das allein mag Frankreich bestimmt haben, vielleicht das erstemal seit sechs Jahren, Deutschland gegenüber korrekt und loyal zu sein — und soweit ist, wie gesagt, die Be deutung der Ruhrräumung als französischen Ge fühlsbarometers nicht zu überschätzen

, die dessen wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen. Die Bahnlinien Fcz — Tanger und Metilla — Taza wären gemeinsam von Spaniel und Frankreich in Betrieb zu setzen. Der Rifstaat ist ermächtigt eine stehende Armee zu halten und verpflichtet sich, in der französischen Zone keine panmohammc- danische Propaganda zu betreiben. Abd el Krim verzichtet auf Reparationen und gibt die Gefange nen ohne Lösegeld zurück. Die Friedensvorschläge Abd el KrimS finden in der Pariser Vresse keine günstige Aufnahme, nicht einmal bei oer

Linkspresse. Painleve erklärte im Ministerrat, daß die Regierung von einem Friedens anbot Abd el Krims amtlich keine Kenntnis besitze. Wie die „Times' aus Tanger melden, soll Abd el Krim die französich-spamsche Note dahin beantwortet haben, daß er bereit sei die Feind seligkeiten einzustellen uüd wegen eines Dauer friedens zu unterhandeln, unter der Voraussetzung, daß sich Frankreich und Spanien feierlich ver pflichten, die Unabhängigkeit des Rifgebietes sicher zustellen und daß die Verhandlungen

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 07.06.1922
Umfang: 4
, daß Frankreich von seinem Rechte zu Sondcraktionen gegen Tciitschlimd nicht abgehen länge und sich für die Zu kunft ans allen Gebieten freie Hand behalte. Nainens > der Sozialdemokraten erklärte Sei»bat: ,.Wir ver urteilen Ihre Politik, weil sie Frankreich isoliert. Nach Genna nnd nach den Diskussionen mit der Reparations- kvmmission iirnß jeder Franzose begreifen, daß die »virt- schaftlichen Interessen Deutschlands und Frankreichs eng verbuudeii sind und daß Deutschland nur zahlen kauii, wenn es Geld

verdient. Wir werden keine kriegerischen Aktionen dulden. Frankreich muß zur Politik der Re volution zurückkehren und allen .Völkern die Freiheit bringen.' *, D e r s ch >v e d i s ch - r n s s i s ch e Vertrag a b g c- le.Hu t. Ter russisch-schwedische Handelsvertrag ist'in der Zweiten. Kammer mit 105 gegen 91 Stimmen der Sozialisten und Kommunisten abgelehnt »norden. Da die Sozialisten und Kommunisten in der Kammer JOG Stiui- ineil. haben, war ein Teil der Linken nicht antvesend. Die Erste Kammer

Metallarbeiter eingetroffen. Bei ihrer Ausschif fung »viirden sie von den russischen Arbeitern begeistert begrüßt. Die englische Arbeiterpartei für Neu wahlen. Ans London »vird gemeldet: Der Arbeiter führer Frank Hodge sagte in einer Rede, cs sei höchste Zeit, daß daö englische Volk seine Meinung durch Nen- wahlen kilndgebe. Diese sollten nicht mehr verzögert »verden; denn nur durch sie könne man genau erfahre», ob' England mit Frankreich brechen, mtb in Beziehungen zu Rußland und Deutschland trete»» solle

, oder ob matt letztgenannte beiden Länder verlassen und gleichzeitig mit Frankreich zugrunde gehen, »volle. sAincri ka geht nicht na ch H a a g. In der ! Antwort auf die offiziöse Einladung Amerikas zur Haager Konferenz erklärte die amerikairische Regicruirg, die Haager Konferenz als Fortsetzung voll Genna zu betrachte»r und deshalb nicht dorthin zu konnne». Nun sind die alliierten Botschafter int Wnshingtoirer Staats- s departement vorstellig geworden und haben, ersucht, Aine- | rika möge wenigstens

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.04.1924
Umfang: 4
am 15. April auf ldem Bankett der RMtalsogialistWen Partei gehalten Hai. Leid«? aber sind die Mpkdtungen darüber sehr widerspruchsvoll gerade in den wichtigsten Ab- Mtzen^ so dvh man ein klares Bild nicht ge winnen tonn!. Während es z. V. in der „Deut schen Mg. Zeitung,' heißi, daß Frankreich mit der Wiederherstelkmg der ökonomischen und f.s- kattslchon Einheit im Pringip einverstanden! sei, so weit die deutschen Leistungen MrRichitei-t ge- wocdeni wären, heißit es in der 'Woffs-MeHung: „sobald Frankreich

«feinen? Anteil an den Repa rationen, erbauen hat'. Das ist beides edw^s gang Verschiedenes. Während die erste Version nur bedeuten würde, daß Frankreich zunächst einmal den deutschen Z>ahlunlgswMen schen will, heißt die zweite, entsprechend der bisherigen Politiik Poinvares, dajß er nicht aus dem Rachr- lgediet herausgchi, «He niilcht die gesamten Zah- mngen geleistet sind. Mr diese letzte Auf fassung spricht auch seine Bemerkung, daß nur eine äkxkerung eintrete»» Me, damit im Notfälle Frankreich

bereit, wenn Großbritannien sich zum Abschluß des Sicherheitsvertrages mit Frankreich herbeilaßt. Ebenfalls wird nach Ostern die Zahl der Besatzungstvuppen um 4<M Mann verringert werden. Wegen Freilassung von Gefangenen. Berlin, IS. April. Zwischen de? deutschen und sranzSflschen Regierung sind schon seit eini- ger Zeit Verhandlungen wegen der Freilassung ver politischen Gefangenen au» de» besetzten Ge bieten im Gange. In diesen Tagen sind denn auch sechs Deutsche, die jahrelang in den fran zösischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 05.07.1923
Umfang: 6
o»a der jetzigen Regierung nicht nur nichts z» erwarten hat, wenn sie sich nicht dem Limlscsto' anschließt, sondern daß nebenbei An einzelne ohne Rücksicht auf seine Ab- Ja» iwnzWch.emMe Zu-S. l Frankreich zieht die Berhavdluuseu iu die Lange. — Unmut der englischen Presse. Paris, 4. Juli. i Die ^Agence Havas' mÄde» aus ! Das Exposee. das der französische Botschafter ^ vor Lord Curzon entwickelte, enthält nur all-! gemein? Grundsatz?, »hue eim- Aniniori i darzufjellea. Ts wurde kein Sckriktstäik ' unerreicht

wo den s.'! und Vilsen >L!n- druck auch nicht secheh'i habe. London, S. Juli. Zn ?nglis 'ien Regiecungskreisen michl >!ch immer nichi die Ztnsicht geltend, da?; >n!t Frankreich in der Rexarationssrage keine Einigung zu erzielen fem wird. Lord Earzon habe bei d?n Unterredungen mit dem fran zösischen Botschafter darauf hingewiesen. doß der französische Standpunkt der Räumung der befehlen Gebiete nach Maßgabe der deut schen Zahlungen deshalb unhaltbar sei. weil durch die Besetzung Deutschlands Zahlung«,- s l-mmnnz

! zwischen der englischen und französischen Re- > gierung anstatt zu einer Annäherung der ! Standpunkte zu einer Zuspitzung der ^ Lage geführt haben. »Times- erklären. Frankreich wolle von England genau wissen, welche Politik es l eigentlich verfolge. ' „Daily Telegraph' schreibt, daß Lord Cur- zon von den Erklärungen des französischen schwächt rrerde. dag eine Räumung überhaupt in Frage gestellt sei. Die belgische Antwort gleich der französischen. Brüssel. 4. Juli. Der belgische Botschafter in London hat Lord Turzon

die belgische Antwort aus die beiden ersten Fragen der britischen Denkschrift bezüglich des Wider standes im Ruhrgebiet überreicht. Die Ant wort ist de? französischen gleichlautend. Eine römische Stimme. Rom, 5. Juli. „Giornale di Roma- meint, die Aenßerung des Reuterfchen Büros, daß die Drohung des „Obferver' verfrüht sei. lasse erkennen, dag England auf jeden Fall trotz seiner Bemü hungen. einen Bruch mit Frankreich zu ver meiden, entschlossen sei. die Angebote der deutschen IZote nicht fallen zu lassen

, lieber die Art. wie England diese beiden Gesichts punkte vereinen werde, lasse sich heute aller dings nichts voraussagen. Der Wolf im Schafspelz. Paris. 5. Juli. Bei der Enhüllung eines Denkmals für die amerikanischen gefallenen Kriegsfreiwilligen hielt poincare eine Rede, in der er unter anderem erklärte: Die Menschheit werde n.-1'l zulassen, daß Deutschland jetzt den Sieg der Alliierten in das Gegenteil verwandte. Frank reich brauche heute Friedensfreiwillige, die Frankreich In der ganzen Welt

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