dasselbe Recht in Anspruch nehmen für uns. Wir kommen heute auf Thiers Rede über die Einheit Italiens zurück, weil in dieser noch andere Momente gegen die Intervention geltend gemacht werden, die für uns ganz so gut gelten, wie für Frankreich. Vor Allem die Frage: wie stellt sich das übrige Europa zu Italien und seiner mit der Besitznahme NomS vollendeter Einheit? Thiers weist mit Recht darauf hin: Rußland be günstigt dieselbe, Preußen und England gleichfalls. Vom österreichischen Standpunkte
aus können wir noch hinzusetzen: Frankreich muß sie sich ebenfalls gefallen lassen, weil es in seiner jetzigen Lage nichts dagegen thun kann. Sollte irgend eine europäische Macht nun doch den König von Italien aus Rom vertreiben auf die Gefahr hin, damit in einen Krieg ver wickelt zn werden, nicht blos mit Italien, son dern auch mit Rußland, mit Preußisch-Deutsch- laud, vielleicht selbst mit England und oben drein mit dem Bewußtsein, all diesen Mächten ge genüber allein zu stehen? Die eine Macht allein und die ganze Welt
, auch Diejenigen, die nicht zu den Waffen greifen gegen dieselbe? So argnmentirt Thiers in Frankreich, so muß ver nünftiger Weise auch jeder Oesterreicher argumen- tiren, auch wenn ihm die Vernichtung des Kirchen staates, zu welcher wir der Kirche ihrer geistigen Hebung wegen geradezu Glück wünschen, tief in'S Herz schneidet? Dies vorausgeschickt, theilen wir noch Folgendes aus Thiers Rede nach ihrem Wortlaute mit: „Alle protestantischen, schismatischen und selbst katholischen Mächte stehen in den besten
, mit den Nothwendigkeiten meiner Lage. Lassen Sie ab, von mir eine Politik zu verlangen, welche nicht kon sequent sein würde, wenn ich sie bis zu Ende durch führen wollte. Glaube mau nicht, wie man eS in Frank reich aus Unverstand, außerhalb Frankreich aus Bosheit sagt, daß in dieser Politik der Hinterge danke an einen nahen oder zukünftigen Krieg ver borgen liege. Das ist nicht der Fäll, und ich sage das, damit man eS allerwärtS höre. Ja, die Politik der Regierung, welcher Sie Ihr Vertrauen geschenkt
haben und welche dasselbe nur in soweit bewahren will, als ihre Akte es verdienen, keinen Tag, keine Stunde mehr, die Politik dieser Regierung ist der Friede. Wir wollen den KriegSpfad nicht wieder eröff nen, aber wir wollen Frankreich der Rolle wieder würdig machen, die eS in der Welt stets gespielt hat, und die es zu spielen würdig ist; denn wenn es Verluste erlitten, so erkläre ich in aller Aufrich tigkeit, ohne Eitelkeit und mit Ueberzeugung» daß die Wurzel seiner Größe unbeschädigt ist. Frankreich hat noch Alles, was eS nöthig