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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1867
Umfang: 4
also früher der übrigen Departements (von 36) noch 73 gab, ist diese Zahl jetzt (unt r 39) aiif 46 heruntergesunken. Das ist immerhin erfreulich, wenn man erwägt, wie sehr iin Argen trotz, .alldem in.' Frankreich 'noch' Hie^VolMildunzvlnAHmd wie bitter-? wenig cc ^bedeuten will, wenn man so'4inenHonskWiönspflichtigenl Ulster 'die'Zahl der -WsssMen 'aufnimmt, der^ein^paar Sachen leseN! und KÄHdü^ftiA^aufd ^Papier niäken ^kann. Wie üMefähr die weib^ liche 'Bevölkerüttg sichzur männlichen stellt

hat, und den sie noch'weiter- zu machen im Begriff ist. Allein in den mehr als 32,000 Schulen l für Erwachsene, welche also nicht die eigeNt^iche'/Schülsuzend? lehren, gab es im verfiossenen^ Winter 829,555 Schüler; das'ist ersreulich. Daß aber fast die Hälfte dieser erwächsenen'Franzosen, nämlich 357,000 mit dem ABC und dem Einmäleins ihre Stu dien anfangen mußten, das ist die tranrige Seite. - Wir hatten Gelegenheit, den Stand der Volksbildung im östlichen und nördlichen Frankreich aus eigener Anschauung kennen

zu lernen. Es ist unglaublich, wie häufig män selbst hier unter oer ältern Bevölkerung selbst angesehenen Leuten begegnet, welche des Lesens und Schreibens unkundig sind. Und doch ist gerade Ost- und Nordfrankreich das Paradies der französischen Schulbil dung. Im günstigsten Falle sind die Kenntnisse gering. Freilich weiß so ein Franzose, der das ABC nicht kennt, viel mehr aus sich und seiner Unkenntniß zu machen, als der noch so gut geschulte deutsche Bauer. Wer sich in Frankreich — d. h. auf dem Lande

„eines namhaften Oesterr'ei- chers« eine Zuschrift, der wir folgende Stellen entnehmen: „Wenn man in dieser Zeit in Frankreich lebt, Und rings um sich her den Kommentar zu der Sprache der Zeitungen sich zu bilden in den Stand gesetzt ist, so wird man nach und nach bis znr größten Un geduld erfüllt von Sorge und Betrübniß über die Irrthümer, denen man sich jenseits des Rheins hingiebt. Will unser liebes Oester reich eine Allianz mit Frankreich eingehen, so spielt es dabei die Rolle weiter, welche eben ein edler

Prinz unseres Kaiserhauses in ' erschütternder Weise ausgespielt hat, d. h. es läßt sich wieder und wieder aus's neue von Frankreich blenden und täuschen? Warum sucht Frankreich Oesterreichs Allianz? Deutschland hat einen un- gemein großen Triumpf gefeiert, und steht in diesem Augenblicke Frankreich gegenüber in dem von den Franzosen selbst getheilten Bewüsüsein' vollkommener Unabhängigkeit und Ebenbürtigkeit. Die« ses Ziel ist erreicht worden aus Kosten der Theilnahme Oesterreichs

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.06.1932
Umfang: 16
die vierte am meisten kommentiert worden ist: Die Eventualität künftiger deutscher Zah lungen würde im französischen Lager betont, im britischen Lager jedoch rein theoretisch aufgefaßt. Mit aller gebotenen Vorsicht wird man daher sagen dürfen, daß die britisch-französische Partie in dem schicksalsschweren diplomatischen Schach spiel in Lausanne unentschieden ausgegangen ist. Die Briten traten darauf ihren Platz am Schach brett den Deutschen ab. Frankreich, das unter den Großmächten in Lau sanne isoliert

war. hat bisher geschickt operiert. Cs hat gleich zu Anfang mit der raschen Unter zeichnung der Fünfmächte-Erklärung seinen guten Willen bekundet und nachher seine These in voll endeter Haltung — ebenso freundschaftlich wie entschlossen — verteidigt. Es schien in die Not wendigkeit verseht zu werden, auf das britische Prosett mit einem Gegenprosekt zu antworten. Gs hat sich diesem Druck taktisch gewandt ent zogen. Von Frankreich werden Zugeständnisse verlangt: es ist bereit, sie zu gewähren, sieht

ihres jetzigen Bestandes abaebaut werden: die Landheere auf eine verwickelte, aber bei gutem Willen nicht undurchführbare Art und Weise, die Flotten aus Grund der Flottenabkommen von Washington und London, wobei letzteres auch für Frankreich und Italien zur Anwendung gelangen soll. Die Zahl der Unterseebote soll für jeden. Staat auf höchstens 40 Stück mit einem Gesamtgehalt von 35.000 Tonnen beschränkt werden, wobei die Maximal- größe des Unterseebootes 1200 Tonnen nicht überschreiten

werden kann, und daß die Initiative, die nächst dem russischen Vorschlag das «eitest- aehende Abrüstungsproaramm .darstelle, von Deutschland auf das wärmste begrüßt werden müßte. Scharfe Kritik in Frankreich Der amerikanische Abrüstungs-Vorschlag fin det in Paris einzig im sozialistischen „Popu- laire' unbedingte Zustimmung. Der Sozia- iistensührer Leon Blum stellt die Ueberein» stimmung desselben mit dem sozialistischen Programm fest und beschwört die französische Regcerung, auf die Aufforderung Hoovers mit Ja zu antworten

. Die radikale Presse äußert B ' ') sehr zurückhaltend. Die „Republique' reibt, daß die amerikanische Botschaft die französische Negierung vor einen ernsten Gewissenskonflikt stelle, angesichts der Isolie rung Frankreichs cn Lausanne und Genf. Das „Oeuvre' spielt aus die inoffizielle Verbindung des Abrüstungsvorschlages mit dem Schulden problem an und schreibt, Frankreich würde greifbare Zugeständnisse zu machen haben gegen fragliche Vorteile. Die gesamte übrige Presse übt an der Ini tiative Hoovers scharfe

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 18.07.1935
Umfang: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

verwickelt, der dann mehr als Am Donnerstag, 11. Juli, hat der neu« eng lische Außenminister Sir Samuel Haare im Unterhaus bei einer Debatte in* einer längeren Rede Erklärungen über die auswärtige Polittk abgegeben. Seine Erklärungen haben nicht einen neuen Kurs der britischen Regierung gezeigt- sondern ihre Außenpolitik lediglich nnt un gewohnter Bestimmtheit umschrieben. Besonderen Anlaß hat man in Frankreich, über- diese Veränderung gegenüber der ziemlich verschwommenen Sprache des früheren englischen

Politik gegenüber dem Kontinent kann man die Er klärung des Herrn Hoare über die tatsächliche Grundlage der Zusammenarbeit mit Frankreich bettachten. Die beiden Westmächtt. sagte der Minister, seien in erster Linie für die Gestaltung der europäischen Verhältnisse im Jahre 1919 verantwortlich und hätten demgemäß auch eine besonder« Verantwortung für die Aenderungen, die unter dem Drucke der Entwicklung an ver damals geschaffenen Ordnung Europa» heute vorgenommen würden. Au» diesem Grunde hätten

Großbritannien und Frankreich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet, und „aus triftigen Gründen gemeinsamen Interesses' würden sie diese Zusammenarbeit auch in Zukunst fottsetzen. Für die deutschen Erwartun gen auf eine engere Zusammenarbeit mit Eng land bedeuten diese Ausführungen des brittschen Staatsmannes — vorausgesetzt, daß sie ganz ehrlich und vorbehaltlos gemeint seien, was be, Politikern lange nicht immer der Fall sein soll — zweifellos eine'gewisse Ernüchterung. Daß Hoare der gemeinsamen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
v«e Z «De» Landsmann^ Mittwoch, den 24. Zun? 1925. meurt Frankreich, wurden ihm die beiden Vorteile des jetzigen Daseins Polens ver lorengehen: Kettenhund Frankreichs an der Nanke DeutsOands und Hindernis einer gemeinsamen deutsch-russischen Grenze. Wie steht es mit Viesen fra-ng. BMrchtungen? Em krasser Zerfall Polens scheint ausge schlossen. Es gibt viele Deutsche, die daran Bmiben, aber sie berücksichtigen nicht das polnische Nationalgefühl, dos trotz aller Par teifehden ungemein hestig

, zumal wenn man bedenkt, daß Polen auch in Litauen einen Feind hat, und daß ihm die Tschechoslowakei trotz aller Ver einbarungen mindestens sehr zurückhaltend gegenübersteht. Solange Polen auf nichts als auf Frankreich vertraut, solange wird es schwach sein, weil es darüber die Beziehungen zu seinen Nachbarn versäumt. Und indem Frankreich PÄen immer wieder an sich zu fesseln sucht, leistet es ihm einen Bärendienst, für den sich Polen je eher desto besser bedan ken sollte. Frankreich

, welches mit seinen Nachbarn in Frieden lebt, ist ein starkes Polen — das ist der Karidinalsatz, den Frankreich an die Spitze feines politischen Programms schreiben sollte. Ein solches Polen zugrmckegurichten, wird weder Ruß land noch Deutschland in den Sinn kommen, denn weder Rußland noch Deutschland haben Lust, Millionen der schwierigen National polen in ihren Grenzen zu haben. Bei näherer Ueberlegung also ist die pol nische Frage, und damit der Kern des fran zösisch-deutschen wie des französisch-russischen Änvernchmens

weit weniger verwickelt, als es zunächst den Anschein hat. Polen ist in sei nem jetzigen Dasein sowohl für sich selber wie auch für seinen Schutzpalron Frankreich kein Vorteil, sondern ein Nachteil. Deshalb wäre eine leise Abwendung von Polen keineswegs eine Preisgabe durch Frankreich, sondern im Gegenteil eine Stärkung des polnischen Staa tes, und damit auch «ine Stärkung der fran zösischen Republik. Frankreich gewinnt, indem es Polen aus gerechte Grenzen verweist, nicht nur die Freundischast

, sondern die VerwirklZchung des SclbstbiMmmungs» rechts der polnischen Nation, das weder von Rußland noch von Deutschland jemals bestrit ten werden wird. Frankreich würde aber noch etwas viel Wichtigeres damit erzielen. Jetzt hat es ewig Angst vor geheimen Abmachungen Deutschlands mit Rußland, Tritt es jedoch dem Verhältnis Deutschland-Rußland be:. so ist es unmittelbar beteiligt am europäi schen Osten, viel uiiinittelbarcr als irgendeine Beziehung Frankreichs zu Polen jemals er reichen könnte. Frankreich hat durch Polen

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 07.07.1934
Umfang: 16
Auch der deutschnationalc Altminister Trevi- ranuc-, ein Freund des Altreichskanzlers Brü ning. soll crschosten worden sein. Schleicher mb Frankreich Berlin, 8. Juli. Eine Meldung der Agentur „United Preß' aus London, angeblich von seiten glaubwürdiger diplomatischer Vertreter einer großen nicht- europäischen Macht, besagt: Frankreich soll be reits vor einigen Wochen über «in Komplott Schleichers gegen Hitler unterrichtet gewesen sein. Die am 38. Juni abgegebene offizielle deutsche Mitteilung

haben, dem Vertreter einer europäischen Macht in Paris mitzuteilen, daß Frankreich nicht bereit sei, Deutschland irgendwelche Kon- zesflonen in der Rüstungsfrage zu machen, da die Tage des Hitler-Regimes in Deutschland gezählt seien. Wie der „United Preß' weiter mitgeteilt wird, soll Barthou bei dieser Gelegenheit ver traulich erzählt haben, daß in Deutschland ein Komplott gegen Hitler bestehe, dessen treibende Kraft eben der frühere Reichskanzler General v. Schleicher sei. Der Londoner Gewährsmann der „United

über die kürzlich« Reise des Kriegsministers Lord Hailsham nach Frankreich, über den bevorstehenden Besuch Barthous in London und ob die britische Regierung ohne Befragung des Völkerbundes ein Abkommen mit Frankreich bezüglich einer gemeinsamen Aktion für den Fall des Ausbruches von Feindseligkeiten in Europa schließen wolle oder geschlossen Hab«. Baldwin erwiderte, der Besuch Heilshams in Frankreich sei nur durch den Wunsch englischer Offiziere nach einer Jnstruktionsreise nach den französischen

Schlachtfeldern herbeigeführt wor den, bezüglich des Besuches Barthous verwies er auf frühere Erklärungen Simons und zum dritten Punkte der Anfrage antwortete er ver neinend. Hierauf fragte Morgan Jones, ob auch der Besuch Weuganos in England ebenso unpolitischer Natur war wie jener Hailshams in Frankreich, insbesondere, ob bei diesen Besuchen keine Ehren pflichten eingegangen wurden, wie es bei den Besuchen im Jahre 191-1 geschah. Baldwin ant wortete: „Nein: es hat bei diesen Besuchen weiter nichts gegeben

, als was ich in meiner Antwort gesagt habe.' Die Erklärungen Simons, auf die sich Bald win bezog, besagten, daß der Besuch Barthous in London Gelegenheit bieten werde, jene Fra gen zu beraten, an denen England und Frank reich interessiert llnd. Kunterbunt *** Frankreich. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph' wird Barthou, der am Sonn tag nachmittags in London eintreffen wird, nicht erst am Mittwoch nach Frankreich zurück kehren. wie ursprünglich geplant war. sondern schon am Dienstag. Der Grund für diese Kür zung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1864
Umfang: 6
, welcher er nach dem Ausgeben seiner staatömännischen Thätig- 1V18 keit sich ergeben und die ihm einen ihm Köchlich zusa genden, auch ihm völlig genügenden Wirkungskreis ge währe, gegen irgend einen anderen geräuschvollern und glänzenderen Beruf zu vertauschen. Er habe schon längst seine staalSmännische Lausbahn als abgeschlossen betrachtet und in neuerer Zeit weder selbst Schritte gethan, noch eine positive Anregung dazu empsangen, wieder ein StaatSamt zu übernehmen. Frankreich. Auö Paris, 22. Okt

., wird der „G. C.' ge schrieben: Die Reise II. kk. Majestäten von Rußland durch Frankreich ging ganz dem Inkognito gemäß vor sich, welches der Ezar einzuhalten den Wunsch ausge sprochen hatte. Den Berichten zufolge, die auö den verschiedenen Stationen einlangten, waren die Majestä ten überall von einer großen Volksmenge erwartet, die sich ehrerbietig und still verhielt. In Besanyon hatte Alexander kl. den Waggon verlassen, um, begleitet von feinem prächtigen Neusoundländer, auf dem Quai spa zieren zu gehen. Aus Toulon hört

, sondern auch in allen GesellschastSschichlen und politischen Kreisen wird die Meinung laut, welche ich buchstäblich wiederhole: trotz deS Besuches in Nizza wird die französische Regierung, bevor sie sich der russischen Politik wieder nähert, war ten, daß die polnische Sache, welche, wie der Kaiser sagte, in Frankreich so populär ist, nicht mehr gegen Theorien und Akte zu protestiren hat, die so wenig mit europäischer Bildung und Gesittung vereinbar sind. — Allerdings sind die Franzosen bis zu diesem Punkte noch empfindlicher sür Polen

, und wird der Kaiser sich nicht gänzlich darüber hinwegsetzen wollen. Die erste Bedingung eines politischen Resultats in Nizza, wird mir versichert, ist irgendeine milde, wohlwollende, humane, liberale Demonstration der russischen Regie rung in Polen, eine Demonstration, deren Verdienst sich auch Frankreich theilweise zuschreiben könnte. Erst wenn die Zusammenkunft so weit gediehen wäre, könnte Fürst Gorlschakoss, der die Schweiz noch nicht verlassen hat, dazu kommen (siehe indeß unter Nachtrag), und aus Gründen

der diplomatischen Etikette könnte Hr. Drouin de LhuyS dahin berufen werden, obschon der Kaiser einer Assistenz nicht zu bedürfen pflegt. Dage gen gibt man mir aus russischen Kreisen die Berichti gung: eö werde weder der eine noch der andere Mini ster nach Nizza kommen, da unter allen Umständen der Kaiser Alexander das Aufsehen vermeiden will und eine französische Auffrischung der polnischen Frage sich verbitten müßte. Daß noch Vieles zwischen Rußland und Frankreich zu ordnen ist, davon zeugt ein überaus kecker

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1939
Umfang: 6
jeder Vorbehalt für die Zukunft gemacht wird. Sie schreiben, England sc! ebenso wie Frankreich stets der Ansicht gewesen, daß die Danziger Frage eine gerechte und endgültige Lö- suug auf dem Verhandlungswege finden müsse, und beide Staaten würden daher die Nachricht begrüßen, daß der Führer entschlossen wäre, die jetzige unhaltbare Lage auf diesem Wege zu bereinigen. Jeder gewaltsamen Lösung aber würde sich England und mit ihm Frankreich mit den Waffen in der Hand widersetzen. Ausfallend

ist, daß alle diese Blätter stets zuerst England anführen und erst in zweiter Linie Frankreich, osiensichtlich im Bestreben, jetzt schon sür den Cnl- scheidungsfall die Verantwortung auf England abzuwälzen. Die Links- und Hetzblätter hingegen bestehen darauf, daß England und Frankreich jederlei Ver handlung ablehnen und vollkommen un nachgiebige Haltung wahren. Außenminister Bonnet hatte heute eine lange Konferenz mit dem amerikanischen Botschafter Bullil, wobei im besonderen die Lage in Fernost sür den Fall in Be tracht

nehmen einen äußerst langsamen Ver laus, sehr entgegen den Wünschen der Londoner und Pariser Regierung. Trotz dem Einspruch Woroschilows werden nicht zwei Sitzungen am Tag gehalten, wie anfänglich vereinbart, sondern nur eine, und diese wickelt sich in einer drückenden Atmosphäre ab, da die sowjetischen Dele gierten darauf bestehen, daß vor allem die Fernost-Frage behandelt werde, oder vielmehr die Frage, welche Haltung Eng land und Frankreich im Falle eines Kon fliktes zwischen Rußland und Japan

' trägt, mit der Zusam menkunft von Salzburg, und bemerkt, daß in dieser geschichtlichen Stunde all jene, die in der Lage sind, die Tatsachen in ihren vollen Ausmaßen zu sehen, die Lage der Dinge auch erfaßt haben. Niemand, weder in Frankreich noch in England, schreibt das Blatt weiter, wird noch an der wahnwitzigen Idee hängen, zu glauben, daß die Achsenmächte auf irgend eine Weise getrennt werden kön» nen. In allen Dingen einig und wohl gerüstet, sind sie nicht nur zur Verteidi gung ihrer Rechte

Frankreich und England erwarten? Jene, die der Tschechoslowa kei zuteil wurde! Denn für England und Frankreich ist das Danziger Problem nur ein Vorwand für die Einkreisung und nichts weiter! Nicht Danzig steht auf dem Spiele, es geht um einen weit höheren Einsatz: die Freiheit Polens! Nicht allzu schwer können Polens Feinde ins polnische Gebiet eindringen und es erobern. Die Lage ist überaus klar: Polen kann mit Deutschland in Verbindung treten und unterhandeln und Deutschland sein Recht und sein Gebiet

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 29.03.1944
Umfang: 6
’ . , . .... wird in dieser Schicksalstunde, da Inder vEs soll keiniswefjs.bestritten werden, ten 'in Amt und Würden saßen und jetzt ß anichicken. Indischen Heimatboden mit daß die Feindagitation nackV wie vor . ihre zum Tode oder zu langjährlgien Kerker- it Scknvert in der Faust zurückzuer« ^besondere Aufmerksamkeit Frankreich zu- strafen verurteilt werden, weil ihreMase obern. seinen Parteienzwist, seine reli- wendet, von der Hoffnung geleitet.-hier dem^Kreml nicht gefällt, sprechest eben- giöse und gesellschaftliche Spaltuttg

beliebt, die nun. da eine tückische Krankheit sein Leben so früh abgeschlosten hat, den Künstler und Men schen, seine TkSue zur Heimat und zum gemeinsamen kulturellen Schaffen, nie vergessen werden. P. Ein Weber kleidet eine ganze Stadl Welche Arbeitsleistung ein Weber in 30.000 llhran aus Frankreich zurück Berlin. — Seit einiger Zeit werden die zuln großen Teil fük 'die Rüstungsindü« ftrie tätigen deutschen'Uhkntacher dadurch weitgehend von Reparaturarbeiten ent lastet, daß französische Uhrmacher

. in Frankreich die Instandsetzungsarbeiten übernehmen. Die in Deutschland, in be stimmten - Uhrmacherläden abgegebenen Uhren- werden durch einen -sicheren , , ■ t . . Transport nach Frankreich - geschickt und einem halben Jahrhundert vollbr ngt, dort repariert. Bisher find etwa 30.000 wurde bei'einem 50jährigen Berufssubi- wiederhergestellte Chronometer wieder in' läum^ in Neustadt (OS.) mitgeteilt.. In Deutschland eingetrojfen. . der'Ze t von ftlnf Jahrzehnten ^erzeugt Annahmestellen

für diese nach Frankreich ein Web» bei. voll^uogenutzter Arb-tts- gehenden Reparaturen befinden, sich vor- M 2^.000 Meter Stoff, mik dem.75.000 erst in Berlin. Leipzig und Königsberg Menschen eingetleidet werden,könnten, in besonders gekennzeichneten Uhrmacher- . ' . .. .. ^ laden. Auf 16 weitere-Orte im Reich soll vsm ganzen Dorf die Strümpfe geitopft diese Reparaturannahme noch ausgedehnt Dortmund. •—' Wenn auch mitunter werden. Bisher wurden die > Uhren mir rrgsie Vorkommen, wo die Umquartierten in Pari

- und in Besancon in Arbeit ge« wenig Verständnis für di« Notwendigkeit nommen. Nach den guten Erfahrungen^^-'zeigrn, sich in die Besonderheiten des die man mit Der Neparaturabgabe nach' Auknahmegaues zu schicken, >o'ist doch Frankreich gemacht hat. beabsichtigt man. chje. weitaus größte Mehrzahl der Um- auch -Uhrmacher in anderen Städten quartierten froh, in Sicherheit und Ge- Frankreichs mit der Durchführung der borgenheit leben zu können und zeigt sich deutschen Reparaturen zu betrauen. für dieses-Geschenk

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.07.1859
Umfang: 6
eö einen Bruch der Verträge, wenn Deutschland Oester reich Hilfe leiste. DaS europäische Gleichgewicht würde dadurch in Gesahr gerathen, während die beabsichtigte Bertreibung der Oesterreicher aus Italien an diesem Gleichgewicht nichts ändere. (I) „Die neuen in Preußen ergriffenen militärischen Maßregeln flößen Frankreich keine Unruhe ein,' da dieses erklärt habe, daß eS da mit nur Deutschland schützen unv seinen Einfluß im Vereine mit den beiden andern Großmächten bei den späteren Vereinbarungen

machen wolle; Frankreich würde diese aber selbst seiner Zeit zur Theilnahme bei den Be- ralhungen einladen. — Diese französische Note, welche nichlS Anderes bezweckt, als die bereits beschlossene ge meinsame Aklion der BundeSstaaten unter Preußens Führung hinauszuschieben, hat hier allgemeine Ent- rüNung h-rvorgerufei', da bei unS AlleS, einige demo- kratische Blätter und ihre wenigen Anhänger ausgenom men, für das schleunigste und kräfiigi'ie aggressive Vorgehen gegen Frankreich ist und unsere Armee

vor Begierde, gegen den Feind geführt zu werden, brennt, so daß sie lauin zu halten ist. Wir wollen als Ant wort aus die französische Note die Kriegserklärung gegen Frankreich und sofortiges Einmarschiren in daS feind liche Gebiet, denn nach der Ansicht WalewSki'S gäbe eS in Zukunft nur noch zwei entscheidende Mächte, Frankreich und Rußland, und die übrigen wären zu berathenden berabgedrückt. So war «S nach Tilsit, heule aber sind noch Mittel vorhanden, die Unterjochung abzuwehren; hoffentlich wird davon

Gebrauch ge macht werden, so lange «S noch Zeit ist. — Unsere halbosfizielle „N. Münch. Ztg.« begleitet die französische Note mit folgender bemerkenSwerlhcn Aeußerung: „Diese Note wird hoffentlich dieselbe Erwiderung erfahren, welche Hr. v. Beust der russischen ertheilt hat. Also nur aus deutschem Gebiet sollen wir unS wehren, nach dem zuerst die beste Kraft außerhalb deS Bundesgebiets ausgezehrt ist. Wählend Frankreich »die Unabhängig keit Italiens-, dte eS nichts angeht

Marsch an den Rhein wird zu einer militärischen Pro, menade herabsinken, da sich Preußen von Rußland und Frankreich seinen Besitzstand hat garantiren lassen gegen die Verpflichtung, daß eS in die etwaige Aktion gegen Frankreich nicht eingreift. Diese Thatsache kann mit Grund nicht mehr abgeläugnet werden und hier ist man bereits der Ueberzeugung, daß wir einem Bürgerkrieg in Deutschland viel näher stehen, als einem Kriege mit Frankreich. Gesellt sich, wie eS ollen Anschein hat, noch die Revolution

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1925
Umfang: 8
. Amerika hat 45 Milliarden Mark Forderungen und keine Schulden. England hat Forderunzen, die 24.9 Milliarden Mark höher sind als seine Schulden, Frankreich aber hat eine Schuldenlast, die 19.3 Milliarden größer ist, als die Summe seiner Forderungen an andere Länder. Frankreich schul det nämlich 27 Milliarden Mark, davon 14.8 Mil liarden Mark an. Amerika und 12.5 Milliarden Mark an England, mährend seine Guthaben 7L Milliarden Mark betragen, davon 0.8 Milliarden von Italien. Aehnlich aber kleiner

Fall 122—125 Mill., im dritten und günstigsten 99.3 Mill. Doll. betragen, welch letztere Ziffer zurzeit etlva 2.5 Milliarden Lire entspricht. Italien erklärt nun, daß alle diese Bedin gungen zu schwer für seine wirtschaftliche Lage seien, ja, daß nicht einmal die Bedingungen, die man Frankreich machen werde, auf Italien an wendbar seien. Rom schickt nach wie vor die alte, von Mussolini besonders betonte These der Ver bindung zwischen Schuldenproblem und Repa rationsproblem in den Vordergrund

. Die Ergebnisse des Dawes-Planes müßten vor allem in Rechnung gestellt werden. Gerade aber da sei Italien zu kurz gekommen. Der bekannte Volks wirtschaftler Paratore hat darüber nun interessante Berechnungen aufgestellt. Angenommen, daß der Dawes-Plan im Zeitraum 1925 bis 1929 allen Al liierten zusammengenommen wie berechnet 5100 Mill. Mark beträgt, so erhält Frankreich nach den Beschlüssen der interalliierten Finanzministerkonfe renz vom Jänner ds Js. einen viel größeren Teil als Italien

. Wenn man diese Teile in Dollars um rechnet, so betragen sie: sür Frankreich 785 Mill.,'. für Italien 122 Mill. Nach der Formel Churchill müßte Frankreich in der gleichen Zeit 551 Milk. Doll. zahlen, hätte also einen Ueberschuß von Zirka 234 Mill. Doll. Nach der gleichen Formel hätte Italien an Amerika zu zahlen 397 Mill. Doll., hätte also ein Defizit von 277 Mill. Doll., was etwa 7 Milliarden Lire entspricht. Nach dem 1. Jänner 1929 läuft bekanntlich das Teilmorato rium ab, das der Dawes-Plan vorsieht

..Nach diesem Datum berechnet Paratore die Ueberschüsse bezw. Fehlbeträge in der internationalen Zahlungsbilanz (unter Anrechnung der vermutlich von den Schuld- nerstaaten an die Gläubigerstaaten zu leistenden Zahlungen) wie solgt: Frankreich jährlich 145 Mill. Doll. Ueberschuß; England jährlich 50 Mill. Doll. Ueberschuß; Italien jährlich 45 Mill. Doll. Defizit. Amerika erhielte von den drei Westmächten dage gen etwa 300 Mill. Doll. jährlich und 12 Mill. Doll. von Deutschland. Aber es werden von italienischer

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 24.10.1925
Umfang: 10
Muck Forderungen und keine Schnüren. England hat Faserungen, die 24.9 Milliarden Mark höher sind als seine Schulden, Frankreich aber hat eine Schuldenlast, die 19.3 Milliarden größer ist, als die Summe seiner Forderungen an andere Länder. Frankreich schul det nämlich 27 MMarden Mark, davon 14.L Mil liarden Mark an Amerika und 12.5 MMarden Mark an England, während seine Guthaben 7.2 Milliarden Mark betragen, davon 0.6 MMarden- von Italien. Aehnlich aber kleiner ist die Verschul dung Italiens

und günstigsten 99.3 Mill. Doll, betragen, welch letztere Ziffer zurzeit etwa 2.5 Milliarden Lire entspricht. Italien erklärt nun, daß alle diese Bedin gungen zu schwer für seine wirtschaftliche Lage seien, ja, daß nicht einmal die Bedingungen, die man Frankreich machen. werde, auf Italien an wendbar seien. Rom schiäbt nach wie vor die alle, von Mussolini besonders betonte These der Ver bindung zwischen Schuldenproblem und Repa rationsproblem in den Vordergrund. Die Ergebnisie des Dawes-Planes müßten

vor allem in Rechnung gestellt werden. Gerade aber da sei Italien zu kurz gekommen. Der bekannte Volks wirtschaftler-Paratore hat darüber nun interessante Berechnungen aufgestellt. Angenommen, daß der Dawes-Plan im Zeitraum 1925. bis 1929 allen Al- - liierten' zusammengenommen wie berechnet 5lt)0 Mill. Mark beträgt, so erhält Frankreich nach den Beschlüssen der interalliierten Finanzministerkonfe renz vom Jänner ds Js. einen viel größeren Teil als Italien. Wenn man diese Teile in Dollars um rechnet, so bettagen sic

: für Frankreich 785 Mill.,'. für Italien 122 Mill. Nach der Formel Churchill' müßte Frankreich in der gleichen Zeit 551 Mill. Doll, zahlen, hätte also einen Ueberschuß von zirka 234 Mill. Doll, Nach der gleichen Formel hätte Italien an Amerika zu zahlen 397 Mill. Doll., hätte also ein D e f i z i t von 277 Mill. Doll., was etwa 7 Milliarden Lire entspricht. Nach dem 1. Jänner 1929 läuft bekanntlich das Teilmorato rium ab, das der Dawes-Plan vorsieht. Nach diesem Datum berechnet Paratore (die Ueberschüsse bezw

. Fehlbcttäge in der internationalen Zahlungsbilanz (unter Anrechnung der vermutlich von den 'Schuld nerstaaten an die Gläubigerstaaten zu leistenden Zahlungen) wie folgt: Frankreich jährlich 145 MM Doll. Überschuß; England jährlich 50 MM Doll. Ueberschuß; Italien jährlich 45 Mill. Doll. Defizit. Amerika erhielte von den drei Westmächten dage gen etwa 300 Mill. Doll, jährlich und 12 Mill. Doll, von Deutschland. Aber cs werden von italienischer Seite noch wei tere Gründe dafür geltend' gemacht, daß Italien

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1870
Umfang: 8
uns keine Linderung unserer Uebel; der Friede uitig daher der theuerste unserer Wünsche sein.' Nachdem er als erwählter Präsident im Angesichts Gotteö den Eid abgelegt, der Einen unlheitbaren de mokratischen Republik treu zu bleiben, und alle Pflichten, die ihm durch die Verfassung auferlegt, zu er- füllen, erklärte er: „Ich werde als Feinde des Va terlandes alle Diejenigen betrachten, welche darauf ausgehen, durch ungesetzliche Mittel abzuändern, was Frankreich angeordnet.' Nachdem er in Lyon (1849) die Gerüchte

Leute, daS Kaiserreich ist der Klieg; ich aber sage: daS Kaifertham ist der Friede; denn Frank reich wünscht ihn, und wenn Frankreich zufrieden ist, ist die Welt ruh g.' Sei dem orientalischer, italienischer, chinesischer, mex kanischer und jetzt deutscher Krieg! An.ede an den päpstlichen Nuntius, 1. Jänner 1859: „Ich hoffe, daß das beginnende Jahr so gut wie das zu Ende gehende sei, und daß eS, in dem es die Bande zwischen den Nationen enger knüpft, den allgemeinen Frieden befestigen

für Oesterreich die Erhaltung seiner großen Stellung in Deutschland.' Zwei Monate später acceptirt Frankreich den Aus schluß Oesterreichs aus Deutschland. Cirkular deS Ministers des Auswärtigen, Lava- kette, Mitte Septembers 1866: „Eine unwidersteh liche Macht drängt die Völker sich zu großen Ge bilden zu vereinigen, und die kleinen Staaten ver schwinden zu machen. Dieses Bestreben entspringt auS dem Wunsche, den allgemeinen Interessen wirk samere Garantien zu geben. Die Politik muß sichüber engherzige

zn bestimmen, wiederholte Erklärungen, die Ueberschreitung deS Mains werde ein Kriegsfall sein. Später Verbot an Spanien sich einen König zu wählen, der Frankreich unangenehm. Anfangs Juli 1870 Erklärung OllivierS, daß der Friede niemals gesicherter als jetzt gewesen; längst vorher Anfrage beim französischen Gesandten in Stuttgart: wie Württemberg sich in« Fall eines Kriegs zwischen Frankreich und Preußen verhalten werde. Endlich Kriegserklärung an Preußen ohne die geringste vernünftige Ursache

, aber nach ersolgter Ablehnung eines Schutz- und Trutzbündnisses seitens Preußens! Ein Napoleonide bedarf deS Kriegs für sich und seine Stellung in Frankreich. Und würde der jetzige französische Machtinhaber für sich und sein Volk heut' auch nur im geringsten Ruhm davonlragen, er würde in kürzester Zeit anderen, mehr Ruhm nöthig haben; er und sein Hof können ohne Ruhm, ohne Krieg nicht bestehen, weil er die Freiheit, deren Frankreich bedarf, nicht geben kann, und dafür Nuhm bieten muß, wenn ihn nicht ein Paar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.04.1860
Umfang: 6
aller Unterhaltungen in unsern politischen Kreisen, ein Thema, welches dahin ausgeführt wird, daß die ^egen England zu vollbringende Theilung des oSmanischen Reiches entschieden zu dessen Nachtheile stallfinden solle. Zur Geschichte des B-ltrageS zwischen Frankreich und Piemont in Betreff Tavoyens unv Nizza's kann ich Ihnen noch mittheilen, daß man sich nur mit Mühe verständigt hat, weil der Gras Eavour vor allen Dingen die Gewährleistung deS V-sitzeS aller anneririen Geviete durch Frankreich verlangte

habe, und sie soll sich die größte Muhe geben, genaue Ausschlüsse hierüber zu erhalten. Preußen geht in diesem, dem Kaiser Napoleon unlcrgefchobencn Plane auch nicht leer aus, «S wird sich in Deutschland arron- diren, aber dasür die Nheingränze an Frankreich ab, treten. So legt man sich bereits die nächste Zukunft zurecht, und eS versteht sich von selber, daß ich dies nur deshalb mittheile, weil ich nicht» mit Stillschweigen übergehen zu dürfen glaube, was zur Kennzeichnung der Stimmung dient. — Sie weiden bereits Kenntniß

von einer Verbalnote Frankreichs (vcm 25. März) an den schweizerischen BundeSrath haben, wem Franlreich einige neue Versprechungen macht, so unter anderm, sso daß die favoylsche Frage durch einen Kongreß gelöst werden solle, bei welchem der Schweiz die Vertretung ihrer Rechte gestattet werden würde, schließt aber zuletzt mit der Drohung, daß. wenn die Schweiz Truppen aufbiete, Frankreich mit gleichen Rüstungen antworten werde. TagS darauf hat Frankreich eine neue Note an den BundeSrath erpediren lassen

, die, wie die erste, soeben dem diesseitigen Kabinete zugesertigt ist. Daß Frankreich — heißt eS in derselben -— die Interessen der Schweiz berücksichtigen wolle, beweise der in dem savoyischen Abtretungsvertrag aufgenommene Vorbehalt, „daß die Annexion Savoycnö in Frankreich ohne jede Beschränkung deS Willens der Bevölkerung stattfinden soll und daß beide kontrahirenden Mächte sich über die geeignetsten Mittel für die Manifestationen dieses Volks- willens verständigen werden.' Ein Grund zur Agita tion sür

beiden, ursprüng lich dem 7. nnv 3. Armeekorps zugetheilten neu errich teten Kavallerie-Regimentern, die, erst nach derAlimark bestimmt, jetzt wabischeinlich zu ihren resp. KoipS stoßen werden, ist vorläufig schwerlich zu erwarten, daß auch noch Truppen der 6 äußer-rheinischen Korps oder der Garde nach jenen, zur Zeit ja erst projektirten Lagern abrücken werden. Daß die Friedensbedeutung dieser Lager vor ihrer kriegerischen Bedeutsamkeit für den Fall eineS Zusammenstoßes mit Frankreich zurücktreten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 13.06.1925
Umfang: 10
an und hat alle Verpflichtungen auf sich genommen, wie die anderen assoziierten Mächte. Warum sollte es noch neue Verpflichtungen auf sich nehmen? Die französische Presse fordert von uns: 1. D« Unterschrift zum rheinischen Sichochvtsvertrag. 2. Die Abschkeßmig eines Wertvages mit Frankreich und Oesterwich wegen des Brenners. 3. Die Erweiterung dieses Paktes in der Weise, daß in diesen die GaoaMe der tschechischen und polnischen Gvenzen «inbegriffen sei. Segen einen italienisch-französisch-tschechisch- polnischen Vertrag

würde, die er Frankreich und auch England selbst bietet: Di« Annahme dieser Forderung erlegt uns L-asten auf, denen Kondensationen entsprechen müssen. Man darf nicht vergessen: Wenn wir am ftMiMich-polnisch-tschechischen Bündnis teil nehmen würden, welches von England nicht garantiert, sondern bekämpft wird, so wür den wir Gefahr laufen, in einen Krieg ver wickelt zu werden, in welchem Cngkmd neu- ttvl oder geradezu feindlich sein könnte. Nein, Italien muß die Garantie des Brenners er halten. sowie Frankreich

jene für die Rhein- gr<rne erhalten hat. aber ohne sich zum Mischte der Politik irgsnd jemandes zu INMtM. ALr einen itÄ.-österr.-deukschen Vertrag. Ein italienisch-österreichisch-deutscher Ver trag, welcher von England garantiert wäre, wäre «in ausgezeichnetes Gegenstück zu jenem der in Genf für Frankreich, Deutschland, England und Belgisn entworfen wurde. Kann man diesen nicht absMeßen, so wird man einen anderen studieren können, aber einen italienischen, mit italienischen Zwecken, zur Sicherheit Italiens

in die entmilitarisierte Zone darf nur auf Grund einer Entscheidung des Völkerbundes erfolgen. Für den Fall eines Kriegsausbru ches läßt sich der britische Standpunkt fol gendermaßen illustrieren: Wenn Deutsch land Polen angreist, dann wird ein Völkerbundkrieg gegen Deutschland die Folge sein: greift Polen Deutschland a n, dann richtet sich der Völkerbundkrieg ge gen Polen und würde ein Durchmarsch von Völkerbundstruppen zugunsten Deutschlands erfolgen. Bricht ein Krieg Mischen Polen und Ruhland aus und Frankreich

erschöpft, dann könnte Frankreich ohne Zustimmung Großbritan niens keinen Durchmarsch durch Deutschland unternehmen. Täte es dies dennoch, dann würde es dadurch den Pakt und die Entente zunichte machen. Dies würde Frankreich ebenso wenig riskieren, wie die völlige Iso lierung, der es verfiele, wenn es etwa bei Versagen des Dawes-Planes von sich Sank tionen ergriffe. (Diese Mitteilungen dürften wohl solange mit Vorbehalt anzunehmen sein, bis sie eine offizielle Bestätigung erfahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.11.1859
Umfang: 6
, daS dabei wahrscheinlich durch einen eigenen Delegirten vertreten sein wird. Berlin, 19. Nov. Unsere Mittheilungen über daS Verhältniß Frankreichs zur mittelitalienischen Regent- schastöfrage haben durch die jüngsten Depeschen auS Turin die schlagendste Bestätigung erhalten» Frankreich hat nicht nnr auf'S Entschiedenste gegen alleS protestirt, waS Seitens Sardiniens in der RegentsckaftSsrage ge schehen, sondern eS hat Sardinien gleichzeitig auch ver antwortlich gemacht, für jeden bewaffneten Widerstand

SchamylS ist für Rußland von größerer Bedeutung, alS man allgemein angenommen; die alte russische Po litik ist hierdurch wieder wesentlich weiter gerückt; der FriedenSvertrag von 1856 wird am längsten bestanden haben. Nur haben sich jetzt die Positionen der Mächte geändert. ES ist zwischen Frankreich und Rußland in Bezug auf den Orient zu einem EinVerständniß gekom men, und dieses Einverständniß, wie eS vorliegt, muß den AuSbruch der Krisis beschleunigen. (Schw. M.) Berlin, 2V. Nov. In Versolg unserer

Mitthei lungen über die Situation haben wir heute zu kon- statiren. daß Frankreich die Suezkanalfrage bereits offi ziell in die Hand genommen hat. Den Bau deS Ka nals, wodurch das Interesse Englands so außerordentlich gefährdet werden würde, unter allen Umständen durch zusetzen, scheint Frankreich entschlossen zu sein. Diese letztere Befürchtung gewinnt durch den Umstand noch eine sebr wesentliche Stütze, daß jüngst eine geheime Verabredung zwischen Rußland und Frankreich getroffen worden

ist, nach welcher ersteres Frankreich in der Ka nalsache zu unterstützen willigt, wofür Frankreich in die von Rußland dringlichst begehrte Wiederaufhebung der 1356 beschlossenen Neutralisation deS schwarzen MeereS willigt, so daß Rußland also auf'S Neue dort Flotten bauen und ohne Beschränkung würde balten dürfen In diplomatischen Kreisen ist diese Verabredung kein Geheimniß; auch hat Rußland sich inzwischen auch an anderer Seite für die Wiederaufbcbung der Neutrali sation deS schwarzen MeereS bereits klar und unum

wunden bemüht. NichtS ist begreiflicher, als daß in dieser neuen Wendung der napoleonischen Politik die Keime zu einem Kriege zwischen Frankreich und Eng land liegen. Die Situation ist sehr ernst, wenn im Uebrigen die Dinge auch allerdings noch nicht so weit gediehen sind, als man nach dem TimeSartikel vielfach schon fürchten zu müssen glaubte. (Schw. M.) Berlin, 19.. Nov. Sehr beachtenSwerth ist eine Brüsseler Korrespondenz in der heutigen Morgenaus gabe der „Nationalzeitung.' ES wird darin erzählt

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 19.02.1892
Umfang: 14
verstärkt — Das Geld ist so knapp in der Petersburger Staatskasse geworden, daß nun doch noch ber Versuch einer neuen Anleihe in Paris gemacht werden soll. Auch die Franzosen sind übrigens klug geworden. Frankreich. Das neue Zollregime Frankreichs wird von Leroy-Beaulieu in dem jüngsten Hefte der „Revue Ü68 äsux Hlonäes' hef tig getadelt, die Handelspolitik der Mächte dagegen, die gegenwärtig durch das Band der Handelsverträge geknüpft, als weise gepriesen. Dies ist ein für Frankreich und sogar

auch für die Vertragsmächte bedeutsames Ereigniß, denn Leroy-Be aulieu ist nicht der erste beste der fran zösischen Ökonomisten, er ist der. erste und beste derselben. Sein Name trügt nicht: Beaulieu ist in der That ein König; er ist in Frankreich - der König der Wirtschaftslehren. Frankreich, so führt Leroy-Beaulieu aus, Frankreich verfolgt, im Augenblicke eine autonome Handelspolitik. Das übrige Europa und Amerika thue das Entge gengesetzte; sie huldigen der Vertragspo litik. Frankreich nähert sich der Ver einsamung

. Die übrige Welt sucht sich zu organischen Gruppen zusammenzufas sen. Frankreich verfolgt auf dem Gebiete der Handelspolitik die Maxime der freienHand. Die übrigen Nationen gehen auf demselben Gebiete Hand in Hand. Es ist offenbar, diese Methoden sind entgegengesetzte. Hie aus folgt, daß eine von beiden irrig sein muß. Wo der Irrthum sich bethätigt, ist nach Leroy - Beaulieu unzweifelhaft. Frankreich befinde sich handelspolitisch auf dem Holzwege. Es sei durch die neuen Handelsverträge in der peinlichsten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 07.03.1859
Umfang: 6
2 fl. 70 kr. österr. Währung. Innsbruck, Montag den 7. März 1859. uebe r s i t. Amtlicher Theil. Nichtamtkicher Theil. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Innsbruck, Dr. Flir. Armenredoute. Mordthat. Lawine. Wien, Lord Cowley'S Mission. Die k. k. Truppen im Kir chenstaat. Grönländer. Salzburg, die Salzachbrücke. — Mailand, Theater. Deutschland. Ulm, Pferdeausfuhr nach Frankreich.— Frei burg , Hirtenbrief des Erzbischofs. — Hamburg, ein Kanal zwischen Elbe u»d Weser. Frankreich. Paris, Tagsberichte

. Großbritannien. London, Frankreich die fortwährende Bedrohung deS europäischen Friedens. Die Erfindung deS Kapitän Norton. Italien. Turin, Jouriialstimmen. — Rom, Fürsterzbischof von Olmütz. Nachtrag. Telegraphische Depesche des Bothen. Aufgegeben in München am 6. März II Uhr Z0 Aiin, VM. Angekommen in Innsbruck am 6. März 12 Uhr SS Min. VM. Paris, 5. März. Ein Artikel deS „Moniteur' con- statirt, daß der Ernst der Lage Italiens die Aufmerk samkeit des Kaisers auf sich zieht. Die Allianz mit Sar dinien

enthalte keine vorgefaßte Absicht, sie beruhe auf gleichartigen Interessen. (Frankreich habe dem König von Sardinien versprochen, ihn gegen AngriffSakte Oester reichs zu schützen, NichlS »veiter. Dieses Wort werde Frankreich halten. Er behauptet, daß Frankreich keine Rüstungen vornehme, daß eS den Effektivbestand deS FriedenSsußeS nicht vermehrt habe. Wenn die Arsenale in außerordentliche Thätigkeit versetzt worden sind, so ist eS deshalb geschehen, weil wir alles Material unserer Artillerie zu ändern

ten in großer Anzahl die bäuerlichen Niederlassungen, wo der Nferdezucht noch Thätigkeit und Vorsorge zugewendet wird. AuS Rohr im Rotthal, 26. Febr., wird der »Pass. Ztg.« geschrieben: Bei uns kaufen fremde in unserer Gegend nicht bekannte Händler Pferde, so viel sie bekommen können, zu hohen Preisen auf. Zuschriften im »Schw. M.« und in der »Fr. P. Z.« for dern auf, sich aller französischen Artikel zu enthalten, und nicht für französische Moden, für^ französische Weine Geld nach Frankreich

würde ein neues Streif licht auf die Flugschrift GirardinS werfen, die bekanntlich nur darum gegen einen Krieg in Italien sprach, um eine» EroberungSzug nach dem Rheinland- zu empfehlen. ' Die Friedenspartei in Frankreich macht sich immer mehr geltend. Der Clerus soll entschieden an der Spitze derselben stehen und vieles dazu beitragen, daß der Druck von außen wirke, welchen Preußen und England durch ihr Drängen zu Unterhandlungen üben, während Nußland, auf dessen thätigen Beistand mit solcher Zuversicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.03.1860
Umfang: 6
. — Dein Nieverrhein, Pferde- und Ge treideaufkäufe. Schweiz. Genf, beunruhigende Nachrichten in Betreff Sa- voyen«. Frankreich. Paris, die Stellung Herrn v. TbouvenelS. .Der 2l. März. Großbritannien. London, der Morn. Herald über die Erweiterung deS österreichischen NeichSratheS. Die TimeS über die Änneration Savoyens an Frankreich. Spanien. Madrid. Expedition gegen die Riffpiraten. Italien. Turin, Cirkular des Grafen Cavour an die euro- . päischen Großmächte. Rußland. Petersburg. Erklärung de« Journals

einen sehr merkwürdigen Leitartikel mit der Ueberschrift: »Die religiöse Agitation.' DaS offiziöse Blatt beschuldigt Villeniain, Cousin, ja die ganze Akademie franyaise, sich mit dem KleruS zur Vertheidigung des Papstes gegen die kaiserl. Regierung verbunden zu haben. Der Siüele macht und begründet 'daS Geständniß, daß die klerikale Bewegung l» Frankreich Dimensionen ange nommen habe, welche man vergeblich z>i schwächen suche. DaS Havin'jche Blatt bespricht außerdun eine Broschüre: „Die Unabhängigkeit deS Papstes

und daS Recht der Völker.' Die TimeS betrachtet den Anschlug SavoyenS an Frank reich als unausbleiblich, troy aller englischen Prolestationen, und spottet über Herrn Kinglake'S Motion. Der Schluß lautet: Und wenn Frankreich die Hand nach dem Rhein ausstrecke, so möge Deutschland zusehen! So das große Cityblatt! Der englische ..Economist» sagt über die Abtretung SavoyeuS: »England , so sehr eS auch wünscht, im fried lichen Einvernehmen mit Frankreich fortzuleben, wird doch niemals in ein Abkommen willigen

, Abtretung der alte» Slammlaiide und der Wieg- des sar dinischen KönigSgeschlechlS — wahrlich, man muß den VonapartiSmuS überhaupt für einen bloßen FastnachtS- scherz Kalten, wenn man nicht sehen kann, oder will, daß Frankreich damit nicht blos das militärische Uebergewicht in Italien gewinnt, sondern anch die moralische und po litische Herabwürdigung dcs königlichen Sardiniens vollen det; daß von dem Augenblick an jede äußerliche Stärkung Sardinien? nicht Italien, sondern lediglich Frankreich zu gut

kommt, und daß Frankreich Italien mit Hülfe Sar diniens um so sicherer beherrscht, je länger eS den König von Sardinien über seine Lage im unklaren und den ge genseitigen Zerstöriiiigöprozeß der italienischen Staaten im Fluß zu erhalten vermag. Das Giornal d! Roma meldet, daß Sr. päpstlichen Heiligkeit mehrere Adressen von Katholiken Deutschlands überreicht wurden. Uuter den aus Bayern eingelaufenen war jene tcS ErzbiöthuinS München von 30,000 Unter- schritten versehe», jene der Diözese Würzburg

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 20.03.1861
Umfang: 6
Innsbruck den 18. Mär; 186l. Der Bürgermeister: Cnrl d n Nichtamtlicher Theil. ^ oliti f . l; e.' ebet' si cl) i . (Oesterreich.) Die Beziehungen Frankreichs zu Oesterreich, schreibt man den» „Schw. Merkur' ans Wien, werden iininer gespannter, und es läßt sich mit Bestimmtheit vorhersagen, daß cs binnen Knrzem zum Bruche kommen mnß. Frauzösischerseits macht man dem Wiener Kabinette zum Vorwurf, daß es fortwährend gegen Frankreich eine Coalition zu Stande zu briugeu suche, vsterrcichischerseits dagegen

verweist man auf die Sprache der Pariser Presse, welche deut lich beweise, daß Frankreichs Politik die Zertrümme rung des östlichen Kaiserstaats beabsichtige. Daß man über die Rede des Prinzen Napoleon, welche so uu- gcmcin feindselig gegen Oesterreich lautete, Beschwerde geführt, sei eine Thatsache, ebenso, daß die Erklärun gen, welche Herr v. Thonvenel darüber dem Fürsten Metteruich gegeben, in Wien durchaus nicht befriedigt haben. (Frankreich.) Die Angriffe der Opposition im gesetzgebenden Körper

allen sprach die Ueberzeugung, daß die englische Politik, die englischen Interessen im schneidenden nuvcrsöhnlichen Gegensatz zn Frankreich stehen, und dieses in ilnn nie etwas anderes als einen Feind sehen könne, der höchstens die Maske der Freund schaft trage. England erschien den Rednern aber nicht blos als eine feindliche, sondern vor allem der Op position als eine durchaus autivathische, verhaßte Macht. Wenn selbst die Feinde des Napoleonismns von diesen Gefühlen beseelt sind, wie müssen sie erst

bei den Imperialisten vorherrschen? Man kann die Debatten des gesetzgebenden Körpers nicht lesen, ohne sich zn überzeugen, daß die Vorsicht Englands mir zu begründet ist. Wehe dem Jnselkönigreich, wenn Frankreich je die Möglichkeit sieht, cs mit Aussicht auf Erfolg angreifen zn können! Außer diesen» Ge fühl des tiefeu nnanslöschbaren Argwohns gegen Eng land tritt noch ein zweites mit gleicher Gewalt her vor, eben so nngckünstclt, eben so natürlich. Es ist — I''i!,„ec' — dieses stolze, mächtige National- gefübl

, dieses Resultat der Centralisation, der Siege der Revolution nnd des Kaiserreiches, jener Organi sation nnd jener Regierungen, denen Frankreich sonst so unendlich viel Elend verdankt. Es ist klar, daß wir in Deutschland, um Frankreich daö Gleichgewicht zu halte», einer Idee bedürfen, welche das deutsche Volk i» gleicher Weise beherrscht, begeistert, ci»t. Während cs in der syrischen Frage feststeht, daß Frankreich mit seinen« Vorschlag der verlängerten Ok kupation

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1860
Umfang: 8
dürfe nur eintr Abstimmung i» den Rheinprovlnzen, um dieselben sich sofort für dir Einverleibung in Frankreich auS- sprechen zu hören. Wir möchten dieses Blatt, welches den wirklichen deutschen Gestnnnngen der Rheinländer, die sich noch vor kurzem in voller Einstimmigkeit kundgegeben haben, frech in'ö Gesicht schlägt, nur frage», waS denn daS jetzige Frankreich außer seiner Despotie den Bewohnern der Nheinproviiizen wohl zu bieten vermöge! Wir »vollen diese Frage selbst beantworten

: — die materielle Zerrüttung und die Entsittlichung hätte ,S diesen blühenden Provinzen außer der Zwingherrschast noch zu bieten!» So sagt jegt die kölnische Zeitung. Daö PayS meldet, die französische Regierung habe für den 14. Juni in ganz Frankreich eine Feier zu Ehren der Einverleibung von Savoyen und Nizza angeordnet. Der Kaiser irird eine Revue über die 9!atio»algarde und die Armee von Paris abhalten. Um 2 Uhr wird ein Tcdeum in Notredame gesungen. „Paris und ganz Frank reich, sagt daS PayS

weiter, werden durch einen nationalen Freudenausbruch auf dieses Ereignis! antworten, welches in so glücklicher Weise an den Nnhnr Frankreichs und der kaiserlichen Dynastie erinnert, indem es durch ein in Savoyen wie in Frankreich populäres Ereignis? die 'weise 'und loyale Politik deS Kaisers bestätigt.» Wie neulich St. Marc Girardin im „Journ. deS Deb.», so hat nun Forcade auch in der »Nevue des deur MondcS» die auswärtige Politik deS kaiserlichen Regimentes als den eigentlichen Grund der in ganz Europa herrschenden

Un- behaglichkeit und Unruhe bezeichnet und als auf daS einzige wirklichen Erfolg versprechende BeschwichtignngS. und Be ruhigungsmittel darauf hingewiesen, baß Frankreich im Innern größere Freiheit gewährt werden- müsse. Die »Parteien«, vor denen Herr Fould in feiner gascogner Rede gewarnt, als lägen sie nur fortwährend auf der Lauer, das schöne Frankreich, den Kontinent, den ganzen Erdball in Brand zu stecken, seien gar nicht so gefährlich, und die Unruhe Europa's gelte ihnen gar nicht; was allein fortwährend

mit dem Kaiser L. Napoleon war gestern die ganze diplomatische Welt hier auf den Beinen. L. Napoleon hat durch den hiesigen Vertreter Frankreichs die Eröffnung machen lassen, daß er den Prinz-Regenten bei dessen Anwesenheit in Baden- Baden zu begrüßen wünsche, indem der Kaiser zugleich hoffe, daß diese Begrüßung daS »unglückselige' Miß trauen Deutschlands gegen Frankreich am wirksamsten zu beseitigen geeignet sein werde. Von Seite deS hies. KabinctS ward in freundlich ausweichender Weise darauf hingewiesen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.06.1861
Umfang: 6
sich vergebens abmühte. Die Erklä rung ist einfach. Der verstorbene Premier Italiens war zu tief eingeweiht iu die iiapolcoliischen Plane, um sich darüber irgendwie einer Täuschung hinzugeben. Er wußte, was das napoleonische Frankreich iu Italien sucht; er wußte, daß die Sorge um die Wahrung der Debors des Katholicismus nicht der Grund, sondern nur dcr Vorwand des Verbleibens der Franzosen in Rom ist, und in letzter Zeit beantwortete er jede französische Forderung mit ver Gegenforderung der Räumung Roms

. Wir kennen jetzt die wahre Ursache der Verschleppung der Anerkennung des Königreiches Italien durch Frankreich. Nicht weil Napo leon sich Oesterreich gegenüber durch den Züricher Vertrag gebunden fühlte; nicht weil er seinem Lande sich als dcr Hort des Katholicismus darstelle» will, verweigerte Napo- leon III. die Anerkennung, sondern weil Cavour sich seit Villafranca mit England in ver Forderung vereinigt hatte, daß Rom von den Franzosen geräumt werden müsse. Dcr Staatsmann und der Patriot sah hierin

die größte Ge fahr für sein Vaterland. Er würde vielleicht ein zweites Savoyen dem imperialistischen Adler in die Fänge gewor fen haben, ja er hätte vielleicht auf die Anerkennung Jta. liens durch Frankreich verzichtet, wenn das Tuilerien- Cabinet ihm Roms Räumuug zugestand. Aber Napoleon III. weiß wohl, daß der Schlüssel Italiens nicht im Besitze der Alpen, sondern iu dem der sieben Hügel liegt, und er wies jedes Anerbieten zurück. wenn es von dem Vorbehalt der Räumung Roms begleitet war. Nie kam

ein Tod dem Tuilcrieu-Cabinete gelegener, als der Cavour'S. Er nahm manches Geheimniß mit in's Grab, das so lange er lebte unsicher verwahrt war. Ca vour war vielleicht ver einzige Mensch in Europa, welcher der Geschichte das Material zur Würdigung des ManneS liefern konnte, ter heute Frankreich regiert. Er hielt den Maßstab in der Hand, nach welchem diese unheimliche Größe zu messe» ist. Mit Cavonr's Tod schwand auch diese Gefahr, und jener kalte Politiker, der nicht davor zu- uickbebte. das Schaffst

für seine Zwecke auszubeuten, auf wel ^ cm Orsini starbund sich von, seinem M.rver die Mission der Völkerbefreiung vindiciren ließ, fand natürlich im Tode. Cavonrs die willkommene Gelegenheit, ein recht erkleckliches Kapital herauszuschlagen. Neben Cavour halte Napoleon II! in Italien schließlich doch nicht mehr Ein fluß, als dieser ihm ließ; Cavonr's Tod überlieferte ihm Italien; denn von' den konstilntioiicllen Staatsniännern Italiens ist keiner mächtig genug, Frankreich diesseits dcr Alpen die Wage

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